Oswald Schurff

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Die Reste der Rottenburg, heute. Oswald Schurff und seine Familie besaßen sie im 16. Jahrhundert als landesfürstliches Pfand.

Oswald Schurff oder Schurf (* im 15. Jahrhundert; † im 16. Jahrhundert)[A 1] war im 16. Jahrhundert einer der Pfandinhaber der Burg und Herrschaft Rottenburg im heutigen Bundesland Tirol.

Herkunft und Familie

Oswald Schurff war der Bruder von Wilhelm Schurff "dem Älteren" († um / nach 1555).[1] Verheiratet war er mit Barbara Fueger, einer Tochter von Hans Fueger, verheiratet.[2] Sein Sohn oder Neffe war Wilhelm Schurff "der Jüngere" († um 1555)[3], der drei Söhne hinterließ:

  • Carl Schurff zu Schönwörth († nach 1579)[3]
  • Hanns Jakob Schurff († nach 1579)[3]
  • Christoph Schurff, Domherr zu Salzburg († nach 1579)[3]

Leben

Oswald Schurff war Truchsess von Kaiser Maximilian I. († 1519). Nach einer Urkunde vom 3. Dezember 1515 erlegte er um 1512 für Kaiser Maximilian eine hohe Geldsumme, mit welcher dieser die Burg und das Gericht Rottenburg, welche an Veit Jakob Tänzl zu Tratzberg († um 1530) seit 1503 verpfändet waren, auslösen sollte. Als Gegenleistung sollte Oswald Schurff die Burg und das Gericht Rottenberg für sieben Jahre als Pfandschaft erhalten. Erst danach sollte eine Auslösung erfolgen, wobei die Pfandschaft erst nach der Zahlung der vollständigen Pfandsumme erfolgen sollte. Da Kaiser Maximilian das von Oswald Schurff erlegte Geld jedoch für seinen Kriegszug nach Venedig verwendet hatte, war im Juli 1512 eine Zwischenlösung des Kaisers mit ihm vereinbart worden. Erst im Jänner 1517 konnte die Ablöse der Pfandschaft durchgeführt werden. Am 5. Jänner 1517 übertrug der Kaiser Oswald Schurff endlich die Burg, das Gericht und das Amt Rottenburg. Außerdem erlaubte er ihm das Heiratsgut und die Morgengabe seiner Ehefrau Barbara darauf zu verschreiben.[2] Zudem finanzierte die landesfürstliche Kammer in den Folgejahren mehrmals Reparaturen, mit denen die Rottenburg, die zu diesem Zeitpunkt offensichtlich stark baufällig gewesen sein dürfte, wieder instandgesetzt wurde.[4]

Spätestens nach Oswald Schurffs Tod übernahm sein Bruder Wilhelm Schurff "der Ältere" Oswalds Pfandrechte an der Rottenburg.[1] Er hatte seinen Sitz aber nicht mehr auf dieser, sondern übertrug die Aufsicht Pflegsverwaltern.[5] Nach dem Tod von Wilhelm Schurff "dem Jüngeren" erwirkte er 1555 von König Ferdinand I., dass dessen Söhnen nach seinem Tod der Besitz von Burg, Gericht und Amt Rottenburg als Pfandschaft für weitere zehn Jahre garantiert wurde. Erst am 29. April 1579 ließ Erzherzog Ferdinand (II.) von Österreich, Graf von Tirol († 1595) die Pfandschaft Rottenburg zur Gänze wieder auslösen.[3]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 82
  2. 2,0 2,1 vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 81
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 84
  4. vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 81f. und S. 83f.
  5. vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 83

Anmerkungen

  1. Rahmendaten, vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 81