Maria Simma

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Maria Agathe Simma (* 5. Februar 1915 in der Gemeinde Sonntag; † 16. März 2004 in Bezau), auch bekannt unter dem Namen Arma-Seela-Wiible, war eine Frau aus Vorarlberg, die nach eigener Mitteilung in der Lage gewesen sei, Kontakt mit Verstorbenen aufzunehmen und deren Seelen durch Gebete und das Ertragen von Schmerzen auf wundersame Weise vor dem Fegefeuer retten zu können.

Leben

Maria Simma wurde als zweites Kind von Josef Anton Simma (Knecht, Taglöhner, Wegmacher, † 1947) und Aloisia Rinderer geboren. Sie hatte noch sieben Geschwister. Sie musste frühzeitig als Kindermädchen und durch andere Tätigkeiten zum Familieeinkommen beitragen. Sie besuchte die Volksschule und war ein Schwabenkind.

Maria Simma wollte ursprünglich Ordensschwester werden und trat mit 17 Jahren (1932) in das Herz-Jesu-Kloster in Hall in Tirol ein. Aufgrund ihrer schwachen Gesundheit, musste sie bereits ein Jahr später wieder austreten, versuchte dann erfolglos im Kloster Thalbach in Bregenz und 1938 im Franziskanerkloster in Gaißau aufgenommen zu werden.[1] Maria Simma war nie verheiratet.

Sie wohnte bis 1981 im westlichen Teil eines Doppelhauses. Im östlichen Teil war bis dahin das Museum Großes Walsertal[2] untergebracht. Nach einem Brand in ihrer Küche bezog sie eine kleine Wohnung und lebte dann im Pflegeheim. Im Museum, welches heute im ganzen Doppelhaus untergebracht ist, erinnert nichts an Maria Simma.

Tätigkeit als Medium

Ihre Tätigkeit als Medium begann Maria Simma ab 1940 öffentlich zu machen und wurde dadurch international bekannt. Sie war innerhalb ihrer Region, dem Großen Walsertal umstritten, weil sie für ihre Tätigkeit angeblich Geldgeschenke angenommen habe, während hingegen der Pfarrer von Sonntag bestätigte, dass dieses Geld ausschließlich beim Pfarramt für gute Taten und Messfeiern einbezahlt worden sei.

Nach ihren eigenen Angabe sah sie Arme Seelen, die sie um Hilfe bei der Erlösung aus dem Fegefeuer für begangene Sünden baten. Zuerst hätten Gebete ausgereicht, um diese zu erlösen, in weiterer Folge habe sie dafür selbst Schmerzen erleiden müssen. Ab 1954 sei auch durch Geldspenden die Möglichkeit bestanden, Arme Seelen erlösen. Die gespendeten Beträge wurden an die Weltmission weitergeleitet bzw. Messfeiern abgehalten und eine Kapelle in Sonntag gebaut. Ihr Seelenführer war der Pfarrer von Sonntag, Alfons Matt. In weiterer Folge hielt Maria Simma auch Vorträge in Europa über das Fegfeuer und die Armen Seelen.

Für manche Dorfbewohner galt sie als verhärmt bzw. verbissen und sie bemängelten, dass ihr Güte, Freundlichkeit und Verständnis fremd seien.

Der Tod von Maria Simma am 16.3.2004 soll viele Menschen in weiten Teilen Europas bewegt haben.[1][3][4]

Publikationen

Literatur

  • Andreas Brugger, Werner Matt, Katrin Netter (Hg): Frauen- und Männergeschichten in und aus Vorarlberg, Dornbirn, Egg, Schruns 2019, Herausgeber: Arbeitskreis Vorarlberger Kommunalarchive (avk), ISBN: 978-3-901900-58-7, S. 49 ff.
  • Heinz Schurig: Maria Simma. Das „Arma-Seela-Wible“ . in: Rheticus - Vierteljahresschrift der Rheticus-Gesellschaft, Band 27, Nr. 3, 2005, S. 33–37.
  • Pius Gervasi: Mias experientschas cun las paupras olmas. Pareri scursaniu sur de Maria Simma, Disentis 1971.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Maria Simma, Meine Erlebnisse mit Armen Seelen, Webseite: imagomundi.biz.
  2. Museum Großes Walsertal, Webseite: walsermuseum.at, zuletzt abgerufen am 19. November 2023.
  3. Meine Erlebnisse mit Armen Seelen von Maria Simma, Webseite: shop.falter.at, zuletzt abgerufen am 19. November 2023.
  4. Meine Erlebnisse mit Armen Seelen, Webseite: st-antonius.at, 15. November 2018.