Luftangriff auf Wiener Neustadt am 1. Oktober 1943

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Am 1. Oktober 1943 führten fünf amerikanische Bomber-Gruppen, ausgestattet mit dem viermotorigen Bombertyp B-24, den zweiten Luftangriff auf Wiener Neustadt durch. Ziel waren die Wiener Neustädter Flugzeugwerke in denen das deutsche Standardjagdflugzeug Me 109 produziert wurde. Anders als beim ersten Luftangriff am 13. August 1943 auf Wiener Neustadt wurde die in der Zwischenzeit verstärkte Luftabwehr nicht mehr überrascht sondern konnte den Angreifern empfindliche Verluste zufügen.[1] Insgesamt verloren 161 Menschen (103 Zivilisten, 57 amerikanische Besatzungsmitglieder sowie ein deutscher Jagdflieger) ihr Leben bei diesem Luftangriff.

Der amerikanische Angriffsplan

Die Westalliierten hatten Mitte August 1943 durch die Operation Husky die Insel Sizilien erobert. Damit war die Voraussetzung geschaffen, die Flugplätze der schweren Bombergruppen von Libyen nach Tunesien und somit näher an Deutschland zu verlegen. Die für Nordafrika zuständige 12. amerikanische Luftflotte verfügte über vier Bomber-Gruppen, die mit dem Flugzeugtyp B-17 ausgerüstet waren, und über fünf Bomber-Gruppen, welche die B-24 verwendeten.[2]

Für den 1. Oktober 1943 nahm sich die 12. US-Luftflotte vor, mit ihren vier B-17-Gruppen die Flugzeugwerke in Augsburg anzugreifen und mit den B-24-Gruppen die Me 109-Produktionsstätten in Wiener Neustadt. Während die B-17-Bomber mit dem Wetter Probleme hatten und Alternativziele in Italien und Deutschland, unter anderem Feldkirch, angreifen mussten, war das Wetter auf der Strecke der B-24-Bomber besser.[2]

Der Angriffsplan sah vor, dass die gestarteten 124 B-24 in zwei Angriffswellen (Combat Wave A und Combat Wave B) die Wiener Neustädter Flugzeugwerke angreifen sollten. Combat Wave A wurde gebildet aus der 389., 93. und 44.Bomber-Gruppe, die Combat Wave B aus den Bombergruppen 376 und 98. Die Flugzeuge starteten zwischen 7.00 und 8.00 Uhr in Tunesien und flogen über Italien und Kroatien in Richtung Plattensee. Über der Adria trafen die beiden Wellen auf eine Schlechtwetterfront. Während die Flugzeuge der A-Welle die Front ohne Probleme durchquerten, musste die 98. Bomber-Gruppe der zweiten Welle mit ihren 25 Maschinen umkehren. Da sie zuletzt gestartet war, schaffte sie wegen des Unwetters nicht mehr den Anschluss an die 376. Bomber-Gruppe, welche nun allein die zweite Angriffswelle bilden musste. Über dem Plattensee schwenkten die 67 Bomber der Combat Wave A nach Westen in Richtung Wiener Neustadt ein, einige Zeit später die wenigen Flugzeuge der Combat Wave B. Als letzter Orientierungspunkt vor dem Ziel musste noch der Raum Eisenstadt angeflogen werden, bevor der finale Anflug auf Wiener Neustadt beginnen sollte.[3]

Da es bis jetzt weder in der Luft noch auf dem Boden zu einer Gegenwehr gekommen war, glaubten die amerikanischen Besatzungen es ähnlich leicht zu haben, wie beim ersten Angriff am 13. August. Was sie nicht wussten war, dass bereits mehr als eine Stunde zuvor (um 12.38 Uhr), in Wiener Neustadt Fliegeralarm gegeben worden war. Möglich gemacht hatten dies Beobachtungen von militärischen Dienststellen in Agram, welche um 12.10 Uhr den Überflug von 50 bis 60 Bombern (Combat Wave A) in Richtung Norden gemeldet hatten. Den Überflug der rund zwanzig Flugzeuge der zweiten Welle meldeten sie eine Stunde später um 13.14 Uhr an die deutschen Dienststellen in Wien weiter.[3]

