Weiße Frau

Aus Regiowiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Weiße Frau ist eine Spukerscheinung, die gewöhnlich auf Burgen, Schlössern und Spukhäusern und manchmal auch an unheimlichen Orten im Freien erscheint.

Beschreibung

Sagen und Legenden von Weißen Frauen finden sich in den meisten europäischen Ländern. Die Weißen Frauen sind gewöhnlich Angehörige des Adels. Meistens sind sie Wiedergängerinnen oder ruhelose Tote, die entweder gewaltsam oder auf tragische Weise gestorben sind oder nach ihrem Tod für eine Untat büssen, die sie einmal begangen haben oder auch nur begehen wollten. Daneben tritt die Weiße Frau oft auch als Familiengeist (Ahnfrau) in Erscheinung, wobei sie bei wichtigen Ereignissen, die ihre Familie oder Dynastie betreffen (bei Todesfällen, drohendem Unheil, Geburten etc.) sichtbar wird. Häufig kündigt ihr Sichtbarwerden das Ereignis an. Manchmal zeigt sie sich erst, nachdem das Unheil bereits geschehen ist oder gerade geschieht.

Orte in Österreich, wo sich der Sage nach Weiße Frauen zeigen sollen

(Reihung nach Bundesländern, alphabetische Reihenfolge)

Burgenland

Niederösterreich

Drosendorf, Bergamtshaus
Reginafelsen in Hardegg
  • Drosendorf: Im Haus Nr. 88 in Drosendorf (heute Hauptplatz 2) soll ebenfalls eine Weiße Frau spuken, angeblich ist sie auf der Suche nach einem Schatz.[2]
  • Hardegg: In Hardegg gibt es mit der schönen Regina, die der Sage nach im Reginafelsen eingemauert wurde, keine weiße, sondern eine schwarze Frau, die durch ihr Erscheinen die Menschen in Angst und Schrecken versetzt.[3]
  • Röhrenbach: Auf dem in Röhrenbach gelegenen Schloss Greillenstein soll ebenfalls eine weiße Frau spuken, die allerdings als Schutzgeist wahrgenommen wird.[4] Diese weiße Frau soll den Dichter Franz Grillparzer (1791-1872) zu seinem Theaterstück "Die Ahnfrau" (Uraufführung 1817) inspiriert haben.[5]

Salzburg

Steiermark

  • Graz: Am Schöckl erschien die weiße Frau einem Hirtenbub und einem Bauern.[6]

Wien

  • Wien, 1. Wiener Gemeindebezirk, Wiener Hofburg: Auch die Wiener Hofburg hat ihre Weiße Frau. Dabei handelt es sich um die Ehefrau eines früheren Landesfürsten des Herzogtums Österreich, deren "Identität" allerdings nicht eindeutig fest steht. Meistens wird sie mit Kunigunde, der zweiten Ehefrau des böhmischen Königs Přemysl Ottokar II. "identifiziert".
  • Wien, 1. Wiener Gemeindebezirk, Stephansdom: Eine weiße Frau zeigt sich angeblich im Sommer gegen vier Uhr nachmittags beim Südturm , wobei sie besonders gut von den Weinbergen aus unter dem Kahlenberg gesehen werden kann. Angeblich war sie für die Hauer früher sehr wichtig, weil ihr Erscheinen ihnen die Jausenzeit ankündigte.[7]
  • Weitere Orte in Wien, wo sich angeblich Weiße Frauen gezeigt haben, sind das Schottenkloster und Hernals.[8]

Die Weiße Frau in der österreichischen Literatur

Die Weiße Frau im österreichischen Film

Einzelnachweise

  1. vgl. Die Weiße Frau von Schloß Bernstein auf Sagen.at
  2. vgl. Die weiße Frau zu Drosendorf
  3. Sigrid Enzenhofer: Die schwarze Frau von Hardegg. In: Sagen und Legenden aus Hardegg. Volksbildungsverein der Stadt Hardegg, Hardegg, 1968, S. 7-10
  4. vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 57
  5. vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 58
  6. vgl. Die Weiße Frau am Schöckl auf Sagen.at
  7. vgl. Leander Petzoldt (Hrsg.): Die weiße Frau am Stephansturm. In: ders.: Sagen aus Österreich. Wiesbaden: MarixVerlag 2007, ISBN 978-3-86539-118-6, S. 140
  8. vgl. Weiße Frau (Hinweis), WienWiki.At, eingesehen am 19. Jänner 2018
Wikipedia logo v3.svg
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Weiße Frau behandelt.
Hier auf RegiowikiAT befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).