Conrad Patzenhofer (1866): Unterschied zwischen den Versionen

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Conrad Patzenhofer, der Sohn von [[Conrad Patzenhofer (1821)|Conrad Patzenhofer senior]], maturierte in [[Wien]] in der [[w:Schottenfelder Realschule|k.u.k Realschule]]. Beim Militär war er als [[w:Einjährig-Freiwilliger|Einjährig-Freiwilliger]] in einem Dragonerregiment und war beim Abrüsten Leutnant der Reserve. Sein Studium machte er an der [[w:ETH Zürich|ETH Zürich]]. Berufserfahrung sammelte er in [w:Brünn|Brünn]] bei der Maschinenfabrik ''Brand & Lhuillier'', sowie in den [[w:Ringhoffer-Werke|Ringhoffer-Werken]].  
Conrad Patzenhofer, der Sohn von [[Conrad Patzenhofer (1821)|Conrad Patzenhofer senior]], maturierte in [[Wien]] in der [[w:Schottenfelder Realschule|k.u.k Realschule]]. Beim Militär war er als [[w:Einjährig-Freiwilliger|Einjährig-Freiwilliger]] in einem Dragonerregiment und war beim Abrüsten Leutnant der Reserve. Sein Studium machte er an der [[w:ETH Zürich|ETH Zürich]]. Berufserfahrung sammelte er in [[w:Brünn|Brünn]] bei der Maschinenfabrik ''Brand & Lhuillier'', sowie in den [[w:Ringhoffer-Werke|Ringhoffer-Werken]].  


Von Wien aus leitete er den Bau einer Zuckerfabrik in [[w:Ungarn|Ungarn]], bevor er 1893 in das [[Siegendorfer Zuckerfabrik|väterlichen Unternehmen]] eintrat.
Von Wien aus leitete er den Bau einer Zuckerfabrik in [[w:Ungarn|Ungarn]], bevor er 1893 in das [[Zuckerfabrik Siegendorf|väterlichen Unternehmen]] eintrat. Erwähnt wird Patzenhofer auch als Spender bei der [[Freiwillige Feuerwehr Siegendorf|Feuerwehr Siegendorf]], die durch ihn eine ''Feuerspritze'' kaufen konnte. Gleichzeitig wurde auch eine Feuerwehrfahne angeschafft, bei der die Frau Patzenhofers, ''Olga'' Fahnenpatin war.<ref>[http://www.ff-siegendorf.at/index.php/de/allgemeines/veranstaltungen/2-uncategorised?start=18 Chronik] der FF Siegendorf abgerufen am 23. Mai 2018</ref>


Als sein Vater 1905 starb, gründete er gemeinsam mit den zwei Brüdern die ''Siegendorfer Zuckerfabrik Conrad Patzenhofers Söhne''. Die Bedeutung als Industrielle kann man an der [[w:Nobilitierung|Nobilitierung]] der Brüder in den ungarischen Adelsstand erkennen, sodass sie den Zusatz ''de Darufalva'' (''von [[Draßburg]]'') zum Namen tragen durften.  
Als sein Vater 1905 starb, gründete er gemeinsam mit den zwei Brüdern Rudolf und Alfred die ''Siegendorfer Zuckerfabrik Conrad Patzenhofers Söhne''. Die Bedeutung als Industrielle kann man an der [[w:Nobilitierung|Nobilitierung]] der Brüder in den ungarischen Adelsstand erkennen, sodass sie den Zusatz ''de Darufalva'' (''von [[Draßburg]]'') zum Namen tragen durften.  