Die Amerikaner stießen somit in ein Wespennest, das seit ihrem letzten Angriff durch zusätzliche Flak-Kräfte verstärkt worden war. Auch befanden sich alle in der Ostmark verfügbaren deutschen Fliegerkräfte bereits im Anflug auf den Raum Wiener Neustadt um die feindlichen Bomber anzugreifen.[3]

Die deutschen Verteidiger

Folgende deutsche Flak-Kräfte waren seit dem letzten Angriff im August im Großraum Wiener Neustadt zusätzlich zu den bisher vorhandenen Kräften versammelt worden:[4]

  • Großbatterie Theresienfeld-Nord (Batterien 1./290 und 225/XVII)
  • Großbatterie Ungerfeld (2./290, 201/XVII)
  • Heeresflak in der heutigen Maximilian-Kaserne (1. und 2./Heeresflak-Abteilung 277)
  • Einzelbatterie Heuthal
  • Einzelbatterie Katzelsdorf (1./336)
  • Einzelbatterie Bad Fischau-Brunn (3./336)
  • weitere Großbatterie 8,8 cm (6./290, 3./290)
  • Eisenbahn-Flakbatterien 10,5 cm (2./543, 3./543)

Zusammen waren das 58 Rohre des Kalibers 8,8 cm und 23 des Kalibers 10,5 cm.

In der Luft wurden von den deutschen Dienststellen nach dem Fliegeralarm sämtliche Flugzeuge herangeführt, welche man in der Ostmark zur Verfügung hatte. Das Kernstück dabei bildete eine Gruppe des Jagdgeschwaders 27 bestehen aus dreißig Me 109-Jagdflugzeugen. Einige weitere Flugzeuge dieses Typs steuerte das Jagdgeschwader 108, eine Ausbildungseinheit aus Bad Vöslau, sowie die Platzstaffel des Flughafens Wiener Neustadt bei. Außerdem griffen 15 Zerstörer vom Typ Me 410 des Kampfgeschwaders 51 in das Geschehen ein.

Ablauf des Angriffes

Angriff der 389. Bomber-Gruppe

Der Angriff auf Wiener Neustadt wurde um 13.54 Uhr von der an der Spitze der Combat Wave A fliegenden 398. Bomber-Gruppe eröffnet. Überraschend für die Flugzeugbesatzungen begannen die deutschen Flak-Geschütze mit ihrem Sperrfeuer unmittelbar nachdem die amerikanischen Maschinen ihren Orientierungspunkt bei Eisenstadt überflogen hatten.[5]

Die 389. Bomber-Gruppe hatte relativ wenige Verluste, weil die deutschen Jagdflugzeuge noch nicht nah genug heran waren, um sie anzugreifen. Das einzige Flugzeug, das sie über Wiener Neustadt verlor, war die Maschine 42-40775 geflogen von First Lieutenant. Sie explodierte 2 Kilometer nordwärts von Wiener Neustadt, wobei sechs der zehn Besatzungsmitglieder den Tod fanden. Die restlichen 20 Bomber setzten ihren Weg fort und warfen 84 Stück 500kg-Bomben auf die Flugzeugwerke.[5]

Angriff der 93. Bomber-Gruppe

Eine Minute später folgten schon die 21 Bomber der 93. Bomber-Gruppe. Auch sie konnten ihre Bomben werfen, allerdings fielen ihre 156 Stück 250kg-Bomben südlich von Wiener Neustadt zum Teil auf freies Feld. Schuld daran war die durch Flak-Beschuss hervorgerufene schwere Verletzung des Bombenschützen im ersten Bomber. Die Aufgabe des Bombenschützen im Führungsbomber war immer das Ziel für die nachfolgenden Bomber vorzugeben. Im ersten Schock über seine schwere Verletzung löste er aber die Bomben zu früh aus und die Bombenschützen in den nachfolgenden Maschinen machten es ebenso wie er.[6] Gerade dieser Fehlwurf aber war es, der auf dem Boden 44 Zivilisten tötete, nachdem zufällig zwei dieser Bomben Häuser mit improvisierten Luftschutzkellern trafen.[7]

