Ortlieb IV. von Winkl

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Ortlieb (IV.) von Winkl, häufig auch Ortlieb von Winklberg (Ortlib von Winchelberch) (* im 13. Jahrhundert, vor 1275; † um / nach 1321)[1] war ein Adeliger des Herzogtums Österreich. Gewöhnlich ist er gemeinsam mit seinem Bruder Hadmar (I.) von Winkl belegt.

Herkunft und Familie

Ortlieb (IV.) von Winkl gehörte zu der im Mittelalter im Tullnerfeld ansässigen Familie der Herren von Winkl. Er war einer der beiden Söhne[A 1] von Ortlieb (III.) von Winkl aus dessen Ehe mit Elisabeth von Falkenberg-Mistelbach († um / nach 1283) und somit ein Nachfahre von Hadmar (II.) von Kuenring. Über seine Mutter mit den Herren von Kuenring aus der Dürnsteiner Linie verwandt, war er wie diese einer der Schwiegersöhne des letzten Truchsess von Feldsberg.[2]

Ortlieb (IV.) war zweimal verheiratet:
in 1. Ehe ∞ (nach 1277 und vor 1279[3]) mit Gisela († zwischen 1310 und 1314), einer Tochter des Truchsess Albero von Feldsberg. Gisela, deren Mutter aus der Familie der Herren von Ort stammte und diese beerbt hatte, führte ihr eigenes Siegel mit dem Wappen der Orter.[4] Aus dieser Ehe hatte Ortlieb mindestens 6 Kinder:

  • Ortlieb von Winkl,
  • Hadmar von Winkl,
  • Albero von Winkl,
  • Wichard (Weikard) von Winkl, als Mitglied einer Bruderschaft der Pfarre Rohrbach (heute Teil der Gemeinde Ziersdorf) belegt ist.[5],
  • Elisabeth von Winkl,
  • Adelheid von Winkl.

Leben

Ortlieb (IV.) von Winkl verwaltete zunächst den Besitz seiner Familie gemeinsam mit seinem Bruder Hadmar (I.) von Winkl. Unter der Herrschaft von Herzog Albrecht I. von Österreich ist er als Zeuge landesfürstlicher Rechtsgeschäfte mehrmals in der Stadt Wien nachgewiesen.[5]

Vor seiner ersten Eheschließung kam es um 1276 zwischen ihm und Hadmar zur Teilung des väterlichen Erbes, wobei ihm die von seinem Vater erbaute Burg Winklberg (in Mitterstockstall, heute Teil der Gemeinde Kirchberg am Wagram) zufiel. Ortlieb nannte sich dann nach der Burg Winklberg.[6]

Literatur

  • Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017, besonders S. 65-69. ISBN 978-3-901234-27-9 [A 2]

Einzelnachweise

  1. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S.65
  2. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S.64f.
  3. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S.69
  4. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S.68ff.
  5. 5,0 5,1 vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S.67
  6. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S.68

Anmerkungen

  1. Da ihm bei der Teilung die Stammburg Winklberg zufiel, dürfte er der ältere der beiden Söhne gewesen sein.
  2. Publikation von Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. Dissertation, Universität Wien, 2015 digital