Benutzer:Ernst Heim/Militär Veteranen Verein: Unterschied zwischen den Versionen

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des '''Militär-Veteranen-Vereins Wolfurt'''
des '''Militär-Veteranen-Vereins Wolfurt'''
*Eduard Böhler, 17. Juli 1875
*Eduard Böhler, 17. Juli 1875
*Abschriften von Renate Heim, Wolfurt
*Dr Wilhelm Mohr, 4. März 1923
*Abschriften von Renate Heim, April 2024
==== Ludwig Köb ====
==== Ludwig Köb ====
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== Weltkrieg 1939 - 1945 ==
== Weltkrieg 1939 - 1945 ==
=== Gefallene, Heimkehrer und Vermisste ===
=== Gefallene, Heimkehrer und Vermisste ===
Rund 450 Soldaten konnten dank ''Hubert Mohr'', ''Maria Gemeiner, geb Geiger'' und anderen Helfern, anhand der Erinnerungstafel für ''Alwin Gmeiner'' namentlich zugeordnet werden.  
Rund 450 Soldaten konnten dank ''Hubert Mohr'', ''Maria Gemeiner, geb Geiger'' und anderen Helfern, anhand der Erinnerungstafel für ''Alwin Gmeiner'' namentlich zugeordnet werden. Die Aufzeichnungen befinden sich im Gemeindearchiv.


=== Vorarlberger Priester ===
=== Vorarlberger Priester ===

Aktuelle Version vom 26. April 2024, 05:10 Uhr

Gründungsgeschichte

Militär Veteranen Verein Wolfurt Fahne rechts
Militär Veteranen Verein Wolfurt Fahne links
Stammbuch des Militär Veteranen Vereins Wolfurt
Stammbuch des Militär Veteranen Vereins Wolfurt

Militär Veteranen Verein Wolfurt 1875

Die erste Anregung zur Gründung unseres Vereins tat wohl der bekannte ehemalige Gemeindearzt Dr. Martin Rohner in Wolfurt, geboren am 30. Oktober 1790. Unter der Regierungszeit Napoleons I. musste Rohner, damals Studierender der Chirurgie, den französich-russischen Feldzug mitmachen. Nach vollendeten Studien wurde er Gemeindearzt in Alberschwende und wirkte dort bis zum Jahre 1828. In diesem Jahre heiratete er die Tochter des damaligen Gemeindearztes Joh. Georg Gmeiner in Wolfurt, und blieb fortan in seiner Heimatgemeinde. Noch als bejahrter Mann war Rohner Soldat mit Leib und Seele. Wie heute noch viele seiner Ausdrücke im Volk vorhanden sind, so sind auch seine militärischen Erlebnisse, die er mit Humor erzählte, noch bekannt.

Das Jahr 1864 war Rohners Todesjahr. Noch auf dem Sterbebette war er Veteran. So äußerte er den Wunsch, es möchten ihn Militärs, die mit ihm dienten, zur letzten Ruhe tragen. Diesem Wunsche wurde auch entsprochen. Martin Schwerzler, Lorenz Stülz, Ferdinand Gmeiner und Fidel Geiger trugen den Sarg, Michael Köb ging dem Leichenzuge mit dem Grabkreuz voran, während Josef Mohr mit dem Totenkreuz und Peter Lauer mit der Totenfahne dem Dahingeschiedenen das letzte Geleit gaben. Nach dem Begräbnis versammelten sich die Erwähnten wie auch andere ausgediente Militärs im "Rössle" und fassten den Beschluss, dass jeder tote Militarist in der Weise wie Dr.Rohner zu Grabe begleitet werden soll. Ausserdem sei noch eine Hl.Messe zu lesen. Im Jahre 1873 starb Johann Stenzel. Es wurde ihm ebenso wie dem Erstverstorbenen die letzte Ehre erwiesen.

Eine Änderung trat dann im Jahre 1874 ein, als sich im Jänner alte "Ausgediente" im "Adler" in Rickenbach versammelten. Auch ich wurde zu dieser Versammlung eingeladen und ich folgte diesem Rufe gerne. Im Laufe der Versammlung referierte ich über den Zweck und Nutzen eines, damals noch unbekannten, Veteranen Vereins, und animierte die Anwesenden zur Gründung eines solchen.

Die Versammelten erteilten mir den beehrenden Auftrag, von der bestehenden V.V. Statuten einzuholen und für die hiesigen Verhältnisse passend, auszuarbeiten.

Nachdem ich mich der zu Teil gewordenen Aufgabe entledigt hatte, berief ich eine Versammlung ein, um den Statutenentwurf durchzuberaten. Von den Anwesenden wurden die Statuten gutgeheissen und ich wiederum beauftragt, dieselben der k.k. Statthalterei in Vorlage zu bringen. Die Genehmigung derselben erfolgte im Juni 1874 und am 17. Juli 1875 feierte der "I.Voralberger Militär Veteranen Verein" das Fest der Fahnenweihe.

Wolfurt, am 17. Juli 1875 - Eduard Böhler, Vorstand


Notizen zum Gründer von Siegfried Heim zusammengetragen aus dem Gemeindearchiv und aus der Chronik seines Sohnes Rudolf Böhler

  • Eduard Böhler, geb. 28.12.1847, gest. 1.11.1905, Sternenwirt und Postmeister in Wolfurt, zweimal verheiratet:
    • 30.4.1877 mit Karolina Müller, geb. 1852, gest. 1885, Rösslewirts in Wolfurt, vier Kinder:
      • Albert Fidel, 1878 - , Innsbruck
      • Rudolf, 1881 - 1923, Postmeister
      • Eduard, 1882 +
      • Karolina, 1885 -
    • 17.5.1886 mit Mathilde Vonach, geb. 1858, aus Lauterach, drei Kinder:
      • Eduard, 1877 - , Kufstein
      • Rosa, 1889 - , Behmann, Schwarzach
      • August, 1891 - , Bregenz

Eduard Böhler war ein Sohn des Sternenwirts Jakob Böhler und Nachbar des Gemeindearztes Dr. Martin Rohner. Mit 21 Jahren rückte er zum 6.Kaiserjäger-Batallion ein und diente, zuletzt als Zugsführer, drei Jahre lang. Dann wurde er Sternenwirt und Bäckermeister im Strohdorf, ab 1872 auch Postmeister.

Neben dem "Rössle" seines Schwiegervaters machte er den "Sternen" zum zweiten politischen Zentrum der christlich-sozialen Bewegung in Wolfurt. Gemeinsam mit Dekan Josef Anton Waibel bereitete er hier den Umsturz gegen die mächtigen Liberalen vor. Er sorgte für die Neu-Regulierung der Gemeindesteuern 1880 und die Einführung einer Gemeindekanzlei 1881.

1874 hatte er den ersten Veteranenverein Vorarlbergs gegründet. 1880 wurde er Mitbegründer des Wolfurter Männerchors und 1889 Mitbegründer der Raiffeisenkasse. Er machte sich auch um die Einführung der Sonntags-Fortbildungsschule verdient. Zu seinen Anliegen gehörte auch das Theaterspiel in Wolfurt, wo er als Spieler und Regisseur hohes Ansehen hatte. Bei kirchlichen Festen kommandierte er als Hauptmann die mehr als 100 Fronleichnamsschützen.

Fast 30 Jahre nach der Gründung schrieb Eduard Böhler kurz vor seinem Tode die Gründungsgeschichte leicht verändert ein zweites Mal auf:

Militär Veteranen Verein Wolfurt 1903

Die ersten Schritte zur Gründung unseres Vereins tat wohl der noch im Volksmunde bekannte, ehemalige Gemeindearzt Dr. Martin Rohner in Wolfurt. Rohner wurde in Wolfurt am 30. Oktober 1790 geboren. Unter der Regierungszeit des Franzosenkaisers Napoleon I. musste Rohner, damals Studierender der Chirurgie, den denkwürdigen französisch-russischen Feldzug von 1809 bis 1814 mitmachen. Nach seiner im Jahre 1815 erfolgten Rückkehr wurde er Gemeindearzt in Alberschwende. An diesem Orte wirkt er bis zum Jahre 1828. In diesem Jahre heiratete er die Tochter des damaligen Gemeindearztes in Wolfurt Georg Gmeiner, nun weilte er bis an sein Lebensende in seiner Heimatgemeinde. Noch als bejahrter Mann war Rohner ein Soldat mit Leib und Seele. Wie heute noch viele seiner Ausdrücke im Volke erhalten sind, ebenso die militärischen Erlebnisse, die er mit Humor zu erzählen verstand, noch bekannt. Das Jahr 1864 war Rohners Todesjahr. Wie in seiner Jugend und im Mannesalter, so war er auch noch auf dem Sterbebette Veteran.

So äusserte er den Wunsch, es möchten ihn Militärs, die auch mit ihm unter dem Scepter des allgewaltigen Corsen dienten, zur letzten Ruhe tragen. Diesem Wunsche wurde denn auch entsprochen. Martin Schwerzler, Lorenz Stülz, Ferdinand Gmeiner und Fidel Geiger trugen den Leichnam, Michael Köb ging dem Leichenzuge mit dem Grabkreuzlein voran, währenddessen Josef Mohr mit dem grossen Totenkreuz und Peter Lauer mit der Totenfahne dem treuen Mitkämpfer und Freunde zur ewigen Ruhestätte das letzte Geleite gaben.

Wie es bei jedem Begräbnis Sitte ist, begaben sich die Angehörigen etc. nach dem Gottesdienste in ein Gasthaus und zwar ins "Rössle". Die anwesenden Veteranen und andere gedienten Militärs einigten sich nun dahin, dass jeder tote Militarist in der Weise wie Dr. Rohner zu Grabe begleitet werden solle. Ausserdem sei noch eine Heilige Messe lesen zu lassen. Im November 1873 starb Johann Stenzel; es wurde ihm ebenso wie dem Erstverstorbenen die letzte Ehre erwiesen.

Eine Änderung trat nun im Jahre 1874 ein, als sich Mitte Jänner alle "Ausgedienten" im "Adler" in Rickenbach versammelten, um zur Gründung eines "Militär-Veteranen-Vereins" die nötigen Schritte einzuleiten. Es erging auch an mich eine Einladung, an der Versammlung teilzunehmen und ich folgte diesem Rufe gerne. Im Laufe der Versammlung referierte ich über den Zweck der M.V.V. Die Anwesenden erteilten mir den beehrenden Auftrag, von den bestehenden M.V.V. Statuten einzuholen und solche für die hiesigen Verhältnisse passend, auszuarbeiten.

Nachdem ich mich der zuteil gewordenen Aufgabe entledigt, berief ich eine Versammlung ein, um die erst entworfenen Statuten durchzuarbeiten. Von den Anwesenden wurden die Statuten vollinhaltlich gut geheissen und ich beauftragt, dieselben der k.k. Statthalterei in Vorlage zu bringen.

Die Genehmigung derselben erfolgte im Juni 1874 und am 17. Juli 1875 feierte der "I. Vorarlberger Militär Veteranen Verein" das Fest der Fahnenweihe.

Wolfurt, am 24. Dezember 1903 - Eduard Böhler, Altvorstand


Nach Pfarrer Walser, 1912, waren nur drei Wolfurter Soldaten aus dem Russlandfeldzug heimgekehrt:

  • Dr.Martin Rohner, 1790 - 1864, Gemeindearzt
  • Michael Köb, 1791 - 1878, Zimmermeister; Michael Köb war demnach der einzige, der noch "unter dem Scepter des Corsen" gedient hatte.
  • Michael Schneider, 1791 - 1829, als Blättersetzer (Web-Techniker) verstorben in Augsburg

Die anderen Militärs sind:

  • Martin Schwerzler, 1810 - 1886; 1832 - 1840 Kaiserjäger, dann Bauer im Kirchdorf
  • Lorenz Stülz, 1816 - 1890; 1836 - 1844 Kaiserjäger in Italien, dann Bauer in der Bütze
  • Ferdinand Gmeiner, 1815 - 1888; 1836 - 1844 Kaiserjäger, dann Bauer in Unterlinden
  • Fidel Geiger, 1826 - 1878; 1847 - 1855 Kaiserjäger
  • Josef Mohr, 1807 - ; 1828 - 1836 Kaiserjäger, Kammacher und Gemeindediener an der Hub
  • Peter Lauer, 1816 - 1886; aus Tirol, Bauer in der Höll

Anmerkungen von Siegfried Heim 1989

50-jähriges Bestandsjubiläum

und Erweiterung des Vereines zum "Veteranen- und Kriegerverein Wolfurt"

Viele Jahre ruhiges und ersprießliches Vereinsleben hatte der Militär-Veteranenverein Wolfurt hinter sich, als dieser, wie das gesamte Leben überhaupt, mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien im Juli 1914 eine jähe Änderung erfuhr. Der Verein hatte noch im Sommer 1914 ein Photobild seiner Mitglieder herstellen lassen. Manche der damals Anwesenden sind im Laufe des Weltkrieges den Heldentod fürs Vaterland gestorben. Als Antwort auf die Kriegserklärung an Serbien waren die Kriegserklärungen aller europäischer Großstaaten an die zwei Bundesgenossen Österreich-Ungarn und Deutschland erfolgt. Tapfer und treu kämpften die Söhne Österreichs. Die meisten Vereinsmitglieder waren dem Rufe des Vaterlandes den Kriegsfahnen ins Feld gefolgt. Die älteren daheim gebliebenen Mitglieder hatten in den Kriegsjahren 1914 – 1918 oft die traurige Pflicht gefallenen Kameraden, für die in der Heimat das "Kreuz" gesteckt wurde, das Geleite zu geben. Trotz Tapferkeit und Opfer am Leben – mit Geld konnte Österreich den so lange dauernden Krieg nicht siegreich durchhalten. Die wirtschaftliche Not führte schließlich im November 1918 den vollen Zusammenbruch Österreich-Ungarns herbei. Dem wirtschaftlichen Zusammenbruch folgte auch ein Zusammenbruch der Ideen.

