Sepp Dietmann

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Sepp Dietmann (1928-2020) Hotelier
Hotel Krainerhütte im Helenental anno 1985

Sepp Dietmann - eigentlich Franz Josef Dietmann (*29. September 1928 in der „Alten Krainerhütte“ (Helenental); † 6. April 2020 in Baden) war Hotelier der Krainerhütte.

Leben

Franz Josef Dietmann kam am 28. September 1928 als erstes Kind des Hotelierehepaares Josef Leopold Dietmann und Maria geb. Sajowitz im Hotel „Alte Krainerhütte“ dem heutigen „Franz Schulz-Heim“ im Helenental zur Welt und verbrachte dort seine Kindheit. Da sein Vater ab 1939 im II. Weltkrieg in der Wehrmacht dienen musste und sich anschließend in englische Kriegsgefangenschaft wieder fand, war es sein Großvater Josef Dietmann, der bereits seit 1898 die Alte Krainerhütte führte, der zur Bezugsperson und zum großen Vorbild wurde.

Nach Kriegsende erlernte Sepp Dietmann, naturgemäß den Gastronomieberuf im Wiener Hotel Sacher und absolvierte anschließend ein Praktikum in Bad Gastein. Um es seinem Großvater gleichzutun, war er bestrebt, ein erfolgreicher Hotelier und Gastronom zu werden. Schon in jungen Jahren verkaufte er kalte Limonaden entlang der Schwechat und errichtete dafür einen eigenen Eiskeller, um die Getränke im Sommer kühl zu halten.

Anfang der 1950er Jahre pachtete er mit seiner ersten Frau Magdalena die Hotel-Pension zur Cholerakapelle und als sein Vater 1953 bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben kam, übernahm er dessen „Neue Krainerhütte – Gasthaus zum Grünen Jäger“ im Helenental. Dietmann ließ das alte Gebäude abreißen und errichtete an dieser Stelle das neue „Hotel-Restaurant Krainerhütte“. Ende der 1950er Jahre erwarb er auch die "Kornhäusel Villa" in der Badener Weilburgstraße und baute sie zur „Frühstückspension Paradiso“ um, die zuerst von seiner Mutter und später von seiner Schwester Margarethe Paur geführt wurde.

1960 heiratete Sepp Dietmann seine zweite Frau Annemarie, eine Gastwirtstochter aus dem Hause Sturm in Wiener Neustadt und ließ Anfang der 1970er Jahre durch Architekt Straitz in Zusammenarbeit mit seinem Freund Architekt Hartwig Bauer und der Badener Familie Schwarzott ein neues großzügiges 5-Sterne-Hotelgebäude mit dem ersten Seminarraum Niederösterreichs errichten.

Als Pionier mit großem Entwicklungsdrang war Sepp Dietmann ein sehr erfolgreicher Hotelier und Freund vieler Gäste und hochrangiger Persönlichkeiten, darunter Könige, Fürsten und Prinzen. Durch seine zahlreichen Reisen brachte er auch viele Neuerungen aus der Ferne mit. So stammt aus dem Salzburger Land das Spitzdach, das in seiner Form dem Gebäude einen hüttenartigen Charakter verleiht und sich im Logo des Hotels wiederfindet.

Auch die Familientradition war ihm wichtig. Er pflegte rege Kontakte zu seiner Verwandtschaft Sajowitz/Offner nach Kärnten, woher seine Mutter stammt. Auf den Spuren seines Urgroßvaters mütterlicherseits besuchte er auch Jezersko (Slowenien), das ehemalige Seeland an der slowenischen Grenze zu Kärnten.

Sepp Dietmann’s große Leidenschaft war zeitlebens die Jagd, die er bis zuletzt im Revier Siegenfeld ausübte. Noch drei Tage vor seinem Ableben besuchte er gemeinsam mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Elfriede Keil sein Jagdrevier, um nach dem Rechten zu sehen. Viele Jahre lang war er auch nebenbei Land- und Forstwirt im Mariazellerland, wo er einen Gutshof bewirtschaftete und seinen eigenen Strom erzeugte.

Nachdem er 2002 den Hotelbetrieb an seinen Sohn Josef Michael Dietmann und seine Schwiegertochter Ute übergeben hatte, hielt er sich bis zuletzt mit täglichem Schwimmen fit, angeleitet von seiner Lebensgefährtin, die einige Jahre die Café Pension Almschlössl geführt hatte.

Weblinks