Adolf Roth

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Adolf Roth (* 3. September 1922 in Rettenbach; † 22. Dezember 1968 in Oberpullendorf) war ein Dialektdichter.

Leben

Roth wuchs im Haus Josefers, einem abgelegenen Hof bei Schmelz im Dorf Rettenbach (heute zur Gemeinde Bernstein) als fünfter Sohn des Bauerehepaares Josef und Theresia Roth auf. Seine Großmutter führte ihn in die Märchen- und Sagenwelt des Südburgenlandes ein.[1] Er besuchte die Volksschule in Rettenbach und wurde aufgrund seiner ausgezeichneten schulischen Leistungen als außerordentlicher Schüler im Realgymnasium Oberschützen aufgenommen. 1937 verlor er durch einen Unfall sein linkes Bein.[2] Im Schuljahr 1939/40 besuchte er die vierte Klasse der Staatlichen Oberschule für Jungen in Oberschützen, musste den Schulbesuch aber abbrechen, als der letzte seiner Brüder eingezogen wurde und er bei der Bewirtschaftung des elterlichen Hofes helfen musste. Schließlich nahm er eine Stelle als kaufmännischer Angestellter der Werksleitung der STEWAG in Oberwart an, die er „[w]egen seiner politischen Überzeugung“[3] im Jahr 1946 verlor. Nach einem Jahr als Kutscher, Buchhalter und Knecht in der Obersteiermark kehrte er 1947 nach Rettenbach zurück. Er war in dieser Zeit Mitglied einer Theatergruppe. 1949 wurde Roth wieder bei der STEWAG eingestellt, 1950 heiratete er die Müllerstochter Luise Fleischhacker.[4]

Roths literarisches Schaffen wurde erstmals 1948 von Franz Probst (überwiegend kritisch) im Burgenländischen Literaturboten besprochen, seine Werke erschienen in Volk und Heimat und den Burgenländischen Heimatblättern. Ab 1967 trug er eigene und fremde Gedichte im ORF-Regionalfunk vor.[4] Roth verfasste einzelne Gedichte und Erzählungen in Standardsprache, der Großteil seines Schaffens ist aber der Mundartliteratur gewidmet. In der einzigen Monographie zu Roths Schaffen (einer von Maria Hornung betreuten Diplomarbeit) werden diese unter den Überschriften „Der Dichter als Bewahrer und Vermittler“, „Charakterstudien“, „Liebesgedichte“, „Gedichte zur Unterhaltung“ sowie „Besinnliches“ analysiert.

Er starb am 22. Dezember 1968 an einem Verkehrsunfall, dem auch seine Gattin und das jüngste der gemeinsamen Kinder zum Opfer fiel.[4] Sein Nachlass wurde dem Verfasser der Diplomarbeit übergeben, der sie „einer öffentlichen Institution zur Verfügung“ stellen wollte.[5]

Werke

  • Greimt und ah nit. Gedichte und Kurzgeschichten in burgenländischer Mundart (aus dem Nachlaß). Welsermühl, Wels 1971.

Literatur

  •  Johannes Hauer (Hrsg.): Am Quell der Muttersprache. Österreichische Mundartdichtung der Gegenart. Stiasny, Graz und Wien 1955, S. 496. (Die erste Zeile und damit die Angaben zum Geburtsort und Geburtstag sind offenkundig ein Druckfehler.)
  •  Hans Giebisch, Gustav Gugitz: Roth Adolf. In: Bio-Bibliographisches Literatur-Lexikon Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Hollinek, Wien 1963, S. 340. (Mit falschen Angaben zu Geburtsort und Geburtstag.)
  •  Herwig Wallner: Der burgenländische Mundartdichter Adolf Roth. Leben, Werk, Sprache. Wien 1988 (Diplomarbeit Universität Wien).
  •  Bernhard Sowinski: Lexikon deutschsprachiger Mundartautoren. Georg Olms Verlag, Hildesheim 1997, ISBN 978-3-487-10381-5, S. 496 f. (Mit falschen Angaben zu Geburtsort und Geburtstag.)

Einzelnachweise

  1.  Herwig Wallner: Der burgenländische Mundartdichter Adolf Roth. Leben, Werk, Sprache. Wien 1988, S. 3 (Diplomarbeit Universität Wien).
  2.  Herwig Wallner: Der burgenländische Mundartdichter Adolf Roth. Leben, Werk, Sprache. Wien 1988, S. 5 (Diplomarbeit Universität Wien).
  3.  Herwig Wallner: Der burgenländische Mundartdichter Adolf Roth. Leben, Werk, Sprache. Wien 1988, S. 6 (Diplomarbeit Universität Wien).
  4. 4,0 4,1 4,2  Herwig Wallner: Der burgenländische Mundartdichter Adolf Roth. Leben, Werk, Sprache. Wien 1988, S. 7 f. (Diplomarbeit Universität Wien).
  5.  Herwig Wallner: Der burgenländische Mundartdichter Adolf Roth. Leben, Werk, Sprache. Wien 1988, S. 35 (Diplomarbeit Universität Wien).