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Moritz August Wilhelm Faber (*14. März 1837 in Wien, Innere Stadt Nr. 850; +19. Februar 1921 in Bad Ischl, Esplanade Nr. 8) war ein bedeutender österreichischer Großindustrieller, Brauereifachmann und Politiker.
'''Moriz August Wilhelm Faber''' (*[[14. März]] [[1837]] in [[Innere Stadt (Wien)|Wien]], Innere Stadt Nr. 850; † [[19. Februar]] [[1921]] in [[Bad Ischl]], Esplanade Nr. 8) war ein bedeutender österreichischer Großindustrieller, Brauereifachmann und Politiker.


Leben
== Leben ==
Moriz Faber kam zur Zeit des österreichischen Biedermeier im Jahre 1837 als Sohn seines gleichnamigen Vaters Moritz Faber sen. (1798-1875), eines Handelsmannes und dessen Gattin Friederike geborene Vorhauer in Wien zur Welt.
Moriz Faber kam zur Zeit des österreichischen [[w:Biedermeier|Biedermeier]] im Jahre 1837 als Sohn seines gleichnamigen Vaters [[Moriz Faber (1798-1875)]], eines Handelsmannes und dessen Gattin Friederike geborene Vorhauer in Wien zur Welt<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/01-112/?pg=383 Wien, Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1833-1837 (fol.372)] </ref>.


Schon in seinen jugendlichen Jahren erhielt er 1855 von seinem Vater, der Mitbesitzer der Liesinger Brauerei war, dessen Anteile, die dieser, nachdem Johann Georg Held (1796–1850), der die Brauerei initiiert hatte, verstorben war, gemeinsam mit Theodor Löwenthal (1798-1878)  den Erben abkauft hatte. In weiterer Folge avancierte die Brauerei Liesing unter Faber jun. zu einem Großunternehmen. 1872 erfolgte die Umwandlung der Brauerei in die „Aktiengesellschaft der Liesinger Brauerei“, welche kurz als Aktienbrauerei Liesing bekannt wurde.
Schon in seinen jugendlichen Jahren erhielt er 1855 von seinem Vater, der Mitbesitzer der [[w:Brauerei Liesing|Liesinger Brauerei]] war, dessen Anteile, die dieser, nachdem Johann Georg Held (1796–1850), der die [[w:Brauerei|Brauerei]] initiiert hatte, verstorben war, gemeinsam mit Theodor Löwenthal (1798-1878)  den Erben abkauft hatte. In weiterer Folge avancierte die ''Brauerei Liesing'' unter Faber jun. zu einem Großunternehmen. 1872 erfolgte die Umwandlung der Brauerei in die „''Aktiengesellschaft der Liesinger Brauere''i“, welche kurz als ''Aktienbrauerei Liesing'' bekannt wurde.


Im Mai 1857 ehelichte Faber Maria Carolina, die Tochter des Liesinger Brauereimitbesitzers Theodor Löwenthal im Wiener Stephansdom. Aus dieser Ehe gingen mehrere Nachkommen hervor,  darunter Theodor Moritz Faber (*1859) 1 und Maria Faber die 1904 den blinden Komponisten Bela von Ujj ehelichte.   
Im Mai 1857 ehelichte Faber Maria Carolina, die Tochter des Liesinger Brauereimitbesitzers Theodor Löwenthal im Wiener [[Stephansdom (Wien)|Stephansdom]]<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/02-089/?pg=151 Wien, Pfarre Sankt Stephan – Trauungsbuch 1854-1862 (fol.149)] </ref>. Aus dieser Ehe gingen mehrere Nachkommen hervor,  darunter Theodor Moriz Faber (*1859)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/01-117/?pg=212 Wien, Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1856-1859 (fol.199)]</ref> und Maria Faber die 1904 den blinden Komponisten [[Béla von Ujj]]  ehelichte.   


In den kommenden Jahren gründete Faber die Brauerei „Vienna“ in Sankt Petersburg und gemeinsam mit Alfred Vacano Ritter von Wellho in Samara an der Wolga die heute noch existierende Großbrauerei „Schiguli“, das damals bedeutendste Brauunternehmen in Russland. In den Jahren 1870-1885 war Faber zusätzlich auch noch als Gemeinderat von Liesing tätig.
In den kommenden Jahren gründete Faber die Brauerei „''Vienna''“ in [[w:Sankt Petersburg|Sankt Petersburg]] und gemeinsam mit [[w:Alfred Vacano von Wellho|Alfred Vacano Ritter von Wellho]] in [[w:Samara|Samara]] an der [[w:Wolga|Wolga]] die heute noch existierende Großbrauerei „Schiguli“, das damals bedeutendste Brauunternehmen in [[w:Russland|Russland]]. In den Jahren 1870-1885 war Faber zusätzlich auch noch als Gemeinderat von [[Liesing (Wien)|Liesing]] tätig.


