Ferdinand II. (HRR): Unterschied zwischen den Versionen

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== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Erzherzog Ferdinand (III.) von Österreich war ein Sohn von [[w:Karl II. (Innerösterreich)|Erzherzog Karl (II.) von Österreich]] († 1590) aus dessen Ehe mit [[w:Maria Anna von Bayern (1551–1608)|Herzogin Maria von Baiern]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um die frühe Neuzeit geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> († 1608).<ref name ="czeike280">vgl. {{Czeike|2|280||Ferdinand I.}}</ref> Er war ein Enkel von [[Ferdinand I. (HRR)|Kaiser Ferdinand I.]] und der ältere Bruder von [[w:Leopold V. (Tirol)|Erzherzog Leopold (V.) von Österreich]], dem Begründer der "jüngeren" Tiroler Linie der Habsburger<ref name ="czeike280"/>. Verheiratet war er zweimal,  
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*∞ in 1. Ehe mit [[w:Maria Anna von Bayern (1574–1616)|Herzogin Maria Anna von Baiern]], einer Tochter von Herzog [[w:Wilhelm V. (Bayern)|Wilhelm (V.) von Baiern]] aus dessen Ehe mit [[w:Renata von Lothringen|Renate von Lothringen]]. Aus dieser Ehe sind mehrere Kinder belegt:
:::* [[w:Ferdinand III. (HRR)|Erzherzog Ferdinand (IV.) von Österreich]] († 1657), besser bekannt als Kaiser Ferdinand III.
:::* [[w:Ferdinand III. (HRR)|Erzherzog Ferdinand (IV.) von Österreich]] († 1657), besser bekannt als Kaiser Ferdinand III.
:::* [[w:Maria Anna von Österreich (1610–1665)|Erzherzogin Maria Anna von Österreich]] († 1665)
:::* [[w:Maria Anna von Österreich (1610–1665)|Erzherzogin Maria Anna von Österreich]] († 1665)
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:::* [[w:Leopold Wilhelm von Österreich|Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich]] († 1662), Statthalter der spanischen Niederlande, bedeutender Kunstsammler und Kunstmäzen, dem das [[Kunsthistorisches Museum|Kunsthistorische Museum]] in Wien heute wesentliche Teile seiner Sammlungen verdankt.
:::* [[w:Leopold Wilhelm von Österreich|Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich]] († 1662), Statthalter der spanischen Niederlande, bedeutender Kunstsammler und Kunstmäzen, dem das [[Kunsthistorisches Museum|Kunsthistorische Museum]] in Wien heute wesentliche Teile seiner Sammlungen verdankt.
:::* mindestens noch drei weitere Kinder, die im Kleinkindalter oder jung verstorben sind
:::* mindestens noch drei weitere Kinder, die im Kleinkindalter oder jung verstorben sind
*∞ in 2. Ehe mit [[w:Eleonora Gonzaga|Eleonora von Gonzaga]] († 1655), eine Tochter von Herzog [[w:Vincenzo I. Gonzaga|Vincenzo (I.) von Mantua]]
*∞ in 2. Ehe mit [[w:Eleonora Gonzaga|Eleonora von Gonzaga]] († 1655), einer Tochter von Herzog [[w:Vincenzo I. Gonzaga|Vincenzo (I.) von Mantua]], aus dieser Ehe sind keine Kinder belegt.


== Herrschaften ==
== Herrschaften ==

Version vom 22. September 2019, 03:43 Uhr

Kaiser Ferdinand II. kniet vor dem Kreuz in der Hofburg

Erzherzog Ferdinand (III.) von Österreich (* 9. Juli 1578, in Graz; † 15. Februar 1637, in Wien) aus dem Haus Österreich (Habsburg), auch Erzherzog Ferdinand von "Innerösterreich", besser bekannt als Kaiser Ferdinand II., herrschte seit 1619–1637 über Teile des heutigen EU-Landes Österreich.

