Im Moos (Zwischenwasser)

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Das Biotop Im Moos (Biotop 42412) in der Gemeinde Zwischenwasser (Bezirk Feldkirch) ist ein biologisch vielfältiges Vegetationsmosaik aus Magerwiesen und Moorflächen unterschiedlichsten Feuchtigkeitsgrades mit einer Gesamtfläche von 8,94 ha.

Lage und historische Entwicklung

Das Biotop Im Moos wurde in und kurz nach der letzten großen Eiszeit zusammen mit den umliegenden Hügeln und Bergen zuletzt maßgeblich umgebildet. Die Gegend war vom Rhein-Ill-Gletscher bedeckt und wurde vor etwa 17.000 Jahren eisfrei. Das Biotop (zwischen etwa 1000 m ü. A. und 1060 m ü. A.) wird von Westen über Norden bis Süden von einem mehr oder weniger durchgängigen Waldgebiet begrenzt. Der Dafinser Ortsteil Morsch liegt nur wenige hundert Meter westlich entfernt.

Biotop

Das Biotop Im Moos ist Teil eines nach Süden bzw. Südwesten exponierter sanft geneigten Hangs oberhalb der Straße Dafins-Birket-Madlens (Fahrverbot). Es finden sich im Biotop eine traditionell genutzte bäuerliche Kulturlandschaft mit Heuhütten und Gehölzgruppen. Unterhalb der Straße Dafins-Birket-Madlens befindet sich das Biotop Morsch. Das zusammenhängende Moor- und Magerwiesen-Biotop weist sickernassen, anmoorige Hanggley und pseudovergleyter Lockersediment-Braunerde auf würmeiszeitlichen Moränenmaterial auf. Auf den vorherrschenden Buckelwiesen treten an einigen Stellen helvetischer Grünsandstein und Wangschichten an die Oberfläche. Das Biotop setzt sich aus einem als außergewöhnlich angesehenen und vielfältigen Vegetationsmosaik aus Magerwiesen und Moorflächen unterschiedlichsten Feuchtigkeitsgrades zusammen. Im Nordosten bewirkt ein Quellaufstoß Vernässungen mit Schilf (Phragmites australis) und Sumpf-Segge (Carex acutiformis,) sowie kleinen Kalksinterstellen. Am östlichen Waldrand Übergang von einem sickernassen Waldsimsensumpf in ein mäßig feuchtes Wollgrasmoor. Dieser Teilbereich der Teilfläche (TF 01) ist aber durch eine Hangrutschung zum Zeitpunkt der Erhebung stark in Mitleidenschaft gezogen. In der Hangmitte trockener Kopfbinsenrasen mit Mehlprimeln und der stark gefährdeten Einknolle (Herminium monorchis). Nach Westen hin schließt eine sehr feuchte Pfeifengraswiese an. Im Nordwesten nach einem artenreichen Magerwiesenabschnitt Fortsetzung des Biotopkomplexes in einer stellenweise sehr nassen, nicht mehr bewirtschafteten Hangmulde. Auf der gesamten Fläche verstreut einzelne Trauben-Eichen (w:Quercus petraea|Quercus petraea]]) und Bergahorne (Acer pseudoplatanus). In die Biotopfläche integriert wurde ein Waldbestand, in dem kleinflächig die Traubeneiche dominiert. In den feuchten Mulden ist die Grauerle die dominierende Baumart. Teile dieses Waldbestandes gehen aber auf Aufforstungen mit Fichte zurück. Insgesamt außerordentlicher Reichtum an seltenen und gefährdeten Pflanzen.[1]

Gesetzlicher Schutz

Das Biotop steht unter dem Schutz des § 25 Abs. 2 Vorarlberger Naturschutzgesetz (landwirtschaftlich genutzten Mooren und Magerwiesen). Im Bereich von landwirtschaftlich genutzten Mooren und Magerwiesen feuchter und trockener Prägung, soweit sie größer als 100 m2 sind, bedürfen die Vornahme von Kulturumwandlungen, Geländeveränderungen, Entwässerungen und Aufforstungen einer Bewilligung.

Einzelnachweise

  1. Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg, Zwischenwasser, Land Vorarlberg, Abteilung Umwelt- und Klimaschutz, Februar 2009, S. 19.

47.2899659.707195Koordinaten: 47° 17′ 24″ N, 9° 42′ 26″ O