Regiowiki:Löschkandidat/Ursula Lyon

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Ursula Lyon als Lehrende bei der Mittwochs-Meditation in der Theravada Schule des Buddhistischen Zentrums Wien im Oktober 2023

Ursula Lyon, (* 7. April 1928 als Ursula Hülsemann in Köln) ist Yogalehrerin und buddhistische Meditationslehrerin in der Theravada-Tradition. Von der buddhistischen Nonne Ayya Khema wurde sie zum Lehren autorisiert. Sie lebt in Wien und lehrt dort am Buddhistischen Zentrum, in Seminaren und Retreats in den deutschsprachigen Ländern sowie in Ferienseminaren europaweit.

Leben

Kindheit und Jugend

Ursula Lyon wuchs zunächst im Bergischen Land, ab dem Alter von zehn Jahren in Hamburg auf. Die Kriegsjahre 1942 – 1945 verbrachte sie bei den Großeltern in Bad Iburg und besuchte das Gymnasium in Osnabrück. Nach Kriegsende kehrte sie nach Hamburg zurück und legte 1947 am Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium das Abitur ab. Ihr Wunsch, Medizin zu studieren, um Kinderärztin zu werden, ließ sich nicht erfüllen, stattdessen absolvierte sie im Evangelischen Krankenhaus Osnabrück eine Ausbildung zur Krankenschwester, später in Hamburg zusätzlich eine Ausbildung in Massage und Heilgymnastik.

Brasilien

Von 1952 bis 1964 lebte sie in São Paulo, Brasilien, wo sie den österreichisch-amerikanischen Juristen Jesse Lyon heiratete. Sie bekam zwei Töchter. Bei der Geburtsvorbereitung beschäftigte sie sich mit der Methode der schmerzlosen Geburt nach Grantly Dick-Read. Diese Erfahrungen weckten ihr Interesse an natürlichen Heilmethoden. Ihre Freude an Bewegung brachte sie zum Yoga, sie nahm Unterricht bei dem japanischen Yogalehrer Matsumoto, der Yoga nach Indra Devi lehrte. Außerdem erwarb sie die Zulassung als staatlich anerkannte Masseurin.

Rückkehr nach Deutschland

Nach der Rückkehr nach Deutschland 1964 lebte die Familie zunächst in Hamburg und zog dann nach Viernheim um. Lyon ließ sich bei einem Schüler von J. H. Schulz in autogenem Training ausbilden und bot Kurse in der Volkshochschule an. Sie begann, Yoga zu unterrichten, zunächst in kleinen privaten Gruppen, später auch an der Volkshochschule. Da Ende der 1960er Jahre Yoga noch als etwas Exotisches angesehen wurde, genehmigte man ihr an der Volkshochschule erst im zweiten Anlauf einen Kurs, den sie geschickt als „Entspannungsgymnastik“ deklarierte.

Lyon bildete sich in Yoga weiter, u. a. bei Wegbereitern des Yoga im Westen wie Selvarajan Yesudian und André von Lysebeth, und lernte auch den Sivananda-Yoga kennen. Sie nahm an einer Balint-Gruppe sowie an einer Weiterbildung in TZI (Themenzentrierte Interaktion) teil. Außerdem ließ sie sich bei Hanne Marquardt in Fußreflexzonenmassage ausbilden. 1977 legte sie im Zentrum von Ilse Hopfner am Ammersee die Prüfung zur Yogalehrerin ab.

1972 zog die Familie nach Hürth um. Lyon arbeitete als Physiotherapeutin in einer Arztpraxis und unterrichtete Yoga an Volkshochschulen in Köln und Brühl.

Übersiedlung nach Wien

1980 folgte Lyon ihrem Mann nach Wien, wo sie seither lebt und im Buddhistischen Zentrum lehrt. Im Jahr 2023 wurde sie bei ihrer Feier zum 95. Geburtstag an der Friedenspagode von fast 200 Gästen mit buddhistischen Ritualen geehrt.

Berührung mit dem Buddhismus

Erste Berührung mit dem Buddhismus hatte Ursula Lyon in Brasilien durch ihren Mann. 1972 besuchten sie einen Vortrag von Lama Anagarika Govinda und nahmen danach bei einem seiner Schüler Meditationsunterricht. Als sie von der Eröffnung des buddhistischen Zentrums im niederösterreichischen Scheibbs hörten, nahmen sie dort von 1977 an regelmäßig an Kursen bei Lehrern unterschiedlicher buddhistischer Traditionen teil wie auch an Veranstaltungen anderer spiritueller Richtungen. Bei Jan Erik Sigdell lernte Lyon Anfang der 1980er Jahre, nichthypnotische Rückführungen anzuleiten, bei Norman Rosenberg machte sie eine Ausbildung in Reiki.

