Pfarrkirche Niederranna

Aus Regiowiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Pfarrkirche Niederranna "zur Heiligen Margareta" - heute

Die Pfarrkirche Niederranna "zur Heiligen Margareta von Antiochia", auch als Margaretenkirche bekannt, ist eine Pfarrkirche in Mühldorf im Bezirk Krems-Land

Lage

Die römisch-katholische Pfarrkirche Niederranna, die der Heiligen Margareta von Antiochia geweiht ist, befindet sich auf einer Anhöhe über dem Ort Niederranna (heute Teil der Marktgemeinde Mühldorf). Sie befindet sich innerhalb des Friedhofes.[1]

Bauwerk

Der Kern des Langhauses der Pfarrkirche ist aus dem Spätmittelalter. Es wurde 1757-62 erhöht. Zwischen den zweigeschossigen Strebepfeilern befinden sich barocke Rundbogenfenster mit schmiedeeisernen Klostermaschengittern.[2] Teile der mittelalterlichen Mauer, von welcher die Kirche umgeben war, sind heute noch erhalten.[1] Heute steht die Kirche unter Denkmalschutz.

Geschichte

Bei einer Renovierung vor einigen Jahren wurde auf der rechten Chorwand im Presbyterium ein Fresko aus der Mitte des 16. Jahrhundert entdeckt, welches die Anbetung des Kinders durch die Heiligen Dreikönige zeigt. Das Fresko gilt als eine Stiftung des Grundherrn Kaspar von Lindegg.

In der "Conversio Bagoariorum et Carantanorum", einer Salzburger Geschichtsquelle, ist übermittelt, dass Erzbischof Adalwin von Salzburg 865 eine Margaretenkirche "ad Spizzun" geweiht hat. Es spricht einiges dafür, dass es sich dabei um die spätere Pfarrkirche Niederranna. Patrozinium und Ortsname lassen die Vermutung zu, diese die spätere Pfarrkirche Niederranna oder eine Vorgängerkirche gewesen sein könnte. Das Gebiet um Niederranna gehört zu dieser Zeit zur Wehrkirche St. Michael, die als Pfarrkirche dem Hochstift Passau unterstellt ist. Die Kirche St. Michael wird 1159 dem Stift St. Florian übertragen. In Niederranna entstand vermutlich im 13. Jahrhundert ein Vikariat, das darauf zur Pfarre erhoben wurde.[3] Am 26. Juni 1321 stifte Werner Eßmeister, damals ständiger Vikar der Pfarrkirche Niederranna, dieser einen Jahrtag mit zwei Weingärten auf der Wegschaid und am St. Michaels-Berg. Die Stiftung wird vom Vogt Johann von Chunring und vom Schreiber Wichard von St. Michael gesiegelt.[4] Heinrich von Haynreichsslag, Adeliger und nach 1325 Pfarrer der Pfarre Niederranna, stiftet dieser 1325 zwei Talente von Weingärten[5] Seit 1228 ist für die Niederranna eine eigene Pfarre belegt, die nur mehr formell dem Stiftsvikariat gehörte, faktisch aber von diesem selbständig war. Als das Stift St. Florian 1952 auf seine Rechte aus Patronat und Inkorporation verzichtete, wurde die Pfarre Niederranna eine Pfarre "liberae collationis".[3]

Im Mittelalter ist für Niederranna außerdem eine Kirche belegt, die dem Heiligen Georg geweiht war und damals den Mittelpunkt einer eigenen kleinen Pfarre bildete. Sie wurde 1414-1424 an das damals gestiftete Paulinerkloster in Unterranna übertragen und 1455 diesem inkorporiert. Nach der Aufhebung dieses Klosters während der Josephinischen Kirchenreformen wurde sie 1783 mit Niederranna vereinigt.[3]

Literatur

  • Evelyn Benesch et al. (Hrsg.): Dehio Niederösterreich. Nördlich der Donau - Die Kunstdenkmäler Österreichs. Verlag Berger, Horn, 1990. ISBN 3-7031-0652. S. 793-794

Weblinks

 Pfarrkirche Niederranna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Pfarrkirche Niederranna, Niederoesterreich.AT, abgerufen am 18. Oktober 2020
  2. vgl. Kirchen-Marterl, Pfarre-Muehldorf.ORG, abgerufen am 18. Oktober 2020
  3. 3,0 3,1 3,2 vgl. Historisches, Pfarre-Muehldorf.ORG, abgerufen am 18. Oktober 2020
  4. vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J. S. 58f.
  5. vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J. S. 59
Wikipedia logo v3.svg
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Pfarrkirche Niederranna behandelt.
Hier auf RegiowikiAT befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).