Margaretha von Sandizell

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Schloss Sierndorf - heute. In der Schlosskapelle befindet sich eine Porträtbüste von Margaretha von Sandizell

Margaretha von Sandizell (* im 14. Jahrhundert, um 1493; † 12. Dezember 1549[1]), auch Margaretha von Zelking oder Margaretha von Zelking-Sierndorf-Dürnstein, war eine Adelige des Herzogtums Bayerns, die einen bedeutenden Adligen des Herzogtums Österreich[A 1]

Herkunft und Familie

Margaretha von Sandizell stammte aus einer in Oberbayern ansässigen Adelsfamilie. Sie war die Tochter von Hochprand von Sandizell († 1502) aus dessen Ehe mit Magdalena Kässler († 1502), einer Enkelin von Georg Kässler von Boymont und Elisabeth Vintler von Runkelstein, beide aus Adelsfamilien der Grafschaft Tirol[2]. Ihr Bruder war Wolfgang von Sandizell, der Besitzer der im Herzogtum Bayern gelegenen Herrschaften Sandizell, Waldeck und Miesbach, die er um 1516 verkaufte.[3]

Margaretha von Sandizell heiratete am 25. Mai 1511 Wilhelm (II.) von Zelking. Das Paar hatte 16 Kinder, von denen acht, das Erwachsenenalter erreichten.[4]

  • Maria Anna (I.) von Zelking(-Sierndorf-Dürnstein) (* 1512; † um 1519)[5]
  • Katharina von Zelking(-Sierndorf-Dürnstein) (* 1514; † 16. Juni 1537), sie wurde bei ihren Eltern im Minoritenkloster in Wien beigesetzt.
∞ mit Martin von Puchheim, Sohn von Christoph von Puchheim aus dessen Ehe mit einer Tochter von Christoph von Rottal zu Thalborg.[6]
∞ seit 1538 mit Joachim von Schönkirchen zu Anger[7]

Leben

Margaretha von Sandizell verbrachte ihre Jugend auf Schloss Sandizell bei Augsburg.[3] Nach dem Tod ihrer Eltern kam sie als Hofdame an den Hof von Kaiser Maximilian I. in Innsbruck, wo sie ihren zukünftigen Ehemann kennengelernt haben dürfte.[9] Als Kaiser Karl V. 1531 die Stadt Brüssel zur Hauptstadt der Niederlande erhob, nahm sie, zu diesem Zeitpunkt hochschwanger, an der Seite ihres Ehemannes an den dortigen Festlichkeiten teil.[8] Ihr Ehemann vertraute ihr in seinem Testament die Verwaltung seiner Besitzungen an. Um seine enormen Schulden zu tilgen, verkaufte sie aus seinem Nachlass zunächst Güter und Holden zu Maisbierbaum an Marquart von Kuenring zu Haugsdorf. 1544 folgte der Verkauf der Festen Wolfsthal und Pottendorf samt Zugehörungen an Georg Walterskirchen zu Hundsheim. Es scheint, dass diese Maßnahmen nicht wirklich Erfolg brachten und sie die Vermögensverwaltung deshalb um 1548 ihrem Sohn Georg Wilhelm von Zelking überließ.[10] Am 10. März 1549 schloss sie unter Beistand von Christoph (III.) von Zelking zu Ulrichskirchen und ihrem Schwiegersohn Joachim von Schönkirchen mit ihren Söhnen einen Vergleich über über die Erb- und Schuldenaufteilung. Danach verbrachte sie ihre letzten Lebensmonate auf ihrem Witwensitz in Ebreichsdorf zurückzog. Sie wurde an der Seite ihres Ehemannes im Minoritenkloster in Wien beigesetzt.[1]

Erinnerungen an Margaretha von Sandizell

In der Schlosskapelle des Schlosses Sierndorf in Sierndorf befindet sich eine Porträtbüste von Margaretha von Sandizell.[11]

Literatur

  • Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 256
  2. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 363
  3. 3,0 3,1 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 245
  4. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 242
  5. 5,00 5,01 5,02 5,03 5,04 5,05 5,06 5,07 5,08 5,09 5,10 5,11 5,12 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 246
  6. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 246 und . 257f.
  7. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 246 und . 258fff.
  8. 8,0 8,1 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 251
  9. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 245f.
  10. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 254f.
  11. Zu Gast im Schloss Sierndorf, auf der Burg Rastenberg und im Renaissancehaus Stein abgerufen am 24. November 2018

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Österreich umfasste damals das heutige Bundesland Wien und Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft endgültig dazu. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich).