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'''Hans Schima''' oder '''Johann Schima''' (* [[23. November]] [[1894]] in [[Wien]]; † [[28. April]] [[1979]] ebenda) war ein [[österreich]]ischer [[Jurist]] und [[Rektor]] der [[Universität Wien]].


== Leben ==
== Leben ==
Schima, Sohn des Präsidenten des [[Österreichisches Patentamt|Österreichischen Patentamtes]], besuchte das [[Schottengymnasium]], wo er 1913 die [[Reifeprüfung]] ablegte. Er studierte anschließend – mit Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg, in dem er zuletzt als [[Leutnant der Reserve]] Kriegsdienst leistete – Rechtswissenschaften und [[Promotion (Doktor)|promovierte]] 1919 an der Universität Wien.
Schima, Sohn des Präsidenten des [[Österreichisches Patentamt|Österreichischen Patentamtes]] Karl Schima (1862–1940), besuchte das [[Schottengymnasium]], wo er 1913 die [[Reifeprüfung]] ablegte. Er studierte anschließend – mit Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg, in dem er zuletzt als [[Leutnant der Reserve]] Kriegsdienst leistete – Rechtswissenschaften und [[Promotion (Doktor)|promovierte]] 1919 an der Universität Wien.


Nachdem er von 1920 bis 1923 in der [[Finanzprokuratur]] und bis 1925 in der Abgaben- und Kreditsektion des [[Bundesministerium für Finanzen|Bundesministeriums für Finanzen]] tätig war, habilitierte er sich 1928 bei [[Hans Sperl]] mit der Arbeit ''Die Versäumnis im Zivilprozeß'' und wurde 1934 [[außerordentlicher Professor]] sowie 1936 Rat am [[Bundesgerichtshof (Österreich)|Bundesgerichtshofs]]. Infolge der [[Anschluss Österreichs|Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich]], in deren rassistischer Ideologie Schima als „Mischling 2. Grades“ galt, verlor er im April 1938 die Lehrbefugnis, 1939 auch seine Stelle am Bundesgerichtshof. Als Rechtsanwalt während des Zweiten Weltkriegs tätig, folgte er 1945 einem Ruf auf den Lehrstuhl für [[Zivilgerichtliches Verfahren|zivilgerichtliche Verfahren]] und allgemeine [[Gerichtsverfahren|Verfahrenslehre]] an der Universität Wien. Zudem hatte er ab 1945 einen Lehrauftrag an der [[Hochschule für Welthandel]] inne, ab 1948 als [[Honorarprofessor]].
Nach Beschäftigungen in der [[Finanzprokuratur]] von 1920 bis 1923 und der Abgaben- und Kreditsektion des [[Bundesministerium für Finanzen|Bundesministeriums für Finanzen]] bis 1925 habilitierte er sich 1928 bei [[Hans Sperl]] mit der Arbeit ''Die Versäumnis im Zivilprozeß'' und wurde 1934 [[außerordentlicher Professor]] sowie 1936 Rat am [[Bundesgerichtshof (Österreich)|Bundesgerichtshofs]]. Infolge der [[Anschluss Österreichs|Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich]], in deren rassistischer Ideologie Schima als „Mischling 2. Grades“ galt, verlor er im April 1938 die Lehrbefugnis, 1939 auch seine Stelle am Bundesgerichtshof. Nach einer Tätigkeit als Rechtsanwalt während des Zweiten Weltkrieges folgte er 1945 einem Ruf auf den Lehrstuhl für [[Zivilgerichtliches Verfahren|zivilgerichtliche Verfahren]] und allgemeine [[Gerichtsverfahren|Verfahrenslehre]] an der Universität Wien. Zudem hatte er ab 1945 einen Lehrauftrag an der [[Hochschule für Welthandel]] inne, ab 1948 als [[Honorarprofessor]].


Er war 1949/50 und 1963/64 [[Dekan (Hochschule)|Dekan]] der juridischen Fakultät; zudem von 1951/52 bis 1954/55 und von 1959/60 bis 1960/61 Senator und 1956/57 Rektor der Universität Wien. 1966 wurde er [[Emeritierung|emeritiert]].
Er war 1949/50 und 1963/64 [[Dekan (Hochschule)|Dekan]] der juridischen Fakultät; zudem von 1951/52 bis 1954/55 und von 1959/60 bis 1960/61 Senator und 1956/57 Rektor der Universität Wien. 1966 wurde er [[Emeritierung|emeritiert]].


