Peter Milauner: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:"Burg Hörtenberg" - Pfaffenhofen.jpg|thumb|Die Burg Hörtenberg, heute Teil von Pfaffenhofen, mit dem Blick talwärts auf die Stadt Telfs, heute. Hier war im Mittelalter ein landesfürstliches Gericht der Grafschaft Tirol untergebracht.]]
[[File:Pettnau-Gasthaus-Mellaunerhof.jpg|thumb|Das Wirtshaus "Zum Mellauner" in  Pettnau, der frühere Mellaunerhof, gehörte im Mittelalter der Familie des Gerichtsabgeordneten Peter Milauner.]]
'''Peter Milauner''' (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1474<ref group="A">Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 325</ref>), auch '''Peter Millauner''', '''Peter Mylauner''', '''Peter Melauner''' oder '''Peter Meluner''', war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der [[Grafschaft Tirol]] für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.  
'''Peter Milauner''' (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1473<ref group="A">Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 329</ref>), auch '''Peter Millauner''', '''Peter Mylauner''', '''Peter Melauner''', '''Peter Meluner''' oder '''Peter von Pettnau''', war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der [[Grafschaft Tirol]] für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.  


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
In der Grafschaft Tirol sind im 15. Jahrhundert zwei Familien mit Namen Milauner belegt, die mit einander verwandt gewesen sein dürften. Ihr Name wird auf den Milaunhof in der [[w:Tirol (Südtirol)|Pfarrei Tirol]]<ref group="A">Tirol, meistens auch als Dorf Tirol bezeichnet, heute Tirolo, gehört seit 1919 zu [[w:Italien|Italien]]</ref> zurückgeführt. Dieser Hof gehörte Anfang des 15. Jahrhunderts Peter am Platz († vor 1408), einem Bürger der Stadt [[w:Merano|Meran]]. Sein Sohn Jodok Milauner, Anwalt seiner Brüder Heinrich, Christoph, Christian und Friedrich, verpachtete ihn 1408 an Friedrich, genannt Walchun. 1413 verkaufte er seinen Anteil an Peter Milauner und dessen Ehefrau Margret, die in [[Pettnau]] ansässig waren.<ref name ="Wallnöfer326>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 326</ref>  
In der Grafschaft Tirol sind im 15. Jahrhundert zwei Familien mit Namen Milauner belegt, die beide sehr begütert waren. Es gibt Indizien dafür, dass beide Familien miteinander verwandt waren, aber eindeutige urkundliche Belege sind bisher nicht entdeckt worden.<ref>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 325f.</ref>  


Die eine Familie, aus der Heinrich Milauner<ref group="A">Heinrich Milauner spielte eine bedeutende Rolle in der Landespolitik der Grafschaft Tirol. Unter der Herrschaft von [[Friedrich IV. (Tirol)|Herzog Friedrich IV. von Österreich]] ("''Friedrich dem Ältere''" / "''Friedl mit der leeren Tasche''") war er dessen oberster Amtsmann und Kanzler sowie Propst des [[w:Kloster Neustift|Klosters Neustift]]. Als solcher wurde er auch in die Auseinandersetzung von [[w:Oswald von Wolkenstein]] gegen Herzog Friedrich verwickelt.</ref> stammte, war in [[w:Merano|Meran]] ansässig, die andere Familie auf dem Mellaunerhof (Oettlwirt) in [[Pettnau]]. <ref>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 325f.</ref>
=== Die Familie Milauner aus Meran ===
Sowohl die Familie Milauner in Meran, als auch die Familie Milauner in Pettnau waren sehr begütert.<ref name ="Wallnöfer327>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 327</ref>  
Die Familie Milauner, die in der Stadt [[w:Merano|Meran]] ansässig war, soll sich nach dem Milaunhof in der [[w:Tirol (Südtirol)|Pfarrei Tirol]]<ref group="A">Tirol, meistens auch als Dorf Tirol bezeichnet, heute Tirolo, gehört seit 1919 zu [[w:Italien|Italien]]</ref> benannt haben, der Anfang des 15. Jahrhunderts Peter am Platz († vor 1408), einem Bürger von Meran gehörte. Nach seinem Tod beerbten ihn seine Söhne Jodok, Heinrich, Christoph, Christian und Friedrich, welche den Hof 1408 an Friedrich, genannt Walchun. verpachteten.<ref name ="Wallnöfer326>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 326</ref>  
:* Aus dieser Familie Milauner stammte der Kleriker Heinrich von Neustift, der heute als Opfer der Geschehnisse um die Gefangenschaft von [[w:Oswald von Wolkenstein]] 1421/22 eine gewisse Bekanntheit besitzt. Heinrich Milauner war 1419–1427 Propst des [[w:Kloster Neustift|Klosters Neustift]] sowie erster Amtsmann und Kanzler von [[Friedrich IV. (Tirol)|Herzog Friedrich IV. von Österreich]], dem Grafen von Tirol ("''Friedrich dem Älteren''" / "''Friedl mit der leeren Tasche''")<ref name ="Wallnöfer326/>
:* Auch ein Hans Melauner, der sich 1465 als Diener von [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Herzog Siegmund von Österreich]] ("''Siegmund dem Münzreichen''") und Amtmann der Münze bezeichnete, dürfte zu der Meraner Familie Milauner gehört haben.<ref name ="Wallnöfer326/>


