Bernhard Prüschenk von Hardegg: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Bernhard Prüschenk von Hardegg''' (* im 16. Jahrhundert; † im 16. Jahrhundert]), auch '''Graf Bernhard von Hardegg''' oder '''Graf Bernhard von Hardegg, Glatz und im Marchland''', war ein einflussreicher Adeliger des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich unter der Enns]].
'''Bernhard Prüschenk von Hardegg''' (* im 16. Jahrhundert, um 1535; † [[22. August]] [[1584]], in [[w:Praha|Prag]]), auch '''Graf Bernhard von Hardegg''' oder '''Graf Bernhard von Hardegg, Glatz und im Marchland''', war ein einflussreicher Adeliger in den Herzogtümern [[Herzogtum Österreich|Österreich unter der Enns und Österreich ob der Enns]].


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Bernhard Prüschenk von Hardegg stammte aus einer Familie, der unter den Kaisern [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] und [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] ein steiler Aufstieg in den hohen Landesadel gelungen war.  
Bernhard Prüschenk von Hardegg stammte aus einer Familie, der unter den Kaisern [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] und [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] ein steiler Aufstieg in den hohen Landesadel gelungen war. Er war ein Großneffe von [[Sigmund Prüschenk]] und ein Enkel von [[Heinrich Prüschenk]].<ref name ="Kaiserhof">vgl. [http://kaiserhof.geschichte.lmu.de/19102 Kaiserhof], Website der Ludwig-Maximilians-Universität München, abgerufen am 27. Oktober 2019</ref> Über seine Großmutter Alzbeta (Elisabeth) von Rosenberg war er außerdem ein Urenkel des Grafen [[w:Johann II. von Rosenberg|Johann (II.) von Rosenberg]] († 1472).


Graf Bernhard von Hardegg war zweimal verheiratet,<ref name ="harrer477">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 477</ref>,
Graf Bernhard von Hardegg war der älteste Sohn des Grafen [[Julius I. von Hardegg|Julius (I.) Prüschenk von Hardegg]] († 1557) aus dessen Ehe mit Gräfin Gertraud von Ebersberg<ref name ="Kaiserhof"/>, und zweimal verheiratet:<ref name ="harrer477">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 477</ref>,
:∞ in 1. Ehe mit Casparina von Menesis
:∞ in 1. Ehe mit Casparina von Menesis
:::* Graf Karl von Hardegg († 1604)
:::* Graf Karl von Hardegg († 1604)
:∞ in 2. Ehe mit Anna Susanna von Liechtenstein
:∞ in 2. Ehe mit Anna Susanna von Liechtenstein
:::* Gräfin Esther von Hardegg (* um 1569)
:::* Gräfin Esther von Hardegg (* um 1569) ∞ mit [[Christoph Wilhelm von Zelking]] († 1631)
:::::∞ mit [[Christoph Wilhelm von Zelking]] († 1631)
:::* Gräfin Maria Susanne von Hardegg ∞ mit einem Herrn von Opperstorf
:::* Gräfin Maria Susanne von Hardegg
:::* Gräfin Anna Susanna von Hardegg ∞ Freiherr Reichard von Puchheim
:::::∞ mit einem Herrn von Opperstorf
:::* Graf August von Hardegg († um 1620) ∞ (1. Ehe) mit Elisabeth von Welsperg; (2. Ehe) mit Rosina von Tschernembl<ref name ="harrer510">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 510</ref>
:::* Gräfin Anna Susanna von Hardegg
:::* Gräfin Maria von Hardegg ∞ Johann Dietrich von Kunowitz
:::::∞ Freiherr Reichard von Puchheim
:::* Graf August von Hardegg
:::::∞ Rosina
:::* Gräfin Maria von Hardegg
:::::∞ Johann Dietrich von Kunowitz


