Theodora I. (Österreich)

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Herzogin Theodora mit ihrer Vorgängerin Gertrud im "Babenberger-Stammbaum" des Stiftes Klosterneuburg
Das von Theodora und Heinrich gestiftete Wiener Schottenkloster im Jahr 1672, Kupferstich von Georg Matthäus Vischer (1628–1696)

Theodora (I.) von Babenberg[A 1] (* im 12. Jahrhundert, um 1133; † 2. Jänner 1184), besser bekannt als Theodora Komnena, auch Theodora von Österreich oder Theodora von Byzanz, war die zweite Ehefrau von Herzog Heinrich (II.) "Jasomirgott", der über Gebiete der heutigen Bundesländer Nieder- und Oberösterreich herrschte. Sie gilt als eine der bekanntesten Ehefrauen der Babenberger.

Herkunft und Familie

Theodora (I.) von Babenberg stammte aus der Familie der Komnenen. Sie war eine Tochter des Sebastokrators Andronikos Komnenos († 1142), einem jüngeren Bruder des byzantinischen Kaisers Kaiser Manuel I. († 1180), welcher mit der Schwägerin von König Konrad III. verheiratet war. Theodoras Mutter, Eirene Aineiadissa, stammte aus einer einer alten byzantinischen Patrizierfamilie. 1148 heiratete Theodora Heinrich "Jasomirgott" († 1177), damals Herzog von Baiern und Markgraf von Österreich, einen jüngeren Halbbruder von König Konrad. Aus dieser Ehe sind drei Kinder belegt, darunter Herzog Leopold (V.) "der Tugendreiche", der seinem Vater als Herzog von Österreich nachfolgte und 1192 außerdem die Herrschaft über das Herzogtum Steier übernahm.

Leben

Die Eheschließung wurde auf dem sogenannten Zweiten Kreuzzug (1147–1148) beschlossen, an dem Herzog Heinrich "Jasomirgott" als Begleiter seines Halbbruders, König Konrad III., teilnahm, und auf der Rückreise von diesem Ende des Jahres 1148 durchgeführt. In den ersten Ehejahre residierten Theodora und ihr Ehemann in Regensburgund Wien, nachdem ihr Ehemann 1156 als Herzog von Baiern abgedankt und dafür zum Herzog von Österreich erhoben worden war, wurde Wien ihre Hauptresidenz, wo sie und Heinrich gemeinsam die "Benediktinerabtei unserer Lieben Frau zu den Schotten" (Schottenkloster) als geistiges und wissenschaftliches Zentrum ihres Herzogtums und als neue Grablege für Heinrichs Familie gründeten. Diesem wurden die Ruprechtskirche und die Peterskirche sowie die Kirche Maria am Gestade. Für seine Stiftung holte das Ehepaar "irische" Mönche aus dem Regensburger Schottenkloster St. Jakob. Theodora dürfte auch den Bau einer neuen Residenz "Am Hof" beeinflusst haben.

[1]


Erinnerungsstätten an Theodora (I.) von Babenberg im heutigen Niederösterreich und in Wien

  • Klosterneuburg: Theodora (I.) von Babenberg ist auf dem bekannten "Babenberger-Stammbaum" vom Ende des 15. Jahrhunderts, der im Museum des Stiftes besichtigt werden kann, dargestellt.
  • Wien: An Theodora (I.) erinnert das Wiener Schottenstift, das sie gemeinsam mit ihrem Ehemann gründete.

Literatur

  • Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6

Weblinks

 Theodora I. (Österreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold, 2013, S. 225f.

Anmerkungen

  1. Im Artikel wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit eine einheitliche Bezeichnung für diese Dame ausgewählt, welche in der Literatur unter verschiedenen Namen zu finden ist. Zwar ist der "Familienname" Babenberger keineswegs für das Mittelalter belegt, doch ergibt sich ihre Aufnahme in die RegioWiki.AT über ihre Zugehörigkeit zu dieser Dynastie, weshalb eine Benennung nach dieser Familie Sinn macht.
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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Theodora Komnena (Österreich) behandelt.
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