Jordangasse (Wien)

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Die Jordangasse ist eine sehr kurze Gasse in Wien.

Lage

Sie befindet sich im 1. Wiener Gemeindebezirk und verbindet den Judenplatz mit der Wipplinger Straße und der Schultergasse.

Geschichte

Die Gasse, die 1368 die Bezeichnung "Unter den Juden" hatte, war im Mittelalter bis 1421 beziehungsweise bis zur Gesera Teil der "Wiener Judenstadt". Seit 1422 hieß sie Judengasse, 1433 und 1501 wurde als das "Gässlein gegenüber der Otthaymenkapelle (heute in der Salvatorgasse)" bezeichnet, 1514 galt sie als Teil der damaligen Wiltwerkerstraße (heute: Wipplingerstraße). der heutige Name Jordangasse ist seit ca. 1786 nachweisbar. Er leitete sich vom Hausschild "Zum kleinen Jordan" ab, das sich auf der Fassade das Hauses Jordangasse 7 befindet.[1]

Wichtige Häuser in der Jordangasse

  • Jordgangasse 2: Der Eingang ist mit einem Relief geschmückt, das die "Auferstehung Mariens" zeigt. Hier befand sich das Seitentor zur Böhmischen Hofkanzlei.[1]
  • Jordgangasse 1-3: Auf Jordgangasse befindet sich das Sterbehaus von Ignaz Schuppanzigh.[1]
  • Jordgangasse 5 / Ecke Schultergasse 5): Hier befindet sich der sogenannte Sternhof. Sein Hauszeichen ist ein vergoldeter Stern. Er ist das Sterbehaus des Architekten Johann Fischer von Erlach. Zwischen dem erstem und zweitem Stockwerk befindet sich ein Porträtmedaillon von diesem und eine Gedenktafel).[1]
  • Jordgangasse 7: Es handelt sich um ein Wohnhaus. Das Hauszeichen mit der Inschrift "Zum kleinen Jordan" gab der Gasse ihren heutigen Namen.[1]
  • Jordgangasse 9, Ecke Judenplatz 1: Heute befindet sich hier ein Wohnhaus, das im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Es wird als Haus "Zur Flucht nach Ägypten" bezeichnet. Im zweiten Stock wohnte im Herbst 1818 der Schriftsteller Franz Grillparzer mit seiner Mutter, die hier am 23. Jänner 1819 Suizid beging. Grillparzer schrieb hier wesentliche Teile seiner Trilogie "Das Goldene Vlies".[1]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Jordangasse. In: Historisches Lexikon Wien. Band 3, Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 376.

Anmerkungen