Christine Thaler

Aus Regiowiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Christine Thaler (1876). Portät von Hans Makart

Christine (von) Thaler (* 23. Oktober[1] oder 24. Oktober[2] 1853 in München als Christine Greiner, † 10. Jänner[3] oder 12. Jänner[4] 1936 in Gallneukirchen) war eine Journalistin und Schriftstellerin und auch unter den Pseudonymen August Follenius oder Christine (Christa) Del Negro[5] (auch Christine de Negros)[6] bekannt.

Leben

Christine Thaler kam am 23. oder 24. Oktober 1853 in München als Tochter des Thermometerfabrikanten oder Optikers J. Greiner zur Welt.[1][3] Nachdem Thalers Vater 1854 verstorben ist, heiratete ihre Mutter Marie (* 1834) den italienischen Marchese Candido del Negro.[5] Dessen Nachname machte sich Christine Thaler zeitlebens als Pseudonym zu nutze, über eine Adoption oder ähnliches ist in den Quellen nichts zu finden, möglich aber auch, dass sie ihren Stiefvater sehr väterlich verbunden war, da sie an ihren leiblichen Vater kaum Erinnerungen haben konnte. In einer autobiographischen Schrift nennt sie del Negro jedenfalls schlicht „ihren Vater“.[6]

Mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und ihrer Schwester Bettina lebte sie in London, Italien und Ägypten und musste auch bereits früh zum Unterhalt beitragen.[3] In den Jahren 1870 bis 1880 war sie Korrespondentin aus Italien und Ägypten für verschiedene Zeitschriften wie unter anderem Die Gartenlaube, das Frankfurter Journal oder die Augsburger Allgemeine Zeitung. Im Sommer 1875 lernte sie in Kairo durch „ihren Vater“ del Negro den Maler Hans Makart kennen,[6] der sie auch porträtierte.[3]

Nach 1880 wohnte Christine Thaler mit ihrer Mutter und ihrer Schwester in Wien und schrieb für zahlreiche deutschsprachige Blätter, auch in Österreich und der Schweiz.[3] Im Jahr 1883 lernte sie den Journalisten Karl von Thaler[7] kennen. Die beiden heirateten einander laut Desler nach dem Tod Thalers erster Frau im Oktober 1883.[8] 1916 verstarb ihr Ehemann und sie selbst verlor zusehends ihr Sehvermögen. Trotz ihrer starken Sehbehinderung und entgegen mancher biographischer Darstellungen[9] war sie weiterhin journalistisch, schriftstellerisch und auch pädagogisch aktiv.[3]

Neben ihrem umfangreichen publizistischen Œuvre, verfasste sie Romane und betätigte sich auch als Autorin von Kochbüchern, Ratgebern für Mütter und als Pädagogin insbesondere für den englischen, französischen oder italienischen Sprache.[3]

Christine Thaler verstarb im Jänner 1936 im Haus Bethanien in Gallneukirchen, wo sie ihren Lebensabend verbrachte und ist am evangelischen Friedhof der Stadt begraben.[3]

Werk

Belletristisches Werk

  •  Auf ewig gebunden. Roman in 3 Bänden. 1882
  •  Das stürmische Haus. o. J.[5]

Journalistisches Werk (Auswahl)

Weiters

  •  Kochbuch für Unerfahrene. 1893
  •  Eine Mutter für viele. Brief an die Verfasserin "Eine für Viele". 1902
  •  Baby-Kochbuch. Ratgeber für junge Mütter. 1912
  •  Erziehungskunst. 1914
  •  Fantásia ... : das Lebensbuch d. ersten deutschen Journalistin. 1929

Literatur

Weblinks

Wikisource: Christine Thaler – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1  Sophie Pataky: Lexikon deutscher Frauen der Feder. Bd. 2, 1898, S. 361 (Volltext DTA).
  2.  Marianne Nigg: Biographien der österreichischen Dichterinnen und Schriftstellerinnen. 1893, S. 55 (Volltext).
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 Nachruf. In: Die österreichische Hausfrau, Jahrgang 1936, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/hfo
  4. Thaler, Christine von. In: Gemeinsame Normdatei. Abgerufen am 2. Jänner 2021.
  5. 5,0 5,1 5,2  biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Bd. 3, 2016, S. 3277 (Volltext).
  6. 6,0 6,1 6,2 Im Atelier von Hans Markart [sic!. Aus den Erinnerungen von Christine Thaler.] In: Neues Wiener Journal, 16. Mai 1926, S. 7 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwj
  7. Karl von Thaler im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  8.  Adolf Dresler: Die Frau im Journalismus. München 1936, S. 44.
  9.  Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. 6. Aufl Auflage. Bd. 7, Leipzig 1913, S. 174 (Volltext DTA).