Entsprungen der unendlichen Kriegsmüdigkeit bildete sich sowohl unter den heimkehrenden Soldaten sowie bei den in der Heimat Verbliebenen eine feste Abneigung gegen alles was an den Krieg oder an Militär überhaupt erinnerte. "Nie wieder Krieg" wollte man und hielt das Ausmerzen aller früheren Einrichtungen, die auf der Idee der Pflege vaterländischer und heimatlicher Wehrhaftigkeit oder Pflege solcher Erinnerungen und der Geschichte beruhten, für Mittel diesem Ziele nahe zu kommen. Mehr oder minder wurden fast alle Volksgenossen in den Trubel dieser Revolutionskrankheit mitgezogen. Besonnene, anders Denkende mussten mit ihrer Auffassung zurückhalten, wollten sie nicht beißenden Widerspruch hervorrufen. Die vaterländischen, patriotischen Vereine hatten auf ihren Fahnen das Motto der Kaiserzeit "Für Gott, Kaiser und Vaterland". Mit der Verabschiedung des letzten österreichischen Kaisers Karl I. (gestorben auf der Insel Madeira am 1. April 1922) war das Motto hinfällig geworden und linkspolitische Parteien witterten hinter vaterländischen Vereinen eine Umsturzgefahr für die republikanische Staatsverfassung.

Unter diesen Umständen getraute sich unmittelbar nach dem Zusammenbruch niemand an die vereinsmäßige Sammlung der Kriegskameraden oder an die Neubelebung der Veteranenvereine heranzutreten. Die Erbitterung gegen den Militarismus blieb ob der Überlieferung von tausenden von Angehörigen der heimischen Regimenter und Formationen in italienischer Gefangenschaft noch lange lebendig.

Im Februar 1920 versammelten sich, nach dem Verrauchen der ärgsten Revolutionsstürme, die Mitglieder des Veteranenvereins Wolfurt nach mehrjähriger Ruhepause zu einer Vollversammlung, in der zur Frage Stellung genommen werden sollte, welches weitere Schicksal dem Vereine vorzusehen sei. (So war z.B. in Lauterach der Verein aufgelöst und die Vereinsfahne versteigert worden.) Bei dieser Vollversammlung wurde der Beschluss gefasst, den Verein bestehen zu lassen, 500 Kronen für die Errichtung eines Kriegerdenkmals zu widmen, die Vereinstätigkeit jedoch bis auf weiters einzustellen und die Jahresbeiträge nicht mehr einzuziehen.

Die Zeit hat schließlich auch die Zusammenbruchs- und Revolutionskrankheiten wieder überwunden, die Wiedererweckung und Pflege des Kameradschaftsgeiste zum Austausch der Erinnerungen allmählich wieder Boden gefasst und so den Zusammenschluss der Veteranen und Kriegskameraden vorbereitet. Zuerst hatten sich die Kaiserjäger von Tirol und Vorarlberg zu einem Kaiserjägerbund zusammengeschlossen. Ihnen waren die Kaiserschützen gefolgt, die anderen Kriegsteilnehmer standen noch abseits.

Im Jänner 1923 wurde von Ferdinand Thaler (Ach) und Genossen ein Aufruf zu einer Zusammenkunft aller Kriegsteilnehmer im Vereinshaus erlassen, in der zum Vorschlage eines Zusammenschlusses der Kriegsteilnehmer Stellung genommen werden sollte. Es waren etliche zwanzig Interessierte erschienen. Es referierte Gemeindesekretär Eduard Moser und führte aus, dass ein vereinsmäßiger Zusammenschluss aller Kriegsteilnehmer zur Erhaltung der Kameradschaft, zum Austausch der Erinnerung und Pflege der Heimatliebe ein Gedanke sei, der der Verwirklichung wert sei. Dr. Wilhelm Mohr trat der Idee des Referenten auf Zusammenschluss der Kriegsteilnehmer bei. Er stellte den Versammelten zur Erwägung, ob es nicht am besten wäre in dem schon bestehenden Veteranenverein den Zusammenschluss zu suchen und dessen Statuten so abzuändern, dass die alten Mitglieder wie alle Kriegsteilnehmer im Vereine Platz finden könnten. Der Veteranenverein stehe in seinem goldenen Jubeljahre seines 50-jährigen Bestandes. Die Zeitumstände gestatten keine äußerliche festliche Begehung. Da wäre gerade die innere Neubelebung eine würdige Festgabe. Die alten Kameraden und die Kriegsteilnehmer sollen vereint die schönen Ziele verfolgen: Pflege des Kameradschaftsgeistes und Schaffung eines Denkmals für die gefallenen Kameraden der Gemeinde. Niemals aber dürfe der Verein militärischen Charakter annehmen. Dieser Vorschlag fand allgemeine Zustimmung. Es wurde von dieser Versammlung, an der auch mehrere Mitglieder des Veteranenvereins waren, der Beschluss gefasst wegen des Zusammenschlusses der Kriegsteilnehmer und Veteranen in einem "Veteranen- und Kriegerverein Wolfurt" mit dem Veteranenverein in Fühlung zu treten. Der Veteranenverein hielt am 28. Jänner 1923 eine Vollversammlung, bei der einstimmig der Erweiterung des Vereins in "Veteranen- und Kriegerverein Wolfurt" zugestimmt und beschlossen wurde, dass dieser Verein das gesamte Vereinsvermögen übernehme, ebenso sollen die Statuten entsprechend geändert werden.

Auf den 4. März 1923 wurde ins Vereinshaus eine Vollversammlung der Veteranen und Kriegsteilnehmer einberufen, bei der die vorgelegten neuen Statuten einstimmig angenommen und der Veteranenverein im "Veteranen- und Kriegerverein Wolfurt" zu neuer Vereinstätigkeit geführt wurde.

So flechte sich in den Jubelkranz des Vereins echte wahre Kameradschaft der Jungen und Alten und möge diese wieder neue fünfzig Jahre friedlich weiter dauern und unseren Nachkommen verkünden, dass dies Ideal der Pflege wert sei.

  • 4. März 1923, Dr Wilhelm Mohr

Weltkrieg 1914 - 1918

Wolfurter Soldaten im Weltkrieg 1914 - 1918

Vorarlberger Heldenbuch

Gemeindearchiv Wolfurt, Abschrift

Teil 1

  • Fidel Bildstein, 3. Aug 1888, Wolfurt, Sticker, ledig, seit 18. Aug 1914 vermisst (Galizien)
  • Albert Gmeiner, 22. Okt 1872, Wolfurt, Sticker, verheiratet, vermisst seit 22. Aug 1914 in Galizien
  • Ferdinand Thaler, 20 Okt 1887, Lauterach, Zimmermann, ledig, gefallen am 28. Aug 1914 in der Nähe von Belz, Galizien
  • Johann Georg Kirchberger, 21. Jun 1892, Wolfurt, Cand juris, ledig, gefallen am 30. Aug 1914 bei Posuoczin, Galizien
  • Robert Meinl, 16. Jan 1882, Graslitz, gefallen am 30. Aug 1914 in Galizien
  • Johann Otto Fischer, 24. Jan 1899, Wolfurt, Tischler, verheiratet, vermisst seit dem Gefecht bei Radoslav am 7. Sept 1914 (Galizien)
  • Wilhelm Rünzler, 26. Sept 1886, Steinmetz, ledig, gefallen im Nachtgefecht bei Hujoe (Rawaruska) am 7. Sept 1914
  • Anton Böhler, 24. Okt 1888, Wolfurt, Sticker, ledig, vermisst seit 13. Sept 1914 in russisch Polen
  • Albert Köb, 10. Jan 1872, Wolfurt, Kaufmann, verheiratet, am 13. Sept 1914 im Festungsspitale in Przemysl (Felizianerkloster) an den Folgen eines Bauchschusses gestorben
  • Otto Böhler, 07. Mär 1892, Wolfurt, Landwirt, ledig, an Kriegsstrapazen gestorben am 28. Sept 1914, Tacany Bezirk Zemplen Ungarn

  • Johann Martin Schwärzler, 25. Nov 1881, Wolfurt, Bauer, ledig, gefallen am 23. Okt 1914 bei Novavics Galizien
  • Johann Röck, 6. Dez 1888, Karrösten/Imst, Bahnarbeiter, verheiratet, gefallen bei Passanek am San am 26. Okt 1914
  • Albert Gmeiner, 11. Mai 1878, Wolfurt, Zimmermann, verheiratet, gefallen in Pecka Serbien am 11. Nov 1914
  • Josef Rohner, 19. Mär 1880, Wolfurt, verheiratet, gefallen am 11. Nov 1914 aufg Peskas Höhen bei Valjevo in Serbien
  • Rudolf Bildstein, 9. Jul 1884, Wolfurt, ledig, Sticker, an den Fogen einer Verwundung auf dem russischen Kriegsschauplatz gestorben in Bregenz am 12. Nov 1915
  • Johann Schertler, 17. Jän 1889, Wolfurt, ledig, Zeichner, auf dem russischen Kriegsschauplatz, an Typhus gestorben am 16. Nov 1914 in Wolfurt
  • Rudolf Sinz, 24. Mai 1889, Kennelbach, ledig, Postbeamter, einem am 23. Nov 1914 bei Opatowec (Polen) erhaltenen Bauchschuss erlegen
  • Josef Anton Schwerzler, 17. Jän 1891, Wolfurt, ledig, Bauer, seit Nov 1914 vermisst am San Galizien
  • Gebhard Stenzel, 31. Aug 1891, Wolfurt, ledig, Sticker, gefallen am 25. Dez 1914 in den Karpathen
  • Ludwig Kalb, 20. Aug 1886, CSticker, gefallen bei Diskovice Galizien

  • Engelbert Gmeinder, 29. Apr 1886, Wolfurt, ledig, Bauer, den Kriegsstrapazen erlegen am 18. Jän 1916 in Wels Ober-Österreich
  • Ludwig Forster, 9. Apr 1891, Wolfurt, verheiratet, Fabriksarbeiter, gefallen am 19. Feb 1915 am Dunjajec, Galizien
  • Johann Schelling, 21. Okt 1877, Wolfurt, ledig, Sticker, den Kriegssatapzen erlegen in der Festung Przemysl am 22. Feb 1915
  • Franz Josef Gmeiner, 1875, Wolfurt, ledig, Holzarbeiter, den Kriegssraspazen erlegen in der Fesatung Przemysl am 26. Feb 1915 im Garnisonsspital No 3
  • Franz Xaver Schertler, 13. Jul 1893, Wolfurt, ledig, Sticker, gestorben auf dem Heimwege aus russischer Gefangenschft im März 1918
  • Engelbert Stenzel, 12. Jun 1894, Wolfurt, ledig, Mechaniker, gestorben an Bauchtyphus am 15. Mär 1915 in Kremsier-Kromeric Böhmen
  • Alfred Böhler, 26. Aug 1876, Wolfurt, verheiratet, Friseur, in serbischer Gefangenschaft gestorben am 13. Apr 1915
  • Martin Böhler, 30. Dez 1895, Wolfurt, ledig, Sticker, gefallen am 2. Jun 1915, Kopfschuss bei Lutkovice in Galizien
  • Otto Klocker, 10. Okt 1891, Wolfurt, ledig, Sticker, gefallen am 3. Jul 1915 bei Meglina in Russisch-Polen
  • Rudolf Simoni, 3. Apr 1890, Canal San Bovo, ledig, Einbahnarbeiter, seit 20. Jul 1915 vermisst, Feldpost 15C, russischer Kriegschauplatz

