Friedrich VI. von Wallsee

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Die frühere Burg Nieder-Wallsee, die Friedrich (VI.) erbauen ließ, heute

Friedrich (VI.) von Wallsee oder Walsee (* im 14. Jahrhundert; † 11. Dezember 1382) war Landmarschall des Herzogtums Österreich und Hauptmann des Herzogstums Steier[A 1]. Er stammte dem Familienzweig der Wallseer zu Enns und benannte sich nach dem Schloss von Summerau, in dessen Nähe er die Burg Nieder-Wallsee (heute als Schloss Wallsee Teil der Gemeinde Wallsee-Sindelburg) erbauen ließ. Friedrich (VI.) von Wallsee zu Enns darf nicht mit seinem gleichnamigen Cousin Friedrich (V.) von Wallsee († 1408) verwechselt werden.

Herkunft und Familie

Friedrich (VI.) von Wallsee zu Enns stammte aus einer früheren Ministerialenfamilie[A 2], die sich Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts in den Herzogtümern Österreich und Steier niedergelassen hatte. Er war einer der Söhne von Friedrich (II.) von Wallsee zu Enns aus dessen Ehe mit Kunigund(sic!) von Liechtenstein zu Murau ((† nach 1355).[1]

Friedrich (VI.) von Wallsee war verheiratet. Über seine Ehefrau gibt es keine Information, in der Forschung wird vermutet, dass sie eine Maissauerin war. Belegt ist eine eheliche Tochter: Afra von Wallsee-Enns zu Summerau († um 1439).[2]

Leben

Nach dem Tod seines Vaters († um 1355) erbte Friedrich (VI.) zusammen mit seinen Brüdern Wolfgang (III.) († um / nach 1357) und Heinrich (VI.) († 1398) dessen Besitzungen. Dessen Herrschaft Ort (heute Teil der Gemeinde Gmunden) kam vorübergehend an den Onkel Reinprecht (I.) überlassen, gelangten aber noch vor 1362 in den Besitz der Brüder. Bereits 1357 war ihnen von Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("Albrecht mit dem Zopfe") auf Lebenszeit die im Strudengau gelegene Feste Freienstein (heute Teil der Gemeinde Neustadtl an der Donau) verliehen worden. 1361 erhielt Friedrich (VI.) von seinem Cousin Rudolf (I.) von Wallsee zu Enns die Vogtei über Güter des bairischen Klosters Kloster Metten zu Eisenreichdornach (heute Teil der Gemeinde Amstetten).[3] 1361 teilte er und sein Bruder Heinrich (VI.) ihren Besitz, wodurch Friedrich (VI.) in den alleinigen Besitz der Festen Hartenstein und Summerau sowie der Güter um Freistadt gelangte. Nach der damals bereits verfallenen Feste von Summerau benannte er sich.[4] 1362 verlieh ihm der Bischof von Freising alle Lehen, die zuvor Ortlein(sic!) dem Volkenstorfer gehört hatten. 1367 verkaufte er sein Haus in Wien, das Teil seines väterlichen Erbes gewesen war, an Wolfgang von Wieden.[2]

Friedrich (VI.) von Wallsee zu Enns stand im Dienst von Herzog Albrecht (III.) "mit dem Zopfe", welcher ihm bald nach der Besitzteilung in der Nähe von Summerau den Bau der Burg Niederwallsee erlaubte.[5] 1367–68 war er dessen Landmarschall "unter der Enns" im Herzogtum Österreich. Seit 1369 bis zu seinem Tod war er Hauptmann des Herzogtums Steier.[6]

Literatur

  • Max Doblinger: Die Herren von Walsee. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= Archiv für österreichische Geschichte. Band 95). Holzhausen, Wien, 1906
  • Karel Hruza: Die Herren von Wallsee. Geschichte eines schwäbisch-österreichischen Adelsgeschlechts (1171–1331) (= Forschungen zur Geschichte Oberösterreichs. Bd. 18). OÖLA, Linz, 1995. ISBN 3-900-31360-1. Siehe Register

Einzelnachweise

  1. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, siehe Stammtafeln
  2. 2,0 2,1 vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 107
  3. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 105
  4. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 105f.
  5. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 106f.
  6. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 102

Anmerkungen

  1. Aus der Funktion des Hauptmanns des Herzogtums oder Landes Steier beziehungsweise Steiermark wurde später das Amt des Landeshauptmanns der Steiermark.
  2. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.
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