Benutzerin:Ermione 13/Entwurfseite: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Regiowiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
'''Barbara Edelpöck''' (auch Eedelpöck Borbála, Barbara Edelbeck oder Barbara Edelböck) (* um 1450; † 9. März 1495) war die Tochter eines Bürgers aus [[w:Stein an der Donau|Stein an der Donau]]. Bekannt ist durch ihre Beziehung zum ungarischen König [[w:Matthias Corvinus|Matthias Corvinus]]. Sie war dessen Geliebte und die Mutter seines natürliches Sohnes [[w:Johann Corvinus|Johann Corvinus]].
'''Isaac de Luca''' (auch Eriwan) (* unbekannt, Armenien; † 1. Februar 1729, Pera, Istanbul) gilt als der erste bürgerliche Wiener Kaffeesieder, der eine Konzession zur Ausschank von Kaffee erhalten haben soll.


== Beziehung zum Ungarnkönig ==
== Leben ==
Barbara Edelpöck war die Tochter von Hans Edelpöck aus Stein an der Donau. Über das Zustandekommen ihrer (Liebes-)Beziehung zum ungarischen König Matthias Corvinus gibt es keine Belege. Da ihr gemeinsamer Sohn Johann am 2. April 1473 geboren wurde, muss die Beziehung spätestens um beziehungsweise vor 1472 begonnen haben. Da sich Matthias Corvinus um 1470 in Wien aufhielt, wird angenommen, dass sich beide wahrscheinlich dort kennenlernten. Matthias, der seit 1464 verwitwet war, dürfte mit Barbara einige Zeit offiziell zusammengelebt haben, doch wurde die Beziehung spätestens im Jahr 1476 beendet, als er sich mit [[w:Beatrix von Aragón|Beatrice von Aragon]] verheiratete.
Luca Isaac de, * ? Eriwan, Armenien, † 1. Februar 1729 Pera (Istanbul), im Haus der kaiserlichen Gesandtschaft (Friedhof des Trinitarierklosters), Handelsmann, Kaffeesieder, möglicherweise Sohn des Elias de Luca aus Ofen, erste Gattin (20. Mai 1697 St. Stephan) Theresia Barbara Schneider (* ca. 1669, † 5. August 1705 Wien, Tochter eines kaiserlichen Notars), zweite Gattin (16. Jänner 1708) Maria Barbara Kholl, dritte Gattin (27. Juni 1717) Anna Maria Bauer (die 1730 in zweiten Ehe Anton Deodat heiratete; † 19. September 1742). Ist ab dem Frühjahr 1697 in Wien nachweisbar (Bürgerrecht am 23. März). Wandte sich neben seinem Handel mit türkischen Waren der Kaffeesiederei zu. Gemeinsam mit Andreas Pain und Philipp Rudolf Kämberg kam er um eine „Ordnung" sowie um das Recht ein, „Theé, Caffeé, Schokolade u. derlei Sorbeten" (şerbet, türkisch = aus Fruchtsäften bereitete Erfrischungsgetränke) ausschenken zu dürfen; bereits am 2. Dezember 1697 wurde die Gewerbekonzession erteilt, ohne dass Deodats (Diodatos) noch gültiges Privileg erw. wurde; als vierter bürgerlicher Kaffeesieder kam 1699 noch Leopold Rieß hinzu. Das Kaffeesiederprivileg Leopolds I. von 16. Juli 1700 wollte die Konzessionserteilung auf diese vier Personen beschränkt wissen (offenbar für jedes Stadtviertel ein Kaffeehaus), doch gelang dies nicht. De Lucas erstes Kaffeehaus befand sich im Haus Salvatorgasse 380 (1, Salvatorgasse 2), 1698 übersiedelte er ins Haus „Zum goldenen Rebhuhn" (1, Goldschmiedgasse 6) und 1703 ins Haus „Bey der blauen Flasche" (1, Goldschmiedgasse 3, Stock-im-Eisen-Platz 4, Teil). 1710 erlangte de Luca die begehrte Stelle eines türkischen Hofkuriers; da er sich damit häufig auf Reisen befand, lag die Führung des Kaffeehauses wohl in den Händen seiner Frau. Eine Expedition nach Konstantinopel brachte ihn 1714 in höchste Lebensgefahr, doch kehrte er letztlich wohlbehalten nach Wien zurück.


