Liste von Ortsspottnamen: Unterschied zwischen den Versionen

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| Hienzen (Heanzen): deutsche Volksgruppe im früher zu Ungarn gehörigen Burgenland; ''Pfluiradl'': Pflugrädlein, zweirädriges Fahrgestell am Handpflug
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| <ref name ="özv">[http://volkskundemuseum.at/jart/prj3/volkskundemuseum/data/uploads/downloads/OeZV_Volltexte/OEZV_1967.pdf Spitznamen für Bewohner aus Mödlings Umgebung] Seite 118 abgerufen am 28. Jänner 2015</ref>
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| Sie sollen einmal mit einer gelben Rübe das Spritzenhaus verschlossen haben <ref name ="özv"/>
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| Als sie zu Pfingsten einmal keinen heil. Geist hatten, versuchten sie eine verflogene Taube zu fangen und erschossen sie dabei<ref name="Baumgarten"/>
| Als sie zu Pfingsten einmal keinen heiligen Geist hatten, versuchten sie eine verflogene Taube zu fangen und erschossen sie dabei<ref name="Baumgarten"/>
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| weil die Mondseeer den Nebel, der einst über See lag, nach Unterach schieben wollten<ref name="Baumgarten"/>
| weil sie den Nebel, der einst über See lag, nach Unterach schieben wollten<ref name="Baumgarten"/>
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| weil die Weyregger einen Schlägel, von welchem ein Stück abgesprungen war, flicken wollten<ref name="Baumgarten"/>
| weil sie einen Schlägel, von welchem ein Stück abgesprungen war, flicken wollten<ref name="Baumgarten"/>
| Schlägel = schwerer Hammer
| Schlägel = schwerer Hammer
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| weil die Schörflinger den Mondschein in einem Schaff zu fangen suchten und ihn dort mit einer Klampfe zu fixieren suchten<ref name="Baumgarten"/>
| weil sie den Mondschein in einem Schaff fangen wollten und ihn dort mit einer Klampfe zu fixieren suchten<ref name="Baumgarten"/>
| Klampfe = ein U-förmig gebogenes oder gewinkeltes Verbindungselement.
| Klampfe = ein U-förmig gebogenes oder gewinkeltes Verbindungselement.
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| weil die Atterseeer einmal einem Pudel den Hintern verpickten<ref name="Baumgarten"/>
| weil sie einmal einem Pudel den Hintern verpickten<ref name="Baumgarten"/>
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| weil die Atterseeer einmal einen Stier auf das Kirchendach hoben, damit er das dortige Gras abweide<ref name="Baumgarten"/>
| weil sie einmal einen Stier auf das Kirchendach hoben, damit er das dortige Gras abweide<ref name="Baumgarten"/>
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Version vom 24. Juni 2015, 21:55 Uhr

Ortsspott- oder spitznamen gibt es in manchen Gegenden gehäuft, zumindest wurden sie da niedergeschrieben. Die Tabelle beruht auf dem Buch "Österreichisches Schimpfwörter-Lexikon" von Günther Jontes, in dem zahlreiche Bücher ausgewertet wurden. Die Schreibweise von Dialektworten (ohne Lautschrift) ist schwierig aber allgemein verständlich.

Diese Spottnamen werden zum Teil von Faschingsvereinen oder im Zusammenhang mit Faschingsbrauchtum besonders in Vorarlberg "stolz" und selbstironisch verwendet. Manche Namen wurden entschärft.

