Seltene Berufe in Kaisersteinbruch

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Seltene Handwerke in Kaisersteinbruch,

Friseur

Leopold Krämmer 1892-

Gerber

Martin Moor 1763–1841

Hafner

Joseph Fischer 1762–1812

Johann Mendl 1801–1845

Hafnermeister in Kaisersteinbruch, von Schüttenhofen in Böhmen stammend, Sohn des Johann Mendl, Schuster in Schüttenhofen und Frau Clara. Er heiratete am 11. Feber 1834 Magdalene Naglin auch von Böhmen. Zeugen waren Joseph Winkler, Steinmetzmeister und Franz Haas, Bäckermeister in Steinbruch.

Am 12. Dezember 1845 starb Meister Johann Mendl mit 44 Jahren. Die Witwe Magdalene verkaufte laut Contract vom 22. Jänner 1848 einen Garten und Scheune an Steinmetzmeister Franz Pansipp.

Das Haus wurde versteigert

Lizitations-Anzeige: Am 9. Mai 1851 [1] wird das im Orte Kaiser-Steinbruch unter Nr. 64 gelegene und zur Betreibung des Hafner–Gewerbes besonders geeignete Haus der Witwe Magdalene Mendl samt den dazu, diesem Gewerbe gehörigen Requisiten, im Wege der gerichtlichen Executive mittelst öffentlicher Lizitation an den Meistbietenden hintangegeben werden.

Kauflustige haben sich am genannten Tage früh um 10 Uhr in der Richter–Wohnung zu Kaisersteinbruch einzufinden.

Schreiber

Franz Xaver Niesack 1746-1792

Herr Amtsschreiber

Andreas Csóka 1827-1896

Hiesiger Schreiber

Schweinehändler

Leopold Breyer 1806-

Schweinehändler in Steinbruch, verh. Lehlin Anna

Töpfer

Gregor Schmalznapf 1762–1847

Uhrmacher

Sonnenuhren in Kaisersteinbruch

Fritz Koresch lebt seit den späten 1940er Jahren im Ort, wie auch Otto Lahner, wie er immer betont, spricht von zwei Sonnenuhren, die eine am Südturm, dem Glockenturm der Kaisersteinbrucher Kirche mit einer speziellen Metallkonstruktion darunter die Malerei, die andere am Pfarrhof. Auf keiner der erhaltenen Fotografien ist davon etwas zu sehen.

Sonnenuhr-Stein von 1590

„Sonnenuhr–Pfeiler“ im Bildhauersymposium Kaisersteinbruch 1992

Sonnenuhr-Pfeiler 1992

Eine steinerne Sonnenuhr wurde unter der Wurzel eines großen Baumes in einem Garten ausgegraben und dem Steinmetzmuseum übergeben. Unter der Gesamtplanung und Steinmetzarbeiten von Steinmetzmeister Friedrich Opferkuh für einen zu errichtenden Sonnenuhr-Pfeiler meißelte Alexandru Ciutureanu drei Kaiserstein-Reliefs.

Wikipedia-logo-v2.svg Alexandru Ciutureanu#Kaisersteinbrucher Sonnenuhr-Pfeiler mit Kaisersteinreliefs 1992 - Überregionales oder weitere Details über dieses Thema in der deutschsprachigen Wikipedia

Nach dem Tod erfolgt die Inventur

Um das Erbe abzuschätzen, erfolgte eine Inventur. Einige dieser Dokumente haben sich erhalten. Zum Thema „Uhr“ eine Auswahl:

Johann Burnhauser 1762–1798

Uhrmachermeister in Steinbruch, von „Augusta Vindelicorum“/Augsburg stammend[3]. Er war verheiratet mit Elisabeth Ruppin, Tochter des hiesigen Maurers Mathias Rupp und Cunigunde, sie wohnten im Haus mit der Sonnenuhr hier in Kaisersteinbruch. Die Taufpaten waren der Steinführer Caspar Radschödl und der Fuhrmann Joseph Schiefer. Beide sind in Fuhrleute und Kutscher der Herrschaft Königshof dokumentiert.

  • Der Uhrmacher starb am 26. November 1798 mit 36 Jahren. Zu den bisherigen Kindern wurde noch im Feber 1799, also nach des Vaters Tod, Joseph geboren, aber in rascher Abfolge starben ihre Kinder, Leopold 3 Jahre, Petrus 6 Jahre, Joseph 8 Jahre, Leopold (zweite) 13 Jahre und Catharina 12 Jahre.

Die Witwe verheiratete sich 1806 mit Ignaz Fernbach, einem Taglöhner von Neustadt im Schwarzwald stammend.

Literatur

  • Helmuth Furch: Historisches Lexikon Kaisersteinbruch. 2 Bände. Museums- und Kulturverein, Kaisersteinbruch 2002–2004. Darin: Sämtliche hier angeführten Namen sind enthalten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Archiv Kaisersteinbruch: Kundmachung im Currens-Buch vom 2. April 1851
  2. [1]
  3. „Augusta Vindelicum“ (auch „Augusta Vindelicorum“) ist der römisch-antike und neulateinische Name der Stadt Augsburg