  • Karl Gebhard Böhler 3. 11. 1995, Bildstein, ledig, Knecht, seit einem Gefecht am Doberdò (Isonzo) am 22. Aug 1915 vermisst
  • Johann Kalb, 17. Jän 1866, Wolfurt, verheiratet, Taglöhner, gefallen am 21. Nov 1915 am Col di Lana Pustertal
  • Wilhelm Schertler, 22. Jul 1893, Wolfurt, ledig, Schlosser, in russischer Gefangenschaft gestorben am 30. Nov 1915 in Kansk Sibirien
  • Engelbert Köb, 13. Mai 1865, Wolfurt, verheiratet, Malermeister, den Kriegsstrapazen erlegen im Spital in Bregenz am 9. Dez 1915
  • Josef Geiger, 25. Mär 1891, Wolfurt, ledig, Sticker, den Kriegsstrapazen erlegen in Stern Pustertal
  • Franz Josef Dietrich, 2. Feb 1872, Wolfurt, verheiratet, Sticker, gefallen am 16. Apr 1916 durch Kopfschuss am Col di Lana
  • Vinzenz Gmeiner, 4. Mär 1897, Wolfurt, ledig, Bauer, gefallen am 2. Mai 1916 auf dem Piaverna bei Folgaria Südtirol
  • Gebhard Gmeiner, 1886, Bildstein, ledig, Sticker, gefallen in Südtirol am 18. Mai 1916
  • Wilhelm Fischer, 6. Jul 1881, Wolfurt, verheiratet, Bauer & Wuhrmeister, gefallen am 20. Mai 1916 am Cimo Terraro Südtirol
  • Franz Josef Scheffknecht, 17. Nov 1897, Wolfurt, ledig, Sticker, gefallen am 22. Mai 1916 am Monte Toraro infolge Bauchschuss

  • Lorenz Reiner, 14. Jän 1889, Wolfurt, ledig, Landwirt, an Kriegsstrapazen gestorben in Calliano am 29. Mai 1916
  • Josef Mohr, 13. Apr 1896, Wolfurt, ledig, Stickerei-Arbeiter, fiel am 30. Mai 1916 bei Laghi Italien infolge Kopfschuss
  • Johann Martin Fischer, 6. Jän 1894, Wolfurt, ledig, Sticker, geriet im Nov 1915 in russische Gefangenschaft und ist seit Mai 1916 vermisst
  • Roman Schertler, 7. Feb 1895, Wolfurt, ledig, Bauer, an Cholera gestorben bei Görz am 15. Aug 1916
  • Rudolf Kaufmann, 28. Okt 1880, Bildstein, ledig, Bauer, den Kriegsstrapazen erlegen am 27. Aug 1916 im Reitelager Südtirol
  • Josef Konrad Höfle, 18. Okt 1896, Wolfurt, ledig, Kutscher, am 24. Aug 1916 gestorben an den Folgen der am 13. Aug 1916 erlittenen Verwundung (Lungen- und Armschuss)
  • Gottlieb Meusburger, 1. Mau 1894, Andelsbuch, ledig, Sticker, verwundet am 3. Sept 1916 und starb an dessen Folgen am 27. Sept 1916
  • Franz Josef Böhler, 18.Apr 1891, Wolfurt, ledig, Fabriksarbeiter, seit 6. Sept vermisst bei Bèlbòr Rumänien
  • Josef Anton Winder, 20. Feb 1867, Alberschwende, verheiratet, Säger, gestorben an Typhus am 29. Sept 1916 in Cetinje Montenegro
  • Martin Bereuter, 17. Jul 1895, Langen, ledig, Student, gefallen am 9. Okt 1916 am Cosmagon Südtirol

Teil 2

  • Franz Pichler, 9. Okt 1881, Steiermark, verheiratet, Metzger, gefallen am 10. Okt 1916 bei Ladkaica Küstenland
  • Wilhelm Schwerzler, 25. Dez 1887, Wolfurt, ledig, Bauer, gefallen am 12. Okt 1916 an der Südfront
  • Gebhard Böhler, 5. Mär 1882, Wolfurt, verheiratet, Lehrer, in russischer Gefangenschaft gestorben am 14. Okt 1916
  • Albert Geiger, 14. Jän 1896, Wolfurt, ledig, Bauer, fand am 9. Nov 1916 im Fanistale (Dolomiten) den Tod in einer Lawine
  • Alfons Köb, 2. Dez 1897, Wolfurt, ledig, Fabriksarbeiter, fand am 9. Nov 1916 im Fanistale (Dolomiten) den Tod in einer Lawine
  • Josef Schwerzler, 19. Mär 1898, Wolfurt, ledig, Fabriksarbeiter, fand am 9. Nov 1916 im Fanistale (Dolomiten) den Tod in einer Lawine
  • Rudolf Albinger, 8. Aug 1897, Wolfurt, ledig, Schreiner, fand am 9. Nov 1916 im Fanistale (Dolomiten) den Tod in einer Lawine
  • Johann Martin Schwerzler, 23. Okt 1877, Wolfurt, verheiratet, Sticker, in der Heilstätte Rütti in Götzis am 9. Dez 1916 gestorben
  • Josef Böhler, 15. Feb 1866, Bildstein, verheiratet, Landwirt, am 6. Dez 1916 im Feldspitale No 7/13 in Podgorica (Montenegro) an Blutvergiftung gestorben
  • Julius Müller, 10. Feb 1893, Wolfurt, ledig, Werkmeister, während der Enthebung in der Heimat gestorben am 31. Dez 1916 an Blinddarmentzündung

  • Johann Cavalieri, 23. Okt 1895, Kennelbach, ledig, Stickerei-Arbeiter, an den Kriegsstrapazen gestorben im Feldspitale 1506 am 15. Apr 1917
  • Otto Reiner, 11. Sep 1889, Wolfurt, ledig, Sticker, einer Verwundung erlegen am 26. Jul 1917 bei Porte Maura Bezirk Borgo Südtirol
  • Engelbert Gmeiner, 6. Jän 1891, Wolfurt, ledig, Stickerei-Arbeiter, gefallen am 17. Sep 1917 durch Handgranatverwundung im Fanistale (Dolomiten)
  • Gebhard Lerchenmüller, 1897, Krumbach, ledig, Bäcker, gefallen im Okt 1917 auf dem Col di Bereto, Südtirol
  • Gebhard Schwerzler, 7. Aug 1885, Wolfurt, ledig, Zimmermann, den Kriegsstrapazen erlegen am 17. Nov 1917 an der Südfront
  • August Höfle, 1. Jul 1894, Wolfurt, ledig, Sticker, gefallen am 1. Dez 1917, begraben in Ponte di Stua Bezirk Feltre Italien
  • Johann Georg Höfle, 6. Jän 1898, Wolfurt, ledig, Student, gefallen am 4. Dez 1917 am Monte Zomo (Sieben Gemeinden) Italien
  • Xaver Sutterlüti, 10. Mai 1899, Oberlangenegg, ledig, Fabrik-Arbeiter, gestorben an der Ruhr am 16. Dez 1917 in Wels
  • August Böhler, 3. Nov 1896, Schwarzach, ledig, Hilfsarbeiter, den Kriegsstrapazen erlegen am 26. Jän 1919 in Innsbruck
  • Eduard Thaler, 17. Mär 1880, Wolfurt, ledig, Sticker, in italienischer Gefangenschaft gestorben am 22. Mär 1919 in Pordenonne Provinz Treviso Italien

  • Herman Böhler, 18. Jän 1893, Wolfurt, ledig, Wagner, gestorben in italienischer Gefangenschaft am 12. Apr 1919 in Piacenza
  • Ruppert Fischer, 30. Mär 1888, Wolfurt, verheiratet, Sticker, gefallen in Albanien am 9. Aug 1918
  • August Klien, 5. Apr 1876, Wolfurt, verheiratet, Maurermeister, gefallen am Monte Majo durch Volltreffer am 12. Aug 1918
  • Christian Schelling, 25. Mai 1885, Wolfurt, ledig, Fabriksarbeiter, gestorben in italienischer Gefangenschaft bei Valcna Albanien im Aug 1919
  • Eugen Wolfgang, 6. Jul 1898, Wolfurt, ledig, Feldarbeiter, gestorben an Kriegsstrapazen am 10. Sep 1918 in Lampertsheim bei Worms am Rhein
  • Alexander Stadelmann, 14. Feb 1874, Buch, ledig, Zimmermann, durch Gasvrgiftung gestorben am 14. Sep 1918 in Innsbruck
  • Erwin Gmeiner, 18. Aug 1896, Wolfurt, ledig, Sticker, an den Kriegsstrapazen in der ital. Gefangenschaft gestorben am 15. Sept 1918 im Spital Roslino Palermo Italien
  • Adolf Schelling, 22. Feb 1864, Wolfurt, ledig, Sticker, an den Kriegsstrapazen gestorben am 3. Okt 1918 in Innsbruck
  • Alois Forster, 1. Jul 1899, Wolfurt, ledig, Sticker, in italienischer Gefangenschaft in Valona Albanien gestorben am 8. Okt 1919
  • Hilmar Köb, 14. Mai 1899, Wolfurt, ledig, Sticker, in italienischer Gefangenschaft in Valona Albanien gestorben am 28. Okt 1919

  • Josef Schwärzler, 3.Jul 1895, Wolfurt, ledig, Briefträger, gestorben am 13. Nov 1918 im Feldspital No 25, Südtirol
  • Gebhard Geiger, 15. Aug 1897, ledig, in italienischer Gefangenschaft gestorben am 18. Nov 1918 in Mailand
  • Josef Arnold, 10. Mai 1899, Wolfurt, ledig, Sticker, nach dem Zusammenbruch ins Elternhaus zurückgekehrt und dortselbst den Kriegsstrapazen erlegen am 7. Dez 1918

Zeitungsberichte

Leonhard Künz

Vorarlberger Volksblatt 6. Juli 1915

Kaiserjäger Leonhard Künz wurde mit der "Goldenen" ausgezeichnet; Erzherzog Josef Ferdinand habe sie ihm persönlich angeheftet. Künz habe allein 103 Russen gefangen!

Stammbuch

des Militär-Veteranen-Vereins Wolfurt

  • Eduard Böhler, 17. Juli 1875
  • Dr Wilhelm Mohr, 4. März 1923
  • Abschriften von Renate Heim, April 2024

Ludwig Köb

Ludwig Köb, Hauptmann
Ludwig Köb, Hauptmann

geboren 30. November 1867

  • 35. Companie IX. Bataillon der Tiroler Kaiserjäger in Bozen und in der Herzegowina / Charge Zugführer

Nach Ausbruch des Weltkrieges Juli August 1914 wurden in Tirol und Vorarlberg die Standschützengesellschaften militärisch organisiert. Ludwig Köb wurde von den Gemeindeschießständen Wolfurt und Kennelbach zum Kommandanten der Standschützenkompanie gewählt. Als Italien seinem ehemaligen Bundesgenossen Österreich den Krieg erklärte, wurden die Standschützen unter die Waffen gerufen und neu formiert. Standschützenkompanie Wolfurt blieb bestehen, und es gehörten zu ihr die Schützen der Schießstände Wolfurt, Kennelbach, Schwarzach, Bildstein und Hard. Hauptmann und Kommandant war Ludwig Köb. Am Pfingstsonntag 1915 war allgemeine Mobilisierung der Standschützenformationen, und der Hauptmann führte seine in Wolfurt zusammengestellte Kompanie nach Bregenz, woselbst die Einwagonierung und Abfahrt an die Tiroler Südfront erfolgte.

An der Südfront war die Standschützenkompanie Wolfurt, die als 2. Kompanie dem Standschützenbataillon Bregenz angegliedert war, in verschiedenen Stellungen. Sie besetzte zuerst den viel umstrittenen Gipfel Cima Costabella und hielt ihn gegenüber feindlichem Feuer, bezog dann die Höhenstellung am Bescul (Abschnitt Marmolata) und wehrte im Oktober 1915 feindliche Einbruchsversuche blutig ab. Sie hielt darauf Wache in Arabba am Fuße des Col di Lana. Im Frühjahr 1916 kam sie bei Stellungswechsel ins Fanestal und verblieb dort bis zum Rückzug der Italiener im Oktober, November 1917. Nach dem Freiwerden der Dolomitenfront kam die Kompanie in den Abschnitt Riva, auf die Rochetta und die "Schießstätte Stellung" bei Torbole und Nago. Bis 29. Mai 1918 verblieb die Front am Gardasee. Mit dem Durchbruch der Italiener am Presena- und Segnipass erhielt das ganze Bataillon Abmarschorder nach Pinzolo im Rendenatal und Pedruc im Genovatal (01.04.1918).

In dieser Zeit erfolgte die Beurlaubung der hohen Altersklassen in die Heimat. Hauptmann Ludwig Köb machte davon auch Gebrauch und verabschiedete sich am 4. Juni 1918 von seiner Kompanie, die er seit der Mobilisierung in den genannten Stellungen getreu, gut und fürsorglich und zur vollsten Anerkennung der höheren Kommanden geführt hatte. Ungern ließen Mannschaft wie Offiziere ihren Hauptmann scheiden, da er wegen seines offenen Charakters und seiner Leutseligkeit allgemein beliebt war. Freud und Leid des Soldaten an der Front hat er geteilt. Durch seinen Abgang ist er der Gefangenschaft, in die die Kompanie beim allgemeinen Zusammenbruch geraten ist, entgangen. Hauptmann Köb hatte im Jänner und Feber 1918 den Standschützenoffizierskurs in Bruneck besucht.