sortierbare Tabelle

Nr. Spottname Dialekt Gemeinde, Reg. Bez. Land Erklärung Bemerkung
1 Atelplutzer Mühlviertel Reg. O weil sie zur Jauche Atel sagen
2 Peter, gespreitzter Innviertel Reg. O wegen des gespreitzten (selbstbewussten) Auftretens von Hausruckviertel verwendet
3 Pfufeler Sanna-, Inntal Reg. T weil der Sterz mit so wenig Fett gekocht wird, dass man in wegblasen kann pfufen: blasen, wegblasen
4 Pfundlaibler Buch B V
5 Bocksäckler Gisingen FK V weil sie einen Bock melken wollten
6 Breinfresser Breifressa Ehrenhausen, Gemeinde Vogau LB St am linken Murufer wurde Brein bevorzugt, am rechten dagegen Türkensterz Brein: Hirsebrei
7 Dachshacker Alberschwende B V (Ge)dachs: Geäst
8 Tatschkerland oststeir. Grabenland Reg. St wegen der häufigen Kröten und Frösche Tatschker: Kröte, Schallwort nach dem Aufklatschen
9 Tatschker Berg BL N von Kittseern (B) verwendet
10 Dirndlbosser Stotzing EU B weil sie die Dirndln von den Bäumen schlagen statt schütteln Dirndl: Kornelkirsche, possen: schlagen
11 Turbeler Lauterach B V wegen der Torfgewinnung
12 Engerichdörrer Röthis FK V Engerich: Engerling
13 Erdäpfelböhm Seyring, Gerasdorf WU N
14 Erdäpfelböhm Stammersdorf 21 W
15 Erdäpfelschädel - alle N Wr. Bezeichnung für NÖer
16 Farnfresser Viktorsberg FK V wegen der häufig vorkommenden Farne
17 Federblaser Au i. Bregenzerwald B V weil sie angeblich eine Feder in die Luft bliesen, um die Richtung der Auswanderung zu bestimmen 1585 musste eine Gruppe Wiedertäufer auswandern
18 F**pleurer Wels WE O unbekannt pleuen: schlagen
19 Geißgagler Bizau B V Geißgagel: Ziegenexkremente
20 Gipskopf Vandans BZ V
21 Gösserpläri Gössgraben LE St Plärrer: Lärmmacher, Schreier
22 Groppe Hard B V Groppe ist ein Fisch
23 Hechtenstutzer Rust E B
24 Hennenmauser Tschagguns BZ V bedeutet: Hennendieb Mauser (schweiz.): Fallensteller
25 Herrenlaiblefresser Bregenz B V
26 Himmeltauklieber Tillmitsch LB St weil sie den Himmeltau-Brei aus der Schüssel mit dem Löffel stechen Himmeltau: Art Hirse, klieben: spalten
27 Höbler Hausruckviertel - O höbeln: Hülsenfrüchte auslösen
28 Höherpeter Heherpeder Innviertel Reg. O Innviertler gelten als besonders selbstbewusst Höherpeter: stolzer, dünkelhafter Mensch, der stets höher hinauf will
29 Hundsschneider Wettmannstätten DL St von Hirscheggern verwendet
30 Hühnerbrüder Lassing LI St
31 Kniebohrer Friedberg HF St auch für Oststeirer
32 Knöpfler Knöpflar Kennelbach B V
33 Kochbürger Mooskirchen VO St wegen des nicht mehr bodenständigen Dialekts
34 Krautbäck Ehrenhausen LB St wegen der Frohnarbeit auf den herrschaftlichen Krautfeldern
35 Kriesepicker Andelsbuch B V Kriese: Kirsche
36 Kröte Bürs BZ V
37 Krotenlocher Fußach B V
38 Kruspi Schwaz SZ T
39 Kürbisbürger Preding (2 Gemeinden) - St von den Hirscheggern verwendet
40 Lettenbauch Leatebüch Altach FK V wegen der Tonerdevorkommen Lette: Ton, Lehm
41 Leilei - alle K lei: nur
42 Löchleböhrer Weiler FK V
43 Lumpensammler Lumpasämmler Götzis FK V
44 Mährenländer Au B V weil 1585 eine Gruppe Wiedertäufer nach Mähren auswanderte
45 Milchsüppler Feldkirch FK V Milchsuppenesser
46 Musschleifer Fraxern FK V Mus: Maus?
47 Nebelposser Neibübossa Marz MA B wegen der Tradition des Nuss-possens im nebligen Herbst [1] possen: schlagen
