Joachim Tabernitius: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Joachim Tabernitius''' [[w:Benediktiner|OSB]](* im 16. Jahrhundert in [[w:Böhmen|Böhmen]]<ref name = "Cerny">Jiří Černý: [http://katolicka-kultura.sweb.cz/tabernitz_jachym/tabernitz_jachym.html P. Jáchym Tabernitius] (tschechisch) abgerufen am 25. November 2018</ref>; † [[11. Mai]] [[1617]] in [[Inzersdorf ob der Traisen]]) war ein [[w:Römisch katholische Kirche|katholischer]] Geistlicher der von [[w:Protestantismus|Protestanten]] umgebracht wurde.
'''Joachim Tabernitius''' [[w:Benediktiner|OSB]](* im 16. Jahrhundert in [[w:Böhmen|Böhmen]]<ref name = "Cerny">Jiří Černý: [http://katolicka-kultura.sweb.cz/tabernitz_jachym/tabernitz_jachym.html P. Jáchym Tabernitius] (tschechisch) abgerufen am 25. November 2018</ref>; † [[11. Mai]] [[1617]] in [[Inzersdorf ob der Traisen]]) war ein [[w:Römisch katholische Kirche|katholischer]] Geistlicher der von [[w:Protestantismus|Protestanten]] umgebracht wurde.


Der Benediktiner, der in Böhmen geboren ist und den ursprünglcihen Nachnamen Dobeřín (auch Debeřín, Debeřím) hatte<ref name = "Cerny"/>, war Mönch im [[w:Kloster Klein-Mariazell|Kloster Klein-Mariazell]].  
Der Benediktiner, der in Böhmen geboren ist und den ursprünglichen Nachnamen Dobeřín (auch Debeřín, Debeřím) hatte<ref name = "Cerny"/>, war Mönch im [[w:Kloster Klein-Mariazell|Kloster Klein-Mariazell]]. Er wurde unter Abt Veit Perckhofer ''(1606-1616)'' eingekleidet.


Als dieser war in der damals inkorporierten Pfarre Inzersdorf als Pfarrer tätig.<ref>[http://altenmarkt.topothek.at/data/Altenmarkt_an_der_Triesting15/files115/file28840.pdf Mariazell liegt im Wienerwald] vom 23. Oktober 1987 abgerufen am 25. November 2018</ref> Als dieser gelang es ihm immer wieder in dem unter den Bauern und Weinhauern stark vertretenen Protestannten zu bekehren. Die anderen versuchten, ihm jedoch da Leben zu erschweren.  
Als dieser war ab 1610 in der damals inkorporierten Pfarre Inzersdorf als Pfarrverweser tätig.<ref>[http://altenmarkt.topothek.at/data/Altenmarkt_an_der_Triesting15/files115/file28840.pdf Mariazell liegt im Wienerwald] vom 23. Oktober 1987 abgerufen am 25. November 2018</ref> Als dieser gelang es ihm immer wieder in dem unter den Bauern und Weinhauern stark vertretenen Protestannten zu bekehren. Die anderen versuchten, ihm jedoch da Leben zu erschweren.  


Auf dem Heimweg von [[Herzogenburg]], gingen mehrere Weinhauer, die sich den Bekehrungsversuchen widersetzten, auf ihn los und erschlugen ihn. Das Landgericht unter dem protestantischen [[Helmhard Jörger von Tollet|Freiherrn Helmhard Jörger von Tollet]] ließ die Mörder laufen und sie wurden nicht bestraft.
Auf dem Heimweg von [[Herzogenburg]], gingen mehrere Weinhauer, die sich den Bekehrungsversuchen widersetzten, auf ihn los und erschlugen ihn. Das Landgericht unter dem protestantischen [[Helmhard Jörger von Tollet|Freiherrn Helmhard Jörger von Tollet]] ließ die Mörder laufen und sie wurden nicht bestraft.
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Der Legende nach soll seine Seele als helleuchtende Kugel in Richtung Himmel aufgestiegen sein. Sein Körper soll angeblich auch nach 14 Tagen noch keinen Verwesungsgeruch von sich gegeben haben.
Der Legende nach soll seine Seele als helleuchtende Kugel in Richtung Himmel aufgestiegen sein. Sein Körper soll angeblich auch nach 14 Tagen noch keinen Verwesungsgeruch von sich gegeben haben.