Anno 1883 ließ Faber durch den Ingenieur Karl Heimpl (1852-1917) eine moderne Eisfabrik errichten, die unter dem Firmennamen Wiener Krystall-Eis-Fabrik in der Wiener Leopoldstadt (heute Wien Brigittenau) firmierte. Auch die Vereinigten Wäschereien in Wien – Floridsdorf wurden von ihm gegründet, sowie mehrere heute nicht mehr existierende Firmen.
Anno 1883 ließ Faber durch den Ingenieur Karl Heimpl (1852-1917) eine moderne Eisfabrik errichten, die unter dem Firmennamen [[w:Wiener Krystall-Eis-Fabrik|Wiener Krystall-Eis-Fabrik]] in der Wiener [[Leopoldstadt (Wiener Bezirksteil)|Leopoldstadt]] (heute Wien [[Brigittenau]]) firmierte. Auch die ''Vereinigten Wäschereien'' in Wien – Floridsdorf wurden von ihm gegründet, sowie mehrere heute nicht mehr existierende Firmen.


 
Als ständiger Kurgast in [[Baden]] bei Wien wurde Faber zu deren großen Förderer und besaß auch ein Haus am Erzherzog Rainer-Ring Nr. 17 ebenda. Aufgrund seiner Erfahrungen war Faber beim Bau der ''Badener Kunsteisfabrik'' in beratender Funktion tätig und im Kurpark spendete er, den von Hugo Zimmermann erbauten Pavillon auf der nach ihm benannten ''"Faberhöhe"'', für dessen Instandhaltung eine eigene Stiftung von ihm gegründet wurde.
Als ständiger Kurgast in Baden bei Wien wurde Faber zu deren großen Förderer besaß auch ein Haus am Erzherzog Rainer-Ring Nr. 17 ebenda. Aufgrund seiner Erfahrungen war Faber beim Bau der Badener Kunsteisfabrik in beratender Funktion tätig war und im Kurpark spendete er, den von Hugo Zimmermann erbauten Pavillon auf der nach ihm benannten Faber-Höhe, für dessen Instandhaltung eine eigene Stiftung von ihm gegründet wurde.


Seine Gattin Maria Caroline verstarb 1897 mit nur 60 Jahren in Wien, Wieden und Faber wurde somit für den Rest seines Lebens zum Witwer.
Seine Gattin Maria Caroline verstarb 1897 mit nur 60 Jahren in Wien, Wieden und Faber wurde somit für den Rest seines Lebens zum Witwer.
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Wikipedia Wiener Krystall-Eisfabrik  
Wikipedia Wiener Krystall-Eisfabrik  


Einzelnachweise
== Einzelnachweise ==
Wien, Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1833-1837 (fol.372)
<references />
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/01-112/?pg=383
 
 
 
 
Pfarre Bad Ischl – Sterbebuch 1921 (fol.95)
Pfarre Bad Ischl – Sterbebuch 1921 (fol.95)
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/oberoesterreich/bad-ischl/306%252F1921/?pg=4
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/oberoesterreich/bad-ischl/306%252F1921/?pg=4
Wien, Pfarre Sankt Stephan – Trauungsbuch 1854-1862 (fol.149)
 
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/02-089/?pg=151
 
Verstorbenensuche Wien – Friedhof Grinzing (Gruppe 10 / Nummer 1)
Verstorbenensuche Wien – Friedhof Grinzing (Gruppe 10 / Nummer 1)
https://www.friedhoefewien.at/verstorbenensuche-detail?fname=Moriz+Faber&id=04%3EANFTFAW&fdate=1921-02-26&c=012&hist=false&initialId=04%3EANFTFAW
https://www.friedhoefewien.at/verstorbenensuche-detail?fname=Moriz+Faber&id=04%3EANFTFAW&fdate=1921-02-26&c=012&hist=false&initialId=04%3EANFTFAW
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Wien, Pfarre Grinzing – Sterbebuch 1873-1898 (fol.161)
Wien, Pfarre Grinzing – Sterbebuch 1873-1898 (fol.161)
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/19-grinzing/03-04/?pg=163
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/19-grinzing/03-04/?pg=163
1 Wien, Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1856-1859
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/01-117/?pg=212

Version vom 10. Mai 2022, 16:49 Uhr

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Moriz August Wilhelm Faber (*14. März 1837 in Wien, Innere Stadt Nr. 850; † 19. Februar 1921 in Bad Ischl, Esplanade Nr. 8) war ein bedeutender österreichischer Großindustrieller, Brauereifachmann und Politiker.

