Wasserstubental

Aus Regiowiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Blick vom Muttjöchle: Burtschakopf (dunkel) links der Mitte. Ameisenspitze (2589 m) rechts oben, Wasserstubental teils im Schatten zu sehen

Das Wasserstubental ist ein Tal im Gemeindegebiet Silbertal im Montafon in Vorarlberg. Hauptgewässer ist der Wasserstubenbach/Portschabach (auch: Burtschabach).

Geologie, Lage, Infrastruktur, Ausdehnung und Klima

Das Silbertal ist das längste Seitental des Montafons und hat zwei kleinere Nebentäler am weitgehend unbesiedelten Oberlauf der Litz. Das Wasserstubental mit dem Wasserstubenbach/Portschabach und das Gaflunatal mit dem Gaflunabach. Das Wasserstubental beginnt bei der Einmündung des Wasserstubenbach/Portschabach in die Litz Welt-Icon47.07812810.022289 und endet unterhalb der Lobspitze (2605 m ü. A.) Das Tal hat drei abzweigende Seitentäler, aus denen drei Bäche in den Wasserstubenbach/Portschabach entwässen (Stüblibach mit etwa 2,15 Gewässerkilometer (GwKm); der Lobbach mit etwa 1,26 GwKm und der Lobtobelbach mit etwa 1,855 GwKm). Zwischen der Unteren Alpe Wasserstuben und Oberen Alpe Wasserstuben verändert das Tal seine Richtung. Es führt vom Talanfang bei der Litz relativ geradlinig etwa 3,2 Kilometer von Südwesten nach Nordosten und dann geradlinig annähernd in die entgegengesetzte Richtung von Nordosten nach Südosten. Der Bogen mit einem Radius von etwa 600 Meter ist durch das in diesem Bereich aufragende Massiv des Sonnenkopfs (2273 m ü. A.) verursacht. Nach der Wendung des Tales nach Südosten ist dieses noch etwa 3,3 Kilometer lang. Im Gesamten somit rund 7 Kilometer. Das vorherrschende Gestein ist Silvrettakristallin und gehört tektonisch dem Silvretta-Seckau-Deckensystem an.[1]

Die Wasserstubental liegt am östlichen Ende des Gemeindegebiets von Silbertal.

Die Jahresmitteltemperatur beträgt 1,6 °C (min: -2,8 °C, max: +4,6 °C), die mittlere Sonneneinstrahlung rund 1111 kWh/m² (min: 832 kWh/m², max: 1.351 kWh/m²). Der Jahresniederschlag beträgt im Mittel rund 2171 mm (min: 1.462 mm, max: 2.768 mm) und die Schneedecke hält sich in diesem Bereich etwa 8 ½ Monate (min: 26 Wochen, max: 40 Wochen).[1]

Vom hinteren Teil des Wasserstubentals besteht bei guter Witterung ein hervorragender Blick auf das Lechquellengebirge mit der Roten Wand.

Bewirtschaftung und Besiedelung

Das Wasserstubental wird Alpwirtschaftlich benutzt. Hier befinden sich z. B. die Gretschalpe, die Untere Alpe Wasserstuben und die Obere Alpe Wasserstuben.

Gewässer und Schutzgebiete

Der südliche Bereich, bei der Oberen Alpe Wasserstuben, ist Teil des Europaschutzgebiets Verwall und im nordwestlichen Bereich sind geschützte Biotope.

Weißzone

Die Kernzone der Weißzone bilden das Obere Wasserstubental und zwei Geländekammern unterhalb der Lob- und Omesspitze, wobei die Weideflächen nur zum Teil in der Weißzone liegen. Die Weißzone hat etwa eine Fläche von 9,9 km² und einen Erschließungsgrad: 9,6 % und liegt zwischen 1198 – 2710 m ü. A. (mittlere Meereshöhe: 2004 m.ü.A.). Im Süden und Osten angrenzend sind die Weißzonen Gafluna und Nenzigast.[1]

Nur ein relativ kleiner Teil des Wasserstubentals ist bewaldet. Vor allem mit Fichten unterhalb des Fellimännles (2209 m ü. A.) und bei der Unteren Wasserstubenalpe. Oberhalb dominieren vor allem vegetationsarme Fels- und Geröllflächen. Im Hangschuttmaterial der Kare nördlich des Fellimännles und westlich der Omesspitze sind vier fossile Blockgletscher.

