Flachmoor Hanenberg: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Flachmoor Hanenberg'''<ref>Biotop 42302.</ref> ist ein [[w:Moor|Moor]] in der Gemeinde [[Weiler (Vorarlberg)|Weiler]] auf dem Hanenberg. Das Flachmoor ist etwa 0,27 [[w:Hektar|ha]] groß.<ref name=Weiler>[https://apps.vorarlberg.at/archiv/umweltschutz/biotopinventar/Weiler.pdf Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg - Gemeinde Weiler], Land Vorarlberg, August 2008, S. 13 f.</ref>
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Das '''Flachmoor Hanenberg'''<ref>Biotop 42302.</ref> ist ein [[w:Moor|Moor]] in der Gemeinde [[Weiler (Vorarlberg)|Weiler]] in [[Vorarlberg]] auf dem Hanenberg. Das Flachmoor ist etwa 0,27 [[w:Hektar|ha]] groß.<ref name=Weiler>[https://apps.vorarlberg.at/archiv/umweltschutz/biotopinventar/Weiler.pdf Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg - Gemeinde Weiler], Land Vorarlberg, August 2008, S. 13 f.</ref>


== Lage und historische Entwicklung ==
== Lage und historische Entwicklung ==
Das Flachmoor Hanenberg wurde in der letzten [[w:Würmeiszeit|Eiszeit]] zusammen mit den umliegenden Hügeln und Bergen gebildet. Die Gegend war vom Rhein-Ill-Gletscher bedeckt und wurde vor etwa 17.000 Jahren eisfrei.<ref>Arie C. Seijmonsbergen, Matheus G. G. De Jong, Leo W. S. de Graaff, Niels S. Anders: ''Geodiversität von Vorarlberg und Liechtenstein - Geodiversity of Vorarlberg and Liechtenstein'', Bristol-Stiftung, Bern 2014, ISBN 978-3-258-07888-5.</ref>  
Das Flachmoor Hanenberg wurde in der letzten [[w:Würmeiszeit|Eiszeit]] zusammen mit den umliegenden Hügeln und Bergen gebildet. Die Gegend war vom Rhein-Ill-Gletscher bedeckt und wurde vor etwa 17.000 Jahren eisfrei.<ref>Arie C. Seijmonsbergen, Matheus G. G. De Jong, Leo W. S. de Graaff, Niels S. Anders: ''Geodiversität von Vorarlberg und Liechtenstein - Geodiversity of Vorarlberg and Liechtenstein'', Bristol-Stiftung, Bern 2014, ISBN 978-3-258-07888-5.</ref>  


Das Flachmoor ist das einzige in der Gemeinde Weiler und liegt über einer Würm-[[w:Moräne|Moräne]] in einer eiszeitlichen Schmelzwasserrinne. Das Flachmoor Hanenberg (etwa auf {{Höhe|536|AT|link=true}}) erstreckt sich von Nord nach Süd über eine Länge von rund 122 Meter und hat eine maximale Breite von 30 Meter. An der östlichen und südlichen Seite grenzt es zur Gänze an ein Waldgebiet. Westlich an eine Wiese und nördlich bzw. ein kleiner Teil im Nordwesten an Siedlungsgebiet.
Das Flachmoor ist das einzige in der Gemeinde Weiler und liegt über einer Würm-[[w:Moräne|Moräne]] in einer eiszeitlichen Schmelzwasserrinne. Das Flachmoor Hanenberg (etwa auf {{Höhe|536|AT|link=true}}) erstreckt sich von Nord nach Süd über eine Länge von rund 122 Meter und hat eine maximale Breite von 30 Meter. An der östlichen und südlichen Seite grenzt es zur Gänze an ein Waldgebiet. Westlich an eine Wiese (Hügel) und nördlich bzw. ein kleiner Teil im Nordwesten an Siedlungsgebiet. Das Wasser im Flachmoor wird im Bereich der Wohnhäuser Hanenberg 18 und 18a über einen Entwässerungsgraben abgeleitet.


Rund 200 Meter nördlich des Flachmoores liegt das [[Hanenberger Schlössle]].
Rund 200 Meter nördlich des Flachmoores liegt das [[Hanenberger Schlössle]], 240 Meter südlich das Biotop [[Pfaffenkeller]].


