Neuhaus (Löwenburg): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Regiowiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
'''Neuhaus''', auch '''Löwenburg''' ist eine abgegangene Burg im heutigen Bundesland Tirol.
'''Neuhaus''', auch '''Löwenburg''', ist eine abgegangene Burg im heutigen Bundesland Tirol.


== Die Lage ==
== Standort und Bauwerk ==
Die Burg Neuhaus befand sich in Gundhabing (heute Teil der Gemeinde [[Kirchberg in Tirol]]) in der Nähe von [[St. Johann in Tirol]].<ref name ="Burgenbuch303">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 303</ref> Sie lag am Ufer des Klausenbaches auf einem bewaldeten, an zwei Seiten steil abfallenden Hügel, an der Wegstrecke von [[Kitzbühel]] nach Kirchberg. Erhalten sind nur mehr einige Mauerreste. Nicht bewiesen ist, dass die Burg Neuhaus ursprünglich zweiteilig war und an beiden Seiten des Klausenbachs lag, wie der Kitzbüheler Heimatforscher Anton Flecksberger vermutete.<ref name ="Burgenbuch304">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 304</ref>


== Das Bauwerk ==
== Geschichte ==
<ref name ="Burgenbuch207">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 207</ref>  
Die Burg Neuhaus lag westlich der Grenze zwischen der [[Schloss Itter|Herrschaft Itter]], die dem [[w:Hochstift Regensburg|Hochstift Regensburg]] gehörte und dem Gericht [[Kitzbühel]], vormals die Grafschaft im [[Leukental]], das zu ihrer Erbauungszeit Teil des [[w:Herzogtum Bayern|Herzogtums Bayern]] war. Sie befand sich auf Kitzbüheler bzw. bayrischem Gebiet und könnte deshalb vom Hochstift Regensburg als penetrante Bedrohung empfunden worden sein, vielleicht der tatsächliche Grund für ihre dauerhafte Zerstörung.<ref name ="Burgenbuch304"/>
 
Erstmals genannt wurde die Burg Neuhaus erst viele Jahre nach ihrer Zerstörung im Register- und Geschäftsbuch des Regenburgers Bischofs [[w:Konrad VI. von Haimberg|Konrad (VI.)]] († 1381), das 1377 angelegt wurde, genannt, gemeinsam mit der ebenfalls längst zerstörten [[Forstenstein (Tirol)|Forchtenstein]] (heute Teil der Gemeinde [[St. Johann in Tirol]]). Vermutlich dürfte sie, wie auch diese, unter der Herrschaft des Regensburger Bischof [[w:Leo Thundorfer|Leo]] († um 1277) zwischen 1262 und 1277 von der Familie der [[Herren von Velben]], erbaut worden sein, etwa zu jener Zeit, als diesen die Burg und Herrschaft Itter verpfändet wurden.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 303 und S. 309</ref> Beide Burgen waren vermutlich Eigenbesitz der Herren von Velben.<ref name ="Burgenbuch303">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 303</ref>
 
Die Burg gehörte später seinem Enkel Ekke von Velben, der gemeinsam mit seinem Bruder Otto von Velben Auseinandersetzungen mit den Erzbischof von Salzburg und dem Bischof von Regensburg hatte.<ref name ="Burgenbuch303"/> Nach ihrer Niederlage gegen den Bischof von Regensburg wurde Neuhaus, wie auch Forchtenstein, nach einer  gemeinsam getroffenen Entscheidung (13. November 1322) von [w:Nikolaus von Ybbs|Bischof Nikolaus von Regensburg]] († um 1340), [[Heinrich von Kärnten|König Heinrich von Böhmen]] († 1335), [[w:Heinrich (Bayern)|Herzog Heinrich (XIV.) von Niederbayern]] († 1339) und [[w:Ludwig IV. (HRR)|Herzog Ludwig von Oberbayern]] (als "römischer" König Ludwig IV. "''der Bayer''") († 1347) geschliffen. Begründet wurde dies mit der angeblich schlechten Verwaltung der Burg und Herrschaft Itter durch die Velben.<ref name ="Burgenbuch310">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 310</ref> Beide Burgen wurden danach nicht wieder aufgebaut.<ref name ="Burgenbuch303"/>


== Geschichte ==
== Neuhaus (Löwenburg) in Legende und Sage ==
Neuhaus dürfte der ursprüngliche Name der Burg gewesen sein, für die abgekommene Burg wurde später der Name Löwenburg gebräuchlicher, den sie auch in einer Sage trägt, die sich um sie gebildet hat. Nach dieser sollen auf ihr und einer weiteren Burg mit Namen Falkenstein slawische Heiden zur Zeit von [[Karl der Große|Karl dem Großen]] im Wald von Gundhabing gehaust haben, die ein Hans von Velben mit Unterstützung der Herren von Münichau im Jahr 808 besiegte.<ref name ="Burgenbuch304"/>


