Erwin Frühwald: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Erwin Frühwald''' (* [[1920]] in [[Wien]]) ist ein österreichischer Techniker und Widerstandskämpfer
'''Erwin Frühwald''' (* [[1920]] in [[Wien]]) ist ein österreichischer Techniker und Widerstandskämpfer.


Erwin Frühwald ist Techniker für Fahrzeug- und Flugzeugbau und arbeitete bei [[Steyr-Daimler-Puch AG]]. Zur Zeit des [[wp-de:Anschluss Österreichs|Anschlusses]] noch begeisterter Anhänger des [[wp-de:Nationalsozilismus|Nationalsozialismus]], kam jedoch bald Ernüchterung durch Erlebnisse mit jüdischen Mitbürgern in [[Mödling]]. Auch als einer seiner Kollegen über Adolf Hitler eine Spaßrede hielt, aber durch eine Sekretärin denunziert wurde und in der Folge verschwand, sah er den Nationalsozialismus zunehmend kritischer. Bei der Luftwaffe, zu der er sich 1940 als 20-jähriger meldete, wurde er als [[wp-de:Stuka|Stuka-Pilot]] in Nordafrika nach einem Abschuss human behandelt und konnte fliehen. Doch mit dem Ausgang der [[wp-de:Schlacht von Stalingrad|Schlacht von Stalingrad]] wuchs auch hier sein Widerstand gegen die NS-Spitze.  
== Leben ==
 
Erwin Frühwald ist Techniker für Fahrzeug- und Flugzeugbau und arbeitete bei [[wp-de:Steyr Daimler Puch|Steyr-Daimler-Puch AG]]. Zur Zeit des [[wp-de:Anschluss Österreichs|Anschlusses]] noch begeisterter Anhänger des [[wp-de:Nationalsozilismus|Nationalsozialismus]], kam jedoch bald Ernüchterung durch Erlebnisse mit jüdischen Mitbürgern in [[Mödling]]. Auch als einer seiner Kollegen über Adolf Hitler eine Spaßrede hielt, aber durch eine Sekretärin denunziert wurde und in der Folge verschwand, sah er den Nationalsozialismus zunehmend kritischer. Bei der Luftwaffe, zu der er sich 1940 als 20-jähriger meldete, wurde er als [[wp-de:Stuka|Stuka-Pilot]] in Nordafrika nach einem Abschuss human behandelt und konnte fliehen. Doch mit dem Ausgang der [[wp-de:Schlacht von Stalingrad|Schlacht von Stalingrad]] wuchs auch hier sein Widerstand gegen die NS-Spitze.  


Im Verlauf des Krieges kam er nach Berlin in das [[wp-de:Oberkommando Luftfahrt|Oberkommando Luftfahrt]] und wurde schon frühzeitig in die [[wp-de:Operation Walküre|Operation Walküre]] eingeweiht. Als diese misslang, wurde er am Tag danach kurzzeitag von der [[wp-de:Gestapo|Gestapo]] verhört, da es eine undichte Stelle in der Dienststelle gab. Es konnte ihm jedoch keine Beteiligung an der Operation nachgewiesen werden.
Im Verlauf des Krieges kam er nach Berlin in das [[wp-de:Oberkommando Luftfahrt|Oberkommando Luftfahrt]] und wurde schon frühzeitig in die [[wp-de:Operation Walküre|Operation Walküre]] eingeweiht. Als diese misslang, wurde er am Tag danach kurzzeitag von der [[wp-de:Gestapo|Gestapo]] verhört, da es eine undichte Stelle in der Dienststelle gab. Es konnte ihm jedoch keine Beteiligung an der Operation nachgewiesen werden.
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Im Jahr 1945 flüchtete er vor den herannahenden [[wp-de:Sowjetarmee|sowjetischen Truppen]] Richtung Westen. In [[Hörsching]] wurde ihm von einem Nazi-General ''Feigheit vor dem Feind'' vorgeworfen, er konnte jedoch abermals fliehen. In Gmunden wurde er als vermeintlicher sowjetischer Spion verhaftet und sollte deshalb erschossen werden. Durch einen befreundeten Offizier entkam er jedoch vor dem Erschießungskommando.
Im Jahr 1945 flüchtete er vor den herannahenden [[wp-de:Sowjetarmee|sowjetischen Truppen]] Richtung Westen. In [[Hörsching]] wurde ihm von einem Nazi-General ''Feigheit vor dem Feind'' vorgeworfen, er konnte jedoch abermals fliehen. In Gmunden wurde er als vermeintlicher sowjetischer Spion verhaftet und sollte deshalb erschossen werden. Durch einen befreundeten Offizier entkam er jedoch vor dem Erschießungskommando.


