Gregor Rützel

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Gregor Rützel (* im 16. Jahrhundert; † nach dem 16. April 1582, in Klosterneuburg, damals Herzogtum Österreich unter der Enns) war der Besitzer eines Wirtshauses im Rohrbacher Wald. Er wurde als Raubmörder hingerichtet und erlangte als der "Wirt von Greifenstein mit dem verdrehten Genick" traurige Berühmtheit.[1],

Leben

Gregor Rützel führte ein Wirtshaus in der Nähe des Dorfes Rohrbach (heute Teil von Leobendorf, Kastralgemeinde Oberrohrbach), das sich an der damaligen Verkehrsroute Wien - Krems - Prag befand. Als er am 13. April 1582 einen vornehmen Gast aus Prag und dessen zwei Diener ermordete, erregte ihr Fehlen am nächsten Morgen den Argwohn von drei Landknechten, die ebenfalls bei ihm übernachtet hatten. Diese erstatteten dem Junker von Rühl Meldung, zu dieser Zeit der Pfleger der Burg Greifenstein und des für Rohrbach zuständigen Amtes Kreuzenstein. Der Pfleger nahm ihre Meldung ernst und ließ Rützel am 16. April 1582 in seinem Wirtshaus von seinen Häscher festnehmen und auf der Burg Greifenstein einkerkern, wo dieser nach drei Tagen Haft und schwerer Folter die Ermordung von 185 Menschen zugab. Nach seiner Aussage hatte er diese entweder durch Gift oder mit Hilfe einer Fallgrube, die sich in einem Zimmer seines Wirtshauses befand, getötet. Überlebten sie den Sturz durch die Fallgrube in die Tiefe, hatte er noch Pulver und Feuer eingesetzt. Um die Leichen verschwinden zu lassen, zerstückelte er seine Opfer, kochte sie und servierte diese Gerichte seinen Gästen. Rützel wurde vom Landrichter in Klosterneuburg zum Tod verurteilt und nach einigen weiteren Wochen in Haft hingerichtet.[2]

Überlieferung

Die Geschichte des Gregor Rützel ist in einer Flugschrift, die sich heute in der Österreichischen Nationalbibliothek befindet, überliefert.[3] Sie dürfte zwar einen wahren Kern haben, doch Zahlenangaben, widersprüchliche Details (wie das erfolgreiche, aber einsam gelegene Wirtshaus) und Ähnliches wirken nicht sehr glaubwürdig.

Literatur

Einzelnachweise

  1. vgl. Johannes Sachslehner: Sagenhafter Wienerwald, 2007, S. 106
  2. vgl. Johannes Sachslehner: Sagenhafter Wienerwald, 2007, S. 104ff.
  3. vgl. Johannes Sachslehner: Sagenhafter Wienerwald, 2007, S. 104