== Literatur ==
== Literatur ==
Zeile 19: Zeile 25:
<references group="A" />
<references group="A" />


{{WP-Links|Q............}}
{{Normdaten|TYP=p|WIKIDATA=Q125676104}}
{{Normdaten|TYP=p|WIKIDATA=Q....................}}


{{SORTIERUNG:Burg Neuhaus (Löwenburg)}}
{{SORTIERUNG:Burg Neuhaus (Löwenburg)}}
[[Kategorie:Bauwerk in Tirol]]
[[Kategorie:Abgegangenes Bauwerk in Tirol]]
[[Kategorie:Abgegangenes Bauwerk in Tirol]]
[[Kategorie:Geschichte (Tirol)]]
[[Kategorie:Geschichte (Tirol)]]
[[Kategorie:Schauplatz einer Sage aus Tirol]]
[[Kategorie:Kirchberg in Tirol]]
[[Kategorie:Kirchberg in Tirol]]
[[Kategorie:Schauplatz einer Sage aus Tirol]]
[[Kategorie:In Arbeit]]

Version vom 28. April 2024, 16:27 Uhr

Neuhaus, auch Löwenburg, ist eine abgegangene Burg im heutigen Bundesland Tirol.

Standort und Bauwerk

Die Burg Neuhaus befand sich in Gundhabing (heute Teil der Gemeinde Kirchberg in Tirol) in der Nähe von St. Johann in Tirol.[1] Sie lag am Ufer des Klausenbaches auf einem bewaldeten, an zwei Seiten steil abfallenden Hügel, an der Wegstrecke von Kitzbühel nach Kirchberg. Erhalten sind nur mehr einige Mauerreste. Nicht bewiesen ist, dass die Burg Neuhaus ursprünglich zweiteilig war und an beiden Seiten des Klausenbachs lag, wie der Kitzbüheler Heimatforscher Anton Flecksberger vermutete.[2]

Geschichte

Die Burg Neuhaus lag westlich der Grenze zwischen der Herrschaft Itter, die dem Hochstift Regensburg gehörte und dem Gericht Kitzbühel, vormals die Grafschaft im Leukental, das zu ihrer Erbauungszeit Teil des Herzogtums Bayern war. Sie befand sich auf Kitzbüheler bzw. bayrischem Gebiet und könnte deshalb vom Hochstift Regensburg als penetrante Bedrohung empfunden worden sein, vielleicht der tatsächliche Grund für ihre dauerhafte Zerstörung.[2]

Erstmals genannt wurde die Burg Neuhaus erst viele Jahre nach ihrer Zerstörung im Register- und Geschäftsbuch des Regenburgers Bischofs Konrad (VI.) († 1381), das 1377 angelegt wurde, genannt, gemeinsam mit der ebenfalls längst zerstörten Forchtenstein (heute Teil der Gemeinde St. Johann in Tirol). Vermutlich dürfte sie, wie auch diese, unter der Herrschaft des Regensburger Bischof Leo († um 1277) zwischen 1262 und 1277 von der Familie der Herren von Velben, erbaut worden sein, etwa zu jener Zeit, als diesen die Burg und Herrschaft Itter verpfändet wurden.[3] Beide Burgen waren vermutlich Eigenbesitz der Herren von Velben.[1]

Die Burg gehörte später seinem Enkel Ekke von Velben, der gemeinsam mit seinem Bruder Otto von Velben Auseinandersetzungen mit den Erzbischof von Salzburg und dem Bischof von Regensburg hatte.[1] Nach ihrer Niederlage gegen den Bischof von Regensburg wurde Neuhaus, wie auch Forchtenstein, nach einer gemeinsam getroffenen Entscheidung (13. November 1322) von [w:Nikolaus von Ybbs|Bischof Nikolaus von Regensburg]] († um 1340), König Heinrich von Böhmen († 1335), Herzog Heinrich (XIV.) von Niederbayern († 1339) und Herzog Ludwig von Oberbayern (als "römischer" König Ludwig IV. "der Bayer") († 1347) geschliffen. Begründet wurde dies mit der angeblich schlechten Verwaltung der Burg und Herrschaft Itter durch die Velben.[4] Beide Burgen wurden danach nicht wieder aufgebaut.[1]

Neuhaus (Löwenburg) in Legende und Sage

Neuhaus dürfte der ursprüngliche Name der Burg gewesen sein, für die abgekommene Burg wurde später der Name Löwenburg gebräuchlicher, den sie auch in einer Sage trägt, die sich um sie gebildet hat. Nach dieser sollen auf ihr und einer weiteren Burg mit Namen Falkenstein slawische Heiden zur Zeit von Karl dem Großen im Wald von Gundhabing gehaust haben, die ein Hans von Velben mit Unterstützung der Herren von Münichau im Jahr 808 besiegte.[2]

Literatur

  • Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 303-304

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 303
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 304
  3. vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 303 und S. 309
  4. vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 310

Anmerkungen