Christoph von Hohenfeld

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Freiherr Christoph von Hohenfeld zu Schlüsselburg (* im 15. Jahrhundert; † 1496, in Wels), auch Christoph von Hohenfeld oder Christoph Hohenfelder war ein Adeliger des Herzogtums Österreich, den im Dienst des Kaisers der Aufstieg in den Freiherrenstand gelang.

Herkunft und Familie

Christoph von Hohenfeld entstammte einer Ritterfamilie, die im heutigen Bundesland Oberösterreich ansässig war. Die Hohenfelder waren ursprünglich Ministeriale der Grafen von Schaunberg. Ihr Stammsitz war seit Mitte des 15. Jahrhunderts die Burg Aistersheim, die 1471 während der "Liechtensteiner Fehde" von den Schaunberger zerstört, in der Folge aber wieder aufgebaut wurde.[1]

Christoph von Hohenfeld war der Sohn von Erasmus von Hohenfeld († 1461), der wie auch ein weiterer Verwandter Georg von Hohenfeld, als kaiserlicher Pfleger wirkte. 1444 war Erasmus Pfleger der Burg Ebelsberg (heute Teil der Stadt Linz). 1451/52 gehörte er dem Mailberger Bund an.[1] Christophs jüngeren Bruder war Georg von Hohenfeld († 1483), der eine akademisch-geistliche Karriere machte. Er war Pfarrer von Vöcklabruck, 1476 Domherr zu Passau und Propst in Ardagger. 1471 war er außerdem Rektor der Juristen in Padua.[1]

Leben

Christoph von Hohenfeld hatte enge Beziehungen zum Hochstift Passau. Im Dienst von Kaiser Friedrich III. war er 1472 Burggraf von Wels, 1476 / 1478 kaiserlicher Burghauptmann beziehungsweise Pfleger zu Linz und später Pfleger zu Frankenmarkt, Schauenstein und Burg Werfenstein(?)[A 1] Zu seiner Zeit umfasste das Herzogtum Österreich nur das heutige Bundesland Wien sowie einen Großteil des heutigen Bundeslandes Niederösterreich und Teile des späteren Bundeslandes Oberösterreich.</ref>.[1] Zu Beginn der 1490er-Jahren war er eine Zeitlang Burggraf von Wien, wo er ein Haus besaß. 1491-1493 war er Vogt zu Wels.[2] Außerdem wurde er von diesem auch als Gesandter eingesetzt. 1484 nahm mit anderen Adeligen für den Kaiser an der Hochzeit zwischen Erzherzog Siegmund von Österreich ("Siegmund der Münzreiche") und Herzogin Katharina von Sachsen teil.[1] 1487 vertrat er den Kaiser auf dem Linzer Landtag und gehörte im Prozess gegen die Reichsstadt Regensburg zu den Beisitzern des Kammergerichtes.[2]

Christoph von Hohenfeld war Besitzer der Herrschaft Schlüsselberg, die er vor 1484 an Christoph Jörger verkaufte. 1484 erwarb er vom Hochstift Passau die Burg Schönering ("Schönherin"), später auch die Burg Jochenstein. Außerdem war ihm Krumau verpfändet. 1490 war er an den Verhandlungen beteiligt, die zum Abschluss des "Friedensvertrages von Pressburg" (1491) führten.[1]

Ehrungen

1484 wurde Christoph von Hohenfeld in den Freiherrenstand erhoben. Im selben Jahr soll er außerdem in den Kannenorden aufgenommen worden sein.[1]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 1993, ISBN 3-412-03793-1, Bd. 1 (Rezension)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 292
  2. 2,0 2,1 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 293

Anmerkungen

  1. Nach Paul-Joachim Heinig war Christoph von Hohenfeld Pfleger zu Werfen, die Information dürfte aus einer Urkunde stammen. Wenn der Hohenfelder diese Pflegschaft vom Kaiser erhalten hat, ist auszuschließen, dass es sich bei diesem Werfen um die Veste Hohenwerfen im heutigen Bundesland Salzburg handelte, da diese damals dem Erzstift Salzburg gehörte. Dass es sich bei Werfen um die Burg Werfenstein handelt, wäre zumindest vorstellbar.