48 Ratzen Rattenberg KU T
49 Roßbollenkocher Lochau B V Roßbollen: Roßäpfel
50 Rübenschwanz Übersaxen FK V
51 Spengler Sulz b. Röthis FK V
52 Spiegelhienz Mittel-, Südburgenl. Reg. B wegen des "Spiegels" am Ärmel vom Schneuzen Hienzen: Heanzen
53 Seebrünzler Bregenz B V
54 Seehase Anw. Bodensee Reg. V
55 Suppenbürger Suppenburger Imst, Innichen, Kauns - T leidenschaftlicher Suppenesser / weil sich bei einer Prozession das Holzbein des Palmesels löste, den Hang hinunterkollerte und durch einen Schornstein in den Suppenkessel fiel[2]
56 Sumpfente Sumpfanten - alle B
57 Süßler Dornbirn DO V
58 Schäfeler Schoppernau B V
59 Schleifer Schwarzach B V wegen der Wetzsteinerzeugung
60 Schmucker - alle T weil ein Tiroler sich in den Felsen vor dem Teufel versteckte schmucken: sich anschmiegen
61 Schnecken Frastanz FK V
62 Schnitz Göfis, Sulz FK V Abschnitzel von Holz oder Obst
63 Schottenbauch St. Anton im Montafon BZ V Schotten: Topfen
64 Schottler Haselstauden DO V Schotten: Topfen
65 Schollenfresser Koblach FK V weil einst dort viel Torf gestochen wurde
66 Schwarzarscheter Lungau Reg. S
67 Sterzfresser St. Veit am Vogau LB St
68 Stiefelputzer Feldkirch FK V
69 Stiegelhüpfer St. Lorenzen im Paltental LZ St Stiegel: Holztreppen zum Übersteigen der Weidezäune
70 Stickelsch***er Sulz, Klaus - N Stickel: Stange, Pfahl
71 Stiermelker Dafins, Zwischenwasser FK V weil sie angeblich versucht haben einen Stier zu melken
72 Stierwäscher Dafins, Zwischenwasser FK V
73 Stierwäscher Salzburg S S bekannte Sage vom Stier auf der Festung Hohensalzburg
74 Storzenfresser Bludenz BZ V Storzen: Krautstrunk
75 Strohbändler Strohbandler Stammersdorf 21 W die Stammerdorfer Winzer kauften Stroh zum Hochbinden der Reben
76 Stumpler Dornbirn DO V weil angeblich viele Hausierer mit Maismehl in Säcken unterwegs waren Stumpen: Säcke
77 Waldnerpienk Waldnerpeank Waldviertel Reg. N Pienk: klein, gedrungener Mensch; ähnl. Wortstamm Bengel
78 Wastel - alle T von Wienern benützt
79 Zigeuner Lustenau DO V unbekannt
80 Zlotzer Zlotzalan Klagenfurt K K noch dem slowenischen Namen von Klagenfurt Celovec
81 Zusserer Alpenvorland Reg. O zusseln: zausen
82 Genickwetzer Gnackwetzer Falkenstein MI N wegen der auf das Genick drückenden Äpfel in der Rückentrage [3] Gnack: Genick
83 Krimblinghengst Falkenstein MI N die Krimbling wurden am Wochenmarkt in Laa verkauft Krimbling (Grimmling): anspruchslose Apfelsorte[4]
84 Murkentrümmer Pfaffstätten BN N der Gemeindekotter wurde mit einer Karotte (statt einem Eisenstift) gesichert, diese fraß der Stier[5]. Murken: Karotten
85 Bohnenhirsch Baunlhiasch Gumpoldskirchen MD N wegen der früher häufig angebauten Bohnen. Baunl: Bohnen
86 Krötenpracker Krotnpracker Guntramsdorf MD N wegen der vielen Amphibien in den Tongruben (Ziegelherstellung) [6] Krotn: Kröten, Pracker: Ziegelschläger
87 Schwefelkinder Baden BD N wegen der Schwefeldämpfe aus der Heilquelle der Kuranstalt
88 Tätschendorf Josefsthal BD N wegen der häufigen Wirtshausraufereien Tätsche: Ohrfeige
89 Schwalbenfanger Schwojmfaounga Eisenstadt E B
90 Lercherltreiber Rechnitz OW B
91 Pflugrädlein-Heinzen Pfluiradhienzen Rattersdorf OP B Hienzen (Heanzen): deutsche Volksgruppe im Burgenland; Pfluiradl: Pflugrädlein, zweirädriges Fahrgestell am Handpflug
