Hans III. von Neidegg

Aus Regiowiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hans (III.) von Neidegg (* im 14. Jahrhundert; † 1425), auch Johann (III.) von Neidegg oder von Neudegg, war ein Adliger des Herzogtums Österreich.

Herkunft und Familie

Hans (III.) von Neidegg entstammte einer im Herzogtum Österreich ansässigen Adelsfamilie. Er war der älteste Sohn von Ulrich von Neidegg aus dessen Ehe mit Agnes, einer Erbtochter von Johann von Ranna, dem Schwiegervater von Johann (II.) von Ried. 1388 heiratete er Kunigunde von Lasberg († um / nach 1425; belegt 1388-1425).[1] Er war der Vater von Hans (IV.) von Neidegg († um 1459), der die (ältere) Linie der Herren zu Ranna begründete.[2].

Leben

Hans (III.) von Neidegg wurde 1389 von Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("Albrecht mit dem Zopfe") mit Gütern in Zagging (heute Teil der Gemeinde Obritzberg-Rust), belehnt, die er von seinem Großvater Johann von Ranna erhalten hatte.[3] Nach dessen Tod geriet seine Familie in finanzielle Schwierigkeiten, deren Ursache bisher unbekannt ist. Die Besitzungen, die auf seine Mutter Agnes übertragen waren, darunter die Burg Ranna (heute Teil der Gemeinde Mühldorf), Güter in Brunn am Walde (heute Teil der Gemeinde Lichtenau) und Weingärten in der Wachau, wurden von Ulrich von Liechteneck gepfändet. Nachdem diese Angelegenheit beigelegt worden war, war Hans von Neidegg einen Besitzstreit mit seinem Verwandten Bernhard von Streitwiesen verwickelt. Mit dessen Austragung wurde Ulrich von Dachsberg, "Geräunemeister" der Herzöge von Österreich (Habsburger) beauftragt, der die strittigen Güter im November 1397 in Verwahrung nahm.[4]

Hans von Neidegg gelang im Dienst der "Leopoldiner" der Aufstieg. Er war herzoglicher Kammerdiener von Herzog Wilhelm von Österreich († 1406).[5]

Bis zu seiner Entmachtung im Jahr 1417 war er Kammermeister von Herzog Albrecht (V.) von Österreich, dem späteren König Albrecht II.[6] Er dürfte mit jenem Hans von Neudegg ident sein, dem 1405 landesfürstliche Lehen um Königsbrunn nach dem Tod von Hans von Dietrichstock übertragen wurden.[7]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), Bd. 1
  • Inge Resch-Rauter: Ranna. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J.

Einzelnachweise

  1. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9, S. 351
  2. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1993, Bd. 1, S. 351
  3. vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna, S. 58
  4. vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna, S. 59
  5. vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna, S. 64
  6. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1997, Bd. 1, S. 258f.
  7. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9, S. 223

Anmerkungen