Leben

Moriz Faber kam zur Zeit des österreichischen Biedermeier im Jahre 1837 als Sohn seines gleichnamigen Vaters Moriz Faber (1798-1875), eines Handelsmannes und dessen Gattin Friederike geborene Vorhauer in Wien zur Welt[1].

Schon in seinen jugendlichen Jahren erhielt er 1855 von seinem Vater, der Mitbesitzer der Liesinger Brauerei war, dessen Anteile, die dieser, nachdem Johann Georg Held (1796–1850), der die Brauerei initiiert hatte, verstorben war, gemeinsam mit Theodor Löwenthal (1798-1878) den Erben abkauft hatte. In weiterer Folge avancierte die Brauerei Liesing unter Faber jun. zu einem Großunternehmen. 1872 erfolgte die Umwandlung der Brauerei in die „Aktiengesellschaft der Liesinger Brauerei“, welche kurz als Aktienbrauerei Liesing bekannt wurde.

Im Mai 1857 ehelichte Faber Maria Carolina, die Tochter des Liesinger Brauereimitbesitzers Theodor Löwenthal im Wiener Stephansdom[2]. Aus dieser Ehe gingen mehrere Nachkommen hervor, darunter Theodor Moriz Faber (*1859)[3] und Maria Faber die 1904 den blinden Komponisten Béla von Ujj ehelichte.

In den kommenden Jahren gründete Faber die Brauerei „Vienna“ in Sankt Petersburg und gemeinsam mit Alfred Vacano Ritter von Wellho in Samara an der Wolga die heute noch existierende Großbrauerei „Schiguli“, das damals bedeutendste Brauunternehmen in Russland. In den Jahren 1870-1885 war Faber zusätzlich auch noch als Gemeinderat von Liesing tätig.

Anno 1883 ließ Faber durch den Ingenieur Karl Heimpl (1852-1917) eine moderne Eisfabrik errichten, die unter dem Firmennamen Wiener Krystall-Eis-Fabrik in der Wiener Leopoldstadt (heute Wien Brigittenau) firmierte. Auch die Vereinigten Wäschereien in Wien – Floridsdorf wurden von ihm gegründet, sowie mehrere heute nicht mehr existierende Firmen.

Als ständiger Kurgast in Baden bei Wien wurde Faber zu deren großen Förderer und besaß auch ein Haus am Erzherzog Rainer-Ring Nr. 17 ebenda. Aufgrund seiner Erfahrungen war Faber beim Bau der Badener Kunsteisfabrik in beratender Funktion tätig und im Kurpark spendete er, den von Hugo Zimmermann erbauten Pavillon auf der nach ihm benannten "Faberhöhe", für dessen Instandhaltung eine eigene Stiftung von ihm gegründet wurde.

Seine Gattin Maria Caroline verstarb 1897 mit nur 60 Jahren in Wien, Wieden und Faber wurde somit für den Rest seines Lebens zum Witwer.

Im Jahr 1897 Witwer geworden, verstarb Moritz Faber 24 Jahre später im Alter von 83 Jahren in Bad Ischl, wurde nach Wien überführt und am Grinzinger Friedhof zur letzten Ruhe bestattet.

Ehrungen Ihm zu Ehren ernannte die Stadt Wien die Fabergasse im 23. Wiener Gemeindebezirk und die Stadtgemeinde Baden ehrte ihren großen Gönner mit der „Faberhöhe“ im Kurpark.


Literatur ÖBL

Wien Geschichte Wiki – Faber und Löwenthal + Fabergasse Wikipedia Wiener Krystall-Eisfabrik

Einzelnachweise



Pfarre Bad Ischl – Sterbebuch 1921 (fol.95) https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/oberoesterreich/bad-ischl/306%252F1921/?pg=4


Verstorbenensuche Wien – Friedhof Grinzing (Gruppe 10 / Nummer 1) https://www.friedhoefewien.at/verstorbenensuche-detail?fname=Moriz+Faber&id=04%3EANFTFAW&fdate=1921-02-26&c=012&hist=false&initialId=04%3EANFTFAW

Wien, Pfarre Grinzing – Sterbebuch 1873-1898 (fol.161) https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/19-grinzing/03-04/?pg=163