Peter Milauner, der mit einer Frau mit Namen Margret verheiratet war, stammte aus Pettnau.<ref>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 326 und S. 317</ref>  
=== Die Familie Milauner aus Pettnau ===
Die andere Familie Milauner war im 15. Jahrhundert auf dem Mellaunerhof in [[Pettnau]]<ref group="A">Aus dem Mellaunerhof, heute Tiroler Straße 31, entstand später das Gasthaus Öttl (Öttlwirt). Heute ist hier das Wirtshaus "Zum Mellauner" untergebracht</ref> ansässig.<ref name ="Wallnöfer325>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 325</ref> Ein Peter Milauner, der auch als Peter aus Pettnau bezeichnet wird, ist zwischen 1397 und 1478 häufig urkundlich genannt. Aufgrund der Quellenlage ist nicht eindeutig geklärt, ob es sich bei diesem Peter Milauner um eine Person handelt oder mehrere Personen mit dem selben Namen.<ref name ="Wallnöfer327>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 327</ref>  


Ein Hans Melauner bezeichnete sich 1465 als Diener von [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Herzog Siegmund von Österreich]] ("''Siegmund dem Münzreichen''") und Amtmann der Münze.<ref name ="Wallnöfer326/>
Peter Milauner, der auch als Peter aus Pettnau bezeichnet wird, wird zwischen 1397 und 1413 einige Male zusammen mit seiner Ehefrau Margret genannt. 1448 wird eine Elsbeth als Ehefrau eines Peter Milauners bezeichnet, wobei nicht eindeutig klar ist, ob es sich dabei um eine zweite Ehe des seit 1397 genannten Peter Milauners handelt oder um die Ehe eines weiteren Peter Milauners, der bereits der nächsten Generation zugehörig war.<ref name ="Wallnöfer327/> Der Peter Milauer, der vor 1473 verstorben sein dürfte, führte ein eigenes Siegel, mit dem er zahlreiche Urkunden, darunter Kaufbriefe, Urfehden und Rechtsurteile, beglaubigte. Bei jenen Peter Milauner (dem Jüngeren), der nach 1473 genannt ist, dürfte es sich jedenfalls bereits um einen Sohn oder Enkel jenes Peters aus Pettnau, der seit 1397 genannt wird, handeln.<ref name ="Wallnöfer329>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 329</ref>