In den 1470er-Jahren nach der Geburt ihres Sohnes erwarb Barbara die Herrschaft [[w:Enzersdorf an der Fischa|Enzersdorf an der Fischa]] und ein Haus in [[w:Banská Bystrica|Neusohl]]. Aufgrund der hohen Kaufsumme wird gewöhnlich davon ausgegangen, dass es sich bei beiden Erwerbungen um Geschenke des Königs handelte.<ref>https://www.gedächtnisdeslandes.at/personen/action/show/controller/Person/person/edelpoeck.html (Biographie), eingesehen am 30. April 2017</ref>
Quelle: Karl Teply: Die Einführung des Kaffees in Wien. Georg Franz Koltschitzky, Johannes Diodato, Isaak de Luca. Wien [u.a.]: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1980 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 6), S. 158 ff. (Czeike online)
 
== Weiteres Leben ==
1476 heiratete Barbara, vielleicht im Zusammenhang mit Matthias Eheschließung, einen Mann († nach dem 9. März 1495), der sich nach dem Herrschaftssitz seiner Frau ''Friedrich von Enzersdorf'' nannte. Über ihn ist nichts bekannt, vermutet wird, dass er bürgerlicher Herkunft war und aus dem Umfeld des Königs stammte. Den Kontakt mit ihr dürfte Matthias Corvinus auch nach seiner Heirat nicht gänzlich abgebrochen haben. Auf seinem Zug nach Wien ist ein Aufenthalt in Enzersdorf im Oktober 1482 belegt.<ref>https://www.gedächtnisdeslandes.at/personen/action/show/controller/Person/person/edelpoeck.html (Biographie), eingesehen am 30. April 2017</ref>
 
Sie erlebte noch, dass ihr Sohn Johann im Jahr 1481 von seinem Vater zum Grafen von Hunyad und Herzog von Liptau sowie in der Folge mit weiteren Herrschaften belehnt wurde, und dass Matthias schließlich versuchte ihn zu seinem Nachfolger aufzubauen, nach sich abzuzeichnen begann, dass seine Ehe mit Beatrice ebenfalls kinderlos bleiben würde. Nach Tod seines Vaters konnte Johann sich jedoch nicht als dessen Nachfolger behaupten. Er wurde später Banus von Kroatien und bewährte sich im Kampf gegen die Osmanen. Seinen frühen Tod und den seiner Kinder hat Barbara nicht mehr erlebt.<ref>https://www.gedächtnisdeslandes.at/personen/action/show/controller/Person/person/edelpoeck.html (Biographie), eingesehen am 30. April 2017</ref>
 
== Barbaras Tod ==
Als Barbara 1495 starb, galt sie als reiche Schlossherrin. Nach Hinweisen in ihrem Testament, das sie vier Jahre zuvor verfasst hatte, dürfte sie in den Adelsstand erhoben worden sein. Ihr Testament enthält Stiftungen für mehrere Kirchen, die sie mit Perlen, Silber, Schmuck und wertvoller Kleidung für Altargerät und Messgewänder bedacht hatte, so die Pfarrkirche St. Nikolaus in Stein und den dortigen St. Barbara-Altar sowie Mariazell, Klosterneuburg und die Pfarrkirchen in Unterloiben und Enzersdorf. Das Schloss Enzersdorf vermachte sie ihrem Ehemann, das Haus in Neusohl ihrem Sohn. Entgegen ihrem letzten Willen wurde Barbara allerdings nicht im [[Hieronymuskloster]] in Wien begraben, einem Büßerinnenkloster für ehemalige Prostituierte, das sie möglicherweise als Sühne für ihre außereheliche Beziehung mit Matthias gewählt hatte, sondern in der Agneskapelle im [[w:Stift Klosterneuburg|Stift Klosterneuburg]].<ref>https://www.gedächtnisdeslandes.at/personen/action/show/controller/Person/person/edelpoeck.html (Biographie), eingesehen am 30. April 2017</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* Matthias Corvinus und Barbara Edelpöck. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich. Ser. NF, Bd. 32 (1955/56) S. 74-93.
* Czeike


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* https://www.gedächtnisdeslandes.at/personen/action/show/controller/Person/person/edelpoeck.html (Biographie), eingesehen am 30. April 2017
 