An Kriegsauszeichnungen erhielt er:

Ferdinand Thaler

geboren 1. März 1874

Geleistete Dienste beim k.k. Heere:

  • vom 8. Oktober 1895 bis 15. September 1898 beim 1. Regiment der Tiroler Kaiserjäger – 5 Monate bei der Kompanie,
  • die übrige Zeit als Patrouillenführer bei der Regimentsmusik

Friedensdekoration:

  • 1898 Jubiläumserinnerungsmedaille
  • 1918 6-jähriges Dienstkreuz

Mit Ausbruch des 1. Weltkrieges am 1. August 1914 mobilisiert und eingerückt nach Imst in Tirol zum 2. Landsturmregiment. Darauf dem 27. Landsturmregiment zugeteilt, nach Meran zu Gebirgsübungen abgegangen (31. August bis 10. September 1914). Darauf nach Sexten und Innichen, von wo aus geheime Patrouillengänge ins italienische Gebiet zu unternehmen waren zur Erkundung der Gesinnung des Dreibundgenossen Italien. Am 14. Oktober Einwaggonierung und Transport über Marburg – Steinbrück nach Hampilsac (Bosnien). Dort täglich 14- bis 18-stündige Gefechtsmärsche über Mareale. Rogatica, Sokolac. Am 07. November, 8 Uhr abends Übergang über die Drina im feindlichen Feuer. 12 Pioniere fanden beim Brückenschlagen den Tod. Vormarsch in Serbien und am 11. November Gefecht bei Pecka. Nach dem Gefecht vom 18. November bis 20. November Ruhetage bei Sedic, vom 21. November bis 24. November neuerlich Gefechte bei Sepabor und in der Nähe von Kragujevac. Am 04. Dezember plötzlich um 5 Uhr früh Rückzug über Valjevo und Sabac. Am 13. Dezember um 6:30 Uhr Übergang über die Save nach Kranacka. Weitermarsch über Mitrovica , Budanovci nach Adasefski. Rasttage und Neuformierung der durch die Verluste zusammengeschmolzenen Truppenkörper. Bataillon 27 und 28 und 2 Grenzstützbataillone zum 29. Landsturmbataillon formiert. Dieses neue Bataillon wurde in Ruma nach Brcko an der Save (Bosnien) einwaggoniert. In Bosnien wurden Feldstellungen und Schützengräben aufgebaut.

Am 21. Juli 1915 Abgang an die italienische Front in die Stellungen am Winklerjoch (Pustertal) und an der Kärntner Grenze. Am 15. Jänner 1916 den ersten 14-tägigen Urlaub angetreten. Wieder an die Front eingerückt. Am 05. Februar unglücklich über einen Balken gestürzt und die rechte Schulter ausgekegelt. Zur Heilung fünf Wochen in Innsbruck und drei Wochen in Eger (Böhmen) im Spital. Nach diesem Unfall felddienstuntauglich. Kommandiert als Instruktor beim Kader in Schwaz, im Sommer 1917 als Schwimmmeister. Vom 20. April 1918 bis zum Zusammenbruch Wachkommandant beim Vorarlberger Grenzschutz am Rhein in Altach.

Kriegsauszeichnungen:

Charge: Patrouillenführer – da für mindertaugliche keine Beförderung mehr zulässig

Eduard Moser

geboren am 23. Februar 1872 in Linz, zuständig nach Bürserberg, Bezirk Bludenz

Mit 1. August 1914 mobilisiert und eingerückt zum 27. Landsturmbataillon in Imst in Tirol und am 7. September 1914 als Zugführer der 2. Kompanie ins Feld nach Bosnien abgegangen. Von Mitte Oktober an Gefechtsmärsche von Han Pijesak (Bosnien) über Nivalovic, Rogatica, Vlasenica. Am 7. November 1914 Drinaschlacht, Übergang und Einbruch nach Serbien. Jeden Tag Vormarschgefechte mit dem hartnäckigen Feinde bei Pecka. Dort durch drei Schuss verwundet beim Sturmangriff auf die Höhen von Pecka (11. November 1914). Ein Schuss in den rechten Oberarm mit Knochenbruch, ein Schuss durch die rechte Wade und ein Schuss in die rechte Kniekehle. Vom 10. November bis 10. Dezember verwundet in Valjevo jedoch ohne Spital. Vom 15. Dezember 1914 bis Ende Jänner 1915 im Lazarett in Agram. Darauf bis Ende Februar in Görz und bis 3. Mai Rekonvaleszenz in Innsbruck.

Am 7. Mai 1915 neuerdings ins Feld abgegangen und zwar an die italienische Front auf dem Passo Paradiso (Tonale). Stellung Montozzo bis Oktober 1915. Von Oktober 1915 bis März 1916 in Lavarone auf Monte Coston und Cima di Vezzana. Von März bis Mai 1916 auf dem Dreizinnenplateau.

Im Mai 1916 zur Feldgendarmerie zum Etappenkommando in Bruneck abkommandiert und daselbst verblieben bis 13. November 1918.

Charge Feldwebel

Auszeichnungen:

Alois Klocker

geboren 25. Dezember 1891 in Wolfurt

Gedient in der 7. Feldkompanie des 2. Regimentes der Tiroler Kaiserjäger; Zugsführer – Rechnungsunteroffizier

Am 11. August 1914 mit der 7. Feldkompanie des 2. Regimentes der Tiroler Kaiserjäger ins Feld nach Galizien. Am 28. August erster Gefechtstag bei Belz. Dann vom 29. bis 30. August bei der Schlacht bei Lemberg und am 05. September in der Schlacht bei Rawa Ruska gekämpft. Die russische Übermacht drückte eisern gegen die tapfere österreichische Front. Die österreichische Kampflinie musste sich zurückziehen. Am 07. September von Übermacht umzingelt und mit seinem Zuge unverwundet in russische Gefangenschaft geraten. Als solcher kam er mit einem Transport nach Zolkiew (Ukraine), Kamionka (Polen), Kiew, Moskau und Petropawlowsk (Russland) und im November in das asiatische Russland nach Nikolsk – Ussurijsk bei Wladiwostok. Schließlich nach Kavarosk, wo er 14 Monate im Gefangenenlager blieb. Im März 1916 erfolgte der Rücktransport wieder ins europäische Russland nach Bensa, Egorjewsk (Government Rjasan), wo er drei Monate in einer Torfgrube arbeiten musste und 8 Monate in einer Weberei und Zimmerei. Behandlung und Verpflegung waren schlecht, sodass die Gefangenen die Arbeit verweigerten. Klocker wurde deshalb 2 Monate in Arrest gesteckt, woselbst es Prügelhiebe und Verschärfung gab. Nach Verbüßung der Strafe kam er für 4 Wochen in tschechische Lager. Die Tschechen waren die größten Bedrücker der österreichischen Gefangenen in Russland. Von Egorjewsk kam Klocker nach Koslow (Government Tambow) ins Unteroffizierslager. Nach dreimonatlichem Aufenthalt kam er nach Lichoslave (Government Tever) wieder zur Arbeit in einer Torfgrube. Nach neuerlichen 6 Wochen in die Stadt Tever. Wegen einer Schlägerei mit Russen bekam er 3 Tage Arrest. Nach Abbüßung der Strafe wurde er mit den Mitgefangenen zur Arbeit in einer Zimmerei und Weberei verhalten und zwar durch 6 Monate. Kurze Zeit durch 14 Tage wurde er in Wologda (bei Murmansk gegen das Weiße Meer gelegen) in einer Papierfabrik beschäftigt und kehrte darauf wieder nach Tever zurück.

Im Oktober 1917 anlässlich der Contrarevolution in Russland (Bolschewiki gegen den damaligen Ministerpräsidenten Kerensky) machte er einen Fluchtversuch nach Petersburg. Er wurde aber daselbst von tschechischen Polizisten wieder festgenommen. Um die Gelegenheit zur Flucht zu verringern, erfolgte seine Transportierung nach Ufa am Ural, also in der Richtung nach Sibirien. Von seinem Entschluss zu fliehen stand er jedoch nicht ab und machte den zweiten Fluchtversuch gegen Dünaburg (Lettland). 20 Kilometer hinter der russischen Front fiel er wieder in die Hände der Bolschewiki. Festgenommen wurde er nach Orscha (Belarus) gebracht, eine Zeit in Arrest gesteckt und darauf ins Gefangenenlager nach Minsk (Belarus) abtransportiert. Im Jänner 1918 flüchtete er wieder nach Baranowicze (Tschechien). Doch die Bolschewiki fassten ihn wiederum und beorderten ihn zurück nach Minsk. Russland hatte damals wieder eine Revolution durchzumachen, und die Bolschewiki kämpften um die Regierung. Diese neuerliche Situation nutzte Klocker aus, ging eigenmächtig nach St. Petersburg zum Roten Kreuz zum Kleiderfassen. Zurückgekehrt nach Minsk machte er mit 16 Kameraden einen neuerlichen Fluchtversuch. Diesmal glückte er. Sie kamen durch die Front nach Bolzi und stießen am 14. Februar 1918 zum XXI. sächsischen Landsturmregiment. Das deutsche Kommando führte sie über Wilna (Litauen), Lyda nach Kowel (Ukraine) und übergab die Heimkehrer an das österreichische Kommando. Nach 4 Wochen Quarantäne, 4 Wochen Instruktionslager und erfolgter Vereidigung auf den neuen Kaiser Karl I. wurde Klocker zum Regiment nach Beneschau (Tschechien) überstellt. Dort wegen der Gefangennahme vor einem Kriegsgericht verhört. Nach 4 Wochen Urlaub in der Heimat rückte er nochmals zum Kader des II. Regiments und verblieb dort bis zum Zusammenbruch Ende Oktober 1918. Darauf Rückkehr in die Heimat.

Auszeichnungen:

  • Sechsjähriges Dienstkreuz
  • Andere Auszeichnungen hat er nicht erhalten, da er in russischer Gefangenschaft war

Eduard Köb

geboren am 24. Februar 1875 in Wolfurt

Geleistete Dienste beim Heere:

  • 14. Kompanie des I. Regimentes der Tiroler Kaiserjäger Innsbruck. Als Schmied den Hufbeschlagkurs mitgemacht.

Am 1. August 1914 mobilisiert und eingerückt zum II. Landsturm-Infanterie-Regiment nach Imst in Tirol. Am 18. August 1914 superarbitriert und nur zum Hilfsdienst tauglich befunden. Als mindertauglich wurde Eduard Köb zum Sanitätsdienst in Bregenz eingeteilt bis Sommer 1915. Ab Jännner 1915 erfolgte seine Kommandierung als Schmied zum Holzdetachment in Vorarlberg bis 31. Dezember 1915. Nach neuerlicher Musterung für feldtauglich befunden, verblieb er bis auf weiteres bei seiner Profession. Er kam aber in die Heeresschmieden nach Innsbruck, Klosterneuburg, Leibnitz (Steiermark) und Triest. Mit dem Durchbruch der italienischen Front wurde er den Etappenwerkstätten zugeteilt (Oktober 1917). Er kam dabei nach San Giorgio di Nogaro, San Michele all`Adige bei Latisana am Fluss Tagliamento, San Vito di Cadore und Carpolone – alles Orte in der venezianischen Ebene (Italien). Erkrankt wurde er ins Spital nach Carpolone gebracht. Nach Genesung erhielt er einen Krankenurlaub in die Heimat bis 1. November 1918. Daselbst wurde er vom Zusammenbruch überrascht und konnte daheim verbleiben.

Johann Martin Dietrich

geboren 27. April 1873 in Wolfurt

Geleistete Dienste beim k. k. Heere:

  • Kompanie I. Bataillon des II. Regimentes der Tiroler Kaiserjäger in Wien; Charge Unterjäger

Mit der allgemeinen Mobilisierung am 1. August 1914 als Unterjäger eingerückt zu 4. Kompanie des II. Landsturm-Infanterieregimentes in Imst in Tirol. Am 20. August Abgang ins Feld nach Galizien. Dortselbst mitgekämpft im Gefechte bei Przemysl am 30. August und in der Schlacht bei Geodek am 9. 10. und 11. September. Am 12. September erging der Rückzugsbefehl gegen Przemysl und am 17. September gelangte das Regiment in die Festung, woselbst sofort der Festungsdienst begann. Am 5. 6. und 7. Oktober stürmten die Russen durch 72 Stunden mit ihren gewaltigen Soldatenmassen gegen die Festung, wurden aber unter großen Verlusten ihrerseits erfolgreich abgewiesen. Auf österreichischer Seite wurde ununterbrochen an Erstellung von Schanzanlagen gearbeitet und Ausfälle gegen den Feind gemacht. Für eine mit Erfolg durchgeführte Nachrüstungspatrouille wurde Dietrich für die große Silberne Tapferkeitsmedaille eingegeben, die er nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft auch ausgefolgt erhielt. Er wurde zum Zugsführer befördert. Bei einem Ausfall vom Werke II (Optim) gegen Ropiaticze am 20. November wurde Dietrich durch eine russische Infanteriekugel verwundet und erhielt eine Fraktur am linken Oberschenkel. Er wurde ins Festungsspital gebracht.