== Bestand und Schutz ==
== Bestand und Schutz ==
Das Flachmoor ist ein nasses, mittel- bis tiefgründiges Torfmoor auf wasserstauendem Lehmhorizont. Es ist ein kleiner, jedoch reichhaltiger wertvoller [[Biotop (Vorarlberg)|Feuchtbiotopkomplex]]. Im Flachmoor finden sich an trockeneren Stellen [[w: Streuwiese |Pfeifengraswiese]] mit dem gefährdeten Wohlriechendem Lauch ([[w:Allium suaveolens|Allium suaveolens]]), in Einzelexemplaren die stark gefährdete Sibirische Schwertlilie ([[w:Iris sibirica|Iris sibirica]]). Gegen die [[w:Fettwiese|Fettwiese]] im Westen findet sich eine Mädesüß-Pufferzone ([[w:Filipendula|Filipendula ]]) mit Kohldisteln ([[w:Cirsium oleraceum|Cirsium oleraceum]]) und immer mehr Flatter-Binse ([[w:Juncus effuses|Juncus effuses]]). Ein 1987 noch vorhandener Teich ist zwischenzeitlich verschwunden und es befindet sich an dessen Stelle ein dichter Bestand des Breitblättrigen Rohrkolbens ([[w:Typha latifolia|Typha latifolia]]). Ein sehr kleiner Teilbereich ist mit dem Breitblättrigen Wollgras ([[w:Eriophorum latifolium|Eriophorum latifolium]]) bewachsen.  
Das Flachmoor ist ein nasses, mittel- bis tiefgründiges Torfmoor auf wasserstauendem Lehmhorizont in eher schattiger Lage. Es ist ein kleiner, jedoch reichhaltiger wertvoller [[Biotop (Vorarlberg)|Feuchtbiotopkomplex]]. Im Flachmoor finden sich an trockeneren Stellen [[w: Streuwiese |Pfeifengraswiese]] mit dem gefährdeten Wohlriechendem Lauch ([[w:Allium|Allium suaveolens]]), in Einzelexemplaren die stark gefährdete Sibirische Schwertlilie ([[w:Iris sibirica|Iris sibirica]]). Gegen die [[w:Fettwiese|Fettwiese]] im Westen findet sich eine Mädesüß-Pufferzone ([[w:Filipendula|Filipendula ]]) mit Kohldisteln ([[w:Cirsium oleraceum|Cirsium oleraceum]]) und immer mehr Flatter-Binse ([[w:Juncus effusus|Juncus effusus]]). Ein 1987 noch vorhandener Teich ist zwischenzeitlich verschwunden und es befindet sich an dessen Stelle ein dichter Bestand des Breitblättrigen Rohrkolbens ([[w:Typha latifolia|Typha latifolia]]). Ein sehr kleiner Teilbereich ist mit dem Breitblättrigen Wollgras ([[w:Eriophorum latifolium|Eriophorum latifolium]]) bewachsen.  


Besonders gut erkennbar ist der Bestand an Großlibellen ([[w:Anisoptera|Anisoptera]]) sowie von Grasfröschen ([[w:Rana temporaria|Rana temporaria]]).
Besonders gut erkennbar ist der Bestand an Großlibellen ([[w:Anisoptera|Anisoptera]]) sowie von Grasfröschen ([[w:Rana temporaria|Rana temporaria]]).
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Aktuelle Version vom 17. November 2020, 22:57 Uhr

Flachmoor im November 2020 von Südwesten

Das Flachmoor Hanenberg[1] ist ein Moor in der Gemeinde Weiler in Vorarlberg auf dem Hanenberg. Das Flachmoor ist etwa 0,27 ha groß.[2]

Lage und historische Entwicklung

Das Flachmoor Hanenberg wurde in der letzten Eiszeit zusammen mit den umliegenden Hügeln und Bergen gebildet. Die Gegend war vom Rhein-Ill-Gletscher bedeckt und wurde vor etwa 17.000 Jahren eisfrei.[3]

Das Flachmoor ist das einzige in der Gemeinde Weiler und liegt über einer Würm-Moräne in einer eiszeitlichen Schmelzwasserrinne. Das Flachmoor Hanenberg (etwa auf 536 m ü. A.) erstreckt sich von Nord nach Süd über eine Länge von rund 122 Meter und hat eine maximale Breite von 30 Meter. An der östlichen und südlichen Seite grenzt es zur Gänze an ein Waldgebiet. Westlich an eine Wiese (Hügel) und nördlich bzw. ein kleiner Teil im Nordwesten an Siedlungsgebiet. Das Wasser im Flachmoor wird im Bereich der Wohnhäuser Hanenberg 18 und 18a über einen Entwässerungsgraben abgeleitet.

Rund 200 Meter nördlich des Flachmoores liegt das Hanenberger Schlössle, 240 Meter südlich das Biotop Pfaffenkeller.

Bestand und Schutz

Das Flachmoor ist ein nasses, mittel- bis tiefgründiges Torfmoor auf wasserstauendem Lehmhorizont in eher schattiger Lage. Es ist ein kleiner, jedoch reichhaltiger wertvoller Feuchtbiotopkomplex. Im Flachmoor finden sich an trockeneren Stellen Pfeifengraswiese mit dem gefährdeten Wohlriechendem Lauch (Allium suaveolens), in Einzelexemplaren die stark gefährdete Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica). Gegen die Fettwiese im Westen findet sich eine Mädesüß-Pufferzone (Filipendula ) mit Kohldisteln (Cirsium oleraceum) und immer mehr Flatter-Binse (Juncus effusus). Ein 1987 noch vorhandener Teich ist zwischenzeitlich verschwunden und es befindet sich an dessen Stelle ein dichter Bestand des Breitblättrigen Rohrkolbens (Typha latifolia). Ein sehr kleiner Teilbereich ist mit dem Breitblättrigen Wollgras (Eriophorum latifolium) bewachsen.

Besonders gut erkennbar ist der Bestand an Großlibellen (Anisoptera) sowie von Grasfröschen (Rana temporaria).

Weitere hier vorkommende, jedoch gefährdete Pflanzenarten sind: Echte Betonie (Betonica officinalis), Davall-Segge (Carex davalliana), Schnabel-Segge (Carex rostrata), Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris), Nordisches Labkraut (Galium boreale), Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana asclepiadea), Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) und Schwarze Knopfbinse (Schoenus nigricans).[2]

Einzelnachweise

  1. Biotop 42302.
  2. 2,0 2,1 Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg - Gemeinde Weiler, Land Vorarlberg, August 2008, S. 13 f.
  3. Arie C. Seijmonsbergen, Matheus G. G. De Jong, Leo W. S. de Graaff, Niels S. Anders: Geodiversität von Vorarlberg und Liechtenstein - Geodiversity of Vorarlberg and Liechtenstein, Bristol-Stiftung, Bern 2014, ISBN 978-3-258-07888-5.

47.3017489.658167Koordinaten: 47° 18′ 6″ N, 9° 39′ 29″ O