Seltene Berufe in Kaisersteinbruch

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Seltene Berufe in Kaisersteinbruch,

Dorfmuseum Mönchhof Friseurbedarf

Friseur

Leopold Krämmer 1892-

Friseurmeister in Kaisersteinbruch, geboren am 30. April 1892 in Bruck an der Leitha und nach Wilfleinsdorf zuständig, Sohn des August Krämmer, Zimmermaler und Frau Maria, geborene Lunzer. Er ehelichte am 14. November 1926 in Wien, Rudolfsheim, Theresia Buchecker, 1905 in Pottendorf, Niederösterreich geboren, Tochter des Franz Buchecker, Fabriksarbeiter und Theresia Müller.

  • Der gemeinsame Sohn Franz Leopold wurde 1929 in der Kaisersteinbrucher Kirche getauft, Patin war Johanna Krämmer, Hilfsarbeitergattin in Wilfleinsdorf. Er erhielt 1941 in Wien, St. Stephan die Firmung und heiratete 1953 in Bruck an der Leitha.
Ackerpacht 1938: Leopold Krämmer

Bis zur befohlenen Absiedlung in Kaisersteinbruch bezahlte der Friseurmeister für 120 Qu. Kl. Acker, RM,: 2,58. 31. Dez. 1938.

Gerber

Martin Moor 1763–1841

Hafner

Lehrbuch:Was soll ich werden? Hafner

Joseph Fischer 1762–1812

Hafnergeselle in Steinbruch, von Bruck an der Leitha gebürtig, verheiratet mit Frau Anna Maria.

  • 1802 waren sie Taufpaten für das Mädchen Anna Maria, Tochter des Bruders Jacob Fischer.
  • Am 1. Jänner 1812 starb Joseph Fischer mit 50 Jahren an Lungenbrand. Er hat hier durch viele Jahre gedient.

Johann Mendl 1801–1845

Hafnermeister in Kaisersteinbruch, von Schüttenhofen in Böhmen stammend, Sohn des Johann Mendl, Schuster in Schüttenhofen und Frau Clara. Er heiratete am 11. Feber 1834 Magdalene Naglin auch von Böhmen. Zeugen waren Joseph Winkler, Steinmetzmeister und Franz Haas, Bäckermeister in Steinbruch.

Am 12. Dezember 1845 starb Meister Johann Mendl mit 44 Jahren. Die Witwe Magdalene verkaufte laut Contract vom 22. Jänner 1848 einen Garten und Scheune an Steinmetzmeister Franz Pansipp.

Das Haus wurde versteigert

Lizitations-Anzeige: Am 9. Mai 1851 [1] wird das im Orte Kaiser-Steinbruch unter Nr. 64 gelegene und zur Betreibung des Hafner–Gewerbes besonders geeignete Haus der Witwe Magdalene Mendl samt den dazu, diesem Gewerbe gehörigen Requisiten, im Wege der gerichtlichen Executive mittelst öffentlicher Lizitation an den Meistbietenden hintangegeben werden.

Kauflustige haben sich am genannten Tage früh um 10 Uhr in der Richter–Wohnung zu Kaisersteinbruch einzufinden.

Pfarrhof–Inventarium 1926

Bei einer Bestandsaufnahme 1926 im Pfarrhof wurde festgestellt.

  • In der Kanzlei: ein schadhafter Kachelofen
  • Im I. Stock, 1. Zimmer: ein grüner Kachelofen (innen schlecht), 2. Zimmer: ein brauner Kachelofen und im Kabinett: ein Kachelofen.

Als erster Kaisersteinbrucher Pfarrer hat Gregor Metsch 1646 im neuerbauten Pfarrhof sein Amt angetreten. Es ist gut möglich, dass diese Kachelöfen vom Hafnermeister Mendl errichtet/restauriert wurden. Im heutigen Haus Kaisersteinbruch, also im ehemaligen Pfarrhof, befindet sich kein Kachelofen mehr.

Schreiber

Franz Xaver Niesack 1746-1792

Herr Amtsschreiber

Andreas Csóka 1827-1896

Hiesiger Schreiber

Schweinehändler

Leopold Breyer 1806-

Schweinehändler in Steinbruch, verh. Lehlin Anna

Töpfer

Töpfer als Keramikkachel

Gregor Schmalznapf 1762–1847

Kunstreicher Töpfermeister, verheiratet mit Barbara Bartlin von Bruck an der Leitha. Im Grundbuch von 1798 gemeinsam eingetragen mit einem 1798 neu erbauten Kleinhaus auf 48 Qu.Cl. Fläche, neben dem Wirtshaus und der herrschaftlichen Wiese gelegen. Sohn Anton starb im Dezember 1799 mit 8 Jahren an Keuchhusten, so kann die Heirat um/vor 1790 angenommen werden.

