Leonhard Leitner

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Pater Franz Seraph ("Bramsaupater") mit Primizbraut Julie Ebner vom Ebnerwirt.

Leonhard Leitner, Ordensname Franz Seraph Leitner (* 14. Oktober 1902 in Faistenau; † 12. November 1976 in Zams im Oberinntal, Nordtirol) vom "Oberbramsau" war der sogenannte "Bramsaupater", ein Geistlicher, Kapuziner und Missionar in Tansania.

Leben

Leonhard Leitner kam auf dem Bauernhof "Oberbramsau" (heute Bramsau-Bräu) in Faistenai auf die Welt. Seine Eltern hießen Matthäus und Anna Leitner, geborene Resch. Als zwanzigjähriger entschloss er sich, in den Kapuzinerorden einzutreten, in den er am 27. August 1922 in der Tiroler Kapuzinerprovinz aufgenommen wurde. Am 30. August 1926 legte er in Innsbruck seine Profess ab und nahm den Ordensnamen Franz Seraph an, am 17. Dezember 1927 wurde er in Trient zum Priester geweiht und feierte am 26. Dezember in der Faistenau seine Primiz. Anlässlich dieser zog der Neupriester von seinem Elternhaus (Bramsaustraße 36) in einer Prozession zur Kirche. Als Primizbräute fungierten vier Mädchen, die ein jedes einen Polster aus weißer Seide mit Goldquasten trugen. Auf diesen waren jeweils ein Symbol der zwei eucharistischen Gestalten (Ähren und Weinreben), dann ein Kelch und ein Krone montiert.
Elisabeth Achleitner vom Waldwirt (Wald 13) trug Weintrauben, Julie Ebner vom Ebnerwirt die aus Draht gefertigte Primizkrone, Rosa Ebner vom Ebnerwirt (spätere Aschaubäuerin) den neu angefertigten Primizkelch und Hilda Gstrein, eine Tochter des Sprengelarztes Andreas Gstrein, ein Getreidebündel, dessen Halme mit Goldfäden umwickelt waren.

Wirken

Anfang Mai 1933 verabschiedete sich "Pater Franz Seraph Leitner", um als Missionar nach Ostafrika zu gehen: am 7. Mai fande eine Abschiedsveranstaltung im Gasthaus Grill in Faistenau statt, bei der der Obmann des Burschenschaftsvereins, ein Gemeindevertreter und Pfarrprovisor Carl Holböck Ansprachen hielten und letzterer dem Valetanten […] stetes Gebetsgedenken versprach,[1] am 14. Mai dann in der Bregenzer Kapuzinerkirche. Anschließend trat der Bramsaupater seine Reise nach Dar-es-Salam an.[2]

Er blieb bis 1957 als Missionar in Tansania, lediglich mit einer Unterbrechung, als er für ein Jahr in die Mandschurei ging. Nach seiner Rückkehr nach Österreich waren seine Wirkungsstätten Werfen und Braunau (Kapuzinerkirche). Zuletzt lebte er im Kapuzinerkloster Imst und war u.a. als Krankenhausseelsorger in Zams tätig, wo er 1976 verstarb.

Quellen

Einzelnachweise

  1. (Faistenau) Florianifeier. In: Salzburger Chronik für Stadt und Land / Salzburger Chronik / Salzburger Chronik. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Die Woche im Bild“ / Die Woche im Bild. Illustrierte Unterhaltungs-Beilage der „Salzburger Chronik“ / Salzburger Chronik. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Oesterreichische/Österreichische Woche“ / Österreichische Woche / Salzburger Zeitung. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Österreichische Woche“ / Salzburger Zeitung, 15. Mai 1933, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/sch
  2. Abschied für den Missionar. In: Salzburger Chronik für Stadt und Land / Salzburger Chronik / Salzburger Chronik. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Die Woche im Bild“ / Die Woche im Bild. Illustrierte Unterhaltungs-Beilage der „Salzburger Chronik“ / Salzburger Chronik. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Oesterreichische/Österreichische Woche“ / Österreichische Woche / Salzburger Zeitung. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Österreichische Woche“ / Salzburger Zeitung, 20. Mai 1933, S. 7 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/sch