1488 kam es um den Milaunhof in Dorf Tirol zu einem Rechtsstreit zwischen Pankraz Han, dem damaligen Rat und "Pfleger" auf [[w:Schloss Schenna|Schenna]], gegen [[Hans Fieger der Mittlere|Hans Fieger (dem Mittleren)]], [[Christian Tänzl]], Hans Jöchl von Sterzing, damals Grundherr des Hofes, [[Jörg Knäbl]] aus [[Telfs]], damals Vormund der Kinder des inzwischen verstorbenen Peter Milauner und Prokurator von dessen Verwandten, und den "Bauleuten auf dem Hof" Kaspar Milauner und Stoffl Nesing. Nach 1500 kam der Hof in den Besitz der Familie Tänzl. Simon Tänzl verlieh ihn 1523 Hans Milauner auf [[w:Schloss Tirol|Tirol]] und seiner Ehefrau.<ref name ="Wallnöfer327>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 327</ref>  
== Leben ==
=== Peter aus Pettnau ===
Peter aus Pettnau und seine Ehefrau Margret stellten 1397 dem Adeligen Siegmund von [[Starkenberger (Adelsfamilie)|Starkenberg]] einen Revers über drei Zinsgüter in Ober- und Unterpettnau und in Mühlberg aus. Aus diese Gütern durfte nach der "Starkenberger Fehde" (um 1422/23-1426/27) jene umfangreiche Liegenschaft in Pettnau entstanden sein, die später als Mellauner- oder Millaunerhof bezeichnet wurde und der Familie Milauner danach als freies Eigen gehört haben dürfte. 1413 Peter Milauner häufig Zeuge, meistens an vorrangiger Stelle, in privaten und öffentlichen Rechtsangelegenheiten und Rechtsprecher in Erbschafts- und Baurechtsangelegenheiten.<ref name ="Wallnöfer327>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 327</ref> 1413 kauften das Ehepaar von Jodok Milauner (aus der Meraner Familie Milauner) dessen Anteil am Milaunhof in der Pfarrei Tirol.<ref name ="Wallnöfer326/> 1418 hatte Peter aus Pettnauwegen der Archenbauten am Inn einen privaten Streit mit den Leuten von [[Flaurling]], 1431 war er in einen weiteren Streit mit Leuten aus Unterpettnau wegen dem Holz, dem Mühlbach und der alten Straße verwickelt. Noch im selben Jahr wurde er wegen der Archen am Inn erneut in eine Auseinandersetzung verstrickt, diesmal mit den Meiersleuten zu Flaurling sowie Ulrich von Windegg, den "Pfleger"<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet ihre Verwaltung. Der "Pfleger" erhielt, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an diesen.</ref> von [[w:Burgruine Hörtenberg|Burg Hörtenberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Pfaffenhofen (Tirol)|Pfaffenhofen]]) und dem [[Stift Stams]].<ref name ="Wallnöfer327/>


== Leben ==
Peter aus Pettnau dürfte mit jenem Peter Milauner ident gewesen sein, der am 3. November 1443, gemeinsam mit Hans auf der Töll, auf dem Landtag zu Meran für die Gesandtschaft an [[Friedrich III. (HRR)|König Friedrich III.]] bestellt wurde, als es darum ging, diesen zur Rücklegung der Vormundschaft über [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Herzog Siegmund von Österreich]] ("''Siegmund dem Münzreichen) und zur Aufgabe seiner Regentschaft über die Grafschaft zu bewegen.<ref name ="Wallnöfer325/>
Peter Milauner, wurde gemeinsam mit Hans auf der Töll, am 3. November 1443, auf dem Landtag zu Meran für die Gesandtschaft an [[Friedrich III. (HRR)|König Friedrich III.]] bestellt.<ref name ="Wallnöfer325>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 325</ref>  
 
=== Peter Milauner (der Ältere) ===
Nach dem Herrschaftsantritt von Herzog Siegmund "''dem Münzreichen''" ist ein Peter Milauner belegt, bei dem nicht eindeutig klar ist, ob er mit Peter aus Pettnau ident oder ein Verwandter (Sohn?) von diesem war. Dieser Peter Milauner wird, gemeinsam mit seinem Bruder Kaspar Milauner, 1451 vom Landesfürsten mit der Überfuhr zu [[Oberhofen im Inntal|Oberhofen]] und weiteren Gütern belehnt.<ref>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 327f.</ref> Im selben Jahr ist der erste Zinsverkauf durch Peter Milauner an das Heilig-Geist-Spital zu [[Innsbruck]] belegt, dem in den Folgejahren noch weitere Zinsverkäufe folgen.<ref name ="Wallnöfer328>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 328</ref>
 
1452 ist Peter Milauner Hauptmann und Richter von Hörtenberg. Als solcher vertritt er die Interessen von Hans von Türen in einer Streitsache, in die zahlreiche Adlige und Bürger verwickelt sind, so Oswald (II.) von Wolkenstein, der "Pfleger" zu [[Kufstein]] und der "Pfleger" zu [[Schloss Itter|Itter]]. Als Zeugen werden [[Hans Protmann]] und [[Peter Kobel]] genannt. Im Streit zwischen den Meierleuten zu [[Roppen]] und den Nachbarn im Scherggericht in Au zu [[Oetz]] wird er, gemeinsam mit [[Matheis Hochhuber]] und Balthasar Pfunds, von Herzog Siegmund beauftragt, die Höhe des Brückenzolls festzulegen. 1458 und 1459 ist er wieder Richter von Hörtenberg. Zu dieser Zeit wird er von Herzog Siegmund als dessen Diener aufgenommen und unter den besonderen Schutz von diesem gestellt. 1465 unterstützt er mit Marquart von [[Hohenems]] und dem Ritter Ulrich Blattner von [[Feldkirch]] den Herzog bei dessen Auseinandersetzung mit den [[w:Drei Bünde|"Gemeinen Gotthausleuten"]] und den 11 Gerichten um die [[w:Schloss Tarasp|Burg Tarasp]] (heute Teil der in der Schweiz gelegene Gemeinde [[w:Scuol|Scuol]]). 1466 wurde er als Diener des Herzogs aufgefordert, gemeinsam mit Reichart Klieber, dem Rat und Hauskämmmerer des Herzogs, die Mängel auf den Straßen über den Zirlerberg und nach [[Telfs]] zu begutachten und beheben zu lassen. <ref name ="Wallnöfer328/>


