Ferdinand II. (HRR)

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Kaiser Ferdinand II. kniet vor dem Kreuz in der Hofburg

Erzherzog Ferdinand (III.) von Österreich (* 9. Juli 1578, in Graz; † 15. Februar 1637, in Wien) aus dem Haus Österreich (Habsburg), auch Erzherzog Ferdinand von "Innerösterreich", besser bekannt als Kaiser Ferdinand II., herrschte seit 1619–1637 über Teile des heutigen EU-Landes Österreich.

Herkunft und Familie

Erzherzog Ferdinand (III.) von Österreich war ein Sohn von Erzherzog Karl (II.) von Österreich († 1590) aus dessen Ehe mit Herzogin Maria von Baiern[A 1] († 1608).[1] Er war ein Enkel von Kaiser Ferdinand I. und der ältere Bruder von Erzherzog Leopold (V.) von Österreich, dem Begründer der "jüngeren" Tiroler Linie der Habsburger[1]. Verheiratet war er zweimal,

⚭ seit 1635 mit Kurfürst Maximilian (I.) von Baiern[A 2]
⚭ seit 1637 mit dem polnischen König König Wladyslaw (IV.)[A 3]

Herrschaften

Erzherzog Ferdinand war seit 1590 für die "innerösterreichischen" Ländern (Herzogtum Steier, Herzogtum Kärnten, Herzogtum Krain) zuständig.[1] Seit 1619 herrschte er über die "Österreichischen Lande", seit 1617 außerdem über die Länder der Böhmischen Krone und seit 1618 über Teile des ungarischen Königreiches. 1519–1637 war er außerdem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.

Ferdinand war ein strikter und kompromissloser Vertreter der Gegenreformation. Während er bei der Durchsetzung von dieser im Reich scheiterte, war er als Landesfürst allerdings sehr erfolgreich. Zudem gelang es ihm, trotz der Folgen des Dreißigjährigen Krieges, von dem Teile im heutigen Österreich schwer heimgesucht wurden, in jenen Teilen, die heute zur Republik Österreich gehören und über die er selbst herrschte, eine gefestigte Herrschaft zu hinterlassen.[1]

Orte mit Bezug zu Ferdinand im heutigen Staat Österreich

Steiermark

  • Graz: Hier fand am 23. April 1600 die erste Eheschließung des späteren Kaisers statt.

Tirol

  • Innsbruck: Hier fand m 2. Februar 1622 die zweite Eheschließung des Kaisers statt.

Wien

1619 wurde Ferdinand in der Wiener Hofburg durch die "niederösterreichischen Stände" bedroht ("Sturmpetition"), konnte die Lage nach dem Eintreffen eigener Truppen letztlich für sich entscheiden. Im Wiener Bürgermeister Daniel Moser hatte er einen loyalen Unterstützer.[1]

Erinnerungsstätten an Ferdinand im heutigen Staat Österreich

Wappen von Erzherzog Ferdinand am Paulustor in Graz
  • Graz: Auf dem Paulustor der Grazer Burg findet sich ein steinernes Wappen von Erzherzog Ferdinand.

Ferdinand in Legende und Sage

Über die Bedrohung Ferdinands in der Wiener Hofburg durch die "Sturmpetition" (1619) bildete sich eine Legende. Als Ferdinand bereits aufgeben wollte und verzweifelt vor einem Bild des Gekreuzigten betete, soll ihm dieser getröstet und bestärkt haben. Auch wenn ihn alles verlassen hätte, er hätte ihn nicht verlassen. Wenig später soll die Rettung durch das Eingreifen der Kürassiere von Henry Duval Dampierre erfolgt sein.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Ferdinand I.. In: Historisches Lexikon Wien. Band 2, Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00544-2, S. 280.

Anmerkungen

  1. Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um die frühe Neuzeit geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.
  2. Kurfürst Maximilian (I.) war ein Sohn von Herzog Wilhelm (V.) von Baiern aus dessen Ehe mit Renate von Lothringen. Er war ein Bruder von Maria Annas Mutter, sie somit seine Nichte
  3. König Wladyslaw (IV.) war ein Sohn des polnischen Königs Sigismund (III.) aus dessen Ehe mit Erzherzogin Anna von Österreich († 1598). Diese war eine Schwester von Cäcilia Renates Vater
VorgängerAmtNachfolger
Matthias (I.)Herrscher über die Österreichischen Lande
1619–1637
Ferdinand (IV.)
VorgängerAmtNachfolger
MatthiasKaiser des Heiligen Römischen Reiches
1619–1637
Ferdinand III.
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