Anfang Juli 1617 wurde er im Kloster Kleinmariazell neben dem Marienaltar begraben, wobei das Grab hatte einen Marmorstein erhielt. Neben der Zerstörung des Klosters im Zuge der [[w:Zweite Türkenbelagerung|Zweiten Türkenbelagerung]] im Jahr 1683 - der Arbeit war mit den Mönchen in die Steiermark geflüchtet - wurde auch der Grabstein zerbrochen.<ref name = "Cerny"/>
Anfang Juli 1617 wurde er im Kloster Kleinmariazell neben dem Marienaltar begraben, wobei das Grab hatte einen Marmorstein erhielt. Neben der Zerstörung des Klosters im Zuge der [[w:Zweite Türkenbelagerung|Zweiten Türkenbelagerung]] im Jahr 1683 - der Arbeit war mit den Mönchen in die Steiermark geflüchtet - wurde auch der Grabstein zerbrochen oder entfernt.<ref name = "Cerny"/>


An die Stelle, an der der Mord geschah, haben die Mönche seines Klosters 1752 die [[w:Liste der denkmalgeschützten Objekte in Herzogenburg|denkmalgeschützte Tabernitius-Kapelle]] in Herzogenburg errichtet. Auch in der Basilika Klein-Mariazell wurde eine Gedenktafel befestigt.
Pater Gregor Westermayr biografierte ihn 1694 in seinem Buch ''Neugesetzter Maybaum'' (Seite 21 ff.)
 
An die Stelle, an der der Mord geschah, haben die Mönche seines Klosters nach der Jahreszahl am Kreuzsockel zu schließen, im Jahr 1752 die [[w:Liste der denkmalgeschützten Objekte in Herzogenburg|denkmalgeschützte Tabernitius-Kapelle]] in Herzogenburg errichtet. Es dürfte schon vorher ein einfaches Wegkreuz gestanden haben. Auch heute wird die Kapelle im Volksmund als ''Tabernitiuskreuz'' bezeichnet.
 
Mangels vorhandenem Grabstein ließ Pfarrer Otto Eigner eine Gedenktafel unterhalb der Kanzel in der Basilika anbringen.


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Version vom 25. November 2018, 15:23 Uhr

Joachim Tabernitius OSB(* im 16. Jahrhundert in Böhmen[1]; † 11. Mai 1617 in Inzersdorf ob der Traisen) war ein katholischer Geistlicher der von Protestanten umgebracht wurde.

Der Benediktiner, der in Böhmen geboren ist und den ursprünglichen Nachnamen Dobeřín (auch Debeřín, Debeřím) hatte[1], war Mönch im Kloster Klein-Mariazell. Er wurde unter Abt Veit Perckhofer (1606-1616) eingekleidet.

Als dieser war ab 1610 in der damals inkorporierten Pfarre Inzersdorf als Pfarrverweser tätig.[2] Als dieser gelang es ihm immer wieder in dem unter den Bauern und Weinhauern stark vertretenen Protestannten zu bekehren. Die anderen versuchten, ihm jedoch da Leben zu erschweren.

Auf dem Heimweg von Herzogenburg, gingen mehrere Weinhauer, die sich den Bekehrungsversuchen widersetzten, auf ihn los und erschlugen ihn. Das Landgericht unter dem protestantischen Freiherrn Helmhard Jörger von Tollet ließ die Mörder laufen und sie wurden nicht bestraft.

Der Legende nach soll seine Seele als helleuchtende Kugel in Richtung Himmel aufgestiegen sein. Sein Körper soll angeblich auch nach 14 Tagen noch keinen Verwesungsgeruch von sich gegeben haben.

Anfang Juli 1617 wurde er im Kloster Kleinmariazell neben dem Marienaltar begraben, wobei das Grab hatte einen Marmorstein erhielt. Neben der Zerstörung des Klosters im Zuge der Zweiten Türkenbelagerung im Jahr 1683 - der Arbeit war mit den Mönchen in die Steiermark geflüchtet - wurde auch der Grabstein zerbrochen oder entfernt.[1]

Pater Gregor Westermayr biografierte ihn 1694 in seinem Buch Neugesetzter Maybaum (Seite 21 ff.)

An die Stelle, an der der Mord geschah, haben die Mönche seines Klosters nach der Jahreszahl am Kreuzsockel zu schließen, im Jahr 1752 die denkmalgeschützte Tabernitius-Kapelle in Herzogenburg errichtet. Es dürfte schon vorher ein einfaches Wegkreuz gestanden haben. Auch heute wird die Kapelle im Volksmund als Tabernitiuskreuz bezeichnet.

Mangels vorhandenem Grabstein ließ Pfarrer Otto Eigner eine Gedenktafel unterhalb der Kanzel in der Basilika anbringen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Jiří Černý: P. Jáchym Tabernitius (tschechisch) abgerufen am 25. November 2018
  2. Mariazell liegt im Wienerwald vom 23. Oktober 1987 abgerufen am 25. November 2018

Weblinks