Anton Franz Schlein: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
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Anton Franz Schlein, der Sohn eines Bürgerschuldirektors, studierte ab 1897 an der [[w:Deutsche Universität Prag|Deutschen Universität]] in Prag kosmische Physik und Astronomie, wo er 1902 zum Dr. phil. promovierte. War er in den Jahren 1900 bis 1902 Assistent an der Universitätssternwarte in Prag, begann er 1903 ebenfalls als Assistent an der [[w:Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik|Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik]] in [[Wien]]. Dort stieg er in der Beamtenhierarchie als 1906 als Adjunkt, 1911 Sekretär, 1921 Regierungsrat, 1925 Observator 1. Klasse zum Abteilungsvorstand hinauf, bevor er 1935 Vizedirektor wurde. 1936 wechselte er in den Ruhestand.
Anton Franz Schlein, der Sohn eines Bürgerschuldirektors, studierte ab 1897 an der [[w:Deutsche Universität Prag|Deutschen Universität]] in Prag kosmische Physik und Astronomie, wo er 1902 zum Dr. phil. promovierte.<ref>[http://is.cuni.cz/webapps/archiv/public/person/se/1712721355435345?lang=en Registry book of doctors of the German Charles-Ferdinand University in Prague (1892–1904)] abgerufen am 14. Oktober 2022</ref> War er in den Jahren 1900 bis 1902 Assistent an der Universitätssternwarte in Prag, begann er 1903 ebenfalls als Assistent an der [[w:Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik|Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik]] in [[Wien]]. Dort stieg er in der Beamtenhierarchie als 1906 als Adjunkt, 1911 Sekretär, 1921 Regierungsrat, 1925 Observator 1. Klasse zum Abteilungsvorstand hinauf, bevor er 1935 Vizedirektor wurde. 1936 wechselte er in den Ruhestand.


Ab 1903 begann seine Ballonfahrten der militäraeronautischen Anstalt. Im Jahr 1904 wurde er Mitglied des [[w:Österreichischer Aero-Club|Österreichischen Aero-Clubs]] und erhielt das Diplom für Freiballonführer des Clubs] als Sechster. Auch Fahrwart 2. Klasse wurde er dort. Er vollbrachte in der Zeit darauf laufend sportliche Höchstleistungen in dieser Disziplin. So erreichte er bei einem Bewerb in [[w:Berlin|Berlin]] im Jahr 1906 den 3. Platz. Auch die bis dato längste Alleinfahrt gelang ihm. Am 5. Juli 1905 gelang ihm mit einer Alleinfahrt mit einem Ballon, der mit [[w:Leuchtgas|Leuchtgas]] gefüllt war ein Höhenrekord. Bis 7.800 Meter stieg er ohne Sauerstoffgerät auf. Dieser Weltrekord hielt bis ins Jahr 1937. Bei einer weiteren Höhenfahrt in diesem Jahr stellte die damals in 7.000 Meter hergestellte Fotografie, ebenfalls einen Höhenrekord dar. Daneben führte er Studien mit [[w:THeodor Scheimpflug|Theodor Scheimpflug]] in der ''Aerophotogrammetrie'' durch. dabei stürzte er aber 1910 kurz vor einer Zusammenkunft der ''Internationalen Kommission für wissenschaftliche Luftschifffahrt'' ab, sodass er in der Folge die Ballonfahrten für die meteorologischen Forschungen nicht mehr selbst ausführte, sondern nur mehr unterstützte, wobei ihm seine Tätigkeit bei der ZAMG zugute kam.
Ab 1903 begann seine Ballonfahrten der militäraeronautischen Anstalt. Im Jahr 1904 wurde er Mitglied des [[w:Österreichischer Aero-Club|Österreichischen Aero-Clubs]] und erhielt das Diplom für Freiballonführer des Clubs] als Sechster. Auch Fahrwart 2. Klasse wurde er dort. Er vollbrachte in der Zeit darauf laufend sportliche Höchstleistungen in dieser Disziplin. So erreichte er bei einem Bewerb in [[w:Berlin|Berlin]] im Jahr 1906 den 3. Platz. Auch die bis dato längste Alleinfahrt gelang ihm. Am 5. Juli 1905 gelang ihm mit einer Alleinfahrt mit einem Ballon, der mit [[w:Leuchtgas|Leuchtgas]] gefüllt war ein Höhenrekord. Bis 7.800 Meter stieg er ohne Sauerstoffgerät auf. Dieser Weltrekord hielt bis ins Jahr 1937. Bei einer weiteren Höhenfahrt in diesem Jahr stellte die damals in 7.000 Meter hergestellte Fotografie, ebenfalls einen Höhenrekord dar. Daneben führte er Studien mit [[w:THeodor Scheimpflug|Theodor Scheimpflug]] in der ''Aerophotogrammetrie'' durch. dabei stürzte er aber 1910 kurz vor einer Zusammenkunft der ''Internationalen Kommission für wissenschaftliche Luftschifffahrt'' ab, sodass er in der Folge die Ballonfahrten für die meteorologischen Forschungen nicht mehr selbst ausführte, sondern nur mehr unterstützte, wobei ihm seine Tätigkeit bei der ZAMG zugute kam.