Gritscher See

Der Gritscher See Welt-Icon47.07586610.047504, aus dem der Gretschbach entspringt und der nach etwa 0,65 GwKm in den Stüblibach mündet samt Umgebung, ist überwiegend ein ursprünglicher nährstoffarmer Biotopkomplex. Überragt wird der See von der Grünen Kuppe und dem Kirchli. Das Gewässer und die Umgebung sind Lebensraum für Bergmolch, Grasfrosch und Erdkröte. Der umgebende Lebensraum des Gritscher See betseht unter anderem aus alpine Decken-, Flach- und Quellmooren und diese sind gemäß österreichischem Moorschutzkatalog von internationaler Bedeutung.

Fließgewässer

Der Hauptbach im Tal, der Wasserstubenbach/Portschabach/Burtschabach entspringt etwa 1200 Meter südöstlich des Alpgebäudes der Oberen Alpe Wasserstube bzw. 1000 Meter unterhalb der Lobspitze (2605 m ü. A.) und mündet nach rund 6,1 Kilometer in die Litz. Der ökologische Zustand dieses Fließgewässers ist im oberen Bachabschnitt „sehr gut“.

Etwa 200 Meter unterhalb des Alpgebäudes nimmt der Portschbach den rund 1,51 Kilometer langen Alpilibach auf, bei GeKm 1,86 den Lobtobelbach, bei GwKm 1 den Lobbach und bei GwKm 0,34 den Stüblibach. Oberhalb der Gretschalpe befindet sich eine Bachfassung für ein Kleinkraftwerk der Alpgenossenschaft Gretsch.

Jagd

Das Gebiet ist ein typisches alpines Rotwildgebiet, in welchem die Population jedoch in den letzten Jahren wegen des Auftretens von Tuberkulose (Tbc) – gegen anfänglich große Widerstände – stark dezimiert werden musste. Daneben werden auch Gams- und Steinwild getötet.

Wandern

Ein Forstweg bzw. Güterweg führt von der Fellamännlistraße bis zur Oberen Alpe Wasserstuben. Im ersten Viertel des Weges jedoch nicht am Talgrund. Aufgrund der vorhandenen Seilbahnen im Bereich der Alpe Obere Wassserstube (Sonnenkopfbahn) und vom Kirstberg (Kristbergbahn) her, sind diese Wanderwege stärker benutzt. Von der Bergstation der Sonnenkopfbahn in Dalaas führt ein leichter Wanderweg auf einer Straße in etwa 30 bis 45 Minuten zur Wasserstubental.[2] Von der Bergstation der Kristbergbahn (auf 1443 m ü. A., etwa 5500 Meter Luftlinie, 8 Kilometer Wanderweg westlich entfernt, 470 Höhenmeter) über das Hochmoor Wildried (1562 m ü. A.) ins Wasserstubental dauert die Wanderung etwa 3 bis 4 Stunden.[3][4][5] Eine Mountainbikestrecke führt hier auch von Bergstation der Kristbergbahn nach Osten zum Lobsteg im Wasserstubental und in der Nähe des Hochmoors Wildried, die im Winter als Loipe und Winterwanderweg präpariert ist.

Beliebte Bergspitzen sind die Lobspitze und das Fellimännle, die beide vom Gretscher See aus im Sommer und Winter begangen bzw. befahren werden.

Einzelnachweise

47.0910310.038576Koordinaten: 47° 5′ 28″ N, 10° 2′ 19″ O