Dornbirner Seilbahngesellschaft

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Die Dornbirner Seilbahngesellschaft (früher GmbH, nunmehr: Dornbirner Seilbahn AG[1][2]) wurde am 28. Juli 1950 mit Sitz in Dornbirn zum Betrieb des Lankliftes (1950/1951 erbaut) am Bödele in Schwarzenberg (Vorarlberg) gegründet. Inzwischen betreibt die Gesellschaft drei Skilifte und einen Sessellift im Schigebiet Bödele und einen Skilift im Ebnit (Heumöser), sowie die Pendelseilbahn auf den Karren. Die Seilbahngesellschaft ist auch Bauherrin des schräg gegenüber der Talstation befindlichen Campingplatzes[3] und betreibt auf dem Losenpass einen bewirtschafteten PKW-Parkplatz.

Geschichte

Die Dornbirner Seilbahngesellschaft wurde 1950 gegründet und hatte zum Ziel, einen „Ski-Schleiflift“ auf den Lank zu bauen sowie weitere Seilbahnen und ähnliche Anlagen und damit verbundene Geschäftszweige auszuüben. In der Generalversammlung der Dornbirner Seilbahngesellschaft am 17. November 1952 – nachdem der Skilift am Lank ein voller Erfolg war (projektiert von Sepp Luger) – wurde die Geschäftsführung beauftragt, Vorschläge für eine Seilbahn auf den Karren auszuarbeiten, die bereits am 31. August 1953 den Gesellschaftern vorgelegt wurden (Kleinseilbahn mit 10 bis 12 Personen und Gaststätte, ausgearbeitet von Sepp Luger).

Bereits vor dem Bau der Bergstation der Karrenseilbahn stand hier ein Aussichtsturm, der im Auftrag von Viktor Hämmerle 1893 errichtet wurde. 1898 wurde erstmals in einer Faschingszeitung der Gedanke an eine Seilbahn auf den Karren-Hohen Staufen-Hoher Freschen scherzhaft erwähnt. 1945/1946 beschäftigte sich Sepp Luger diesmal ernsthaft mit dem Gedanken einer Seilbahn auf den Karren. Die Talstation sollte nach seiner Vorstellung in der Enz liegen und mit einem O-Bus erschlossen werden, zu dem er ebenfalls bereits Vorstudien betrieb. Für den Landwirt und Gastwirt Franz Huber vom Kühberg projektierte Sepp Luger ebenfalls verschiedene Varianten, wobei die Bergstation beim Kühberg gelegen wäre, die Talstation je nach Variante in der Haldengasse, am Küferbach, im Haslach oder der Enz situiert wurde. Eine Weiterführung der Seilbahn vom Kühberg bis zur Alpe Schuttannen war ebenfalls im Gespräch. Ebenso weitere Seilbahnprojekte, z. B. von Dornbirn auf die Schwende.[4] Nach dem Bau der Karrenseilbahn war das Gesellschafterkapital der GmbH zu 47 % in den Händen von privaten Kleinanlegern. 15 % hielten Handel bzw. Gewerbe, 10 % Industrie und 28 % Gemeinden.[5] 1979 wurde zur Sanierung der Gesellschaft eine Kapitalherabsetzung und gleichzeitige Kapitalerhöhung vorgenommen und dadurch viele Kleingesellschafter von der GmbH ausgeschlossen, welche diese Maßnahme nicht mittragen konnten oder wollten.

Nachdem in der Mitte der 1990er-Jahre klar war, dass die Karrenseilbahn technisch erneuert oder eingestellt werden musste, wurden verschiedene Varianten geprüft (siehe: Karrenseilbahnvariante Gütle – Karren). Zur Finanzierung des Vorhabens war neues Kapital erforderlich und es wurde schlussendlich durch rund 300 Anleger rund fünf Millionen Schilling zur Verfügung gestellt.[6] Seit 20. Juli 2019 ist die Dornbirner Seilbahngesellschaft eine Aktiengesellschaft und hatte ein Stammkapital von 5.000.561 Euro (Nennbetragsaktie).[7] 2023 wurde eine weitere Kapitalaufstockung um 3 Millionen Euro durch Ausgabe neuer Aktien (je 1000 Euro) vorgenommen, um in den kommenden Jahren mehrere geplante Bauvorhaben finanzieren zu können.[8][9]

Geschäftsgebarung

Die Seilbahngesellschaft beschäftigte 2019 rund 26 Mitarbeiter. Es wird im Jahresdurchschnitt in allen Betriebstätten rund 3 Millionen Euro umgesetzt.[2]

Verantwortliche Personen der Dornbirner Seilbahngesellschaft =

Aufsichtsratsvorsitzende

  • 28. Juli 1950 bis 11. Dezember 1959 – Alfred Hämmerle
  • 11. Dezember 1959 bis 4. Juni 1965 – Hermann Rhomberg
  • 4. Juni 1965 bis 31. März 1984 – Karl Bohle
  • 20. September 1984 bis 12. Mai 2004 – Rudolf Sohm
  • ab 12. Mai 2004 – Martin Ruepp

Geschäftsführung der Dornbirner Seilbahngesellschaft

Die Geschäftsführung der Dornbirner Seilbahngesellschaft GmbH. bestand teilwiese aus zwei Geschäftsführern.