Frau Barbara starb im Juni 1811 mit 47 Jahren. (Der Witwer war 49 Jahre alt.) Im Grundbuch von 1812 hatte er durch Kaufvertrag vom 23. Juni 1811 ihren Anteil am 1798 erbauten Haus an sich gebracht. Er verehelichte sich mit Anna Muckin und ließ sie neben sich anschreiben. Bei ihren gemeinsamen Kindern waren der herrschaftliche Jäger zu Königshof Georg Ziegler und Frau Elisabeth die Taufpaten.

Ihre Tochter Theresia Schmalznapf, 1819 geboren, hatte sich nicht verheiratet. Von ihren Kindern überlebte einzig Elisabeth (* 1841).

Steuerpflichtige 1822/23

Liste aller Steuerpflichtigen von Steinbruch, zugleich eine Häuserliste, in der Summe 46 Häuser.[2]

  • Gregor Schmalznapf, Töpfermeister 1 Haus, Inwohner, Bedienstete und 2 Pferde.

Tod

Der kunstreiche Töüfer Gregor Schmalznapf starb am 21. Juni 1847 mit 85 Jahren, die Witwe Anna im September 1866 mit 77 Jahren. Tochter Theresia starb 1890 mit 71 Jahren.

Uhrmacher

Sonnenuhren in Kaisersteinbruch

Fritz Koresch lebt seit den späten 1940er Jahren im Ort, wie auch Otto Lahner, wie er immer betont, spricht von zwei Sonnenuhren, die eine am Südturm, dem Glockenturm der Kaisersteinbrucher Kirche mit einer speziellen Metallkonstruktion darunter die Malerei, die andere am Pfarrhof. Auf keiner der erhaltenen Fotografien ist davon etwas zu sehen.

Sonnenuhr-Stein von 1590

„Sonnenuhr–Pfeiler“ im Bildhauersymposium Kaisersteinbruch 1992

Sonnenuhr-Pfeiler 1992

Eine steinerne Sonnenuhr wurde unter der Wurzel eines großen Baumes in einem Garten ausgegraben und dem Steinmetzmuseum übergeben. Unter der Gesamtplanung und Steinmetzarbeiten von Steinmetzmeister Friedrich Opferkuh für einen zu errichtenden Sonnenuhr-Pfeiler meißelte Alexandru Ciutureanu drei Kaiserstein-Reliefs.

Wikipedia-logo-v2.svg Alexandru Ciutureanu#Kaisersteinbrucher Sonnenuhr-Pfeiler mit Kaisersteinreliefs 1992 - Überregionales oder weitere Details über dieses Thema in der deutschsprachigen Wikipedia

Nach dem Tod erfolgt die Inventur

Um das Erbe abzuschätzen, erfolgte eine Inventur. Einige dieser Dokumente haben sich erhalten. Zum Thema „Uhr“ eine Auswahl:

Johann Burnhauser 1762–1798

Uhrmachermeister in Steinbruch, von „Augusta Vindelicorum“/Augsburg stammend[4]. Er war verheiratet mit Elisabeth Ruppin, Tochter des hiesigen Maurers Mathias Rupp und Cunigunde, sie wohnten im Haus mit der Sonnenuhr hier in Kaisersteinbruch. Die Taufpaten waren der Steinführer Caspar Radschödl und der Fuhrmann Joseph Schiefer. Beide sind in Fuhrleute und Kutscher der Herrschaft Königshof dokumentiert.

  • Der Uhrmacher starb am 26. November 1798 mit 36 Jahren. Zu den bisherigen Kindern wurde noch im Feber 1799, also nach des Vaters Tod, Joseph geboren, aber in rascher Abfolge starben ihre Kinder, Leopold 3 Jahre, Petrus 6 Jahre, Joseph 8 Jahre, Leopold (zweite) 13 Jahre und Catharina 12 Jahre.

Die Witwe verheiratete sich 1806 mit Ignaz Fernbach, einem Taglöhner von Neustadt im Schwarzwald stammend.

Literatur

  • Helmuth Furch: Historisches Lexikon Kaisersteinbruch. 2 Bände. Museums- und Kulturverein, Kaisersteinbruch 2002–2004. Darin: Sämtliche hier angeführten Namen sind enthalten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Archiv Kaisersteinbruch: Kundmachung im Currens-Buch vom 2. April 1851
  2. Archiv Mosonmagyaróvár
  3. [1]
  4. „Augusta Vindelicum“ (auch „Augusta Vindelicorum“) ist der römisch-antike und neulateinische Name der Stadt Augsburg