Schima beschäftigte sich hauptsächlich mit der allgemeinen Verfahrenslehre, der Verfeinerung des [[Rechtsschutz]]es und der [[Rechtsvergleichung]], die er als wissenschaftliche Methode als einer der ersten in die Rechtswissenschaft einführte. Von 1951 bis 1966 war er Präsident der judiziellen Staatsprüfungskommission, von 1966 bis 1970 Präsident des Österreichischen Juristentages.
Schima beschäftigte sich hauptsächlich mit der allgemeinen Verfahrenslehre, der Verfeinerung des [[Rechtsschutz]]es und der [[Rechtsvergleichung]], die er als wissenschaftliche Methode als einer der ersten in die Rechtswissenschaft einführte. Von 1951 bis 1966 war er Präsident der judiziellen Staatsprüfungskommission, von 1966 bis 1970 Präsident des Österreichischen Juristentages.
== Schriften (Auswahl) ==
* ''Die Versäumnis im Zivilprozeß''. [[Deuticke Verlag]], Wien 1928.
* {{Literatur |Titel=Rechtsfälle aus dem Recht der freiwilligen Gerichtsbarkeit |Reihe=Rechtsfälle für Übungen von Studierenden und von Anwärtern juristischer Berufe |BandReihe=3 |NummerReihe=Abt. 2 |Verlag=[[Moritz Perles|Perles]] |Ort=Wien |Datum=1931}}
* ''Die österreichische Zivilprozeßordnung im Lichte neuerer Prozeßtheorie''. Manz, Wien 1948.
* ''Zur Zwangsvollstreckung in Forderungen im internationalen Rechtsverkehr''. [[Mohr Siebeck Verlag]], Tübingen 1963.
* ''Der unbestimmte Rechtsbegriff''. Österreichische Akademie der Wissenschaften, [[Böhlau Verlag]], Wien 1968.


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
* korrespondierende (1955) und seit 1956 wirkliche Mitgliedschaft der [[Österreichische Akademie der Wissenschaften|Österreichischen Akademie der Wissenschaften]].
* korrespondierende (1955) und seit 1956 wirkliche Mitgliedschaft der [[Österreichische Akademie der Wissenschaften|Österreichischen Akademie der Wissenschaften]]
* [[Ehrendoktor]]ate der [[Goethe-Universität Frankfurt]] (1958), der [[Aristoteles-Universität Thessaloniki]] (1958) und der juridischen Fakultät der Universität Wien
* [[Ehrendoktor]]ate der [[Goethe-Universität Frankfurt]] (1958), der [[Aristoteles-Universität Thessaloniki]] (1958) und der juridischen Fakultät der Universität Wien
* korrespondierende Mitgliedschaft der [[Accademia delle Scienze dell’Istituto di Bologna]] (ab 1960)
* korrespondierende Mitgliedschaft der [[Accademia delle Scienze dell’Istituto di Bologna]] (ab 1960)
* Rektorserinnerungszeichen der Universität Wien
* [[Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien]] in Gold (1966)
* [[Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien]] in Gold (1966)
* Ehrensenator der Universität Wien (30. November 1966)
* Ehrensenator der Universität Wien (30. November 1966)
* Großes Verdienstkreuz des [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland]] (1966)
* Großes Verdienstkreuz des [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland]] (1966)
* Große Silbernes (1958) und Großes Goldenes [[Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1952)|Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich]] (1969)  
* Große Silbernes (1958) und Großes Goldenes [[Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1952)|Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich]] (1969)
 
== Werke (Auswahl) ==
* ''Die Versäumnis im Zivilprozeß.'' [[Deuticke Verlag]], Wien 1928.
* ''Rechtsfälle aus dem Recht der freiwilligen Gerichtsbarkeit.'' [[Moritz Perles]], Wien 1931.
* ''Die österreichische Zivilprozeßordnung im Lichte neuerer Prozeßtheorie.'' 1948
* ''Aufhebung von Verwaltungsbescheiden und rechtskräftiges Zivilurteil'' 1956
* ''Zur Zwangsvollstreckung in Forderungen im internationalen Rechtsverkehr.'' [[Mohr Siebeck Verlag]], Tübingen 1963.
* ''Der unbestimmte Rechtsbegriff.'' Österreichische Akademie d. Wissenschaften, [[Böhlau Verlag]], Wien 1968.


