Vorarlberger Umweltinstitut

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Das Grüne Haus in der Montfortstraße 4 in Bregenz

Das Vorarlberger Umweltinstitut (offizielle Bezeichnung: Institut für Umwelt und Lebensmittelsicherheit des Landes Vorarlberg), vormals zwei getrennte Einrichtungen: Lebensmitteluntersuchungsanstalt und Vorarlberger Umweltschutzanstalt[1][2] ist für die Prüfung der Einhaltung von Lebensmittelsicherheitsstandards und Umweltschutzstandards in Vorarlberg (Österreich) zuständig.

Geschichte

1875 wurde in Feldkirch eine landwirtschaftlich-chemische Versuchsstation eröffnet. Diese beschäftigte sich mit landwirtschaftlichen Ertragsfragen, mit Lebensmitteluntersuchungen und Trinkwasseranalysen. 1897 wurde die Versuchsstation nach Bregenz verlegt und wurde 1905 Teil der Verwaltung des Landes Vorarlberg. 1909 wurde die Versuchsstation eine staatlich anerkannte Lebensmitteluntersuchungsanstalt und führte seither die Bezeichnung: Landwirtschaftlich-chemische Versuchsanstalt und Lebensmitteluntersuchungsanstalt des Landes Vorarlberg. 1927 wurde die Versuchsanstalt im neu errichteten Verwaltungsgebäude der Vorarlberger Landesregierung in der Montfortstraße in Bregenz, dem Grünen Haus[3] untergebracht und in Chemische Versuchsanstalt umbenannt. 1981 wurde die Einrichtung in Umweltschutzanstalt umbenannt und 1984 der erste Computer – ein digitales Schreibsystem – angeschafft.

1991 erfolgte die Trennung der Umwelt- und Lebensmittelaufgaben dieser Einrichtung in das Umweltinstitut und die Lebensmitteluntersuchungsanstalt. Diese Trennung wurde 2006 wieder rückgängig gemacht. Zudem wurde die amtliche Lebensmittelkontrollen, die zuvor durch die Bezirkshauptmannschaften vorgenommen wurden, in das Institut für Umwelt und Lebensmittelsicherheit des Landes Vorarlberg eingegliedert. Als offizielle Kurzbezeichnung wurde der Name Umweltinstitut bzw. Vorarlberger Umweltinstitut beibehalten.[4]

Ziele

Das Ziel des Vorarlberger Umweltinstitutes ist die Gewährleistung von qualitätsvollen Lebensmitteln und einer intakten Umwelt. Diese Ziele sollen durch die permanenter Überwachung, Analyse, Expertise, Beratung und Information erreicht werden.[4]

Hauptaufgaben

Im Rahmen des Vorarlberger Umweltinstitutes sind wesentliche Aufgaben der Lebensmittelsicherheit und des Umweltschutzes vereinigt:

  • Lebensmittelkontrolle und Untersuchung auf sämtlichen Stufen der Lebensmittelkette
  • Umweltüberwachung und Vorsorge in den Bereichen Luft, Wasser, Boden und Chemikalien
  • Chemisch-physikalische und biologische Untersuchungen
  • Sachverständigentätigkeit bei Umwelt- und Lebensmittelbelangen in Behördenverfahren
  • Information, Beratung und Unterstützung in Umweltfragen und in Fragen der Lebensmittelsicherheit

Für die Wahrnehmung bestimmter Leistungen, wie zB:

  • die Lebensmitteluntersuchung,
  • die Trinkwasserüberwachung oder
  • die Bäder- und Gewässerkontrollen

ist die staatliche Autorisierung als Prüf- und Inspektionsstelle nach internationalen Standards gemäß dem Akkreditierungsgesetz eine Grundvoraussetzung. Das Vorliegen der Voraussetzungen wird stichprobenweise und alle fünf Jahre umfassend vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort geprüft.

Durch das Umweltinstitut werden jährlich etwa (2019):

  • 3.500 Vor-Ort-Kontrollen im Lebensmittel- und Umweltbereich
  • 6.000 Untersuchungen von Lebensmittel- und Umweltproben
  • kontinuierliche Messung der Luftqualität an neun Standorten im Lande
  • 1.100 Amtsgutachten in Behördenverfahren
  • 2.500 Lebensmittelgutachten

durchgeführt.[4]

Das Vorarlberger Umweltinstitut ist als Prüf- und Inspektionsstelle nach ISO 17025 und ISO 17020 als Prüfstelle für:

  • Lebensmitteluntersuchungen,
  • Untersuchung von Oberflächengewässern,
  • Trink- und Badewasseruntersuchungen, und als
  • Inspektionsstelle von Trinkwasserversorgungen und Badeanlagen,

akkreditiert.

Aufbau

Das Vorarlberger Umweltinstitut ist in organisationsrechtlicher Hinsicht eine nachgeordnete Dienststelle des Amtes der Landesregierung im Sinne des § 2 Abs. 3 des Gesetzes über das Amt der Landesregierung. Zur Anordnung von behördlichen Zwangsmaßnahmen ist das Vorarlberger Umweltinstitut nicht berechtigt, dies ist Aufgabe der örtlich zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde.

Das Vorarlberger Umweltinstitut besteht aus der Institutsleitung und drei Abteilungen:

  • Lebensmittel,
  • Umwelt,
  • Dienste.

Diese Abteilungen sind wiederum in Funktionsbereiche untergliedert.[4][5] Das Umweltinstitut beschäftigt rund 80 Mitarbeiter. Das Budget beträgt rund 1,4 Millionen Euro jährlich (2019).

Weblinks

 Vorarlberger Umweltinstitut (Q89285875) auf Wikidata (via Reasonator)

Einzelnachweise

  1. Montfortstraße 4, 6900 Bregenz (Vorarlberg).
  2. Mehr Zuständigkeit für das Umweltinstitut, Webseite: vol.at vom 1. Juli 2006.
  3. Denkmalgeschütztes Gebäude in Bregenz, ObjektID: 17664.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 Amt der Vorarlberger Landesregierung (HRSG): Im Blick. Mensch. Umwelt. Lebensmittel. Umweltinstitut Institut für Umwelt und Lebensmittelsicherheit des Landes Vorarlberg, Broschüre des Institut für Umwelt und Lebensmittelsicherheit des Landes Vorarlberg, S. 4.
  5. Organigramm Umweltinstitut, Webseite des Landes Vorarlberg/Umweltinstitut.

47.5026089.745008Koordinaten: 47° 30′ 9″ N, 9° 44′ 42″ O