92 Pumhienzen Südburgenland OW B gilt für die Bewohner an der steirischen Grenze Hienzen oder Heanzen: wie oben
93 Hechtenstutzer Seewinkel ND B
94 Kuckuckfänger Gougafaunga Schattendorf MA B weil sie versuchten den Kuckuck mit einem Fangeisen mit Nuss, Speck und Goldmünze zu fangen [7]. Gouga: Kuckuck
95 Kuckuckfänger Gougafaunga Horitschon OP B um den Kuckuck zu fangen, fällten die Horitschoner Baum um Baum[8]. Gouga: Kuckuck
96 Bachschei**er Bochschei**a Lackenbach OP B [9]
97 Pregner Bucklige Welt WB N [9] von den Burgenländern so genannt
98 Milchbrater Mülibrouda Kalkgruben MA B weil sie die Milch in Strümpfen am Herd braten wollten[10] Müli: Milch
99 Boukaubeta Landsee OP B [9]
100 Breinhirschen Braijnhiaschn Forchtenstein MA B [9]
101 Bumma Bia Wiesen MA B [9]
102 Grassaschloapfa Neudorf bei Landsee OP B [9]
103 Ringalaa Piringsdorf OP B [9]
104 Sandhasen Soundhosn Lackendorf OP B [9]
105 Zieselbär Zeislbär Auersthal GF N wegen der Verwendung der Zieselleber gegen Sehschwäche[11]
106 Sterzjogln Herrnbaumgarten MI N wegen der Vorliebe für Sterz[12]
107 Blunzenstricker Blunz'nstricka Grinzing 19 W wegen der Forderung der glockenläutenden Buben nach mehr Geld und einer Blutwurst als Lohn[13] Blunz'n: Blutwurst
108 Wasserratten Wasserratz'n Nussdorf 19 W wegen der vor der Donauregulierung häufigen Überflutungen[14]
109 Milchmarder Müchmader Oberdöbling 19 W wegen des Schwundes beim Antransport der Milch zu den Sammelstellen in Döbling[15]
110 Fisolenbauern Fisoinbauan Pötzleinsdorf 18 W weil sie Bohnen angebaut haben[16]
111 Grießbauern Neustift am Walde 19 W wegen des Kornanbaues im Bezirksteil[17]
112 Krötenmelker Krotnmelcher Polling in Tirol IL T wegen des hohen Anteils an Feuchtwiesen[18]
112 Brillantengrund Schottenfeld 7 W wegen des in dieser Gegend konzentrierte Reichtums[19]
113 Bachbrunzer Båchbrunza Sievering 19 W durch die Benutzung des Baches in Obersievering für ihre häufige Notdurft, die das Trinken verursachte.[20]
114 Hurensieveringer Sievering 19 W Nach einem Ausspruch des Sieveringer Pfarrers, weil es in der Kirche zog.[21] [20]
115 Vogelfänger St. Veit an der Triesting BN N [22]
116 Teichkroaten Teichkråwådn Schönau an der Triesting BN N wegen der großflächigen Fischteiche [22]
117 Schimmelhauser Matzendorf BN N weil die Matzendorfer einmal einen Schimmel in der Kirche eingesperrt haben sollen[22]
118 Schwefeldepperte Baden BN N wegen der benommenmachenden Schwefeldämpfe aus der Heilquelle der Kuranstalt[22]
119 Schurscherl Schuaschal Mattersburg MA B Verkleinerungsform von Schurl (für Georg), gemeint ist ein ungeschickter Mensch[22]
120 Himmelflicker Hümmiflicka Traiskirchen BN N [22]
121 Pfirsich Pferscha Brunn am Gebirge MD N wegen der früher zwischen den Weingartenreihen gepflanzten Pfirsiche [23]
122 Prahler Proola Neutal OP B wegen des früher offen zur Schau gestellten Wohlstandes der Neutaler Ofenmaurer[1]
123 Blizal Blizal Stoob OP B wegen der ortsüblichen Keramikproduktion[1] Blizal: Verkleinerungsform für Plutzer
124 Stieraufzieher Schtiaaufzaara Raiding OP B weil die Raidinger eine Stier auf das Kirchendach hieften, als dort Gras wuchs [1] aufzaarn: hinaufzerren, -ziehen