Herkunft und Familie

Erzherzog Ferdinand (III.) von Österreich war ein Sohn von Erzherzog Karl (II.) von Österreich († 1590) aus dessen Ehe mit Herzogin Maria von Baiern[A 1] († 1608).[1] Er war ein Enkel von Kaiser Ferdinand I. und der ältere Bruder von Erzherzog Leopold (V.) von Österreich, dem Begründer der "jüngeren" Tiroler Linie der Habsburger[1]. Verheiratet war er zweimal,

⚭ seit 1635 mit Kurfürst Maximilian (I.) von Baiern[A 2]
⚭ seit 1637 mit dem polnischen König König Wladyslaw (IV.)[A 3]

Herrschaften

Erzherzog Ferdinand war seit 1590 für die "innerösterreichischen" Ländern (Herzogtum Steier, Herzogtum Kärnten, Herzogtum Krain) zuständig.[1] Seit 1619 herrschte er über die "Österreichischen Lande", seit 1617 außerdem über die Länder der Böhmischen Krone und seit 1618 über Teile des ungarischen Königreiches. 1519–1637 war er außerdem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.

Ferdinand war ein strikter und kompromissloser Vertreter der Gegenreformation. Während er bei der Durchsetzung von dieser im Reich scheiterte, war er als Landesfürst allerdings sehr erfolgreich. Zudem gelang es ihm, trotz der Folgen des Dreißigjährigen Krieges, von dem Teile im heutigen Österreich schwer heimgesucht wurden, in jenen Teilen, die heute zur Republik Österreich gehören und über die er selbst herrschte, eine gefestigte Herrschaft zu hinterlassen.[1]

Orte mit Bezug zu Ferdinand im heutigen Staat Österreich

Steiermark

  • Graz: Hier fand am 23. April 1600 die erste Eheschließung des späteren Kaisers statt.

Tirol

  • Innsbruck: Hier fand am 2. Februar 1622 die zweite Eheschließung des Kaisers statt.

Wien

  • Im Juni 1619 wurde Ferdinand in der Wiener Hofburg durch die "niederösterreichischen Stände" bedroht ("Sturmpetition"), konnte die Lage aber letztlich für sich entscheiden. Der Wiener Bürgermeister Daniel Moser gehörte außerdem zu seinen loyalen Unterstützern.[1]
  • In der Pfarrkirche Breitensee "zum Hl. Laurentius" ist die Sage vom "Sprechenden Kruzifix" (siehe unten) in einem der gläsernen Kirchenfenster künstlerisch gestaltet.
Wappen von Erzherzog Ferdinand am Paulustor in Graz

Erinnerungsstätten an Ferdinand im heutigen Staat Österreich

Steiermark

  • Graz: Auf dem Paulustor der Grazer Burg findet sich ein steinernes Wappen von Erzherzog Ferdinand.

Tirol

  • Innsbruck: Ferdinand findet sich auf einem der "Kaisergemälde" im Vorraum des "Spanischen Saals" von Schloss Ambras.

Ferdinand in Legende und Sage

Über die Bedrohung Ferdinands in der Wiener Hofburg durch die "Sturmpetition" (1619) bildete sich eine Legende. Als Ferdinand verzweifelt vor einer Skulptur des Gekreuzigten betete, soll dieser ihn getröstet und in seinem Glauben bestärkt haben. Auch wenn ihn alles verlassen hätte, er hätte ihn nicht verlassen. Wenig später erfolgte die Rettung, angeblich durch das Eingreifen der Kürassiere von Feldmarschall Henry Duval Dampierre. Diese Legende wurde in der Bildenden Kunst mehrmals dargestellt.[2] --> Siehe dazu auch Das Ferdinandische Kruzifix

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Ferdinand I.. In: Historisches Lexikon Wien. Band 2, Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00544-2, S. 280.
  2. vgl. Das sprechende Kruzifix, abgerufen am 16. August 2019

Anmerkungen

  1. Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um die frühe Neuzeit geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.
  2. Kurfürst Maximilian (I.) war ein Sohn von Herzog Wilhelm (V.) von Baiern aus dessen Ehe mit Renate von Lothringen. Er war ein Bruder von Maria Annas Mutter, sie somit seine Nichte
  3. König Wladyslaw (IV.) war ein Sohn des polnischen Königs Sigismund (III.) aus dessen Ehe mit Erzherzogin Anna von Österreich († 1598). Diese war eine Schwester von Cäcilia Renates Vater
VorgängerAmtNachfolger
Matthias (I.)Herrscher über die Österreichischen Lande
1619–1637
Ferdinand (IV.)
VorgängerAmtNachfolger
MatthiasKaiser des Heiligen Römischen Reiches
1619–1637
Ferdinand III.
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