Jakob von Fladnitz: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Ernst Graner Alte Universität Wien.jpg|thumb|Die "Neue Aula" der Alten Universität in Wien, Aquarell von Ernst Graner (1865–1943), 1916]]
[[File:Ernst Graner Alte Universität Wien.jpg|thumb|Die "Neue Aula" der Alten Universität in Wien, Aquarell von Ernst Graner (1865–1943), 1916]]
'''Jakob von Fladnitz''' (* im 15. Jahrhundert, um 1420; † [[1. April]] [[1466]], in [[Wiener Neustadt]])<ref group="A">vgl. Daniel Luger: ''Eine Erziehung im Geist des Humanismus?'', 2019, S. 38</ref> war der erste Erzieher des späteren Kaisers [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]], der als solcher belegt ist. Er stammte aus einfachen Verhältnissen und machte eine beachtliche Karriere an der [[Universität Wien|Wiener Universität]].
'''Jakob von Fladnitz''' (* im 15. Jahrhundert, um 1420; † [[1. April]] [[1466]], in [[Wiener Neustadt]])<ref group="A">vgl. Daniel Luger: ''Eine Erziehung im Geist des Humanismus?'', 2019, S. 38</ref>, auch '''Jakob Gressing''', war der erste Erzieher des späteren Kaisers [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]], der als solcher belegt ist. Er stammte aus einfachen Verhältnissen und machte eine beachtliche Karriere an der [[Universität Wien|Wiener Universität]].


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Jakob von Fladnitz, der sich nach seinem Herkunftsort benannte, stammte aus einer bäuerlichen, in [[Fladnitz]] (damals Teil des [[Herzogtum Steier|Herzogtums Steier]]) ansässigen Familie. Einer seiner Brüder war "Grundhold" der Pfarre [[Passail]], ein weiterer Bruder studierte seit 1449 an der Wiener Universität.<ref name ="luger38">vgl. Daniel Luger: ''Eine Erziehung im Geist des Humanismus?'', 2019, S. 38</ref>
Jakob von Fladnitz, der sich nach seinem Herkunftsort benannte, stammte aus einer bäuerlichen, in [[Fladnitz]] (damals Teil des [[Herzogtum Steier|Herzogtums Steier]]) ansässigen Familie. Einer seiner Brüder, Hans Gressing von Liebenberg, war "Grundhold" der Pfarre [[Passail]], ein weiterer Bruder, Nikolaus Gressing von Fladnitz, studierte seit 1449 an der Wiener Universität.<ref>vgl. Daniel Luger: ''Eine Erziehung im Geist des Humanismus?'', 2019, S. 38 und S. 45, Fußnote 10</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Jakob von Fladnitz galt als armer Student, als er 1435 mit ca. 15 Jahren an der Wiener Universität immatrikuliert wurde. Nach dreijährigen Studium erlangte er das Bakkalariat der Artistenfakultät. Da ihm für dessen Verleihung die notwendigen Geldmittel fehlten, wurde ihm auf sein Ersuchen die Zahlung der geforderten Prüfungstaxen erlassen. 1441 erlangte er den Grad eines Magisters ("Magister artium"), bald darauf wurde er zum Rektor der Wiener Bürgerschule zu [[Stephansdom (Wien)|St. Stephan]] ernannt. Daneben hielt er Vorlesungen an der Artistenfakultät, wo er bis Mai 1464 auch verschiedene Funktionen (Examinator bei Abschlussexamen Schatzmeister und Consiliar des Dekans) ausübte. 1454/55 war er dort Dekan.<ref name ="luger38"/> Außerdem studierte er an der theologischen Fakultät der Universität, wo er es 1461 zum Lizenziat brachte.<ref name ="luger39">vgl. Daniel Luger: ''Eine Erziehung im Geist des Humanismus?'', 2019, S. 39</ref> 1464 wurde er, vermutlich auf Empfehlung von [[w:Johannes Hinderbach|Johannes Hinderbach]], dem späteren [[w:Hochstift Trient|Fürstbischof von Trient]], Erzieher des späteren Kaisers Maximilian.<ref>vgl. Daniel Luger: ''Eine Erziehung im Geist des Humanismus?'', 2019, S. 38 und S. 39</ref>
Jakob von Fladnitz galt als armer Student, als er 1435 mit ca. 15 Jahren an der Wiener Universität immatrikuliert wurde. Nach dreijährigen Studium erlangte er das Bakkalariat der Artistenfakultät. Da ihm für dessen Verleihung die notwendigen Geldmittel fehlten, wurde ihm auf sein Ersuchen die Zahlung der geforderten Prüfungstaxen erlassen. 1441 erlangte er den Grad eines Magisters ("Magister artium"), bald darauf wurde er zum Rektor der Wiener Bürgerschule zu [[Stephansdom (Wien)|St. Stephan]] ernannt. Daneben hielt er Vorlesungen an der Artistenfakultät, wo er bis Mai 1464 auch verschiedene Funktionen (Examinator bei Abschlussexamen Schatzmeister und Consiliar des Dekans) ausübte. 1454/55 war er dort Dekan.<ref name ="luger38">vgl. Daniel Luger: ''Eine Erziehung im Geist des Humanismus?'', 2019, S. 38</ref> Außerdem studierte er an der theologischen Fakultät der Universität, wo er es 1461 zum Lizenziat brachte.<ref name ="luger39">vgl. Daniel Luger: ''Eine Erziehung im Geist des Humanismus?'', 2019, S. 39</ref> 1464 wurde er, vermutlich auf Empfehlung von [[w:Johannes Hinderbach|Johannes Hinderbach]], dem späteren [[w:Hochstift Trient|Fürstbischof von Trient]], Erzieher des späteren Kaisers Maximilian.<ref>vgl. Daniel Luger: ''Eine Erziehung im Geist des Humanismus?'', 2019, S. 38 und S. 39</ref>