Am 28. April 1466 wurde er, gemeinsam mit Balthasar von Pfunds als Vertreter des Gerichtes [[w:Burgruine Hörtenberg|Burg Hörtenberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Pfaffenhofen (Tirol)|Pfaffenhofen]]), von [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Herzog Siegmund von Österreich]] aufgefordert, auf dem Gerichtstag mit den Engadinern am 1. Mai 1466 in [[w:Glurns|Glurns]]<ref group="A">Glurns, heute Glorenza, gehört seit 1919 zu [[w:Italien|Italien]]</ref> zu erscheinen. Am 30. Dezember 1467 bestätigte er, gemeinsam mit dem Abt Johann von Wilten, Konrad Vintler und anderen, für das Gericht [[Landeck]] von Hans Rüther und Hans Schneider das Hilfsgeld für Herzog Siegmund entgegengenommen zu haben. Am 5. August 1468 wurde er als Vertreter der Gerichte von den Landstände in [[Innsbruck]] zum Steuerverwalter bestellt. 1474 beauftragten die Landstände ihn, zusammen mit dem Propst von St. Michael, Oswald (II.) von Wolkenstein, Mathias Getzner aus [[Hall in Tirol|Hall]], eingegangene Hilfsgelder zum Nutzen der Grafschaft Tirol zu verwalten und auszugeben.<ref name ="Wallnöfer325/>
Am 28. April 1466 wurde Peter Milauner, gemeinsam mit Balthasar von Pfunds als Vertreter des Gerichtes Hörtenberg, von [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Herzog Siegmund von Österreich]] aufgefordert, auf dem Gerichtstag mit den Engadinern am 1. Mai 1466 in [[w:Glurns|Glurns]]<ref group="A">Glurns, heute Glorenza, gehört seit 1919 zu [[w:Italien|Italien]]</ref> zu erscheinen. Am 30. Dezember 1467 bestätigte er, gemeinsam mit dem Abt Johann von Wilten, Konrad Vintler und anderen, für das Gericht [[Landeck]] von [[Hans Rüther]] und Hans Schneider das Hilfsgeld für Herzog Siegmund entgegengenommen zu haben. Am 5. August 1468 wurde er als Vertreter der Gerichte von den Landstände in [[Innsbruck]] zum Steuerverwalter bestellt.<ref name ="Wallnöfer325/>  


1470 war Peter Milauner "Pfleger" auf der [[Burgruine Vellenberg|Burg Vellenberg]] und Landrichter zu Sonnenburg (heute zugehörig  zur Gemeinde [[Natters]])<ref group="A">Dieses Gericht hatte damals seinen Sitz auf der [[w:Burg Sonnenburg (Natters)|Sonnenburg]] in Natters, die heute nicht mehr erhalten ist. Im 15. Jahrhundert wurde der Sitz des Gerichts auf die [[Burgruine Vellenberg|Burg Vellenberg]] bei [[Götzens]] verlegt und im 18. Jahrhundert auf den Ansitz Ettnau in Hötting (heute Teil der Stadt [[Innsbruck]]). Zuletzt war das Gericht 1814–1849 im Gerichtsgebäude in Wilten (heute ebenfalls ein Stadtteil von  Innsbruck) untergebracht.</ref>.<ref name ="Wallnöfer328/> Bei dem Streit der Nachbarn von [[Silz (Tirol)|Silz]] und [[Mötz]] wegen dem Bau einer Arche gehörte er zu den Werkleuten des Herzogs, deren Recherche die Grundlage für den Urteilspruch war, mit dem die vom Herzog beauftragten Spruchleute, darunter [[Oswald Schneider]], den Streit beendeten.<ref name ="Wallnöfer329/> 1474 beauftragten die Landstände ihn, zusammen mit dem Propst von St. Michael, Oswald (II.) von Wolkenstein, [[Matthäus III. Getzner|Mathias Getzner]] aus [[Hall in Tirol|Hall]], eingegangene Hilfsgelder zum Nutzen der Grafschaft Tirol zu verwalten und auszugeben.<ref name ="Wallnöfer325/>