Nach Ende des Krieges erhielt er von der [[WU Wien|Hochschule für Welthandel]] in Wien ein Diplom. Er war bei zwei internationalen Konzernen als Geschäftsführer tätig. In den Jahren 1964–1968 machte er sich selbstständig und gründete schließlich ein eigenes Importunternehmen. Dieses verkaufte er im Jahr 1988.
Nach Ende des Krieges erhielt er von der [[wp-de:WU Wien|Hochschule für Welthandel]] in Wien ein Diplom. Er war bei zwei internationalen Konzernen als Geschäftsführer tätig. In den Jahren 1964–1968 machte er sich selbstständig und gründete schließlich ein eigenes Importunternehmen. Dieses verkaufte er im Jahr 1988. 1997 promovierte er zum Doktor der [[wp-de:Wirtschaftswissenschaft|Wirtschaftswissenschaften]].


Seinen Lebensabend verbringt Erwin Frühwald in [[Baden]].
Seinen Lebensabend verbringt Erwin Frühwald in [[Baden]].


Im Jahr 2013 verfasste er seine Memoiren mit dem Titel „Im Banne der Macht“.<ref>[http://www.seifertverlag.at/de/programme/2013_fruehjahr/detail_im-banne-der-macht.php Buchbeschreibung] Seifert Verlag ISBN: 9783902406965</ref>
Im Jahr 2013 verfasste er seine Memoiren mit dem Titel ''Im Banne der Macht''.<ref>[http://www.seifertverlag.at/de/programme/2013_fruehjahr/detail_im-banne-der-macht.php Buchbeschreibung], Seifert Verlag, ISBN: 978-3-902406-96-5, ca. 688 Seiten</ref>
 
== Literatur ==
* Erwin Frühwald: ''Im Banne der Macht. Mit einem Nachwort von [[wp-de:Anton Pelinka|Anton Pelinka]]'', Seifert Verlag, Wien 2013, ISBN: 978-3-902406-96-5, ca. 688 Seiten.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://kurier.at/chronik/oesterreich/biografie-fruehwald-auf-den-krieg-koennte-ich-verzichten/42.723.681 Kurze Biografie] im [[Kurier (Tageszeitung|Kurier]] vom 27. Dezember 2013
* [http://kurier.at/chronik/oesterreich/biografie-fruehwald-auf-den-krieg-koennte-ich-verzichten/42.723.681 Kurze Biografie] im [[wp-de:Kurier (Tageszeitung)|Kurier]] vom 27. Dezember 2013


[[Kategorie:Geboren 1920]]
[[Kategorie:Geboren 1920]]

Version vom 27. Dezember 2013, 18:37 Uhr

Erwin Frühwald (* 1920 in Wien) ist ein österreichischer Techniker und Widerstandskämpfer.

Leben

Erwin Frühwald ist Techniker für Fahrzeug- und Flugzeugbau und arbeitete bei Steyr-Daimler-Puch AG. Zur Zeit des Anschlusses noch begeisterter Anhänger des Nationalsozialismus, kam jedoch bald Ernüchterung durch Erlebnisse mit jüdischen Mitbürgern in Mödling. Auch als einer seiner Kollegen über Adolf Hitler eine Spaßrede hielt, aber durch eine Sekretärin denunziert wurde und in der Folge verschwand, sah er den Nationalsozialismus zunehmend kritischer. Bei der Luftwaffe, zu der er sich 1940 als 20-jähriger meldete, wurde er als Stuka-Pilot in Nordafrika nach einem Abschuss human behandelt und konnte fliehen. Doch mit dem Ausgang der Schlacht von Stalingrad wuchs auch hier sein Widerstand gegen die NS-Spitze.

Im Verlauf des Krieges kam er nach Berlin in das Oberkommando Luftfahrt und wurde schon frühzeitig in die Operation Walküre eingeweiht. Als diese misslang, wurde er am Tag danach kurzzeitag von der Gestapo verhört, da es eine undichte Stelle in der Dienststelle gab. Es konnte ihm jedoch keine Beteiligung an der Operation nachgewiesen werden.

Im Jahr 1945 flüchtete er vor den herannahenden sowjetischen Truppen Richtung Westen. In Hörsching wurde ihm von einem Nazi-General Feigheit vor dem Feind vorgeworfen, er konnte jedoch abermals fliehen. In Gmunden wurde er als vermeintlicher sowjetischer Spion verhaftet und sollte deshalb erschossen werden. Durch einen befreundeten Offizier entkam er jedoch vor dem Erschießungskommando.

Nach Ende des Krieges erhielt er von der Hochschule für Welthandel in Wien ein Diplom. Er war bei zwei internationalen Konzernen als Geschäftsführer tätig. In den Jahren 1964–1968 machte er sich selbstständig und gründete schließlich ein eigenes Importunternehmen. Dieses verkaufte er im Jahr 1988. 1997 promovierte er zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften.

Seinen Lebensabend verbringt Erwin Frühwald in Baden.

Im Jahr 2013 verfasste er seine Memoiren mit dem Titel Im Banne der Macht.[1]

Literatur

  • Erwin Frühwald: Im Banne der Macht. Mit einem Nachwort von Anton Pelinka, Seifert Verlag, Wien 2013, ISBN: 978-3-902406-96-5, ca. 688 Seiten.

Einzelnachweise

  1. Buchbeschreibung, Seifert Verlag, ISBN: 978-3-902406-96-5, ca. 688 Seiten

Weblinks