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


{{DEFAULTSORT:Edelpöck, Barbara}}
{{DEFAULTSORT:Luca, Isaak de}}
[[Kategorie:Person (Stein an der Donau)]]
[[Kategorie:Person (Wien)]]
[[Kategorie:Niederösterreich]]
[[Kategorie:Wiener Kaffeehaus]]
[[Kategorie:Geboren (15. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Geboren (17. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Gestorben (15. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Gestorben (18. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Frau]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten
{{Personendaten
|NAME=Edelpöck, Barbara
|NAME=Luca, Isaak de
|ALTERNATIVNAMEN=Edelbeck, Barbara; Edelböck, Barbara; Eedelpöck Borbála
|ALTERNATIVNAMEN=Eriwan
|KURZBESCHREIBUNG=Bürgerstochter aus Stein an der Donau, Geliebte des Königs Matthias Corvinus
|KURZBESCHREIBUNG=Kaffeesieder
|GEBURTSDATUM=um 1450
|GEBURTSDATUM=im 17. Jahrhundert
|GEBURTSORT=
|GEBURTSORT=
|STERBEDATUM=9. März 1495
|STERBEDATUM=1. Februar 1729
|STERBEORT=
|STERBEORT=Pera, Istanbul
}}
}}

Version vom 5. Mai 2017, 13:21 Uhr

Isaac de Luca (auch Eriwan) (* unbekannt, Armenien; † 1. Februar 1729, Pera, Istanbul) gilt als der erste bürgerliche Wiener Kaffeesieder, der eine Konzession zur Ausschank von Kaffee erhalten haben soll.

Leben

Luca Isaac de, * ? Eriwan, Armenien, † 1. Februar 1729 Pera (Istanbul), im Haus der kaiserlichen Gesandtschaft (Friedhof des Trinitarierklosters), Handelsmann, Kaffeesieder, möglicherweise Sohn des Elias de Luca aus Ofen, erste Gattin (20. Mai 1697 St. Stephan) Theresia Barbara Schneider (* ca. 1669, † 5. August 1705 Wien, Tochter eines kaiserlichen Notars), zweite Gattin (16. Jänner 1708) Maria Barbara Kholl, dritte Gattin (27. Juni 1717) Anna Maria Bauer (die 1730 in zweiten Ehe Anton Deodat heiratete; † 19. September 1742). Ist ab dem Frühjahr 1697 in Wien nachweisbar (Bürgerrecht am 23. März). Wandte sich neben seinem Handel mit türkischen Waren der Kaffeesiederei zu. Gemeinsam mit Andreas Pain und Philipp Rudolf Kämberg kam er um eine „Ordnung" sowie um das Recht ein, „Theé, Caffeé, Schokolade u. derlei Sorbeten" (şerbet, türkisch = aus Fruchtsäften bereitete Erfrischungsgetränke) ausschenken zu dürfen; bereits am 2. Dezember 1697 wurde die Gewerbekonzession erteilt, ohne dass Deodats (Diodatos) noch gültiges Privileg erw. wurde; als vierter bürgerlicher Kaffeesieder kam 1699 noch Leopold Rieß hinzu. Das Kaffeesiederprivileg Leopolds I. von 16. Juli 1700 wollte die Konzessionserteilung auf diese vier Personen beschränkt wissen (offenbar für jedes Stadtviertel ein Kaffeehaus), doch gelang dies nicht. De Lucas erstes Kaffeehaus befand sich im Haus Salvatorgasse 380 (1, Salvatorgasse 2), 1698 übersiedelte er ins Haus „Zum goldenen Rebhuhn" (1, Goldschmiedgasse 6) und 1703 ins Haus „Bey der blauen Flasche" (1, Goldschmiedgasse 3, Stock-im-Eisen-Platz 4, Teil). 1710 erlangte de Luca die begehrte Stelle eines türkischen Hofkuriers; da er sich damit häufig auf Reisen befand, lag die Führung des Kaffeehauses wohl in den Händen seiner Frau. Eine Expedition nach Konstantinopel brachte ihn 1714 in höchste Lebensgefahr, doch kehrte er letztlich wohlbehalten nach Wien zurück.

Quelle: Karl Teply: Die Einführung des Kaffees in Wien. Georg Franz Koltschitzky, Johannes Diodato, Isaak de Luca. Wien [u.a.]: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1980 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 6), S. 158 ff. (Czeike online)

Literatur

  • Czeike

Weblinks

Einzelnachweise