== Leben ==
== Leben ==
Graf Bernhard von Hardegg war oberster Erbmundschenk des Herzogtums Österreich (unter der Enns) und Truchsess im [[Herzogtum Steier]]. Seit 1579 weilte er einige Zeit als Gesandter am Hof des Kurfürsten von Sachsen. Eine Zeitlang war er Oberkommandant von [[w:Nový Hrádek (Thaya)|Neuhäusel]].<ref name ="harrer477"/>
Graf Bernhard von Hardegg war oberster Erbmundschenk des Herzogtums Österreich (unter der Enns) und Truchsess im [[Herzogtum Steier]]. Seit 1579 weilte er einige Zeit als Gesandter am Hof des Kurfürsten von Sachsen. Eine Zeitlang war er Oberkommandant von [[w:Nový Hrádek (Thaya)|Neuhäusel]].<ref name ="harrer477"/> Als ältester Sohn des Grafen Julius (I.) von Hardegg war er außerdem nach dem Tod seines Vates Oberhaupt der Familie. Nach seinem Tod übernahm sein Bruder [[Siegmund von Hardegg|Siegmund]] († um 1599), der inzwischen der Besitzer der [[Burg Hardegg|Grafschaft Hardegg]] war, diese Position.<ref name ="Hausmann184">vgl. [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab''. In: [[w:Walter Höflechner |Walter Höflechner ]] - Helmut J. Mezler-Andelberg - [[w:Othmar Pickl|Othmar Pickl]] (Hrsg,): ''Domus Austriae''. Eine Festgabe [[w:Hermann Wiesflecker|Hermann Wiesflecker]] zum 70. Geburtstag. Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, Graz, 1983. ISBN 3-201-01238-6. S. 184</ref>
 
== Besitzungen ==
Als ältester Sohn wurden Graf Bernhard von Hardegg bereits zu Lebzeiten seines Vaters Besitzungen übertragen, wofür er auf seine Erbansprüche verzichtete. Deshalb wurde das Erbe, das von Vater nach seinem Tod hinterließ, am 23. Jänner 1567 nur zwischen seinen jüngeren Brüdern Siegmund, [[Heinrich II. von Hardegg|Heinrich (II.)]] († um 1577), [[Ulrich II. von Hardegg|Ulrich (II.)]] († vermutlich um 1596), [[Julius II. von Hardegg|Julius (II.)]] († um 1593) und [[Ferdinand von Hardegg|Ferdinand]] († 1595) geteilt.<ref name ="Hausmann184"/> Um 1567 kaufte Graf Bernhard von Hardegg die Feste und Herrschaft Missingdorf (heute Teil der Gemeinde [[Sigmundsherberg]]), die später sein Sohn Karl von Hardegg erbte. Dieser verkaufte sie jedoch nach 1588 an seine Verwandte Elisabeth von Puchheim und ihren Ehemann Hartmann von Puchheim, Freiherr zu Raabs und Krumbach, Erbtruchsess im Herzogtum Österreich.<ref name ="harrer488">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S.488</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking''. Eine Spurensuche. Melk, 2016
* Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking''. Eine Spurensuche. Melk, 2016
* [[w:Constantin von Wurzbach|Constantin von Wurzbach]]: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof-und Staatsdruckerei, Wien, 1861. S. 346-351 [https://de.wikisource.org/wiki/BLK%C3%96:Hardegg,_die_Grafenfamilie,_Genealogie digital]<ref group="A">In Details ein wenig überaltet und in Ansätzen von der neueren Forschung überholt beziehungsweise ergänzt, aber zurzeit noch immer die einzige umfassende wissenschaftliche Sekundärliteratur zu Heinrich Prueschenk und seinen Nachfahren.</ref>


== Einzelnachweise ==
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== Anmerkungen ==
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Aktuelle Version vom 19. Mai 2023, 19:54 Uhr

Bernhard Prüschenk von Hardegg (* im 16. Jahrhundert, um 1535; † 22. August 1584, in Prag), auch Graf Bernhard von Hardegg oder Graf Bernhard von Hardegg, Glatz und im Marchland, war ein einflussreicher Adeliger in den Herzogtümern Österreich unter der Enns und Österreich ob der Enns.