Version vom 14. Oktober 2022, 11:57 Uhr

Anton Franz Schlein (* 16. November 1878 in Salzburg; † 11. August 1938 ebenda) war Meteorologe und Freiballonführer.

Leben

Anton Franz Schlein, der Sohn eines Bürgerschuldirektors, studierte ab 1897 an der Deutschen Universität in Prag kosmische Physik und Astronomie, wo er 1902 zum Dr. phil. promovierte.[1] War er in den Jahren 1900 bis 1902 Assistent an der Universitätssternwarte in Prag, begann er 1903 ebenfalls als Assistent an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien. Dort stieg er in der Beamtenhierarchie als 1906 als Adjunkt, 1911 Sekretär, 1921 Regierungsrat, 1925 Observator 1. Klasse zum Abteilungsvorstand hinauf, bevor er 1935 Vizedirektor wurde. 1936 wechselte er in den Ruhestand.

Ab 1903 begann seine Ballonfahrten der militäraeronautischen Anstalt. Im Jahr 1904 wurde er Mitglied des Österreichischen Aero-Clubs und erhielt das Diplom für Freiballonführer des Clubs] als Sechster. Auch Fahrwart 2. Klasse wurde er dort. Er vollbrachte in der Zeit darauf laufend sportliche Höchstleistungen in dieser Disziplin. So erreichte er bei einem Bewerb in Berlin im Jahr 1906 den 3. Platz. Auch die bis dato längste Alleinfahrt gelang ihm. Am 5. Juli 1905 gelang ihm mit einer Alleinfahrt mit einem Ballon, der mit Leuchtgas gefüllt war ein Höhenrekord. Bis 7.800 Meter stieg er ohne Sauerstoffgerät auf. Dieser Weltrekord hielt bis ins Jahr 1937. Bei einer weiteren Höhenfahrt in diesem Jahr stellte die damals in 7.000 Meter hergestellte Fotografie, ebenfalls einen Höhenrekord dar. Daneben führte er Studien mit Theodor Scheimpflug in der Aerophotogrammetrie durch. dabei stürzte er aber 1910 kurz vor einer Zusammenkunft der Internationalen Kommission für wissenschaftliche Luftschifffahrt ab, sodass er in der Folge die Ballonfahrten für die meteorologischen Forschungen nicht mehr selbst ausführte, sondern nur mehr unterstützte, wobei ihm seine Tätigkeit bei der ZAMG zugute kam.

Publikationen

  • in der Wiener Luftschiffer-Zeitung, Ausgabe 4, 1905
    • Die Hochfahrt auf 7.800 Meter
    • Die September-Hochfahrt mit Luftaufnahme
    • Der Unfall
  • Anleitung zur Ausführung und Verwertung meteorolog. Beobachtungen ( = Jelinek’s Anleitung zur Anstellung meteorolog. Beobachtungen, 6. Aufl.), 1915
  • Tafeln zur Bestimmung des Wasserdampfgehaltes der Luft, gemeinsam mit J. N. Dörr, 1925

Literatur