In diesem Moment tauchten auch die deutschen Jäger auf und griffen die abfliegenden Flugzeuge der 93. Bomber-Gruppe an. Die von First Lieutenant William Stein geflogene B-24 mit der Nummer 41-23711 fiel aufgrund von Beschädigungen durch Flak-Beschusses etwas ab und wurde von drei Me 109 des Jagdgeschwaders 27 angegriffen. Nachdem zwei Motoren in Brand geschossen waren und die Steuerung nicht mehr richtig funktionierte, ging das Flugzeug in einen unkontrollierten Sturzflug über. Die beiden Piloten versuchten bis zuletzt den B-24 zu stabilisieren, aber er stürzte schließlich in der Steiermark bei Naintsch ab. Einzig der Navigator kam mit dem Leben davon.[6]

Angriff der 44. Bomber-Gruppe

Als letzter Verband folgte um 13.56 Uhr, also nur zwei Minuten nach dem Beginn des Angriffes, die 44. Bomber-Gruppe. Sie fand jetzt aber einen Gegner vor, dessen Flak-Geschütze nun optimal eingeschossen waren und der mit 30 Jagdflugzeugen gegenüber 25 amerikanischen Bombern ab sofort auch über eine zahlenmäßige Überlegenheit im Luftraum verfügte. Das erste abgeschossene Flugzeug des Verbandes war die Maschine 41-23918, geflogen von First Lieutenant Georg Bronstein, die nach einem Flak-Volltreffer in der Luft zerplatzte. Ihre Trümmer gingen bei Oberpetersdorf/Kobersdorf nieder, wie durch ein Wunder überlebten zwei der zehn Besatzungsmitglieder.[8]

Auch Flugzeug 42-72877 wurde durch die Flak so schwer beschädigt, dass es bei Blumau-Neurißhof auf dem Boden aufschlug. Zuvor hatten sich sechs Mann der Besatzung von Second Lieutenant Thomas Hobsons Besatzung retten können.[9]

Ein weiteres Flugzeug, das einen Flak-Treffer erhielt, war die Maschine von First Lieutenant Coleman Whitaker mit der Nummer 41-23816. Es konnte das Tempo des restlichen Verbandes nicht mehr halten und fiel zurück, um wenige Minuten später eine leichte Beute der deutschen Jagdflugzeuge zu werden.[9]

In der Zwischenzeit hatte die Hauptstreitmacht der deutschen Abwehrkräfte in der Luft, die I. Gruppe des Jagdgeschwaders 27 unter der Führung von Hauptmann Ludwig Franzisket, die Bomber in sicherem Abstand überholt, hatte eingeschwenkt und griff nun die Bomber an. Trotz des heftigen Abwehrfeuers der amerikanischen Bordschützen gelang es den deutschen Jagdfliegern innerhalb weniger Minuten fünf ihrer Kontrahenten abzuschießen.[9]

Als erstes erwischte es die schon von der Flak beschädigte Maschine 41-23816, die nun von den deutschen Jägern angegriffen wurde. Fünf Mann der Besatzung konnten sich noch retten, bevor das Flugzeug südlich von Wiener Neustadt abstürzte. Im Trümmerfeld fanden sich dann auch die Leichen der restlichen Besatzungsmitglieder.[9]

Innerhalb weniger Minuten wurden drei weitere B-24 von den deutschen Jagdflugzeugen abgeschossen. Zwei dieser Bomber, 41-23811 und 42-72853, stürzten in der Umgebung von Wiener Neustadt zu Boden, das dritte Flugzeug, 41-41017 ging bei Bad Vöslau nieder.

Der letzte Bomber, der im Umkreis von Wiener Neustadt, zu Boden ging, war Flugzeug 42-72857. Pilot First Lieutenant Stanley Olsen ermöglichte mit seinem Opfertod den Absprung seiner neun Kameraden, während er kurz nach Überfliegen der ungarischen Grenze in der explodierenden Maschine ums Leben kam.[10]

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die 44. Bomber-Gruppe sieben ihrer 25 Flugzeuge verloren, doch damit war dieser rabenschwarze Tag für den amerikanischen Bomberverband noch nicht zu Ende. Weitere Verluste an Mensch und Material entstanden auf dem Rückflug über Italien und dem Mittelmeer nach Tunesien, da einige schwer beschädigte Maschinen unterwegs Bruch- und Notlandungen hinlegen mussten, sodass nur ganze neun Flugzeuge ihre Heimatbasis in Tunesien an diesem Tag noch erreichten.[11]