Herkunft und Familie

Bernhard Prüschenk von Hardegg stammte aus einer Familie, der unter den Kaisern Friedrich III. und Maximilian I. ein steiler Aufstieg in den hohen Landesadel gelungen war. Er war ein Großneffe von Sigmund Prüschenk und ein Enkel von Heinrich Prüschenk.[1] Über seine Großmutter Alzbeta (Elisabeth) von Rosenberg war er außerdem ein Urenkel des Grafen Johann (II.) von Rosenberg († 1472).

Graf Bernhard von Hardegg war der älteste Sohn des Grafen Julius (I.) Prüschenk von Hardegg († 1557) aus dessen Ehe mit Gräfin Gertraud von Ebersberg[1], und zweimal verheiratet:[2],

∞ in 1. Ehe mit Casparina von Menesis
  • Graf Karl von Hardegg († 1604)
∞ in 2. Ehe mit Anna Susanna von Liechtenstein
  • Gräfin Esther von Hardegg (* um 1569) ∞ mit Christoph Wilhelm von Zelking († 1631)
  • Gräfin Maria Susanne von Hardegg ∞ mit einem Herrn von Opperstorf
  • Gräfin Anna Susanna von Hardegg ∞ Freiherr Reichard von Puchheim
  • Graf August von Hardegg († um 1620) ∞ (1. Ehe) mit Elisabeth von Welsperg; ∞ (2. Ehe) mit Rosina von Tschernembl[3]
  • Gräfin Maria von Hardegg ∞ Johann Dietrich von Kunowitz

Leben

Graf Bernhard von Hardegg war oberster Erbmundschenk des Herzogtums Österreich (unter der Enns) und Truchsess im Herzogtum Steier. Seit 1579 weilte er einige Zeit als Gesandter am Hof des Kurfürsten von Sachsen. Eine Zeitlang war er Oberkommandant von Neuhäusel.[2] Als ältester Sohn des Grafen Julius (I.) von Hardegg war er außerdem nach dem Tod seines Vates Oberhaupt der Familie. Nach seinem Tod übernahm sein Bruder Siegmund († um 1599), der inzwischen der Besitzer der Grafschaft Hardegg war, diese Position.[4]

Besitzungen

Als ältester Sohn wurden Graf Bernhard von Hardegg bereits zu Lebzeiten seines Vaters Besitzungen übertragen, wofür er auf seine Erbansprüche verzichtete. Deshalb wurde das Erbe, das von Vater nach seinem Tod hinterließ, am 23. Jänner 1567 nur zwischen seinen jüngeren Brüdern Siegmund, Heinrich (II.) († um 1577), Ulrich (II.) († vermutlich um 1596), Julius (II.) († um 1593) und Ferdinand († 1595) geteilt.[4] Um 1567 kaufte Graf Bernhard von Hardegg die Feste und Herrschaft Missingdorf (heute Teil der Gemeinde Sigmundsherberg), die später sein Sohn Karl von Hardegg erbte. Dieser verkaufte sie jedoch nach 1588 an seine Verwandte Elisabeth von Puchheim und ihren Ehemann Hartmann von Puchheim, Freiherr zu Raabs und Krumbach, Erbtruchsess im Herzogtum Österreich.[5]

Literatur

  • Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof-und Staatsdruckerei, Wien, 1861. S. 346-351 digital[A 1]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Kaiserhof, Website der Ludwig-Maximilians-Universität München, abgerufen am 27. Oktober 2019
  2. 2,0 2,1 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 477
  3. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 510
  4. 4,0 4,1 vgl. Friedrich Hausmann: Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab. In: Walter Höflechner - Helmut J. Mezler-Andelberg - Othmar Pickl (Hrsg,): Domus Austriae. Eine Festgabe Hermann Wiesflecker zum 70. Geburtstag. Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, Graz, 1983. ISBN 3-201-01238-6. S. 184
  5. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S.488

Anmerkungen

  1. In Details ein wenig überaltet und in Ansätzen von der neueren Forschung überholt beziehungsweise ergänzt, aber zurzeit noch immer die einzige umfassende wissenschaftliche Sekundärliteratur zu Heinrich Prueschenk und seinen Nachfahren.
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