125 Froschpracker Frouschpraka Lindgraben OP B weil sie angeblich die Frösche im Kobersdorfer Schlossteich wegen Ruhestörung erschlagen mussten [1]
126 Housnhaara Weppersdorf OP B weil sie angeblich die Hasen wie Schweine enthaarten (sie also mit den Haaren aßen) [1]
127 Gänsebären Gaousbeen Rohrbach bei Mattersburg MA B weil sie in Rohrbach früher viele Gänsehändler gab [1] Gaous: Gans
128 Mondscheinfänger Maouscheifaoun(g)a Tschurndorf OP B weil sie angeblich beim Bau des Gemeindeamtes auf die Fenster vergaßen und daher versuchten den Mondschein einzufangen [1] Maouschei: Mondschein
129 Kotzenflicker Koutznflicker Purbach OP B [1] Koutzn: Kotzen, Pferdedecke
130 Ferkelzüchter Faalzichta Krensdorf MA B [1]
131 Krebsler Krebsla Oberpulendorf OP B wegen des reichen Krebsvorkommens in den Oberpullendorfer Gewässern[1]
132 Lavendelzupfer Bisamberg KO N wegen der Tradition des Lavendelanbaues am Rand der Bisamberger Weingärten [24]
133 Ribislklauberer Strebersdorf KO N wegen der Tradition des Ribiselanbaues und Verkauf nach Wien [24]
134 Paradeiserpölzer Langenzersdorf KO N wegen der Tradition des Verkaufs von Gemüse [24]
135 Burnjagler Hagenbrunn KO N [24]
136 Strohbandlbuben Strohbandlbuam Stammersdorf 21 W wegen der Tradition des Anheftens der Weinreben mit Stroh [24]
137 Bodendrucker Bo'ndrucker Klein-Engersdorf KO N weil die Engersdorfer eifrige Kirchenbesucher waren und gegen die starke Abnutzung der Kirchenstühle diese mit Blech beschlagen wurden [24] Bo'ndrucker: Pferde, die im Stall den Boden stark aufscharren und den Futtertrog anbeissen
138 Sumpfdeppen Achau MD N [6]
140 Murkentrimmer Traiskirchen BN N Sie sollen einmal mit einer gelben Rübe das Spritzenhaus verschlossen haben [6]
141 Pudlbrater Frankenburg am Hausruck VB O Sie schoben nämlich einen Pudel, um ihn zu braten, in den Backofen [25]
142 Weckerltränker Frankenburg am Hausruck VB O als einmal ein Wolkenbruch nieder ging, riss das Wasser Brot und Bäcker mit sich fort [25]
143 Sonnenfänger St. Wolfgang im Salzkammergut GM O Sie wollten die Sonne in einem Sack fangen und so in ein finsteres Zimmer bringen[25]
144 Stieglhupfer Gmunden GM O [25]
145 Heilige-Geistschützen Vöcklamarkt VB O Als sie zu Pfingsten einmal keinen heiligen Geist hatten, versuchten sie eine verflogene Taube zu fangen und erschossen sie dabei[25]
146 Nebelschieber Mondsee VB O weil sie den Nebel, der einst über See lag, nach Unterach schieben wollten[25]
147 Schläglflicker Weyregg am Attersee VB O weil sie einen Schlägel, von welchem ein Stück abgesprungen war, flicken wollten[25] Schlägel = schwerer Hammer
148 Hermananklampfer Schörfling am Attersee VB O weil sie den Mondschein in einem Schaff fangen wollten und ihn dort mit einer Klampfe zu fixieren suchten[25] Klampfe = ein U-förmig gebogenes oder gewinkeltes Verbindungselement.
149 Rindsüppler Schörfling am Attersee VB O [25]
150 Schimmelhänger Nußdorf am Attersee VB O die Nußdorfer hängten nämlich einem blinden Schimmel, damit er den Weg nicht verfehle, eine Laterne an den Schweif an[25]
151 Pudelpicker Attersee am Attersee VB O weil sie einmal einem Pudel den Hintern verpickten[25]
152 Stierhänger Attersee am Attersee VB O weil sie einmal einen Stier auf das Kirchendach hoben, damit er das dortige Gras abweide[25]