  • 28. Juli 1950 bis 9. November 1979 – Eugen Gabriel
  • 28. Juli 1950 bis 11. Dezember 1959 – Sepp Luger
  • 17. Februar 1959 bis 23. Oktober 1960 – Alfred Hämmerle
  • 17. Februar 1961 bis 9. November 1979 – Walter Zumtobel
  • 9. November 1979 bis 30. Juni 2006 – Hermann Gabriel (Sohn des Eugen Gabriel)
  • ab 14. Mai 2002 - Herbert Kaufmann

Betriebsleiter Karrenseilbahn

  • 1955 bis 1985 – Ing. Pichler
  • 1985 bis 1990 – Manfred Feuerstein
  • 1990 bis 1994 – Anton Schäfer
  • 1994 bis 2012 – unbekannt
  • 2012 bis 2018 – Klaus Heregger
  • ab 2018 – Gerald Grabherr

Trivia

Fresko zu Ehren von Viktor Hämmerle in der Bergstation der Karrenseilbahn
  • Aufgrund der Unterstützung der Unternehmerfamilie Hämmerle beim Bau der Karrenseilbahn wurde in der Gaststube ein Freskos von Leopold Fetz zu Ehren von Viktor Hämmerle angebracht und eine Gaststube nach Viktor Hämmerle (Viktor Hämmerle-Stube) benannt.[10]
  • Gedicht von Anton Schäfer (1991)

D’Usflug

Sunntig isch, ma wett was tuo; Verwandte bsucha gitt ku ruah; ma got is Usland, des ischs bescht; wo d’Luft jo ou ganz anderscht schmeckt.

Hockt se inne, i da Karra; Kind und Kegel hintadanna; fahrt usse us deam schüna Land; scho schtoht ma i da erschta Schlang.

As schreiand Kind so lut as got; sie welland houm, ga bada go; d’Frau di isch grad dopplt load; und er, er will bloß wittar ko.

Nach langam Ploga kut ma a; müd und hungrig des isch klar; ma got ga essa und ga trinka; und anam Geld kascht nohewinka.

A billigre Lösung hett i parat; was wär, wenn ma an Karra fahrt; des koscht nit viel, des isch a hetz; und zum wandra aou grad s‘bescht.

Drum hör uf des was i do muan; im Land isch schö, do bischt dahuam!

Literatur

  • 50 Jahre Karrenseilbahn, herausgegeben von der Dornbirner Seilbahngesellschaft, Dornbirn 2006.
  • Festschrift zur Eröffnung der Karrenseilbahn in Dornbirn, herausgegeben von HEKA Werbung Herbert Kaufmann, Dornbirn 1956.

Webseite

Einzelnachweise

  1. Gütlestraße 6 in 6850 Dornbirn, Firmenbuchnummer: 78162 w.
  2. 2,0 2,1 Dornbirner Seilbahngesellschaft soll AG werden, Webseite: aktuell.dornbirn.at vom 11. April 2019.
  3. Mit 1. Dezember 2023 betreibt die Dornbirner Seilbahngesellschaft den Campingplatz in Eigenregie (Vorarlberger Nachrichten vom 28. November 2023, S. B1).
  4. Eugen Gabriel: Die Erschließung des Karren durch die Dornbirner Seilbahngesellschaft in Festschrift zur Eröffnung der Karrenseilbahn in Dornbirn, S. 13 ff.
  5. Eugen Gabriel: Die Erschließung des Karren durch die Dornbirner Seilbahngesellschaft in Festschrift zur Eröffnung der Karrenseilbahn in Dornbirn, S. 20.
  6. 50 Jahre Karrenseilbahn, S. 38.
  7. Dornbirner Seilbahn AG (FN 078162w)], Webseite: wirtschaft.at.
  8. Kapitalaufstockung Dornbirner Seilbahn AG, Webseite: aktuell.dornbirn.at vom 23. April 2023.
  9. Kapitalerhöhung 2023, Webseite: heumoeserlift.at.
  10. Festschrift zur Eröffnung der Karrenseilbahn in Dornbirn, S. 10.

47.4004689.753595Koordinaten: 47° 24′ 2″ N, 9° 45′ 13″ O