Angriff der 376. Bomber-Gruppe

Zwanzig Minuten nach dem Angriff der ersten Welle erschien um 14.16 Uhr die Combat Wave B in Form von 24 Bombern der 376. Bomber-Gruppe. Aufgrund des jetzt schlechteren Wetters trafen ihre 221 Stück 250 kg-Bomben nicht die Wiener Neustädter Flugzeugwerke, die Bomber hatten aber mehr Glück als ihre Kameraden von der 44. Sie wurden zwar mit einem heftigen Flak-Feuer empfangen, doch bis auf die Angriffe von zwei Jagdflugzeugen und drei Zerstörern, die ergebnislos blieben, gab es keine Verluste durch deutsche Flugzeuge. Der Flakbeschuss hatte aber an Bord der Flieger Tote und Verletzte gefordert und beim Rückflug über Italien gab es weitere Opfer durch dort stationierte Flak.[11]

Bilanz

Schäden und Verluste auf dem Boden

Die vier amerikanischen Bombergruppen warfen folgende Bombenmengen auf Wiener Neustadt:[12]

Bombengruppe Stück Bombenart Wirkung
389.
84
500kg
Treffer im Flugzeugwerk[13]
93.
156
250kg
Fehlwurf im Süden von Wiener Neustadt mit 44 toten Zivilisten[14]
44.
101
500kg
376.
221
250kg
keine Treffer im Flugzeugwerk

Auf dem Boden verursachten diese Bomben folgende Schäden:[15]

Objekt Tote Verletzte Schäden Ausfall Produktion
Wiener Neustädter Flugzeugwerke
30
22
fünf schwer beschädigte Werke, Rohrbruch in der Dampf- und Presslufthauptleitung
40%
Raxwerke
22
13
Verwaltungshalle schwer beschädigt
0%
National Radiator Werkzeugmacherei schwer beschädigt,
50% bei 15cm Granaten
Wohnviertel
44
51
28 total zerstörte, 30 schwer, 75 mittelschwer und 272 leicht beschädigte Häuser
Bezirk Baden
7
verursacht durch Fehlwürfe

Die 44 Zivilisten kamen in zwei Luftschutzkellern in Privathäusern ums Leben, auf die zufälligerweise fehlgeworfene Bomben fielen. Auch 18 der 22 Tote in den Raxwerken hatten sich in einem Luftschutzkeller befunden, ebenso 30 Tote in der Flugzeugfabrik. Die restlichen Menschen kamen in Splittergräben auf dem Werksgelände ums Leben, die unglücklicherweise direkt getroffen wurden. Diese hohen Verluste in den Luftschutzkellern lässt sich dadurch erklären, dass die amerikanischen Bomben Verzögerungszünder hatten. So durchschlug die Bomber zuerst das Dach und die oberen Stockwerke eines Hauses und explodierte erst im darunterliegenden Raum. Die Wirkung der Explosion war dann natürlich dementsprechend verheerend.[15]

Bilanz und Verluste der deutschen Jagdflieger

Am Luftkampf mit den amerikanischen Bombern nahmen folgende Kräfte teil:

  • I. Gruppe des Jagdgeschwaders 27 mit dreißig Me 109
  • I. Gruppe des Kampfgeschwaders 51 mit fünfzehn Me 410
  • einige Me 109 des Jagdgeschwaders 108
  • einige Me 109 des Flugplatzstaffel

Von den neun in Österreich und Ungarn abgestürzten Flugzeuge wurden drei von der Flak und sechs von den Jagdfliegern des JG 27 abgeschossen. Die Jagdflieger reklamierten aber elf Abschüsse für sich. Ob diese genehmigt wurden oder ob es sich um Doppelnennungen und/oder auch um welche mit Flak-Beteiligung handelte, kann nicht festgestellt werden.[16]

Die überlebenden amerikanischen Bomberbesatzungen machten bei ihrer Rückkehr total überzogene Angaben sowohl über die Anzahl der angreifenden Jäger (bis zu 200) und als auch über die von ihnen abgeschossenen Jagdflugzeugen (bis zu 50). Tatsächlich betrugen die Verluste der eingesetzten Jäger vier Me 109 und ein Pilot.[16]