Wegen Mangel an Lebensmittel musste die Festung Przemysl am 22. März 1915 an den Feind (die Russen) übergeben werden, wobei die gesamte Besatzung in russische Gefangenschaft abgeführt wurde. Dietrich, der von seiner Verwundung etwas genesen war, wurde am 9. April nach Kiew, Moskau abtransportiert. Am 27. April erfolgte die Weiterfahrt von Moskau nach Barnaul in Sibirien (Asien) woselbst der Transport am 12. Mai anlangte. Hier machte er die Leiden eines Gefangenen, den seine Wunde immer noch schmerzte, durch Jahre in den verschiedenen Lagern mit. Er war in Bijsk, Omsk, Tobolsk. Am 15. Mai 1918 schlug die Stunde der Erlösung. Dietrich konnte mit einem Invalidentransport in die Heimat gehen. Am 2. Juni erreichte er österreichischen Boden und nach Absolvierung der vorgeschriebenen Quarantänebeachtung langte er am 30. Juni 1918 bei seiner Familie in Wolfurt ein.

Nach achtwöchigem Urlaub rückte er am 25. August zum Landsturmersatzkader nach Innsbruck ein. Er wurde dem Etappendienst zugeteilt und abkommandiert zum Munitionsdepot nach Innsbruck, woselbst er den Dienst bis zum Zusammenbruch versah. Am 5. September kehrte er endgültig in seine Heimat zurück.

Auszeichnungen (Staatsamt für Heereswesen Abt. I. Zl.20616/584i vom 25.10.1920) :

Anton Fischer

geboren am 12. Februar 1978 in Wolfurt

Geleistete Dienste beim k. k. Heere: 1. Ersatzkompanie des II. Regimentes der Tiroler Kaiserjäger

Mit der allgemeinen Mobilisierung am 1. August 1914 nach Imst in Tirol eingerückt und zum II. Landsturm-Infanterieregiment eingeteilt. Am 15. September 1915 als Patrouillenführer mit dem Landsturmbataillon Nr.163 nach Judikarien an die italienische Front abgegangen. Dort Stellungsdienst auf Monte Melino bis 19. Oktober 1915. Dann Festungsdienst in der Sperre Larino bis März 1916 und dann wieder Stellungsdienst bis April 1918. Im April Stellungswechsel mit dem Bataillon auf die Cimellastellung - Commando Riva. Wie alle Truppenkörper an der Südfront vom Zusammenbruch überrascht, wurde Fischer am 4. November samt dem Truppenkörper im Molinotale gefangen.

Die Masse der rechts der Etsch gefangenen Truppen wurde über Tione, Breguzzo, Cimego, Idrosee, Vestone in das Gefangenenlager nach Castenedolo bei Brescia abtransportiert. Dortselbst erfolgte vom italienischen Kommando die Instradierung neu zusammengestellter Abteilungen der Gefangenen. Fischer kam mit seiner Abteilung nach Verona und dann an das Südende Italiens nach Brindisi, um nach Albanien eingeschifft zu werden. Am 29. und 20. Jänner 1919 erfolgte die Einschiffung der dort gesammelten Gefangenenabteilungen . Am 1. Februar die Ankunft in Valona (Albanien). Von Valona lautete der Befehl nach Banaia, woselbst die Gefangenen an einer Neuanlage einer Eisenbahn arbeiten mussten. Die Behandlung und Verpflegung der Gefangenen war erträglich. Der größte Feind war das in Albanien heimische Malariafieber, dem viele zum Opfer fielen. Fischer Anton erkrankte ebenfalls an Malaria und wurde ins Spital gebracht (Feldspital Bondenbatterie am Senufer gegen die griechische Grenze). Am 16. August erfolgte seine Überführung nach Italien mit dem Sanitätsschiff und Unterbringung an Lecce. Genesen verblieb Fischer dort bis zum Abtransport in die Heimat, der am 16. September über Padua – Trient – Innsbruck erfolgte. Am 19. November 1919 eintreffen in Wolfurt.

Auszeichnungen:

  • Silbernes Verdienstkreuz mit der Krone
  • Bronzene Tapferkeitsmedaille
  • Karl-Truppenkreuz

Johann Georg Fischer

geboren am 21. Februar 1883 in Wolfurt

Geleistete Dienste beim k. k. Heere:

  • IV. Regiment der Tiroler Kaiserjäger, Charge Rechnungsunteroffizier II. Klasse

Bei der allgemeinen Mobilisierung am 1. August 1918 zum II. Regiment der Tiroler Kaiserjäger eingerückt und am 8. August als Rechnungsunteroffizier beim Proviantoffizier des XIV. Corpskommandos nach Galizien abgegangen. Am 5. November erkrankt ins Spital nach Tarnow und Wadowice, Wiener Neustadt, achtwöchiger Krankenurlaub. Am 1. Jänner 1915 wieder eingerückt zum IV. Regiment, erkrankt in die Pflegestätte nach Mils bei Hall. Am 20. Februar mit dem VII. Marschbataillon des IV. Regimentes als Rechnungsunteroffizier wieder nach Galizien. Am 19. Februar vom Felde zurück zum Kader und verwendet als Rechnungsunteroffizier für die neu aufzustellenden Formationen. Mit dem XIII. Marschbataillon an die Südfront und an den Isonzo. Im August erkrankt , Spitalsbehandlung in Linz und Windischgarsten. Am 1. Jänner 1916 rückte Fiscsher zum Kader des IV. Regimentes nach Vöcklabruck ein. Im Mai 1917 ging er neuerlich mit einer Marschkompanie in die Stellungen am Pasubio und von dort nach Kärnten (als Rechnungsunteroffizier). Neuerlich erkrankt wurde er superarbitriert und im Februar 1918 als invalid in die Heimat entlassen.

Beförderung: Rechnungsunteroffizier I. Klasse

Im Verbande des jeweiligen Truppenkörpers mitgemachte Gefechte:

  • 5. Oktober 1914 bei Rava-Ruska (Ukraine)
  • später bei Tomaschow
  • Schlacht am Doberdo (Isonzofront, Italien)
  • Stellungskampf am Pasubio vor Asiago

Albert Kirchberger

geboren 7. Sept 1889 / 1. Regiment der Tiroler Kaiserjäger, Charge Zugsführer

In der allgemeinen Mobilisierung am 01.08.1914 zum Regiment eingerückt und am 16.08.1914 mit dem Feldregiment nach Galizien abgegangen. In Galizien machte er die Offensive gegen die Russen mit. 28.08.1914 trat er in das erste Gefecht und beteiligte sich an der ersten Offensive, wobei die Russen von Sambor, Kiew über Chotec durch die Sümpfe bei Tomascow verfolgt wurden. Die russische Gegenoffensive bedingte darauf den Eilrückzug der österreichischen Truppen bis Tarnow (28.09.1914). Kirchberger machte darauf die einsetzende 2. österreichische Offensive mit (04.10.), welche die österreichischen Truppen über Lesaisc zum Fluss San führte. Der Gegenstoß des Feindes warf die Unsrigen darauf bei Krakau zurück (02.11.). Er beteiligte sich am 16.11. noch am östlichen Ausfall nach Wolhymien, der zur Entlastung der Festung Krakau durchgeführt wurde. Am 19.11. musste sich sein Truppenkörper neuerlich zurückziehen und zwar durch Krakau bis Sucha in den Karpaten, woselbst sich die Vereinigung mit deutschen Truppen vollzog, und die 4. Offensive über Bochnia zum Fluss Dunajec (bis 14.12.) durchgeführt wurde. Am Dunajec kam der Bewegungskrieg vorläufig zum Stillstand, und Kirchberger kämpfte daselbst am Stellungskrieg als Frontunteroffizier bis zum 03.05.1915. Am 04.05. wurde er als Rechnungsunteroffizier eingeteilt und machte als solcher die Maioffensive über Tarnow – Lesica bis Lublin (15.06.) mit.

Inzwischen war Italien seinem ehemaligen Bundesgenossen Österreich in den Rücken gefallen. Standschützen- und Landschützenformationen wehrten die ersten Angriffe ab. Dieser neue Angriff bedingte die Dislozierung größerer Truppenteile . Dabei kam Kirchberger mit den Kaiserjägern über Wien auf den südlichen Kriegsschauplatz und zwar zuerst nach Tolmien (10.08. – 21.09.). Dann in die Berge von Tirol – Bruneck – Großfanes und in die Tofanastellungen (I. und II.). Mit dem Frühjahr 1916 erfolgte Verlegung der Truppen in die sieben Gemeinden zur Offensive. Kirchberger machte diese noch mit, von der Festung Verle nach Asagio -Priafora, sowie den darauf folgenden Rückzug zum Passubio. Er erkrankte an Typhus und ging ins Feldspital bei Rovereto (18.08.1916). Er kam dann ins Spital nach Meran und als Rekonvaleszent nach Innsbruck. Nach seiner Genesung wurde er zur Artilleriewerkstätte nach Innsbruck als Werkstättenleiter kommandiert (bis 01.06.1918) und von hier bis zum Zusammenbruch zur Rechnungsabteilung des Militärkommandos Innsbruck.

Beförderung:

  • Zugsführer 4.12.1914
  • Oberjäger 16.08.1915
  • Stabsführer des II, Bataillonsstabes

Auszeichnungen:

  • Silbernes Verdienstkreuz mit der Krone am Bande
  • Bronzene Tapferkeitsmedaille
  • Karl-Truppenkreuz

Immatrikuliert beim Schießstande Wolfurt

Dr Wilhelm Mohr

Dr Wilhelm Mohr
Dr Wilhelm Mohr

geboren am 25. Apr 1890 in Wolfurt

Als im Jahre 1914 der Weltkrieg ausgebrochen war, bestand auch schon die Anschauung, dass die Bundestreue Italiens nicht eisern sei und dass sogar mit einer Kriegsgegnerschaft Italiens zu rechnen sei. Aus diesem Grunde wurden die Schießstände bereits im Jahre 1914 zur Standschützenformation organisiert, die für die äußerste Not vorgesehen waren. Wilhelm Mohr ließ sich im Jahre 1914 anlässlich der Vereidigung der Standschützen in das Schießstandsmatrikenbuch von Wolfurt eintragen, um im Kriegsfall mit Italien mit den Standschützen auszurücken.

Am 18. Mai 1915 wurden die Standschützen des Bataillons Bregenz mobilisiert. Dr. Mohr folgte der Einberufung von Innsbruck, wo er beim dortigen Landesgerichte die Rechtspraxis ausübte. Am 25. Mai 1915 (Pfingstsonntag) rückte er mit den Standschützen von Wolfurt als Standschütze ins Feld. Zuerst gings über Auer ins Fassatal gegen Pordoy, dann an Fronleichnam 1915 auf die Cima Costabella. Der Hauptmann Ludwig Köb aus Wolfurt zog ihn gleich in den ersten Tagen in seine Nähe, und er arbeitete beim ihm quasi als sein Adjutant. Dr. Mohr war somit immer bei der Kompanie in allen Feldstellungen – Märschen – und versah auch, wenn nötig, den Dienst eines Soldaten auf den Feldwachen und im Schützengraben. Im Juni 1915 wurde er zum Unterjäger befördert und nach Jahresfrist zum Zugführer und Oberjäger. Als im Oktober 1916 durch den plötzlichen Tod des Herrn Major Anton Büchele eine Offiziersstelle frei wurde, wurde Dr. Mohr von der 2. Kompanie (bei der Wellblechbaracke in Fames, Provinz Bozen) zum Leutnant gewählt. Diese Wahl erhielt die Bestätigung Seiner Majestät Kaiser Franz Josef I und zugleich wurde seine Bestellung zum Bataillonsadjutanten genehmigt. Über eigenes Ansuchen wurde Dr. Mohr zum Landsturmfähnrich ernannt (L.P.V.O.Bl.Nr.2 vom 05.01.1918 mit dem Range vom 01.04.1917) und in der Folge zum Landsturmhauptmann (L.P.V.O.Bl.Nr.48 vom 17.04.1918 mit dem Range vom 01.08.1917).