Hans Metzger war am Untermarkt in Imst ansässig. 1464 war er, gemeinsam mit [[Peter Seinser]], unter dem Vorsitz von Hans Clainer, dem damaligen "Pfleger" zu [[Kronburg]] und Richter zu Imst, Schiedsmann bei einem Vergleich um Weiderechte auf der Venetalpe, der von den Nachbarschaften zu Larchach (heute Teil der Gemeinde [[Wenns]]) und [[Imsterberg]] geschlossen wurde. 1467 ist er in einer Zeugenliste an vorrangiger Stelle gereiht, welche die vor [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Herzog Siegmund von Österreich]] und dem "Pfleger"<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" bezieht sich auf Burgen, Gerichte, Ämter und Ähnliches und meint deren Verwaltung. Der "Pfleger" erhielt, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an ihnen.</ref> [[Hans Ramung]] geschworene Urfehde von Ulrich Mäczenkopf aus [[Fiss]] bestätigt. Dieser war zuvor wegen Drohungen und Diebstahl im Haft gewesen. 1470 fungierte er, gemeinsam mit Kaspar Frech, dem "Pfleger" von Imst, als Vorsitzender bei der Feststellung der Nutzungsrechte der Arzler und Pitztaler am Schwarzenberg und am Nesselberg.<ref name ="Wallnöfer324/>
=== Peter Milauner (der Jüngere) ===
Peter Milauner dürfte vor  1473 verstorben sein, denn in diesem Jahr bestätigt Herzog Siegmund seinem gleichnamigen Sohn († vor 1488) den Besitz eines Zehnten aus dem Amt Hörtenburg, den bereits sein Vater besessen hatte, außerdem das "Urfar" zu Oberhofen und andere Besitze. Um 1476 verlieh ihm der Herzog noch eine Almunter dem Karwendel. Obwohl Peter Milauner (der Jüngere) noch in den Folgejahren genannt wird, dürfte er bald darauf verstorben sein. 1888 ist [[Jörg Knäbl]] aus [[Telfs]] als Vormund seiner noch unmündigen Kinder belegt. 1492 wird den Brüdern Valentin und Wilhelm Milauner das "Urfar" von Oberhofen verliehen.<ref name ="Wallnöfer329/>


Hans Metzgar war als Zeuge und Rechtsprecher auch an vielen Rechtssachen des Gerichtes Imst beteiligt. Als Zeuge scheint er oft zusammen mit [[Berchtold Tasch]] auf. 1470 war er Richter in Imst und bestätigte seine Rechtsgeschäfte, in die meistens das [[Stift Stams]] involviert war, mit seinem eigenen Siegel. 1474 kaufte Hans Metzger von seinem Schwager Hans Posch ein Eigengut im Imster Oberdorf, dass er zusammen mit seiner Frau diesem als Erb- und Zinslehen überließ. Das Grundrecht dazu und eine dazu gehörige Gülte (Abgabe) stiftete das Ehepaar dem Stift Stams.<ref name ="Wallnöfer324/> 1475 wird er zusammen mit [[Leonhard Heidenreich]] im Zusammenhang mit einer Zeugenausgabe genannt, die vor dem Landrichter Jakob Huter gemacht worden war. Diese betraf einen "Losbrief" und eine Geldsumme, die ein Bote im Auftrag von Balthasar Heustadl, damals Zöllner auf der Töll, dem Balthasar Hendl in Imst aushändigen sollte.<ref>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 324f.</ref> 1476 ist Hans Metzger als Zeuge einer "Verpfründung" belegt. 1479 war er ebenfalls Zeuge, als die Alpe Madau von der Gemeinde [[Zams]] an mehrere private Personen verliehen wurde.<ref name ="Wallnöfer325/> Am 10. Juni 1484 wurde er als Gerichtsbote, gemeinsam mit [[Oswald Schreier]] aus [[Nassereith]], von der Gerichtsgemeinde Imst auf den Landtag in [[Hall in Tirol|Hall]] entsendet.<ref name ="Wallnöfer324/>
== Der Rechtsstreit von 1488 ==
1488 kam es um den Milaunhof in Dorf Tirol zu einem Rechtsstreit von Pankraz Han, dem damaligen Rat und "Pfleger" auf [[w:Schloss Schenna|Schenna]]  mit [[Hans Fieger der Mittlere|Hans Fieger (dem Mittleren)]], [[Christian Tänzl]], Hans Jöchl von Sterzing, damals Grundherr des Hofes, Jörg Knäbl, damals Vormund der Kinder des inzwischen verstorbenen Peter Milauner (des Jüngeren) und Prokurator von dessen Verwandten, sowie den "Bauleuten auf dem Hof" Kaspar Milauner und Stoffl Nesing. Der Ausgang ist unklar, nach 1500 kam der Hof jedenfalls in den Besitz der Familie Tänzl. 1523 verlieh ihn [[Simon Tänzl]] an Hans Milauner auf [[w:Schloss Tirol|Tirol]] und dessen Ehefrau.<ref>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 326f.</ref>  


