Heidenreich Truchseß von Grub

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Heidenreich Truchseß von Grub (* im 15. Jahrhundert; † nach 1463 und vor 1468), auch Heidenreich Truchseß, seit 1463 Heidenreich Truchsess Freiherr zu Grub war ein Adliger im Herzogtum Österreich. Er dürfte das bekannteste Mitglied seiner Familie gewesen sein.[1]

Herkunft und Familie

Heidenreich Truchseß von Grub entstammte einer Adelsfamilie, die sich nach der Veste Grub (heute in der Gemeinde Irnfritz-Messern) bei Horn benannten, die um 14. Jahrhundert als Lehen in ihren Besitz gekommen war[2].[1] Sein Bruder Bernhard (auch Wernhardt) Truchseß von Grub gehörte zu den Amtsleuten von Eggenburg.[3] Er heiratete um 1446 eine frühere Hofjungfrau der Markgräfin Katharina von Baden und war der Schwager von Jakob Seebeck, der als "Anwalt" des späteren Kaisers Friedrich III. im Rat der Stadt Wien tätig war, und Leopold von Neidegg. Aus seiner Ehe hatte er mindestens einen Sohn: Eustachius († nach 1463).[3]

Leben

Heidenreich Truchseß von Grub, der als loyaler Parteigänger von Friedrich III., in dessen Dienst er erstmals 1445 als Pfleger von Waidhofen an der Thaya aufscheint. 1447 wurde ihm diese Pflegschaft verpfändet.[4] Später belehnte der Kaiser Heidenreich und seinen Bruder mit der Veste Grub mit zwei Mühlen, dem Bauhof, dem Wildbann, dem Gericht und dem Fischwasser. Als weitere Lehen erhielten beide außerdem die landesfürstliche Veste Karlstein, St. Gilgenberg, Reibers mit Gülten, Dorfgericht und dem Zehent zu Eggenburg.[5]1461 erhielt er außerdem das Ungeld von Senftenberg.[3] 1450 kaufte Heidenreich von Abt Johann von Stift Zwettl das Gut Hollenbach (heute Teil der Gemeinde Waidhofen an der Thaya).

1449 vertrat er gemeinsam mit Prokop von Rabenstein Friedrich III. auf dem böhmischen Landtag in Iglau. Nach dem Tod von König Ladislaus (1457) unterstützte er im Kampf um dessen Nachfolge den Kaiser mit diplomatischen Missionen. Während der Belagerung des Kaisers in der Wiener Hofburg (1462) organisierte er eine Gesandtschaftsreise zum böhmischen König Georg, um dessen Unterstützung für den Entsatz zu erhalten.[3]

Ehrungen

Für seine Verdienste im Jahr 1462 wurden er und sein Sohn Eustachius Ende des Jahres 1463 in den Freiherrenstand erhoben.[3]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 1993, ISBN 3-412-03793-1, Bd. 1 (Rezension)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 285
  2. vgl. Grub, Wehrbauten.AT, eingesehen am 24. August 2018
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 286
  4. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 285f.
  5. vgl.Geschichte, Nordwald-Heimat.EU, eingesehen am 24. August 2018