Bei dem Abgange der Offiziere, die über 50 Jahre alt waren, traf es auch den Hauptmann Ludwig Köb. An seine Stelle trat nun Dr. Mohr. Er wurde zum Standschützen-Oberleutnant befördert und mit dem Kommando der 2. Kompanie betraut (Juni 1918). Als Kompaniekommandant war Dr. Mohr in den Gletscherstellungen Rocchetta (Nardisgletscher), Gabbiolo und Presanella und leitete zugleich auch die Geschäfte eines Adjutanten des Unterabschnittskommandos Nardis. In diesen Höhenstellungen überraschte im November 1918 die Kompanie der Zusammenbruch. Die Kompanie wurde auf dem Rückmarsch in Madonna di Campiglio am 04.11.1918 gefangen genommen. Auf dem traurigen Marsch in die Gefangenschaft befehligte Dr. Mohr das Bataillon Bregenz. Seiner italienischen Sprachkenntnisse und seinem rührigen Bestreben um das Wohlergehen der Mannschaft ist es zu danken, dass die Mannschaft jeden Tag, solange er bei ihr sein konnte, die Menage bekam, während andere hungerten. Im Lager Castenedolo bei Brescia wurden Offiziere und Mannschaft getrennt. Nach kürzerem Aufenthalte kam Dr. Mohr nach Pizzighettone am Fluss Adda und darauf ins Lager San Nicolo in Genua. Am 05.08 1919 ist er über Trient und Innsbruck wieder in die Heimat zurückgekehrt. Dr. Mohr hat wohl wie keiner des Bataillons die guten und schlechten Tage von Anfang bis zum Ende mitgemacht und ist vom gemeinen Mann zum Oberleutnant und Kompaniekommandanten vorgerückt.

Auszeichnungen

Immatrikuliert beim Schießstand Wolfurt

Josef Guldenschuh

geboren 1889

Ende 1914 zum Felddienste ausgemustert, rückte Guldenschuh am 15. Jänner 1915 zum Festungs-Artillerie-Regiment Nr. 1 nach Trient ein und wurde dort zum Kanonier ausgebildet. Anfangs April kam er mit einer Abteilung zum Artillerie-Stellungsbau auf das Folgaria-Plateau. Gleich zu Beginn des italienischen Krieges stand seine Batterie unter schwerem feindlichem Feuer. Er war bis zum Herbst 1915 in der gleichen Stellung.

Im November des gleichen Jahres kam er mit seiner Batterie auf den Monte Pari (Südtirol) und verblieb dort bis zum Frühjahr 1917. Hernach verlegte seine Batterie den Standort auf Walga Cimella bis zum Frühjahr 1918. Nach diesem Zeitpunkt kam Guldenschuh mit seiner Abteilung auf den Monte Perlone und Monte Greino und verblieb dort bis zum Schluss des Krieges.

Am 5. November 1918 kam Guldenschuh bei einer Straßensperre in italienische Gefangenschaft. Er kam vorerst ins Lager Rovereto. Später war er in den Lagern Chieri (Provinz Turin) und Lanza di Rumo, dann in Chivasso im Abschublager, von wo er am 11. August 1919 entlassen und am 17. August 1919 in seiner Heimat einlangte.

Auszeichnungen:

Anton Matt

geboren 26. Okt 1882

Als Landsturmmann zum 2. Tiroler Kaiserjäger-Regiment ausgemustert, rückte Matt zum Ersatzkader des Regimentes nach Lambach (O.Ö.) ein. Er machte daselbst die Ausbildung und wurde dann mit einer Marschkompanie dem 2. Tiroler Kaiserjäger-Regiment in die Dolomiten zugeteilt.

Am 12. September 1917 wurde Matt durch einen Kopfschuss verwundet. Er war durch vier Monate im Spital. Vom Jänner 1918 an war Matt zu leichtem Dienst kommandiert. Er fand beim Elektro-Ersatz-Bataillon in Wien Verwendung. Später kam er zum Kader dieser Abteilung nach Villach, von wo er bei Kriegsende am 4. November 1918 nach Hause kehrte.

Auszeichnungen:

August Böhler

geboren 1891

Geleistete Dienste beim Heere:

  • Eingerückt am 15. Oktober 1912 Landesschützenregiment Nr. 2 nach Riva

Bei der allgemeinen Mobilisierung rückte Böhler am 1. August 1914 zu seinem Regiment 5. Kompanie ein. Am 18. August ging er ins Feld ab. Er machte dann die Schlachten bei Lemberg, Grodeck, Neu Sandez, Limanova – Lapanow, Przemysl, Zaleszczyki (Brückenkopf in Galizien) mit. Dabei wurde er zum Unterjäger befördert, sowie mit der kleinen Silbernen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Böhler war vom August 1914 bis Ende Juni 1915 auf dem russischen Kriegsschauplatz.

Infolge des Ausbruch des Krieges mit Italien kam er mit seinem Bataillon im Juli 1915 an den Isonzo. Er erkrankte dort an Typhus und kam in die Spitäler Innsbruck, Bregenz und Enns (O.Ö.). Im April 1916 kehrte er nach dem südwestlichen Kriegsschauplatz zurück und macht eine Isonzoschlacht mit. Dann kam er ins Südtirol in die Feuerlinie und wurde im Verlaufe der Zeit dem Telegrafenregimente – Radioformation zugeteilt. Böhler wurde dann auch zum Oberjäger befördert. Seine Standorte waren der Berg Stadelhorn im Pustertal, Pralongia, Brudo, Alta Badia, Trient und Bozen.

Auszeichnungen:

Im September 1918 wurde Böhler zum Silbernen Verdienstkreuz mit der Krone eingegeben. Es kam aber wegen des inzwischen erfolgten Zusammenbruchs nicht mehr zur Erledigung.

Karl Mohr

geboren 1894

Mohr war bei Ausbruch des Weltkrieges 1914 – 1918 als Volksschullehrer in der Ortschaft Vezzano Bezirk Schlanders Südtirol in Stellung. Mit der Kriegserklärung Italiens an Österreich im Mai des Jahres 1915 wurden die Standschützen zur Verteidigung des Vaterlandes an die sieben Gehstunden entfernte italienische Grenze geschickt. Infolge Felduntauglichkeit versah er Kanzleidienste beim Eisenbahnsicherungskommando in Schlanders. Im Herbst 1915 wurde in Schlanders ein Pferdespital errichtet und er als Rechnungsunteroffizier 2. Klasse zugeteilt. Nach Auflassung des Pferdespitals im Jahre 1916 wurde er als Rechnungsunteroffizier zum Schutzbataillon der Standschützen Bataillon Schlanders befohlen. Im Jahre 1917 rückte er zur 2. Kompanie des Bataillons Schlanders nach Martell ein, wo er zum Rechnungsunteroffizier 1. Klasse befördert wurde. Im Mai 1918 wurde er über eigenes Ansuchen zum Kader des Kaiserschützenregimentes I in Wels transportiert und verblieb dort in der Bataillonskanzlei für Kriegsauszeichnung bis zum Zusammenbruch 1918 und kehrte dann in die Heimat Wolfurt zurück.

Auszeichnung

Engelbert Gasser

geboren 2. Apr 1884 in Meschen bei Wolfurt

Obgenannter rückte bei der allgemeinen Mobilisierung am 1. August 1914 zum 2. Landesschützen-Regiment nach Bozen ein. Woselbst er anfangs August mit seinem Regiment nach Galizien ins Feld zog. Er nahm an den Gefechten bei Lemberg und Dunajov teil. Am 21. August 1914, bei einem großen Gefechte bei Dunajov, ereilte ihn das schwere Los der Gefangennahme, das er durch 4 ½ Jahre Heroismus ertrug. In dieser langen Zeit voll von Entbehrungen und Hunger war er in nachfolgenden Lagern und Arbeitsplätzen:

  • Uralsky vom 14.09.1914 (bis dahin dauerte der Transport) bis 07.11.1914
  • Kanfek (Sibirien) vom 22.11.1914 bis 08.05.1917
  • Jalutorowsk (Sibirien) vom 14.05.1917 bis 15.07. 1918
  • Tjumen, Kamischlov, Kongur vom 15.07.1918 bis 01.05.1919
  • Omsk vom 14.05.1919 bis 23.06.1919
  • Wladiwostok vom 11.07.1919 bis 22.02.1920

Die Zwischenzeit war er auf dem Transport.

In Uralsky arbeitete er meistens als Straßenkehrer. Teilweise war er auch mit Aufwerfen von Straßengräben beschäftigt. Von Uralsky kam er dann in das gefürchtete Städtchen Kansk (Sibirien), wohin früher die russischen politischen Sträflinge verbannt wurden. Im Winter 1914/15 musste er mit noch vielen anderen Leidensgenossen bei 30 Grad Kälte auf Holzbarackenbau gehen. Später ergriff er eine Profession nach der anderen. Im Sommer 1915 arbeitete er beispielsweise als Spengler. Im Oktober gleichen Jahres erkrankte er an Blinddarmentzündung. Im Frühjahr 1916 war Gasser einige Monate Skorbutkrank. Im Mai 1917 kam Gasser nach Jalutorowsk im Govern. Tobolsk. Daselbst arbeitete er ein volles Jahr als Bäcker für die Gefangenen und für die Rote Armee. Als nun die Weiße Armee Jalutorowsk einnahm, blieb Gasser zurück. Er wurde samt seinen Arbeitskollegen und Bäckereieinrichtung von der Weißen Armee übernommen. Beim Vormarsch der Weißen Armee wurde die ganze Bäckerei in amerikanischen Eisenbahnwaggons untergebracht und von da aus wurden die Truppen mit Brot versorgt. Der Vormarsch, bzw. der Dienst bei der Weißen Armee dauerte vom 15.Juli 1918 bis 1.Mai 1919. An diesem Tage nahm Gasser von der Bäckerei Abschied.

Er meldete sich mit einigen Südtirolern bei der italienischen Mission, welche in Omsk (Sibirien) stationiert war. Diese Mission hatte die Aufgabe die Kriegsgefangenen Südtiroler, welche durch die Abtrennung Südtirols von Österreich an Italien italienische Staatsangehörige geworden, in ihre Heimat zu befördern. Gasser meldete sich unter falschen Angaben gleichfalls als Südtiroler, um so der Gefangenschaft zu entrinnen und in seine Heimat zu gelangen. Er hatte Glück dabei. Engelbert Gasser kam mit einem Transport nach Wladiwostok, wo er bis 22.02.1920 verbleiben musste. In der Zwischenzeit leistete er als italienischer Soldat Wachdienst bei russischen Munitions- und Pulvermagazinen, welche die italienische Mission zur Bewachung übernommen hatte. Behandlung und Verpflegung waren sehr gut. Am 22.02.1920 wurde Gasser mit einem Transport Südtirolern an Bord von 3 japanischen Kriegsschiffen genommen. Die Fahrt ging von Wladiwostok über Shanghai (China), Singapur (Hinterindien), Colombo (Vorderindien), Aden (Arabien), Port Said (Ägypten) durch den Suezkanal ins mittelländische Meer nach Triest. Die Fahrt dauerte 49 Tage. Der italienische Major, das Haupt der Mission, entließ Gasser mit großem Dank für geleistete Dienste und übergab Gasser der österreichischen Hilfsaktion in Triest, welche ihn dann in seine Heimat beförderte, wo er am 19.04.1920 glücklich und wohlbehalten einlangte.

Johannes Fischer

geboren 1887

  • Geleistete Dienste beim Heere: Anfangs Oktober 1908 zur dreijährigen aktiven Dienstzeit zum 2. Tiroler Kaiserjäger Regiment eingerückt.
  • Charge: aktiv zum Zugführer befördert, während des Krieges zum Oberjäger und zum Dienstführenden Unteroffizier 1. Klasse

Bei der allgemeinen Mobilisierung rückte Hannes Fischer nach Bozen zu seinem Regimente ein. Anfang August 1914 zog er mit demselben ins Feld nach Galizien. Vom 28. August an machte er als Frontcharge nachfolgende Schlachten und Kämpfe mit: bei Belz, Hujce, Rava-Ruska, wo sehr schwere Kämpfe stattfanden, ferner bei Jaroslaw und die Kämpfe am Fluss San. Er zeigte dabei besondere Schneid und Tapferkeit. Dann die Rückzugsgefechte nach Tarnow und Krakau, die schweren Gefechte bei Limanova – Lapanov. Die Verfolgung der Russen über Bochnia zum Fluss Dunajec, wo der Stellungskrieg begann. Besonders vermerkt muss werden, dass Fischer nebst hervorragender Tapferkeit in der Kampflinie als Zugscharge und teilweiser Verwendung als Zugskommandant im harten Kampf bei Nawa Klies mit Todesverachtung den schweren Dienst eines Ordonanz-Unteroffiziers versah. Dabei wurde er an der Schulter verwundet. Dessen ungeachtet und diesen Umstand verschweigend und erst nach Erstatten aller ihm aufgetragenen Befehle, erbat er sich die Erlaubnis den Hilfsplatz aufzusuchen. Nach Anlegung eines Verbandes kehrte er wieder in die Schwarmlinie zurück.