Erklärung

Reg. Region, Bez. Bezirk (Autokennzeichen),

Literatur

  • Günther Jontes: Österreichisches Schimpfwörter-Lexikon, Salzburg 1998. (die Nummer 1 bis 81)

Anmerkungen

  1. 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 Werfring, J.(2012):Die Törichten sind nebenan. Sieggrabener Gemeindenachrichten Nr.67
  2. Quelle: http://www.sagen.at/doku/volksleben/palmsonntag.html abgerufen am 28. Jänner 2015
  3. Im Raum Falkenstein wurde eine anspruchslose Apfelsorte (Grimmling) angebaut und am Wochenmarkt in Laa verkauft. Dazu wurden sie in der Rückentrage transportiert, sodass den Falkensteinern das Genick aufgescheuert wurde
  4. Krimbling (Grimmling) ist der Lokalname für eine anspruchslose Apelsorte (Maschanzker), die im Raum Falkenstein angebaut wurde
  5. Angeblich soll ein Dieb aus dem Gemeindekotter geflohen sein, weil das Gefängnis statt mit einem metallenen Vorstecker mit einer Karotte gesichert war und der in der Nachbarschaft untergebrachte Gemeindestier den "Verschluss" fraß abgerufen am 28. August 2014
  6. 6,0 6,1 6,2 Spitznamen für Bewohner aus Mödlings Umgebung Seite 118 abgerufen am 28. Jänner 2015
  7. weil die Schattendorfer den Kuckuck zwar hörten, aber nie sahen, versuchten sie (erfolglos) ihn mit einem Fangeisen zu fangen, in den sie eine Nuss, einen Speck und die einzige Goldmünze der Gemeindekasse legten. Am nächsten Tag waren die Köder weg, aber der Kuckuck war nicht gefangen worden. Quelle: J. Werfring: Gemeindenachrichten Sieggraben 12/2012
  8. weil die Horitschoner den Kuckuck zwar hörten, aber nie aus der Nähe sahen, versuchten sie den Baum auf dem er saß zu fällen. Der Kuckuck aber flog zum nächsten Baum und als auch der gefällt wurde, flog er wieder zum nächsten Baum. Als vom ganzen Wald nur noch ein Baum stand, freuten sich die Horitschoner schon über ihren "Erfolg", der Kuckuck flog aber nach Rading davon. Quelle: J. Werfring: Gemeindenachrichten Sieggraben 12/2012
  9. 9,0 9,1 9,2 9,3 9,4 9,5 9,6 9,7 Quelle: J. Werfring: Gemeindenachrichten Sieggraben 12/2012
  10. Die Kalkgrubener wollten Milch nicht wie üblich kochen, sondern braten. Dazu füllten sie die Milch in Strümpfe und legten sie auf die Herdplatte. Der Versuch misslang und verbreitete einen üblen Geruch; Quelle: J. Werfring: Gemeindenachrichten Sieggraben 12/2012
  11. Die Zeiselmausleber war ein Volksmittel gegen den 'Nachtnebel', eine altersbedingte Sehstörung (Star); Quelle:Wagner M. (2004): Niederösterreich: eine Kulturgeschichte von 1861 bis heute, Band 1
  12. Die genügsamen Auersthaler nahmen auf die Pilgerreise nach Mariazell Sterz mit, an der Sterzkrümelspur fanden die Nachzügler den Weg; Quelle: http://camerahumana.wordpress.com
  13. Die Grinzinger Läuterbuam/ streiken am Kirchenturm;/ wollen statt fufzehn Kreuzer/ an Zwanzger haben/ und jeder a Blunzn dazua,/ nochaa gebn's erst a Ruah; Quelle: http://www.zur-wurst.at
  14. Quelle: http://www.zur-wurst.at
  15. Der "Mülidiebstahl" durch die junge Burschen die die Milch von den Bauern anlieferten konnte zwar nicht nachgewiesen werde, wurde aber vermutet; Quelle: http://www.zur-wurst.at
  16. Quelle: http://www.zur-wurst.at
  17. Im Bereich der Türkenschanze, heute zu Döbling gehörend; Quelle: http://www.zur-wurst.at
  18. Quelle: http://wienwiki.wienerzeitung.at
  19. >Quelle: http://www.polling.at
  20. 20,0 20,1 Die Sieveringer abgerufen am 28. August 2014
  21. „jetzt macht's einmal des Huren Türl zu, da zieht's ja wie in einem Vogelhäus'l" an die Gemeinde, entstand dieser Spottname
  22. 22,0 22,1 22,2 22,3 22,4 22,5 mündliche Mitteilung Regionskenner
  23. Mir san de Pferscha in der Gemeindeinformation von 9/2007 abgerufen am 1. September 2014
  24. 24,0 24,1 24,2 24,3 24,4 24,5 Maier, R.(1982):Marktgemeinde Bisamberg
  25. 25,00 25,01 25,02 25,03 25,04 25,05 25,06 25,07 25,08 25,09 25,10 25,11 Baumgarten, A. P. (1864): Aus der volksmässigen Ueberlieferung der Heimat. Jahrbuch des OÖ. Musealvereines, 24, 77–176.Online