Deutsch: Durch kaiserliche Entschließung vom 29. November 1897 wurde der Markt Amstetten zur Stadt erhoben. Schon wenige Wochen später bemühte man sich um die behördliche Genehmigung eines Stadtwappens. Bezüglich des Wappentieres wollte man auf den Steinbock der zuletzt geführten Marktwappen zurückgreifen. Doch es gelang nicht, diesen Antrag wappenrechltich durchzusetzen.
Um die Mitte des Jahres 1913 unternahm die Stadtvorstehung Amstettens einen neuerlichen Vorstoß und veranlaßte weitere heraldische Nachforschungen. Sie führten zu keinen eindeutigen Ergebnissen. Schließlich wurde Amstetten mit Erlaß des k.k. Ministeriums des Innern vom 20. Februar 1914 aufgefordert, jenes Wappen als Stadtwappen vorzuschlagen, welches die Gemeinde für ihr richtiges ansieht und welches sie künftig zu führen beabsichtigt.
Der Healdiker Hugo Gerard Ströhl, dessen Gutachten nun eingeholt wurde, hatte schon in seinem 1904 erschienen Städte-Wappenbuch festgehalten: Ein Siegelstempel aus dem Jahre 1568 zeige im Schild keinen Steinbock, viel eher einen Wolf- das Wappentier des Bistums Passau. Diese Deutung leiß sich mit dem Hinweis auf die ehemalige passauische Herrschaft über den Markt Amstetten untermauern.
Für den 11. März 1914 wurden der Amstettner Bürgermeister Carl Kubasta und die Mitglieder des "Wappen-Komitees" (Dr. Karl Teutschmann, Anton Hanl und Ludwig Resch) zu einer entscheidenden Sitzung geladen. Daraufhin beantragte die Stadt Amstetten folgendes Wappen:
Ein von Silber über Blau quergeteilter Schild. In dem oberen Felde springt aus der Teilungslinie ein roter, ebenso bezungter und golden bewehrter Wolf hervor. Das untere Feld ist von einem gewellten Wasser durchzogen. Den Schild umgibt eine ornamentale, bronzefarbene Einlassung, auf der Hauptrande eine silberne Mauerkrone mit fünf sichtbaren Zinnen ruht. (Entwurf und Ausführung: Wappenmaler Fritz Junginger, Wien)