== Literatur ==
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== Anmerkungen ==
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[[Kategorie:Geschichte (Tirol)]]
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Aktuelle Version vom 4. Januar 2023, 22:00 Uhr

Das Wirtshaus "Zum Mellauner" in Pettnau, der frühere Mellaunerhof, gehörte im Mittelalter der Familie des Gerichtsabgeordneten Peter Milauner.

Peter Milauner (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1473[A 1]), auch Peter Millauner, Peter Mylauner, Peter Melauner, Peter Meluner oder Peter von Pettnau, war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der Grafschaft Tirol für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.

Herkunft und Familie

In der Grafschaft Tirol sind im 15. Jahrhundert zwei Familien mit Namen Milauner belegt, die beide sehr begütert waren. Es gibt Indizien dafür, dass beide Familien miteinander verwandt waren, aber eindeutige urkundliche Belege sind bisher nicht entdeckt worden.[1]

Die Familie Milauner aus Meran

Die Familie Milauner, die in der Stadt Meran ansässig war, soll sich nach dem Milaunhof in der Pfarrei Tirol[A 2] benannt haben, der Anfang des 15. Jahrhunderts Peter am Platz († vor 1408), einem Bürger von Meran gehörte. Nach seinem Tod beerbten ihn seine Söhne Jodok, Heinrich, Christoph, Christian und Friedrich, welche den Hof 1408 an Friedrich, genannt Walchun. verpachteten.[2]

  • Aus dieser Familie Milauner stammte der Kleriker Heinrich von Neustift, der heute als Opfer der Geschehnisse um die Gefangenschaft von w:Oswald von Wolkenstein 1421/22 eine gewisse Bekanntheit besitzt. Heinrich Milauner war 1419–1427 Propst des Klosters Neustift sowie erster Amtsmann und Kanzler von Herzog Friedrich IV. von Österreich, dem Grafen von Tirol ("Friedrich dem Älteren" / "Friedl mit der leeren Tasche")[2]
  • Auch ein Hans Melauner, der sich 1465 als Diener von Herzog Siegmund von Österreich ("Siegmund dem Münzreichen") und Amtmann der Münze bezeichnete, dürfte zu der Meraner Familie Milauner gehört haben.[2]

Die Familie Milauner aus Pettnau

Die andere Familie Milauner war im 15. Jahrhundert auf dem Mellaunerhof in Pettnau[A 3] ansässig.[3] Ein Peter Milauner, der auch als Peter aus Pettnau bezeichnet wird, ist zwischen 1397 und 1478 häufig urkundlich genannt. Aufgrund der Quellenlage ist nicht eindeutig geklärt, ob es sich bei diesem Peter Milauner um eine Person handelt oder mehrere Personen mit dem selben Namen.[4]

Peter Milauner, der auch als Peter aus Pettnau bezeichnet wird, wird zwischen 1397 und 1413 einige Male zusammen mit seiner Ehefrau Margret genannt. 1448 wird eine Elsbeth als Ehefrau eines Peter Milauners bezeichnet, wobei nicht eindeutig klar ist, ob es sich dabei um eine zweite Ehe des seit 1397 genannten Peter Milauners handelt oder um die Ehe eines weiteren Peter Milauners, der bereits der nächsten Generation zugehörig war.[4] Der Peter Milauer, der vor 1473 verstorben sein dürfte, führte ein eigenes Siegel, mit dem er zahlreiche Urkunden, darunter Kaufbriefe, Urfehden und Rechtsurteile, beglaubigte. Bei jenen Peter Milauner (dem Jüngeren), der nach 1473 genannt ist, dürfte es sich jedenfalls bereits um einen Sohn oder Enkel jenes Peters aus Pettnau, der seit 1397 genannt wird, handeln.[5]