Die I. Gruppe des Jagdgeschwaders 27, welche den Hauptanteil an den Luftkämpfen hatte, verlor drei Maschinen. Eine von den Bordschützen der Amerikaner schwer beschädigte Me 109 konnte vom Piloten im Raum Draßmarkt notgelandet werden. Einem Unteroffizier der Gruppe gelang es, sein Flugzeug auf dem Heimathorst Fels am Wagram zu landen. Der einzige Tote war Unteroffizier Ludwig Gräf. Auch er machte in Draßmarkt eine Notlandung, dabei wurde er aber aus dem Flugzeug geschleudert und tödlich verletzt. Eine vierte Me 109 gehörte zum Jagdgeschwader 108, dem Ausbildungsverband aus Bad Vöslau, hier konnte sich der Pilot mit dem Fallschirm retten.[16]

Verluste der amerikanischen Bomberbesatzungen

siehe dazu: Verluste der 44. Bomber-Gruppe beim Luftangriff auf Wiener Neustadt am 1. Oktober 1943

Die amerikanischen Verluste werden je nach Quelle mit 12[17] oder 14[18] Maschinen für diesen Tag angegeben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass an diesem Tag auch eine Gruppe Boeing B-17-Bomber in Österreich operierte, welche ursprünglich die Flugzeugwerke in Augsburg angreifen hätte sollen. Da sie aber ihr Ziel wetterbedingt nicht fand, griff sie Ausweichziele in Österreich und Italien an.[19] Eine Staffel bestehend aus 15 Bombern führte dabei den schweren Luftangriff auf Feldkirch durch, der 171 Todesopfer forderte.

Der Angriff auf Wiener Neustadt kostete den Amerikanern neun Flugzeuge, die unmittelbar in Österreich oder knapp hinter der Grenze in Ungarn abstürzten. Dabei fanden 48 Besatzungsmitglieder den Tod (KIA = Killed in Action) und 42 gerieten in Kriegsgefangenschaft (POW = Prisoner of War).

Typ/Seriennummer MACR KIA POW Einheit Absturzuhrzeit (MACR) Absturzstelle (MACR) tatsächliche Stelle Bemerkung
B-24/41-23811
3
7
44. Bomber-Gruppe/66. Squadron Raum Wiener Neustadt Wiener Neustadt[9]
B-24/42-72877
9022[20]
4
6
44. Bomber-Gruppe/66. Squadron 11.50 Uhr Zielgebiet Blumau-Neurißhof[9] MACR-Angaben: Zuletzt gesehen
B-24/41-23918
2806[21]
8
2
44. Bomber-Gruppe/67. Squadron Kobersdorf Oberpetersdorf[8] MACR-Angaben: Zuletzt gesehen
B-24/42-41017
15519
5
5
44. Bomber-Gruppe/67. Squadron Wiener Neustadt[9]
B-24/42-72853
6452[22]
7
3
44. Bomber-Gruppe/67. Squadron 12.00 Uhr Zielgebiet Bad Vöslau[23] MACR-Angaben: Zuletzt gesehen
B-24/42-23816
3312
5
5
44. Bomber-Gruppe/68. Squadron Wiener Neustadt[9] Neunkirchner Allee bei Wiener Neustadt
B-24/42-72857
15251[24]
1
9
44. Bomber-Gruppe/506. Squadron 11.50 Uhr Westungarn MACR-Angaben: Zuletzt gesehen
B-24/41-23711
3301
9
1
93. Bomber-Gruppe/328. Squadron Naintsch[6]
B-24/42-40775
5859[25]
6
4
389. Bomber-Gruppe/565. Squadron 11.44 Uhr Zielgebiet Wiener Neustadt[5] 2 km nordw. Wiener Neustadt

Zahlreiche weitere Flugzeuge, vor allem jene der 44.Bomber-Gruppe, wiesen schwerwiegende Beschädigungen auf, sodass vier von ihnen in Italien notlanden mussten. Auch hatte es an Bord dieser und anderer Maschinen noch neun Tote und sogar sechs Kriegsgefangene gegeben, die vorschnell aus den scheinbar todgeweihten Maschinen absprangen. Ihre Piloten schafften es dann doch mit viel Geschick zumindest nach Italien zu kommen.[23]

Somit verloren insgesamt 57 Besatzungsmitglieder bei dem Angriff ihr Leben, 48 weitere gingen in Kriegsgefangenschaft und wurden in der Regel erst gegen Ende des Krieges aus den Gefangenenlagern befreit.

