Götzner Moos

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Das Götzner Moos (auch Orsanka Moos genannt[1]) ist ein Hochmoor in der Marktgemeinde Götzis im Naturschutzgebiet Hohe Kugel - Hoher Freschen - Mellental. Das Hochmoor ist etwa 26,24 ha groß.[2]

Lage und historische Entwicklung

Das Götzner Moor wurde in der letzten Eiszeit zusammen mit den umliegenden Hügeln und Bergen gebildet. Die Gegend war vom Rhein-Ill-Gletscher bedeckt und wurde vor etwa 17.000 Jahren eisfrei.[3] Es haben sich im umliegenden und vermutlich auch unter dem Moor befindlichen Kalkstein Dolinen gebildet. Unter dem Moor (der Torfschicht) wird davon ausgegangen, dass diese unberührten Dolinen aus der Eiszeit Sedimente enthalten aus der Zeit vor der letzten Eiszeit und dem Beginn des Torfwachstums. Dadurch könnte voraussichtlich die Klimaentwicklung bei Grabungen im Moor über die letzten 17.000 Jahre nachvollzogen werden.

Das Götzner Moos (durchschnittlich auf 1100 m ü. A.) erstreckt sich im Gebiet zwischen Hoher Kugel (1645 m ü. A.) und Hohe Lug (auch Luag) auf einem Hochplateau. Der Wasserhaushalt des Moores wird teilweise über den Klausbach und den Schreigerbach geregelt, wobei der Wasserabfluss weitgehend nach Südwesten über den Klausbach erfolgt. In geringerem Ausmaß über den Schreigerbach in Richtung Nordosten/Norden. Der Schreigerbach ist ein Zufluss des rund 250 Meter tiefer liegenden Emmebachs, der durch die Örflaschlucht fließt.

Bestand und Schutz

Das Götzner Moos ist ein ausgedehnter, reichhaltiger Feuchtbiotopkomplex, der weitgehend aus einem Spirkenhochmoor (Bergkiefer: Pinus mugo subsp. uncinata (DC.)) und offenen Hochmoorflächen besteht.

Als Teil des Naturschutzgebietes Hohe Kugel-Hoher Freschen-Mellental ist diese Biotopfläche besonders geschützt.[4][5]

Renaturierung

Im Götzner Moos fand die erste Renaturierung eines Moorgebietes in Vorarlberg statt. Dabei wurden alte Entwässerungsgräben geschlossen bzw. Stauwehren eingebaut, um die schon weit fortgeschrittene Austrocknung des Hochmoors zu beenden. Gleichzeitig wurden standortfremde Gehölze, wie z. B. die Fichte entfernt. Von diesen Maßnahmen hat auch das angrenzende Niedermoor profitiert.[6][7][8]

Weitere Moore in Götzis

Einzelnachweise

  1. Biotop 40809.
  2. Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg - Gemeinde Götzis, Land Vorarlberg, August 2008, S. 18 f.
  3. Arie C. Seijmonsbergen, Matheus G. G. De Jong, Leo W. S. de Graaff, Niels S. Anders: Geodiversität von Vorarlberg und Liechtenstein - Geodiversity of Vorarlberg and Liechtenstein, Bristol-Stiftung, Bern 2014, ISBN 978-3-258-07888-5.
  4. Verordnung der Landesregierung über das Naturschutzgebiet Hohe Kugel - Hoher Freschen - Mellental in Damüls, Dornbirn, Fraxern, Götzis, Hohenems, Klaus, Koblach, Laterns, Mellau und Viktorsberg, LGBl. Nr. 7/1979.
  5. Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg - Gemeinde Götzis, Land Vorarlberg, August 2008, S. 18 f.
  6. Hochmoorrenaturierung im Götzner Moos, Webseite: goetzis.at.
  7. Interreg IV-Projekt „Nachhaltiges Moormanagement“, Webseite: Naturschutzbund.at.
  8. Orsanka Moos, Webseite: moormanagement.de.

47.3307239.692767Koordinaten: 47° 19′ 51″ N, 9° 41′ 34″ O