Neben der Leitung der Zuckerfabrik in Siegendorf, die das Unternehmen zu einem Großunternehmen machte und viele der Maschinen selbst entwickelte, war er auch an zahlreichen anderen ZUckerfabriken beteiligt, wie beispielsweise in [[w:Ercsi|Ercsi]], die als vollelektrifiziertes Werk im Jahr 1912 als das modernste in Europa galt. Um ausreichend mit [[w:Zuckerrübe|Zuckerrüben]] versorgt zu werden, kaufte und pachtete er große Anbauflächen.
Neben der Leitung der Zuckerfabrik in Siegendorf, die das Unternehmen zu einem Großunternehmen machte und viele der Maschinen selbst entwickelte, war er auch an zahlreichen anderen ZUckerfabriken beteiligt, wie beispielsweise in [[w:Ercsi|Ercsi]], die als vollelektrifiziertes Werk im Jahr 1912 als das modernste in Europa galt. Um ausreichend mit [[w:Zuckerrübe|Zuckerrüben]] versorgt zu werden, kaufte und pachtete er große Anbauflächen.
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In [[Draßburg]] wurde die ''Conrad von Patzenhofer-Straße nach ihm benannt.
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Aktuelle Version vom 7. September 2021, 12:31 Uhr

Conrad Patzenhofer (auch Konrad) (* 1866 in Siegendorf; † 1953 ebenda) war Industrieller in der Zuckerindustrie.

Leben

Conrad Patzenhofer, der Sohn von Conrad Patzenhofer senior, maturierte in Wien in der k.u.k Realschule. Beim Militär war er als Einjährig-Freiwilliger in einem Dragonerregiment und war beim Abrüsten Leutnant der Reserve. Sein Studium machte er an der ETH Zürich. Berufserfahrung sammelte er in Brünn bei der Maschinenfabrik Brand & Lhuillier, sowie in den Ringhoffer-Werken.

Von Wien aus leitete er den Bau einer Zuckerfabrik in Ungarn, bevor er 1893 in das väterlichen Unternehmen eintrat. Erwähnt wird Patzenhofer auch als Spender bei der Feuerwehr Siegendorf, die durch ihn eine Feuerspritze kaufen konnte. Gleichzeitig wurde auch eine Feuerwehrfahne angeschafft, bei der die Frau Patzenhofers, Olga Fahnenpatin war.[1]

Als sein Vater 1905 starb, gründete er gemeinsam mit den zwei Brüdern Rudolf und Alfred die Siegendorfer Zuckerfabrik Conrad Patzenhofers Söhne. Die Bedeutung als Industrielle kann man an der Nobilitierung der Brüder in den ungarischen Adelsstand erkennen, sodass sie den Zusatz de Darufalva (von Draßburg) zum Namen tragen durften.

Neben der Leitung der Zuckerfabrik in Siegendorf, die das Unternehmen zu einem Großunternehmen machte und viele der Maschinen selbst entwickelte, war er auch an zahlreichen anderen ZUckerfabriken beteiligt, wie beispielsweise in Ercsi, die als vollelektrifiziertes Werk im Jahr 1912 als das modernste in Europa galt. Um ausreichend mit Zuckerrüben versorgt zu werden, kaufte und pachtete er große Anbauflächen.

Im Verein der Zuckerindustrie Österreich-Ungarn und später im Landesverband der ungarischen Zuckerindustrie war er Vizepräsident.

Unter Conrads Leitung wurde Siegendorf zu einem Großunternehmen. Viele der Maschinen entwickelte er selbst. Daneben war er an zahlreichen anderen Zuckerfabriken beteiligt, u. a. an der voll elektrifizierten Zuckerfabrik in Erczi in Ungarn, die 1912 als die modernste in Europa galt. Patzenhofer erwarb große Güter und Pachtungen für den Zuckerrübenanbau. Er war Vizepräsident des Vereins der Zuckerindustrie Österreich - Ungarns und später des Landesverbandes der ungarischen Zuckerindustrie.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte er das durch Bomben zerstörte Werk in Siegendorf wieder aufbauen, während die ungarischen Werke Acs und Ercsi enteignet wurden.

Conrad Patzenhofer starb 1953 in Siegendorf.

Ehrungen und Würdigungen

Im Jahr 1952 erhielt er von Siegendorf die Ehrenbürgerwürde verliehen.

In Draßburg wurde die Conrad von Patzenhofer-Straße nach ihm benannt.

Einzelnachweise

  1. Chronik der FF Siegendorf abgerufen am 23. Mai 2018

Weblinks