Vom damaligen Präsidenten der ÖBR, Walter Karwath, wurde sie in die verschiedenen buddhistischen Traditionen eingeführt. Lyons erster buddhistischer Meditationslehrer in der Theravada-Tradition war Christopher Titmuss, auch an Retreats bei Ruth Denison nahm sie teil. 1985 belegte sie einen Kurs bei Ayya Khema, wurde ihre Schülerin und blieb es bis zu deren Tod im Jahr 1997.

1984 begab sie sich für drei Monate in das buddhistische Meditationszentrum Kloster Kanduboda auf Sri Lanka und vertiefte dort ihre Meditationspraxis und ihre Kenntnisse der buddhistischen Lehre. Aus dieser Zeit stammen ihre prägenden Erfahrungen mit buddhistischen Ritualen. Später übernahm sie sie in ihre Lehrtätigkeit und entwickelte sie in Zusammenarbeit mit Bhante Seelawansa weiter, um sie mit westlichem Verständnis in Einklang zu bringen.

Lehrtätigkeit

Bereits 1964 unterrichtete Ursula Lyon Yoga[1] seit Ende der 1960er Jahre autogenes Training. In den 1980er Jahren luden Anna Trökes und Angelika Neumann sie ein, in ihren Yoga-Ausbildungen buddhistische Meditation zu unterrichten. Für die Verbindung aus Meditation und Yoga wird sie von Trökes als unbeirrbare Wegbereiterin hervorgehoben: So begann sie später, im buddhistischen Zentrum in Wien Yoga anzubieten und ließ Methoden des Vipassana mit in ihren Yogaunterricht einfließen. Diese damals bei uns noch vollkommen ungewöhnliche Verbindung von Yoga und Meditation wurde sowohl von ihren Yogakolleginnen als auch von den Verantwortlichen der buddhistischen Verbände mit großer Skepsis beobachtet. Dass Ursula Lyon sich davon nicht beirren ließ, ist sicher einer der Gründe dafür, dass wir im deutschsprachigen Raum heute Yoga und Meditation als gleichwertige Glieder des einen Übungsweges ansehen.[2]

Ihren Sampada-Yoga[3] entwickelte sie in der Verbindung von Yoga, der nicht-konfessionellen Vipassana-Meditation, buddhistischer Lehre in der Theravada-Tradition und Ritualen.

Lyon hat zahlreiche Schüler ausgebildet und zum Lehren autorisiert.[4] Als Mitbegründerin des BYO[5] gestaltete sie auch die Ausbildung von Yogalehrenden mit.

Bis heute nimmt sie ihre Unterrichtstätigkeit wahr.

Engagement

Gemeinsam mit ihrem Mann Jesse Lyon beteiligte sich Ursula maßgeblich am Aufbau der Buddhistischen Zentren in Wien und Scheibbs, der Friedenspagode Wien und der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft (ÖBR). Sie war an der Entstehung zahlreicher weiterer Gruppen, Häuser und Zentren beteiligt[6].

Bedeutung

Ursula Lyon wird als eine der Wegbereiterinnen für den Yoga wie auch für den Buddhismus im Westen beschrieben. Sie gilt als eine der führenden westlichen, international anerkannten Dhamma-Lehrerinnen[12][13].

Die häufig verwendete Beschreibung Grande Dame des Buddhismus im deutschsprachigen Raum erweitert der Religionsphilosoph Johann Figl mit den Worten: „Ursula Lyon war wesentlich beteiligt an der Inkulturation des Buddhismus im Westen“.

In Johann Figls Beitrag in Religionen in Österreich wird Lyons Engagement für die Gleichstellung von Frauen im Buddhismus in der Nachfolge Ayya Khemas gewürdigt, an deren Pionierleistungen sie anknüpft[14]. In seiner Laudatio[15] anlässlich ihres Geburtstagsfestes ehrte er die Kooperation mit ihr an der Universität Wien.