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Hans W. Fasching]] und [[Winfried Kralik]] (Hrsg.): ''Festschrift für Hans Schima zum 75. Geburtstag''. Wien 1969.
* [[Hans W. Fasching]] und [[Winfried Kralik]] (Hrsg.): ''Festschrift für Hans Schima zum 75. Geburtstag''. Wien 1969.
* {{Literatur |Titel=Schima, Hans |Sammelwerk=Deutsche Biographische Enzyklopädie Online |Hrsg=[[Rudolf Vierhaus]] |Verlag=K. G. Saur |Ort=Berlin, New York |Datum=2011 |Online=https://www.degruyter.com/database/DBE/entry/dbe.11-1127/html}}
* {{DeutBiogrEnz |Autor= |Lemma=Schima, Hans |Auflage=2 |Band=8 |SeiteVon=865|Online=https://books.google.de/books?id=IG3Rp8NAO8EC&pg=PA865}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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{{SORTIERUNG:Schima, Hans}}
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[[Kategorie:Zivilprozessrechtler (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Zivilprozessrechtler (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Rektor (Universität Wien)]]
[[Kategorie:Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes]]
[[Kategorie:Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich]]
[[Kategorie:Träger der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold]]
[[Kategorie:Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften]]
[[Kategorie:Ehrensenator der Universität Wien]]
[[Kategorie:Ehrendoktor der Aristoteles-Universität Thessaloniki]]
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Wien)]]
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Hans Schima oder Johann Schima (* 23. November 1894 in Wien; † 28. April 1979 ebenda) war ein österreichischer Jurist und Rektor der Universität Wien.

Leben

Schima, Sohn des Präsidenten des Österreichischen Patentamtes Karl Schima (1862–1940), besuchte das Schottengymnasium, wo er 1913 die Reifeprüfung ablegte. Er studierte anschließend – mit Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg, in dem er zuletzt als Leutnant der Reserve Kriegsdienst leistete – Rechtswissenschaften und promovierte 1919 an der Universität Wien.

Nach Beschäftigungen in der Finanzprokuratur von 1920 bis 1923 und der Abgaben- und Kreditsektion des Bundesministeriums für Finanzen bis 1925 habilitierte er sich 1928 bei Hans Sperl mit der Arbeit Die Versäumnis im Zivilprozeß und wurde 1934 außerordentlicher Professor sowie 1936 Rat am Bundesgerichtshofs. Infolge der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich, in deren rassistischer Ideologie Schima als „Mischling 2. Grades“ galt, verlor er im April 1938 die Lehrbefugnis, 1939 auch seine Stelle am Bundesgerichtshof. Nach einer Tätigkeit als Rechtsanwalt während des Zweiten Weltkrieges folgte er 1945 einem Ruf auf den Lehrstuhl für zivilgerichtliche Verfahren und allgemeine Verfahrenslehre an der Universität Wien. Zudem hatte er ab 1945 einen Lehrauftrag an der Hochschule für Welthandel inne, ab 1948 als Honorarprofessor.

Er war 1949/50 und 1963/64 Dekan der juridischen Fakultät; zudem von 1951/52 bis 1954/55 und von 1959/60 bis 1960/61 Senator und 1956/57 Rektor der Universität Wien. 1966 wurde er emeritiert.

Schima beschäftigte sich hauptsächlich mit der allgemeinen Verfahrenslehre, der Verfeinerung des Rechtsschutzes und der Rechtsvergleichung, die er als wissenschaftliche Methode als einer der ersten in die Rechtswissenschaft einführte. Von 1951 bis 1966 war er Präsident der judiziellen Staatsprüfungskommission, von 1966 bis 1970 Präsident des Österreichischen Juristentages.

Schriften (Auswahl)

  • Die Versäumnis im Zivilprozeß. Deuticke Verlag, Wien 1928.
  •  Rechtsfälle aus dem Recht der freiwilligen Gerichtsbarkeit (= Rechtsfälle für Übungen von Studierenden und von Anwärtern juristischer Berufe). Perles, Wien 1931.
  • Die österreichische Zivilprozeßordnung im Lichte neuerer Prozeßtheorie. Manz, Wien 1948.
  • Zur Zwangsvollstreckung in Forderungen im internationalen Rechtsverkehr. Mohr Siebeck Verlag, Tübingen 1963.
  • Der unbestimmte Rechtsbegriff. Österreichische Akademie der Wissenschaften, Böhlau Verlag, Wien 1968.

Ehrungen

Literatur

Weblinks