Martin Tardy

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Martin Tardy (2020)

Martin Tardy (* 23. April 1992 in Wien) ist ein österreichisch-französischer Künstler. Sein künstlerischer Stil ist besonders von figuralen Arbeiten geprägt, die großteils aus einer Linie bestehen bzw. die er asynchron mit beiden Händen zeichnet.

Leben und Wirken

Martin Tardy wuchs in Wien und Marseille auf. Bereits mit drei Jahren begann er mit dem Zeichnen. Er bevorzugte schon früh die Bildsprache als Ausdrucksmittel, da für ihn das geschriebene Wort als Legastheniker nicht in Frage kam.

Seine Ausbildung erhielt er am Zweig „Plastisches Gestalten“ an der HBLA Herbststraße, wo er die Grundlagen für künstlerisches Arbeiten mit Metall, Holz und Keramik erwarb. Darüber hinaus arbeitete er mit diversen Materialien sowie Techniken, die sich als Erfahrung auch in seinen Arbeiten widerspiegeln. Handwerkliches Know-how, u.a. im Bilderrahmenbau, erwarb er auch beim Wiener Traditionsunternehmen Wilhelm Smolka, das eine langjährige Zusammenarbeit mit der Wiener Albertina und dem Dorotheum pflegt. Grafisches Grundwissen erwarb Martin Tardy auch im Rahmen diverser Schul-Praktika, die er etwa bei der Bildbearbeitungsagentur Vienna Paint absolviertet. Mit dem T-Shirt Label „VIERECK“ hat Martin Tardy sich bereits als Schüler 2012 erstmals selbstständig gemacht; er betrieb das Label erfolgreich bis 2017.

2014 zeigte er Werke bei der NENI Art Collective, welche er mit seinem Schulkollegen Christoph Schönbauer gestaltete. Das positive Feedback bewegte ihn nachhaltig eine Karriere als Künstler anzustreben. 2017 kam es zum künstlerischen Durchbruch in Wien mit seiner 1. Einzelausstellung. Seitdem ist er ausschließlich als Künstler tätig.

Tardy lebt heute in Wien und arbeitet in seinem Atelier in Wien-Währing als Zeichner und Skulpteur (Bildhauer).

Werk

Seine teils großformatigen Bilder, Skulpturen und Zeichnungen entstehen (meist) aus einer einzigen Linie. Die Linie ist das bestimmende Ausdrucksmittel, „Oneline drawing“ nennt der Künstler selbst seine Technik. Einzigartig daran ist, dass er diese asynchron auch mit beiden Händen ausführt.

Der unverwechselbare Stil von Martin Tardy entstand ursprünglich beim Skizzieren und hat sich über die Jahre gefestigt. Die entstehende Dynamik war anfangs eine Herausforderung, heute entstehen dadurch immer neue und spannende Zeichnungen, die Linie zieht sich ohne Absetzen bis zur Vollendung des Werks. Sinnbildlich steht die Linie auch für kontinuierliche Weiterentwicklung und den Weg des Lebens, den man jeden Tag mit all seinen Wendungen beschreitet.

Das intensive Studium diverser Anatomiebücher, sowie die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Zeichentechniken haben Martin Tardy ebenso geprägt. Er sieht den menschlichen Körper als wesentlichen Teil unserer Welt. Anders als beim Vitruvianischen Menschen, der diesen in klassischer Manier dem Kreis und Quadrat einschreibt, verschmilzt er bei Tardy symbiotisch mit seiner Umgebung.

Ausgehend von einfachen Zeichnungen mit Tinte und Papier malt er seine Körper und Formen heute auch auf Glas, PVC, Stein, Spiegel, etc. Durch diese neuen Medien spielt Martin Tardy mit der Raumtiefe und bricht aus seinem zweidimensionalen Werk aus. Seit seiner Ausstellung „Anthropos“ präsentiert er auch Skulpturen aus Bronze, seit Mitte des Jahres 2020 hat er auch Arbeiten aus Aluminium im Repertoire.

Seine „Live-Arbeiten“, Bilder, deren Entstehungsprozess live bei Vernissagen oder im Internet gezeigt wird, haben ihn auch international bekannt gemacht.

Er stellt national und international aus.

Rezeption

„Total Asynchron? Martin Tardy schafft das mit Links“ schreibt das österreichische Versteigerungshaus Dorotheum. Dort wurde 2018 ein Bild von Martin Tardy zugunsten der Aidshilfe / Life Ball versteigert.[1]

Auf Anregung von Julius Meinl und Ernst Hilger gestaltete Martin Tardy den Fächer des Kaffeesiederballs 2020 in Wien.[2]

Der Galerist Ernst Hilger, Wien, betont in der ORF „ZIB am Sonntag“ im Dezember 2018 in einem Beitrag von Harald Wilde zu Tardy´s dritter Einzelausstellung: “Ich finde, dass ein er sehr guter Zeichner ist, mit der Zeichnung zeigt er, dass da ein großartiges Potential vorhanden ist.“

Seine Kunst „im Netz“ – online in den sozialen Medien – sorgt seit zwei Jahren für großes Medienecho. Die Videos vom Entstehungsprozess seiner Bilder gehen regelmäßig viral, mittlerweile zählt sein Instagram Account über 200.000 Follower, darunter zahlreiche Kunstsammler zeitgenössischer Kunst und Galerien in Europa, USA und Asien.

Ausstellungen

  • 2014 NENI Art Collective Ausstellung in Wien (2014)
  • 1. Einzelausstellung im SNEAKIN, Wien / Österreich. Die Privatsammlung Sanziany im Palais Rasumofsky kauft acht Bilder und Objekte zur Dauerausstellung, 2017
  • 2. Einzelausstellung in einem alten Fabriksgebäude, Wien, 2018
  • Parallel Vienna, Einzelpräsentation in der HO Gallery, Wien, 2018
  • Vienna Contemporary, Galerie Hilger, Wien, 2018
  • Beteiligung auf der Kölner Kunstmesse, Galerie Hilger, Köln, 2018
  • Luxembourg Kunstwoche, Galerie Hilger, Luxembourg, 2018
  • Art Miami Kunstmesse, Galerie Hilger, Miami, 2018
  • 3. Einzelausstellung mit Ernst Hilger, Hilger Next, Wien, 2018
  • Art Paris, Galerie Hilger, Paris, 2019
  • Volta Show von der Galerie Hilger, Basel, 2019
  • 4. Einzelausstellung in einem alten Fabriksgebäude, Wien, 2019
  • Parallel Vienna, Einzelpräsentation mit der Galerie Hilger, Wien, 2019
  • 5. Einzelausstellung „Anthropos“, Galerie Hilger, Wien, 2020

Weblinks, Quellen

Einzelnachweise