Nach Anna Trökes ist Ursula Lyon für Yoga eine der Pionierinnen in Deutschland […] und […] eine der bekanntesten Lehrerinnen für die Zusammenschau von Yoga und Buddhismus. S. 91 Auch Erika Erber erweiterte ihre Yogapraxis durch Methoden aus dem TheravādaBuddhismus, wie sie von der Vipassanalehrerin Ursula Lyon weitergegeben werden.[16]

Ursula Lyons Wirkung schlägt sich in den unterschiedlichsten Bereichen nieder: von buddhistischer Pädagogik, der Weiterentwicklung und Erneuerung des buddhistischen Lebens im Westen, für das westliche Verständnis buddhistischer Rituale,[17] für Methoden der Stressbewältigung oder auch den interreligiösen Dialog.

Zusammenfassend ist ihre Wirkung im dritten Teil der Publikation über ihr Leben mit zahlreichen Berichten von Wegbegleitern und Wegbegleiterinnen dokumentiert.

Mediale Rezeption

In ihren Schriften wie auch in ihren zahlreichen Beiträgen in Rundfunk, Fernsehen, Büchern und Zeitschriften sowie Onlinemedien gibt sie ihr Wissen weiter.

Schriften

  • Rituale für das ganze Leben – Buddhistisch inspiriert. Waldhaus Verlag, 2011, ISBN 978-3-937660-03-5
  • Sampada-Yoga – Ein Arbeitsbuch. Waldhaus Verlag 2015, ISBN 978-3-937660-08-0
  • mit Gerald Schinagl: Licht auf deinem Weg. Books on Demand, 2016, ISBN 978-3-8334-9435-2
  • mit Ekkehard Crisand und Gerald Schinagl: Anti-Stress-Training. Verlag Recht und Wirtschaft, 2009, ISBN 978-3-8005-7337-0
  • Buddhismus staatlich anerkannt in Österreich, In: Verantwortung leben. Betrachtungen aus Wissenschaft und Religion. Festschrift zum ÖBR Jubiläumsjahr 2023-40 Jahre staatliche Anerkennung des Buddhismus in Österreich, 2023 Mediendesign Hanten & Hauptfeld, Seite 78–82. ISBN 978-3-902968-82-1

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1.  Anna Trökes: Die sieben Schätze des Yoga. Gräfe und Unzer, München 2012, ISBN 978-3-8338-3100-3.
  2.  Anna Trökes: Die sieben Schätze des Yoga. Gräfe und Unzer, München 2011, ISBN 978-3-8338-3100-3, S. 91–103.
  3. Erika Erber: Ursula Lyon im Gespräch mit Erika Erber. In: yoga.at. BYO - Berufsverband der Yogalehrenden in Österreich, abgerufen am 13. Dezember 2023 (deutsch).
  4. Sampada Sangha | Autorisierte Personen. Abgerufen am 12. Dezember 2023.
  5. Erika Erber im Gespräch mit Ursula Lyon. In: Berufsverband der Yogalehrerenden in Österreich. Abgerufen am 12. Dezember 2023 (deutsch).
  6. Johannes Kronika: "Unheilsames lassen, Heilsames tun - Laudatio zum 95. Geburtstag" in: Buddhismus in Österreich. Magazin der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft Nr. 4/2023
  7. BYO. Abgerufen am 15. Dezember 2023 (deutsch).
  8. Theravada Schule Wien. Abgerufen am 15. Dezember 2023 (deutsch).
  9. Lehrende - Ursula Lyon. In: Buddha Haus. Abgerufen am 12. Dezember 2023 (deutsch).
  10. Lehrer und Lehrerinnen im Waldhaus Laacher See. Abgerufen am 12. Dezember 2023.
  11. Indigo Reisen - Ursula Lyon. Abgerufen am 15. Dezember 2023 (deutsch).
  12. Artikel Ursula Lyon. Institut für Wissenschaft und Kunst, Wien, 12. Dezember 2023, abgerufen am 12. Dezember 2023 (deutsch).
  13. Sakyaditha France - Enseignantes. Abgerufen am 12. Dezember 2023 (français).
  14.  Johann Figl: Buddhistische Traditionen. In: Religiöse Vielfalt in Österreich. 1. Auflage. Nomos Verlag, Baden-Baden 2022, ISBN 978-3-8487-7038-0, S. 351.
  15. Johann Figl: Rede am Fest zum 95. Geburtstag von Ursula Lyon in Wien, 26.8.2023. In: sampadasangha.com. Abgerufen am 1. Dezember 2023.
  16.  Erika Erber: Achtsamkeit und Intersein: Der Buddhismus bei Thich Nhat Hanh. LIT Verlag, Münster 2011, ISBN 978-3-643-50328-2, S. 248.
  17.  Ursula Meyer: Dhammaduta | Zeremonien – Rituale – Gewohnheiten. Nr. Jahrgang 20, 2016, S. 18-19.