Otto V. von Zelking

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Otto (V.) von Zelking (* im 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert), auch Otto von Schönegg, Ott von Celking von Schönekk, Otto von Zelking-Schönegg oder Otto von Zelking auf Schönegg, war Adliger des Herzogtums Österreich.

Herkunft und Familie

Otto (V.) von Zelking war der Sohn von Otto (IV.) von Zelking aus dessen Ehe mit Katharina von Rauheneck.[1] Verheiratet war er mit Elisabeth von Puchheim, Tochter von Albrecht (III.) von Puchheim, die aus einer der zu dieser Zeit bedeutendsten Adelsfamilien des Herzogtums Österreich stammte.[2] Sie war eine Nichte des Erzbischofs Pilgrim (II.) von Salzburg.[3]

Aus dieser Ehe sind zwei Kinder belegt:

∞ seit 1386 mit Heinrich von Kranichberg (zu Mureck)
  • Siegfried von Kranichberg (zu Mureck) († vor 1419)
Barbara verkaufte gemeinsam mit ihrem Ehemann im August 1386 die Herrschaft Mureck an die Grafen von Cilli. Nach ihrem Tod heiratete ihr Ehemann um 1400 /1405 eine weitere Frau mit Namen Agnes.[4]

Leben

Otto (V.) von Zelking erbte von seinem Vater die Herrschaft Schönegg (heute Teil der Gemeinde Steinakirchen), nach der sich, wie dieser benannte. Auf die Feste Schönegg wurde das Heiratsgut seiner Ehefrau Elisabeth "widerlegt".[2] Im Krieg von (Erz-)Herzog Rudolf (IV.) von Österreich ("Rudolf dem Stifter") gegen den Patriarchen von Aquileja unterstützte er seinen Schwiegervater als Hauptmann einer Truppe.[5]

1364 kämpfte er an der Seite von Rudolf dem Stifter gegen die Herzöge von Baiern[A 1], wobei er in Kriegsgefangenschaft geriet. Eine finanzielle Entschädigung, die er 1373 von den Bürgern der Stadt Passau erhielt, wird im Zusammenhang mit dieser Gefangenschaft gesehen, wobei er damals oder zu einem späteren Zeitpunkt auch von einer Auseinandersetzung zwischen der Stadt Passau und dem Bischof von Passau betroffen war. 1393 fällte Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("Albrecht mit dem Zopfe") einen Schiedsspruch zwischen dem Passauer Domkapitel und Otto, in dem es Entschädigung für erlittenen Schaden ging, der diesem zugefügt worden war.[6] Otto war außerdem in die "Schaunburger Fehde" verwickelt. In Zusammenhang mit dieser wurde ihm 1379 vorübergehend die Feste Neuburg verpfändet.[7] Otto war zeitweise auch im Dienst des Erzbischofs von Salzburg, um 1380 hatte er vorübergehend das Amt eines Hauptmanns von Salzburg inne.[3]

Außer der Herrschaft und Feste Schönegg an der Ybbs, die er von seinem Vater geerbt hatte, gelangte Otto (V.) auch in den Besitz der Festen Ernegg (heute Teil der Gemeinde Steinakirchen), Reinsberg (heute Teil der Gemeinde Reinsberg) und Wang (heute Teil der gleichnamigen Gemeinde. Mit Ausnahme der Feste Wang, die ein landesfürstliches Lehens Wang war, waren die anderen Herrschaften Lehen des Bischofs von Regensburg. Außerdem besaß er ein Haus in der Schaufellucken in der damaligen Stadt Wien (zwischen dem heutigen Ballhausplatz und dem heutigen Michaelerplatz) belegt, und erwarb weitere Güter.[8]

1393 verkauften die Zelkinger, darunter Otto V. ihre Anteile an Burg und Herrschaft Tulbing an Johann von Liechtenstein.[9]

Erinnerungsstätten im heutigen EU-Land Österreich

  • Otto (V.) von Zelking stiftete vor 1389 in der Pfarrkirche in Steinakirchen am Forst eine zweite Kapelle ("Zelkingerkapelle"), die als seine Begräbnisstätte geplant war und für die ein eigener Kaplan bestellt war. 1497 wird diese Kapelle letztmals genannt, ihre genaue Lage ist bisher nicht geklärt.[10] In der Kirche hat sich der sogenannte "Zelkingergrabstein" erhalten.[11]
  • Elisabeth, Ottos Ehefrau, stiftete die gotischen Glasfenster der Kirche von Innerochsenbach (heute Teil der Gemeinde Ferschnitz).[5]

Literatur

  • Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016

Einzelnachweise

  1. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 91
  2. 2,0 2,1 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 96
  3. 3,0 3,1 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 101
  4. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 104
  5. 5,0 5,1 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 97
  6. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 98
  7. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 98f.
  8. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 102
  9. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 327
  10. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 103
  11. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 103f.

Anmerkungen

  1. Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.