Johann Ev. Adler

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Johann Adler

Johann Evangelist Adler (* 26. Juni 1829 in Wien; † Oktober 1907) war ein österreichischer Zivilingenieur und Architekt.

Leben

Johann Adler kam zur Zeit des österreichischen Biedermeier im Sommer des Jahres 1829 in Wien Nr. 565 als Sohn des Goldarbeiters Franz Adler und dessen Gattin Barbara geb. Nagl, eine Weinwirtstochter, zur Welt[1]. Nach seinem Besuch der Realschule, studierte Adler in den Jahren 1843 bis 1848 am Polytechnischen Institut in Wien, der späteren Technischen Hochschule Architektur, welche der junge Mann mit dem Titel Ingenieur abschloss. Über seine beruflichen Tätigkeiten vom Schulabschluss bis Anfang der 1870er-Jahre ist nichts bekannt. Bekannt ist hingegen, dass Adler im Jahre 1860 Miteigentümer von drei Wiener Stadthäusern war, nämlich Wien Nr. 832, Nr. 834 und 954. In diesem Jahr ehelichte[2] er im Alter von 30 Jahren am 7. Jänner 1860 im Wiener Stephansdom seine Braut Fräulein (Charlotte) Carolina Maria Johanna Gruber, eine Bezirksförsterstochter aus Scharnitz in Tirol. Aus der Ehe gingen in den Jahren 1865 bis 1881 drei Mädchen und sechs Buben, von denen drei innerhalb von ein paar Monaten an Diphtherie im Jahre 1879 in Mödling verstarben, hervor.

Im Jahre 1872 begann Adler eine Karriere bei der Wiener Baugesellschaft, in der er es vom Ingenieur zum Abteilungsvorstand und in den Jahren 1875-1883 zum Chefingenieur brachte. Auch war Adler als Bausachverständiger tätig. Erst ab dem Jahre 1886, mit 57 Jahren, arbeitete Adler als Architekt, wo er einige Miethäuser in Wien plante. Sein bedeutendstes und letztes Werk war jedoch das sogenannte „Dreiröserlhaus“, welches er für die Ottakringer Brauerei verwirklichte. Adler zeigt sich bei der Gestaltung seiner von ihm errichteten Miethäuser wie auch bei der Gestaltung des "Dreiröserlhauses" gleichermaßen als tief im Historismus verwurzelter Architekt.

Ab dem Jahr 1905, wo sich Adler nach Pressbaum in Niederösterreich begab, verlieren sich alle Spuren. Laut Verzeichnis der Ingenieurskammer verstarb Johann Adler im Oktober 1907[3].

Werke

  • 1886 Miethaus, Wien 5, Diehlgasse 30 / Arbeitergasse 35
  • 1887 Miethaus, Wien 6, Linke Wienzeile 66
  • 1888 Miethaus, Wien 5, Kohlgasse 30 / Arbeitergasse 19
  • 1888 Miethaus, Wien 5, Gießaufgasse 6 / Kohlgasse 45
  • 1893 Wohnhaus, Wien 3, Steingasse 9 (Dekor entfernt)
  • 1901 „Dreiröserlhaus“ der Ottakringer Brauerei, Wien 16, Ottakringerstraße 93 (Gasthaus, Braumeisterwohnung, Arbeitergarderoben)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Wien I., Pfarre Sankt Peter – Taufbuch 1826-1837 (fol.86)
  2. Wien XVIII., Pfarre Währing - Trauungsbuch 1872-1872 (fol.75)
  3. Ingenieurkammer des Vereines der beh. aut. Ziviltechniker in Nieder-Österreich. In: Der Civil-Techniker. Central-Organ der behördlich autorisirten Civil-Ingenieure, Architekten und Geometer der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder Oesterreichs / Der Civil-Techniker. Central-Organ der behördlich autorisirten Civil-Techniker in Oesterreich / Central-Organ der behördlich autorisirten Civiltechniker in Oesterreich, und zwar […] / Zentral-Organ der behördlich autorisierten Ziviltechniker in Österreich, und zwar […], 1. November 1910, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/civ