Kollmitzberger Kirtag

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Der Kollmitzberger Kirtag ist eine Kirtagveranstaltung in Kollmitzberg im niederösterreichischen Mostviertel. Er findet jeweils am dritten Wochenende im September statt. Der Kirtag wurde erstmals im Jahr 1516 und zählt damit als die älteste Veranstaltung dieser Art in Österreich. Üblciherweise beginnt er Freitag abend und läuft bis Sonntag abend.

An den zwei Veranstaltungstagen kommen üblicherweise nach eigenen Aussagen etwa 30.000 Besucher. Auf dem 469 Meter hohen Ausstellungsberg sind etwa 300 Verkaufsstände entlang der 3 Kilometer langen Straße. Dazu werden vier Festzelte und diverse Imbissstände aufgestellt und bieten ein vielfältiges kulinarisches und musikalisches Programm.

Geschichte

Statue der hl. Ottilie neben dem Augenbründl

Der Kirtag geht auf den Jahrmarkt in Ardagger Markt, dem Hauptort der Marktgemeinde zurück. Dieser dauerte damals noch über zwei Monate. Da Kollmitzberg von der damals grassierenden Pest verschont blieb, würde der Markt auf seinen heutigen Standort verlegt. Außerdem war Kollmitzberg bereits damals ein Wallfahrtsort.

Erwähnt wurde das Marktgeschehens erstmals im Jahr 1516 in einer Urkunde, die im Schlossarchiv des nahe gelegenen Schlosses Seisenegg. Dieses Dokument bezeugt eine Streitschlichtung um die Aufteilung des von den Standlern einzufordernden Standgeldes zwischen dem Stift Ardagger und dem Landgericht Seisenegg. Dieses Dokument wurde erst 2014 aufgefunden. Bis dahin datierte man den Kirtag als 1582 erstmals erwähnt.[1]

Der Termin geht auf die Quatember nach Kreuzerhöhung zurück. Dies fällt ungefähr auf den Herbstbeginn.

Seit dem 19. Jahrhundert wird mit dem Kirtag die Heilige Ottilie mitgefeiert. Sie hat nur für wenige Kirchen in Österreich das Patronat hat, unter anderem die Pfarrkirche in Kollmitzberg.

Für das Jahr 1777 wird auch berichtet, dass das zuständige Dekanat eine abendliche Sperre der Pfarrkirche für die Zeit des Kirtages verhängt hat, da die auswärtigen Besucher und Pilger mangels anderer Quartiere auch in der Kirche übernachtet haben.

Als Folge der Napoleonischen Kriege, in denen die Soldaten den Bauern Schuhe und Stiefel raubten, kamen diese aus dem Mostviertel, aber auch aus dem Wald- und Mühlviertel nach dem Kriegsende zum Markt um sich mit neuen Schuhwerk einzudecken. Dadurch dominierten die Stände der Schuster. Dies brachte dem Kirtag auch den Namen Schusterkirtag ein.

Einzelnachweise

  1. Zum 500-Jahr-Jubiläum zurück in die Heimat in den [[Niederösterreichische Nachrichten vom 30. Juli 2016 abgerufen am 24. spetember 2016

Weblinks