Leben

Peter aus Pettnau

Peter aus Pettnau und seine Ehefrau Margret stellten 1397 dem Adeligen Siegmund von Starkenberg einen Revers über drei Zinsgüter in Ober- und Unterpettnau und in Mühlberg aus. Aus diese Gütern durfte nach der "Starkenberger Fehde" (um 1422/23-1426/27) jene umfangreiche Liegenschaft in Pettnau entstanden sein, die später als Mellauner- oder Millaunerhof bezeichnet wurde und der Familie Milauner danach als freies Eigen gehört haben dürfte. 1413 Peter Milauner häufig Zeuge, meistens an vorrangiger Stelle, in privaten und öffentlichen Rechtsangelegenheiten und Rechtsprecher in Erbschafts- und Baurechtsangelegenheiten.[4] 1413 kauften das Ehepaar von Jodok Milauner (aus der Meraner Familie Milauner) dessen Anteil am Milaunhof in der Pfarrei Tirol.[2] 1418 hatte Peter aus Pettnauwegen der Archenbauten am Inn einen privaten Streit mit den Leuten von Flaurling, 1431 war er in einen weiteren Streit mit Leuten aus Unterpettnau wegen dem Holz, dem Mühlbach und der alten Straße verwickelt. Noch im selben Jahr wurde er wegen der Archen am Inn erneut in eine Auseinandersetzung verstrickt, diesmal mit den Meiersleuten zu Flaurling sowie Ulrich von Windegg, den "Pfleger"[A 4] von Burg Hörtenberg (heute Teil der Gemeinde Pfaffenhofen) und dem Stift Stams.[4]

Peter aus Pettnau dürfte mit jenem Peter Milauner ident gewesen sein, der am 3. November 1443, gemeinsam mit Hans auf der Töll, auf dem Landtag zu Meran für die Gesandtschaft an König Friedrich III. bestellt wurde, als es darum ging, diesen zur Rücklegung der Vormundschaft über Herzog Siegmund von Österreich ("Siegmund dem Münzreichen) und zur Aufgabe seiner Regentschaft über die Grafschaft zu bewegen.[3]

Peter Milauner (der Ältere)

Nach dem Herrschaftsantritt von Herzog Siegmund "dem Münzreichen" ist ein Peter Milauner belegt, bei dem nicht eindeutig klar ist, ob er mit Peter aus Pettnau ident oder ein Verwandter (Sohn?) von diesem war. Dieser Peter Milauner wird, gemeinsam mit seinem Bruder Kaspar Milauner, 1451 vom Landesfürsten mit der Überfuhr zu Oberhofen und weiteren Gütern belehnt.[6] Im selben Jahr ist der erste Zinsverkauf durch Peter Milauner an das Heilig-Geist-Spital zu Innsbruck belegt, dem in den Folgejahren noch weitere Zinsverkäufe folgen.[7]

1452 ist Peter Milauner Hauptmann und Richter von Hörtenberg. Als solcher vertritt er die Interessen von Hans von Türen in einer Streitsache, in die zahlreiche Adlige und Bürger verwickelt sind, so Oswald (II.) von Wolkenstein, der "Pfleger" zu Kufstein und der "Pfleger" zu Itter. Als Zeugen werden Hans Protmann und Peter Kobel genannt. Im Streit zwischen den Meierleuten zu Roppen und den Nachbarn im Scherggericht in Au zu Oetz wird er, gemeinsam mit Matheis Hochhuber und Balthasar Pfunds, von Herzog Siegmund beauftragt, die Höhe des Brückenzolls festzulegen. 1458 und 1459 ist er wieder Richter von Hörtenberg. Zu dieser Zeit wird er von Herzog Siegmund als dessen Diener aufgenommen und unter den besonderen Schutz von diesem gestellt. 1465 unterstützt er mit Marquart von Hohenems und dem Ritter Ulrich Blattner von Feldkirch den Herzog bei dessen Auseinandersetzung mit den "Gemeinen Gotthausleuten" und den 11 Gerichten um die Burg Tarasp (heute Teil der in der Schweiz gelegene Gemeinde Scuol). 1466 wurde er als Diener des Herzogs aufgefordert, gemeinsam mit Reichart Klieber, dem Rat und Hauskämmmerer des Herzogs, die Mängel auf den Straßen über den Zirlerberg und nach Telfs zu begutachten und beheben zu lassen. [7]