== Literatur ==
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Aktuelle Version vom 3. Mai 2020, 15:42 Uhr

Die "Neue Aula" der Alten Universität in Wien, Aquarell von Ernst Graner (1865–1943), 1916

Jakob von Fladnitz (* im 15. Jahrhundert, um 1420; † 1. April 1466, in Wiener Neustadt)[A 1], auch Jakob Gressing, war der erste Erzieher des späteren Kaisers Maximilian I., der als solcher belegt ist. Er stammte aus einfachen Verhältnissen und machte eine beachtliche Karriere an der Wiener Universität.

Herkunft und Familie

Jakob von Fladnitz, der sich nach seinem Herkunftsort benannte, stammte aus einer bäuerlichen, in Fladnitz (damals Teil des Herzogtums Steier) ansässigen Familie. Einer seiner Brüder, Hans Gressing von Liebenberg, war "Grundhold" der Pfarre Passail, ein weiterer Bruder, Nikolaus Gressing von Fladnitz, studierte seit 1449 an der Wiener Universität.[1]

Leben

Jakob von Fladnitz galt als armer Student, als er 1435 mit ca. 15 Jahren an der Wiener Universität immatrikuliert wurde. Nach dreijährigen Studium erlangte er das Bakkalariat der Artistenfakultät. Da ihm für dessen Verleihung die notwendigen Geldmittel fehlten, wurde ihm auf sein Ersuchen die Zahlung der geforderten Prüfungstaxen erlassen. 1441 erlangte er den Grad eines Magisters ("Magister artium"), bald darauf wurde er zum Rektor der Wiener Bürgerschule zu St. Stephan ernannt. Daneben hielt er Vorlesungen an der Artistenfakultät, wo er bis Mai 1464 auch verschiedene Funktionen (Examinator bei Abschlussexamen Schatzmeister und Consiliar des Dekans) ausübte. 1454/55 war er dort Dekan.[2] Außerdem studierte er an der theologischen Fakultät der Universität, wo er es 1461 zum Lizenziat brachte.[3] 1464 wurde er, vermutlich auf Empfehlung von Johannes Hinderbach, dem späteren Fürstbischof von Trient, Erzieher des späteren Kaisers Maximilian.[4]

Literatur

  • Daniel Luger: Eine Erziehung im Geist des Humanismus? Johannes Hinderbach und die Lehrer des jungen Maximilian. In: Katharina Kaska (Hrsg.): Kaiser Maximilian I. Ein großer Habsburger. Residenz Verlag, Salzburg / Wien, 2019. ISBN 978-3-7017-3471-9, S. 36-45

Einzelnachweise

  1. vgl. Daniel Luger: Eine Erziehung im Geist des Humanismus?, 2019, S. 38 und S. 45, Fußnote 10
  2. vgl. Daniel Luger: Eine Erziehung im Geist des Humanismus?, 2019, S. 38
  3. vgl. Daniel Luger: Eine Erziehung im Geist des Humanismus?, 2019, S. 39
  4. vgl. Daniel Luger: Eine Erziehung im Geist des Humanismus?, 2019, S. 38 und S. 39

Anmerkungen

  1. vgl. Daniel Luger: Eine Erziehung im Geist des Humanismus?, 2019, S. 38