Gegen Ende April 1915 bekam Fischer wegen ununterbrochener Felddienstleistung einen 14-tägigen Feldurlaub. Nach demselben rückte er krank zu seinem Kader ein, woselbst er vier Monate leichten Dienst versah. Im September rückte Fischer zum zweiten Male mit einem Marschbataillon zu seinem Feldregimente aus, wo er als Dienstführender zugeteilt war. Im November wurde er zur Maschinengewehrabteilung 4 des Regimentes kommandiert, welche auf dem Pasubio in Stellung war und Gelegenheit hatte an den dortigen schweren Kämpfen teilzunehmen. Seine Abteilung wurde dann nach den Sieben Gemeinden verlegt, kam auch auf die Monte Meletta. Von hier aus wurde Oberjäger Fischer als Rechnungsunteroffizier zur Regimentssturmkompanie instradiert, welche am Monte Mayo eingesetzt war. Vom Monte Mayo kam seine Kompanie in die Frenzelaschlucht auf den Sieben Gemeinden. Am 2. Februar 1918 kam Fischer mit einer Gaserkrankung von der Front zurück nach Caslau in Böhmen in ein Spital. Nach seiner Wiederherstellung rückte er zu seinem Kader nach Beneschau (Böhmen) ein, welches bei der Kriegserklärung Italiens an Österreich (1915) von Bozen nach Beneschau gekommen war. Mitte März 1918 wurde Fischer als B klassifiziert zur Pferdeverwertungsstelle nach Bozen kommandiert, wo er bis Kriegsende blieb. Am 3. November 1918 trat er mit einem Fuhrwerk über Brenner und Arlberg seine Heimreise an. Die Gesamtfelddienstleistung betrug 38 Monate.

Auszeichnungen:

Alois Stadelmann

geboren 1852

  • Eingerückt zur aktiven Dienstleistung im Oktober 1872 nach Hainburg zum II. Kaiserjägerbataillon, Charge Unterjäger

Als im Jahre 1878 Österreich-Ungarn durch die Unruhe am Balkan gezwungen war, seine südliche Grenze zu sichern, bedingte dies eine teilweise Mobilisierung einzelner Truppenteile, darunter auch die der Kaiserjäger. So erging auch an Alois Stadelmann der Einrückungsbefehl, welchem er am 26. Mai 1878 Folge leisten musste. Stadelmann wurde einer Ergänzungskompanie zugeteilt. Diese wurde mittels Eisenbahn über Salzburg – Wien nach Triest befördert. Von Triest aus wurde er mit seiner Truppe auf einem Kriegsschiff nach Ragusa befördert und dort ausgeschifft. Nach tagelangen Märschen gelangte er an seinen Bestimmungsort ein.

Verschiedene Umstände machten ein bewaffnetes Einschreiten in Bosnien und Herzegowina durch Österreich-Ungarn notwendig. Durch diese Maßnahme kam es begreiflicherweise zu harten Zusammenstößen mit muselmanischen Banden und bosnischen Insurgenten (Aufständische), welche in diesem klüftigen Terrain sehr hitzige Gefechte lieferten. Stadelmann nahm an den Gefechten bei Stolac, Megovitsch und Trebinje teil. Bei letzterem fanden sehr schwere Kämpfe statt. Nach Schilderungen Stadelmanns sollen die Insurgenten die Gefangenen grausam massakriert und verstümmelt haben. Die Verpflegung soll oft, sehr oft, infolge schlechter Zufuhrverhältnisse mangelhaft gewesen sein. Ein Train sei einmal von den Insurgenten gefangen genommen worden.

Ab 10. Dezember 1878 wurden die Reservisten wieder gruppenweise demobilisiert und entlassen, darunter auch Stadelmann. Er kehrte gesund und wohlbehalten wieder in seine Heimat zurück.

Kolumban Thaler

geboren 5. Oktober 1882

  • Eingerückt zur dreijährigen aktiven Dienstzeit zum 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger, 6. Kompanie, nach Trient. Durch 9 Monate beim 14. Korpskommando kommandiert. Charge: Unterjäger, Zugsführer

29. Juni.1914 Mord an Thronfolger Franz Ferdinand. Schwere Gewitterwolken am südöstlichen politischen Horizont. Gibt es Krieg? Vielleicht? Serbien unnachgiebig. Ultimatum an Serbien – wird dort abgelehnt. Kaiser Franz Josef entschließt sich schweren Herzens – Krieg – Begeisterung im Volke. Ende Juli Kriegserklärung Russlands an Österreich.

Am 01. August 1914 allgemeine Mobilisierung aller Reservisten. Wie so viele andere musste auch Thaler Kolumban von seiner noch jungen Gattin Abschied nehmen und dem Rufe des Vaterlandes folgen. Er rückte am 01.08. zu seinem Regiment nach Trient ein und zog mit demselben am 08. August schon ins Feld. In Sambor (Galizien) Auswagonierung, Märsche! Am 28. August Feuertaufe des Regimentes bei Wasilov (Galizien). Mitgemachte Gefechte bei Corezmin bis 01. September, hernach Kämpfe bei Telatyn, am 09. September Gefechte bei Kowaly. Ab 12. September machte Thaler die Kämpfe bei Lubieszewo – Kniaze und Deby mit. Ab 13. September Teilnahme an den Rückzugsgefechten bis Tarnow. Zweitägige Erholung in Tarnow. Am 04. Oktober Kämpfe bei Pilchov und am Fluss San. 03. bis 10. November Rückzug bis Krakau. Teilnahme an der Schlacht bei Krakau – Provgovize – Klimvalow (Galizien). Ferner an den Kämpfen bei Wedovize, an den Gefechten bei Glinsk – Gora (06. bis 10. Dezember)

Am 15. Dezember erkrankte Thaler und kam nach Zeschof – Teschen (Böhmen) in ein Spital. Nach seiner Wiederherstellung wurde er am 02. Februar 1915 entlassen und musste direkt zu seinem Regiment ins Feld einrücken. Thaler kam wieder zu seiner 6. Kompanie. Von den hartnäckigen Kämpfen am Fluss Dunajec blieb auch er nicht verschont. Dann nahm er im Verbande seines Regimentes an den schwierigen Gefechten am Tukla Pass in den Karpaten teil, dann am Sturm auf Secova. Im April wurde Kolumban Thaler zur silbernen Tapferkeitsmedaille II. Klasse eingegeben. Am 02. Mai hat er wieder an der Erstürmung des Zuckerhütls teilgenommen, sowie an den Verfolgungskämpfen der geschlagenen Russen über Gora – Molizna – Nozna – Zassof – Novoslielec – bis zum San. Hier kam es am 17. Mai bis 02. Juni zu äußerst heftigen Kämpfen. An diesem Tage kam Thaler mit vielen seiner Kameraden in russische Gefangenschaft. Er kam dann am 28. Juni nach Alatyr – Guperne, wo er als Strassenkehrer, aber alsbald als Kutscher in Beschäftigung stand (vom 28. Juni 1915 bis 02. März 1916). Von da kam Thaler zu einem Baron Serge Sergovitsch auf großes Landgut in Bogschantsky – Curmisch, wo er als landwirtschaftlicher Arbeiter tätig war. Als dann im Herbst 1917 die Bolschewiken das Land durchzogen, kam Thaler ins Gefangenenlager nach Curmisch, wo er bis Anfang Februar 1918 war. Er meldete sich ins Lager Zarcein – Cuberne (Suratow). Von dort entfloh er am 19.03.1918 mit zwei Kameraden (Rudolf Riedl und Dr. Böhme) und kam nach vielen Gefahren und Strapazen am 01. Mai 1918 bei seinem Kader in Steyr Ober-Österreich an. Dort bekam er 8 Wochen Urlaub. Anfang Juli rückte er wieder zum Kader ein. Er kam nach Lambach in den Unteroffizierskurs, wo er bis 03. November 1918 verblieb und beim Kriegsende in seine Heimatgemeinde zu seiner Familie zurückkehrte.

Auszeichnungen:

Johann Georg Kaufmann

geboren 13. Okt 1880

  • Geleistete Dienste beim Heere: achtwöchige Reservistenausbildung bei Artillerie
  • Charge: Vormeister, befördert während des Krieges 1914 – 1918

Beim allgemeinen Mobilmachungstage am 1. August 1914 rückte Kaufmann zum Festungs-Artillerie-Bataillon Nr.1 II. Kompanie nach Trient ein, wo er bis 12. August beim Festungskommando zugeteilt war. Am 13. August wurde Kaufmann einer Festungsartillerie-Kompanie zugeteilt, welche noch am selben Tage ins Werk Tenna im Valsuganatal instradierte. Diese hatte die Aufgabe Batteriestellungen zu bauen. Kaufmann verblieb bis September in Tenna. Am 13. September wurde die II. Festungsartillerie-Kompanie, welche auch Ost-Batterie genannt wurde, auf die Panarotta verlegt, bei welcher Kaufmann als Telefonist eingeteilt wurde. Anfang November erfolgte wieder Stellungswechsel und Kaufmann kam auf die Ponte Nelle. Gegen 20. November wurde die Kompanie an den Semperhang bei Levico verlegt.

Hier enden die Aufzeichnungen.

Ludwig Hinteregger

geboren 1892

  • Geleistete Dienste beim Heere: Oberjäger beim 2. Regiment der Tiroler Kaiserjäger

Er zog am 6. August 1914 infolge Mobilmachung mit der Musikkapelle des 2. Tiroler Kaiserjäger-Regimentes von Bozen nach Galizien. Nach Aufreibung der Regimentsmusik am 7. September bei Hujce kam er als Ordonanz zum Regimentskommando und nahm an den Gefechten bei Lemberg, am Fluss San, bei Krakau in Westgalizien und in Russisch-Polen teil. Am 28. Juli 1915 kam er mit dem Regiment an die Südfront nach Görz und Tolmein. An der Südfront war er außerdem noch Anfang Oktober 1915 in den Dolomiten im Südtirol. Infolge Erkrankung durch Rheumatismus kam er am 24. Oktober von Innichen weg ins Spital nach Gossensass und Kufstein.

Von dort rückte er am 4. Jänner 1916 wieder zum Regiment ein und meldete sich zur 1. Kompanie. Bei dieser machte er bis Ende Oktober 1917 die Kämpfe am Col die Lana, Monte Sief und Col de Roide mit. Anfangs November kam er mit dem 1. Bataillon zur Offensive in die Sieben Gemeinden. Am 4. Dezember wurde er beim Sturmangriff auf den Monte Zomo bei Asiago durch ein feindliches Infanteriegeschütz, welches die in seiner Tasche befindlichen Leuchtpatronen zur Explosion brachte, am linken Hüftgelenk durch den Schuss und durch Verbrennungen schwer verwundet. Er war bis zum Kriegsende in Innsbruck, Bregenz und Schloss Hofen im Spital.

Auszeichnungen:

Weltkrieg 1939 - 1945

Gefallene, Heimkehrer und Vermisste

Rund 450 Soldaten konnten dank Hubert Mohr, Maria Gemeiner, geb Geiger und anderen Helfern, anhand der Erinnerungstafel für Alwin Gmeiner namentlich zugeordnet werden. Die Aufzeichnungen befinden sich im Gemeindearchiv.

Vorarlberger Priester

Georg Schelling

Geboren am 26. 9. 1906 in Buch. Zum Priester geweiht am 29. 6. 1930 in Innsbruck. Weil er seine Landsleute über das kirchen- und menschenfeindliche Vorgehen in NS-Deutschland informiert hatte, Verhaftung am 21.3.1938. Zentralgefängnis der Gestapo in Innsbruck; Transport am 31. 5.1938 ins gefürchtete Konzentrationslager Dachau; 47 Tage Hungerbunker; insgesamt 14 Monate Strafkompanie, weil er seine Informanten in Deutschland, u.a. einen Familienvater von 7 Kindern, nicht verraten hat! Im Jahre 1943 vom Münchner Kardinal Michael Faulhaber zum Lager-Dekan über die ca. 1.500 gefangenen Geistlichen bestellt. Nach Aussage eines Mithäftlings hat er durch sein Verhandlungsgeschick Hunderten von Priestern das Leben gerettet. - Heimkehr am 15. April 1945. U. a. am 3.4. 1961 mit der Ernennung zum „Päpstlichen Geheim-Kämmerer” ausgezeichnet. Am 8.12.1981 als Pfarrer und Dekan in Nenzing gestorben.

  • Vorarlberger Priester in den Jahren der Bedrängnis, Pfr. August Hinteregger, Bildstein 1988, Seite 13

Roman Amann

Geboren am 7. 9. 1915 in Koblach; zum Priester geweiht am 25. 7. 1939 in Innsbruck. Er mußte am 15. 6. 1940 nach Wien einrücken, war vom 1. 9. 1940 bis zum 15. 3. 1941 als Sanitäter in einem Feldlazarett in Frankreich tätig, mußte vom 22. 6. 1941 bis zum 25. 10. 1942 den Rußlandfeldzug bis Stalingrad mitmachen, war dann in Polen und schließlich ab 10. 1. 1944 an der Westfront (Schneeifel) im Einsatz, bis er am 31. 1. 1945 in Gefangenschaft geriet, die in Lüttich bis zum 25. 11. 1945 dauerte. Er konnte als Gefangenenseelsorger tätig sein.

