Wolfhard Fuchs von Fuchsberg

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Wolfhard Fuchs von Fuchsberg (* im 15. Jahrhundert; † Ende des 15. Jahrhunderts) war ein Adliger der Grafschaft Tirol[A 1]. Er dürfte der Begründer der "Lebenberger Linie" seiner Familie gewesen sein.

Herkunft und Familie

Wolfhard Fuchs von Fuchsberg entstammte aus einer "ritterbürtigen" Familie des "erbländischen" Tiroler Landadels, die sich nach der im 15. Jahrhundert zerstörten Burg Fuchsberg in St. Pauls in Eppan (südwestlich von Bozen benannte. 1478-1519 gehörte dieser auch die Burg Vorst bei Algund (in Südtirol), die zu dieser Zeit den Namen Neufuchsberg hatte.[1]

Wolfhard Fuchs von Fuchsberg dürfte jenes Familienmitglied der Füchse von Fuchsberg gewesen sein, der 1426 Barbara (Dorothee?), die Erbtochter von Petermann von Lebenberg, geheiratet hatte.[2]

Wolfhard Fuchs von Fuchsberg war der jüngere Bruder von Georg Fuchs von Fuchsberg[1] Er wird häufig mit einem gleichnamigen Verwandten verwechselt, der in den 1470er-Jahren im Dienst des Kaisers stand und 1482 als Hauptmann von Hainburg diese Stadt dem ungarischen König Matthias Corvinus übergeben musste. Dieser Wolfhard Fuchs von Fuchsberg ist 1474 / 1477 als Besitzer eines Hauses in Wiener Neustadt belegt, das er vermutlich von Georg Fuchs von Fuchsberg geerbt hatte, für dessen Gedenken er sich sehr einsetzte.[2] Außerdem war er ein Verwandter von Degen Fuchs von Fuchsberg.[3]

Leben

Wolfhard Fuchs von Fuchsberg gehörte mit seinem Bruder Georg, Veit von Wolkenstein († 1442) (einem Verwandten von Oswald von Wolkenstein) und Leonhard von Völs-Velseck zu jenen Adeligen, die den späteren Kaiser Friedrich III. 1436 auf seiner Pilgerreise ins Heilige Land begleiteten.[1] Später stand er als königlicher und kaiserlicher Rat und Gesandter einige Zeit im Dienst von Friedrich III. Als solcher gehörte er jener Gesandtschaft an, die 1441 Vorgespräche über die Krönungsreise Friedrichs ins Reich führte, und beteiligte sich an der versuchten Schlichtung der "bayerischen Herzogsfehde". Er nahm persönlich an der Krönungsreise teil.[2] Im Gegensatz zu seinem Bruder, der lebenslang im Hofdienst statt, widmete er sich nach 1442 vor allem der Verwaltung der Familienbesitzungen.[2]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 1993, ISBN 3-412-03793-1, Bd. 1 (Rezension)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 299
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 300
  3. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 301

Anmerkungen

  1. Zu seiner Zeit umfasste das Gebiet der Grafschaft Tirol im Wesentlichen das heutige Nordtirol (außer den Städten Rattenberg, Kitzbühel und Kufstein) und Südtirol. Das heutige Osttirol stand damals noch unter der Herrschaft der Grafen von Görz.