Am 28. April 1466 wurde Peter Milauner, gemeinsam mit Balthasar von Pfunds als Vertreter des Gerichtes Hörtenberg, von Herzog Siegmund von Österreich aufgefordert, auf dem Gerichtstag mit den Engadinern am 1. Mai 1466 in Glurns[A 5] zu erscheinen. Am 30. Dezember 1467 bestätigte er, gemeinsam mit dem Abt Johann von Wilten, Konrad Vintler und anderen, für das Gericht Landeck von Hans Rüther und Hans Schneider das Hilfsgeld für Herzog Siegmund entgegengenommen zu haben. Am 5. August 1468 wurde er als Vertreter der Gerichte von den Landstände in Innsbruck zum Steuerverwalter bestellt.[3]

1470 war Peter Milauner "Pfleger" auf der Burg Vellenberg und Landrichter zu Sonnenburg (heute zugehörig zur Gemeinde Natters)[A 6].[7] Bei dem Streit der Nachbarn von Silz und Mötz wegen dem Bau einer Arche gehörte er zu den Werkleuten des Herzogs, deren Recherche die Grundlage für den Urteilspruch war, mit dem die vom Herzog beauftragten Spruchleute, darunter Oswald Schneider, den Streit beendeten.[5] 1474 beauftragten die Landstände ihn, zusammen mit dem Propst von St. Michael, Oswald (II.) von Wolkenstein, Mathias Getzner aus Hall, eingegangene Hilfsgelder zum Nutzen der Grafschaft Tirol zu verwalten und auszugeben.[3]

Peter Milauner (der Jüngere)

Peter Milauner dürfte vor 1473 verstorben sein, denn in diesem Jahr bestätigt Herzog Siegmund seinem gleichnamigen Sohn († vor 1488) den Besitz eines Zehnten aus dem Amt Hörtenburg, den bereits sein Vater besessen hatte, außerdem das "Urfar" zu Oberhofen und andere Besitze. Um 1476 verlieh ihm der Herzog noch eine Almunter dem Karwendel. Obwohl Peter Milauner (der Jüngere) noch in den Folgejahren genannt wird, dürfte er bald darauf verstorben sein. 1888 ist Jörg Knäbl aus Telfs als Vormund seiner noch unmündigen Kinder belegt. 1492 wird den Brüdern Valentin und Wilhelm Milauner das "Urfar" von Oberhofen verliehen.[5]

Der Rechtsstreit von 1488

1488 kam es um den Milaunhof in Dorf Tirol zu einem Rechtsstreit von Pankraz Han, dem damaligen Rat und "Pfleger" auf Schenna mit Hans Fieger (dem Mittleren), Christian Tänzl, Hans Jöchl von Sterzing, damals Grundherr des Hofes, Jörg Knäbl, damals Vormund der Kinder des inzwischen verstorbenen Peter Milauner (des Jüngeren) und Prokurator von dessen Verwandten, sowie den "Bauleuten auf dem Hof" Kaspar Milauner und Stoffl Nesing. Der Ausgang ist unklar, nach 1500 kam der Hof jedenfalls in den Besitz der Familie Tänzl. 1523 verlieh ihn Simon Tänzl an Hans Milauner auf Tirol und dessen Ehefrau.[8]

Literatur

  • Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9

Einzelnachweise

  1. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 325f.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 326
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 325
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 327
  5. 5,0 5,1 5,2 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 329
  6. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 327f.
  7. 7,0 7,1 7,2 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 328
  8. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 326f.

Anmerkungen

  1. Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 329
  2. Tirol, meistens auch als Dorf Tirol bezeichnet, heute Tirolo, gehört seit 1919 zu Italien
  3. Aus dem Mellaunerhof, heute Tiroler Straße 31, entstand später das Gasthaus Öttl (Öttlwirt). Heute ist hier das Wirtshaus "Zum Mellauner" untergebracht
  4. Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet ihre Verwaltung. Der "Pfleger" erhielt, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an diesen.
  5. Glurns, heute Glorenza, gehört seit 1919 zu Italien
  6. Dieses Gericht hatte damals seinen Sitz auf der Sonnenburg in Natters, die heute nicht mehr erhalten ist. Im 15. Jahrhundert wurde der Sitz des Gerichts auf die Burg Vellenberg bei Götzens verlegt und im 18. Jahrhundert auf den Ansitz Ettnau in Hötting (heute Teil der Stadt Innsbruck). Zuletzt war das Gericht 1814–1849 im Gerichtsgebäude in Wilten (heute ebenfalls ein Stadtteil von Innsbruck) untergebracht.