  • detto, Seite 34

Georg Giesinger

Geboren am 21. 8. 1913 in Dornbirn, zum Priester geweiht am 11. 7. 1937 in Innsbruck, am 25. 7. Primiz in Dornbirn St. Martin. Am 20. 1. 194] eingerückt zur Sanitätsausbildung nach St. Johann/Tirol und Saalfelden. Vom Juli 1941 bis September 1944 im Einsatz an der Murmansk-Front. Nach dem Mai-Einsatz 1942 an der Liza-Front vom Divisionspfarrer Tomaschek beauftragt worden, bei verschiedenen Einheiten in Sandnes, Elvenes usw. Gottesdienste zu halten. Div.Pfarrer Tomaschek wurde in Salzburg - vermutlich wegen Verbreitung der Briefe von Kardinal Galen unter den Soldaten - beim Kriegsgericht verurteilt und degradiert. SanObGfr Georg Gisinger wurde dann im August 1942 wegen „Abhaltung von kath. Gottesdiensten” mit 10 Tagen verschärftem Arrest bestraft. Rückzug über Nordfinnland und ganz Norwegen bis Dänemark. Anfangs Jänner 1945 auf Verbandsplätzen im Elsaß. Nach Verwundung Aufenthalt im Lazarett in Freiburg. Beim Zusammenbruch von den Amerikanern in Imst am 13. Mai 1945 noch gefangengenommen worden. Heimkehr am 23. 5. 1945 nach Dornbirn.

  • detto, Seite 44

Siegfried Rohner

Geboren am 5.1. 1914 in Wolfurt; Priesterweihe am 23. 3. 1940 in Matrei. Mußte am 7. 7. 1940 zur Sanitätsabteilung nach St. Johann/Tirol einrücken. Am 22. 1. 1941 nach Pörtschach abkommandiert. Dort verschiedene Lazarettdienste. Von November 1944 bis März 1945 in Saalfelden, bis Ostern 1945 in Tessendorf, bis 8. 5. 1945 bei einer Feldtruppe an der steirischen Front (Semmering). Vom 10. 5. bis 20. 6. 1945 in amerikanischer und französischer Gefangenschaft.

  • detto, Seite 57

Gebhard Willi

Geboren am 6. 9. 1913 in Schoppernau; Priesterweihe am 10. 7.1938 in Innsbruck. Er mußte am 15. 11. 1941 zur Luftwaffensanitätsausbildung nach Kaiserslautern einrücken. Durch 9 Monate im Luftwaffenlazarett in Cherbourg/Normandie im Einsatz. Im Winter 1943/44 den Partisanenkrieg in Dalmatien, Zara-Split mitgemacht, ebenso 1945 die Rückzugsgefechte von Belgrad-Vicovci-Kroatien bis in die Oststeiermark. Am 1. 6. 1945 aus amerikanischer Gefangenschaft heimgekehrt.

  • detto, Seite 67

Emil Bonetti

Geboren am 28. 8. 1922 in Hard. Nach 10-monatigem Arbeitsdienst 1940 zum Militär nach Landeck eingerückt, dann nach Innsbruck zur Regimentsmusik. Von dort nach Klagenfurt zu den Gebirgsjägern. Bald darauf kam er nach Landau (Pfalz) zur Umschulung zum Panzergrenadier. Freiwillige Meldung zum Milizkorps und deshalb 1942 zum Einsatz nach Sizilien. Dort den ganzen Rückzug bis Messina mitgemacht. Dann „abgehaut”, als „Italiener” sich durchgeschlagen bis Innsbruck; zum Tode verurteilt - in Freiburg begnadigt - 16 Monate in Gefängnissen (auch bei der Strafkompanie Torgau). Im Juni 1945 heimgekehrt. Priesterweihe am 25. 7. 1952 in Innsbruck.

  • detto, Seite 72

August Hinteregger

Pfarrer in Maria-Bildstein, geboren am 9.3.1927 in Wolfurt, „Nach einem Wehrertüchtigungslager in Maurach am Achensee (im Sommer 1943) und der Unterbrechung der Schulzeit durch eine zweimonatige „Ausbildung” in Friedrichshafen als Luftwaffenhelfer im Frühjahr 1944, mußte ich im Oktober 1944 zum Reichsarbeitsdienst (RAD) in Höchst und dann im Dezember 1944 zur Nachrichtenabteilung der Wehrmacht in Bludenz einrücken. Wegen einer notwendigen Kropfoperation mußte ich ins Lazarett, das in der Stella Matutina in Feldkirch eingerichtet war. Da mich meine musikalischen Verwandten und Bekannten in der Weihnachtszeit im Jänner 1945 nach der Operation im Lazarett besuchten und Weihnachtslieder sangen und spielten, wurde ich wegen „Wehrzersetzung” beim Kreisleiter in Feldkirch verklagt und vom Oberarzt zum Verhör zitiert. Es ging aber dann gut aus. Am 30. April 1945 bin ich von der Genesenden-Kompanie in Bludenz „abgehauen” und nach einem Zwischenaufenthalt in Satteins am 5. 5. 1945 heil in meinem Heimatort Wolfurt angekommen. Da ich die Entlassung vor dem größten Luftangriff in Friedrichshafen Ende April 1944 als Gebetserhörung erfahren habe, wurde mein Vertrauen auf die Fürsprache Mariens grundlegend geprägt.” Priesterweihe am 4.4.1954 in Innsbruck.

  • detto, Seite 73

Anhang

Franzosenkrieg 1800

(Chronik Schneider I.)

Mit Napoleon in Rußland

(Chronik Schneider II.)

Der letzte Krieg 1939-1945

Der Weg zum März 1938

Sieben Söhne im Krieg

Kriegstagebuch Fischer

Im Jahre 1939 wurde der 19jährige Maturant Alfons Fischer in den Krieg einberufen. Sieben Jahre später - sieben lange bittere Jahre - kehrte er heim. An fernen Fronten zum Mann gereift, ausgezeichnet, verwundet, gefangen! Nun packte er seine in engen Bleistiftnotizen geschriebenen Tagebücher samt dem Eisernen Kreuz und dem Verwundetenabzeichen in eine Schachtel und versorgte sie - gleichsam mit den sieben verlorenen Jahren seiner Jugend - am Dachboden.

Fast 50 Jahre später hat er sie nun wieder gesucht. Ihn bedrängen die Fragen unserer jungen Generation. Junge Historiker von links und von rechts bieten oft zu einfache Antworten an. Umso wichtiger ist es, daß Alfons Fischer uns allen und ganz besonders den ehrlich suchenden Geschichtsforschern seine Tagebücher zur Verfügung stellt. Sie sind weder ein Heldenepos noch ein Sensationsbericht. Manche Seiten wirken trocken und langweilig- das gab es im Krieg auch! An anderen Stellen überschlagen sich die Ereignisse - da war keine Minute frei, weder zum Schlafen noch zum Schreiben! Gerade dadurch aber werden die Aufzeichnungen zu einem wertvollen ehrlichen Dokument.

Heimkehrer

Sepp Waibel

Vom Eismeer nach Hause - Eduard Köb

Schmieds Eduard wurde 1917 geboren. Beim „Anschluß" Österreichs an Deutschland war er also gerade 21 Jahre alt und wurde daher sofort, noch zu Friedenszeiten, am 2. Dezember 1938 zu den Gebirgsjägern nach Landeck eingezogen. Noch vor Kriegsbeginn wurde er mit seiner Einheit an die polnische Grenze verlegt. Ab 1. September 1939 marschierten sie in Polen ein, im Mai des nächsten Jahres in Frankreich. Eduard arbeitete die meiste Zeit als Hufschmied für seine Tragtierkompagnie. Im Herbst 1940 wurde die Truppe schließlich nach Kirkenes in Nord-Norwegen verlegt. Auch dort begann am 22. Juni 1941 der Angriff auf Rußland.

Drei Jahre lang krallten sich die Gebirgsjäger unter großen Verlusten an der Eismeerfront fest. Dann warf sie der russische Großangriff vom 6. Oktober 1944 zurück. Am 8. Oktober geriet Eduard schwer verwundet in Gefangenschaft. Mit einem durchschossenen rechten Handgelenk und zahlreichen Granatsplittern in beiden Beinen humpelte er den weiten Weg in ein Zeltlager bei Murmansk. Kein Arzt, keine Wundbehandlung, zwei Wochen nur der eigene provisorische Notverband auf den Wunden!

Dann ins Lager Babajwo bei Leningrad. Qualvolle Nächte auf einer mit Blut und Eiter beschmierten Wolldecke. Hunger! Eisige Kälte! - Ein Schmied wurde gesucht. Eduard bestand die angeordnete Prüfung und führte nun in einer winzigen Werkstatt die Reparaturen an den Kolchosewerkzeugen durch. Dort hatte er seine wichtigste Begegnung. Der Pan Major, ein Arzt als Leiter des Lagers, verlangte die Reparatur des zerbrochenen Bügels seiner Hornbrille. Eine Schmiedearbeit? Eduard schaffte es. Mit Blech von einer Konservendose und Kupfernieten aus einem Kabel des abgewrackten LKWs legte er über den gebrochenen Hornbügel eine kunstvolle Hülse.

Das anerkennende Staunen des Arztes äußerte sich aber nun keineswegs in einer Behandlung der verkrusteten Wunden, sondern vorerst nur in einem mehrfachen „bolschoi spassibo", einem großen Dankeschön. Dann aber erhielt Eduard fast jeden Abend einen zusätzlichen Schöpfer „Kasch", jenen dürftigen Griesbrei aus Buchweizen oder Hirse, der die Gefangenen am Leben halten sollte. Und als am 23. September 1945 der Pan Major den ersten Transport von schwerkranken Österreichern zur Heimkehr zusammenstellte, da suchten und fanden seine Augen auch den Schmied.

Fast fünf Wochen dauerte die Fahrt durch Rußland und Polen hinab nach Rumänien, wo sie im Entlassungslager Marmaros-Sziget ihre Papiere erhalten sollten. Täglich gab es eine Handvoll Trockenbrot, aber oft kein Wasser. Wenn der Zug auf freier Strecke hielt, rannten Halbverhungerte hinaus auf die Felder und suchten nach ein paar Zuckerrüben. Manchmal verpaßten sie die Abfahrt und blieben zurück, einem ungewissen Schicksal überlassen. Dann ging es endlich nach Westen, an die tschechisch-österreichische Grenze.

Am 31. Oktober 1945 wurden die kranken Männer zu Fuß, die meisten ohne Schuhe, in einem qualvollen stundenlangen Marsch bei Bernhardstal über die Grenze nach Österreich geführt. Weiterfahrt nach Wien- Hütteldorf. Fünf unfaßbare Tage dort: warmes Essen! ein Strohlager! Wasser! Freiheit!

Dann setzte man die Heimkehrer in einen Personenzug der Westbahn. Noch konnte man keine Ankunftsmeldung in die Heimat voraussenden. Eine unendlich lange Bahnfahrt durch die vier Besatzungszonen mit ihren strengen Militärkontrollen. Ganz allein stieg Eduard spät in der Nacht in Schwarzach aus, ganz allein mit seinen Gedanken zwischen Hoffnung und Angst. Bei Flatzo Beppe bog er gerade um die Hausecke, als das nahe Schulglöcklein zwölfmal zur Mitternacht schlug. Einen Augenblick mußte er innehalten, mußte dem Schall lauschen, der ihm sagte, daß er nun daheim sei. Dann stand er im dunklen Garten unter dem Schlafzimmerfenster seiner Eltern bei der Schmiede im Strohdorf. Mit ein paar Steinchen weckte er Vater und Mutter. Welch ein Wiedersehen mit dem Totgeglaubten! Am anderen Tag mußte Eduard zuerst die zerlumpten und verlausten Überreste seiner Uniform verbrennen. In den folgenden Wochen erreichte er erst nach mehreren Vorsprachen im Invalidenamt einen Röntgentermin und eine Aufnahme in das Lazarett Valduna. Hier wurden endlich, mehr als ein Jahr nach der schweren Verwundung an der Eismeerfront, Eduards Verletzungen genau untersucht. Dann operierte Dr. Bösch die schlimmsten Splitter heraus. Andere waren bereits weit durch die Muskeln gewandert und wurden erst später frei. Da arbeitete Eduard aber schon lange wieder an Esse und Amboß. Und dort, an seiner Werkbank, habe ich ihn unlängst, 50 Jahre nach Kriegsende, bei seiner Arbeit angetroffen. Dort hat er mir von der Arztbrille in Rußland und von der Schulglocke erzählt.

Kriegsende 1945, Nachtrag

Die Granate am Kriegerdenkmal