Folgen

Obwohl die Abwehr bei diesem Angriff sehr effektiv war, musste nach diesem und einem weiteren Luftangriff am 2. November die Flugzeugproduktion auf 24 Standorte dezentralisiert werden. Die amerikanischen Luftangriffe wurden nun von an immer heftiger, weil die US-Luftwaffe ihre großzügig ausgebauten Flugplätze im Süden Italiens nutzen konnte.

Weblinks

siehe auch: Liste der abgeschossenen alliierten Flugzeuge im 2. Weltkrieg

Einzelnachweise

  1. 44th Bomb Group - Roll of Honor and Casualties, Webseite abgerufen am 10. November 2014
  2. 2,0 2,1 Markus Reisner: Bomben auf Wiener Neustadt, Seite 326 bis 327, ISBN-10: 3-200-00649-8
  3. 3,0 3,1 3,2 Markus Reisner: Bomben auf Wiener Neustadt, Seite 328 und 329, ISBN-10: 3-200-00649-8
  4. Leopold Banny: Dröhnender Himmel - Brennendes Land - Der Einsatz der Luftwaffenhelfer in Österreich 1943 - 1945, Seite 145, Österreichischer Bundesverlag Gesellschaft m.b.H., Wien 1988, ISBN 3-215-06272-0
  5. 5,0 5,1 5,2 Markus Reisner: Bomben auf Wiener Neustadt, Seite 331 bis 332, ISBN-10: 3-200-00649-8
  6. 6,0 6,1 6,2 Markus Reisner: Bomben auf Wiener Neustadt, Seite 333 bis 334, ISBN-10: 3-200-00649-8
  7. Markus Reisner: Bomben auf Wiener Neustadt, Seite 349 bis 350, ISBN-10: 3-200-00649-8
  8. 8,0 8,1 Markus Reisner: Bomben auf Wiener Neustadt, Seite 336, ISBN-10: 3-200-00649-8
  9. 9,0 9,1 9,2 9,3 9,4 9,5 9,6 9,7 Markus Reisner: Bomben auf Wiener Neustadt, Seite 335 bis 336, ISBN-10: 3-200-00649-8
  10. Markus Reisner: Bomben auf Wiener Neustadt, Seiten 339, 341 bis 342, ISBN-10: 3-200-00649-8
  11. 11,0 11,1 Markus Reisner: Bomben auf Wiener Neustadt, Seiten 343, ISBN-10: 3-200-00649-8
  12. Markus Reisner: Bomben auf Wiener Neustadt, Seite 341, ISBN-10: 3-200-00649-8
  13. Markus Reisner: Bomben auf Wiener Neustadt, Seite 332, ISBN-10: 3-200-00649-8
  14. Markus Reisner: Bomben auf Wiener Neustadt, Seiten 332, 333, ISBN-10: 3-200-00649-8
  15. 15,0 15,1 Markus Reisner: Bomben auf Wiener Neustadt, Seite 348 und 351, ISBN-10: 3-200-00649-8
  16. 16,0 16,1 16,2 Markus Reisner: Bomben auf Wiener Neustadt, Seite 331 bis 332, ISBN-10: 3-200-00649-8
  17. Chronologische Reihenfolge der Luftangriffe auf Österreich, Webseite www.airpower.at, abgerufen am 9. November 2014
  18. Leopold Banny: Dröhnender Himmel - Brennendes Land - Der Einsatz der Luftwaffenhelfer in Österreich 1943 - 1945, Seite 365, Österreichischer Bundesverlag Gesellschaft m.b.H., Wien 1988, ISBN 3-215-06272-0
  19. Combat Chronology of the US Army Air Forces - OCTOBER 1943, Webseite http://www.usaaf.net/, abgerufen am 9. November 2014
  20. Scan von MACR 9022, Webseite http://www.fold3.com/, abgerufen am 10. November 2014
  21. Scan von MACR 2806, Webseite http://www.fold3.com/, abgerufen am 10. November 2014
  22. Scan von MACR 6452, Webseite http://www.fold3.com/, abgerufen am 10. November 2014
  23. 23,0 23,1 Markus Reisner: Bomben auf Wiener Neustadt, Seite 1070 und 1071, ISBN-10: 3-200-00649-8
  24. Scan von MACR 15251, Webseite http://www.fold3.com/, abgerufen am 10. November 2014
  25. Scan von MACR 15251, Webseite http://www.fold3.com/, abgerufen am 10. November 2014