Zink von Limberg (Familie)

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Die Burg Sachsendorf, nach der sich die Zinken im 13. Jahrhundert benannten, ist heute eine Ruine

Die Familie Zink, auch die Zinken genannt, war eine Ritterfamilie des Herzogtums Österreich, die seit Ende des 13. bis Anfang des 15. Jahrhunderts im Waldviertel und Weinviertel belegt ist.

Werdegang der Familie

Die Zinken hatten ihren Stammsitz in Limberg (heute Teil der Gemeinde Maissau, von wo sie sich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in der ganzen Umgebung ausbreiteten. Um 1300 waren sie im Besitz der Burg Sachsendorf (heute Teil der Gemeinde Burgschleinitz-Kühnring) und nannten sich dieser Zink von Sachsendorf.[1] Als Zeugen finden sie sich in dieser Zeit vorwiegend in Urkunden des Stiftes Altenburg genannt, welche die die Burggrafen von Gars, Stephan (I.) von Maissau und Heinrich von Plank ausstellen ließen.[2] Erstmals genannt sind sie bei der Neuvergabe der Pfarr-Rechte im Jahr 1282. Auf ihren Wunsch hin erhielt der Ort Limberg, der bis dahin zwischen den Pfarren Limberg und Straning geteilt war, seine eigene Pfarre. Die Mutterpfarre in Eggenburg wurde für den Entzug ihrer Begräbnisrechte entschädigt. Der Abt von Altenburg und Stephan von Maissau bezeugen, dass die Zinken diese Entschädigung bezahlen werden.[3]

Angehörige der Familie der Zinken benannten sich neben Limberg auch nach anderen Orten, so nach Kokendorf (Kotzendorf?), nach Reinprechtspölla, nach Altenburg und nach Polan (Altpölla?). Die Familie dürfte mit Konrad dem Zinken von Polan Anfang des 15. Jahrhunderts in "männlicher Linie" ausgestorben sein.[4]

Namentliche genannte Mitglieder der Familie

  • Bereits 1222 wird in einer Urkunde von Herzog Leopold (VI.) "dem Glorreichen" ein Chunrad Cinkh genannt, der vielleicht ein Vorfahre der Zinken von Limberg sein könnte oder vielleicht das "Verbindungsglied" zu den Zinken von Wien.[3]
  • Im Zusammenhang mit der Transaktion um die Pfarr-Rechte im Jahr 1282 werden ein Heinrich Zink ("Heinricus miles dictus Cinkh") sowie Gotfried, Heinrich, Otto, Konrad und Friedrich, alle als Söhne Kinder seines verstorbenen Bruders Konrad genannt.[3]
  • Seit den 1290er-Jahren werden gewöhnlich nur mehr die Söhne von Konrad urkundlich als Zeugen genannt, allerdings nicht mehr unter den Rittern, sondern unter den Knappen. Während einer der Brüder im Ritterstand verblieb und weiterhin urkundlich belegt ist, sind die anderen in der Folge nicht mehr urkundlich belegt.[5]
  • 1294 wird ein Heinrich von Zink mit seinem Bruder Walbrun genannt. Aus späteren Nennungen geht hervor, dass er sich auf dem in der Nähe gelegenen Edelsitz Naschendorf niederließ und nach diesem benannte oder benannt wurde. Seine Schwester Agnes war mit Heinrich von Wildberg verheiratet, der die Stammburg Wildberg (heute Teil der Gemeinde Irnfritz-Messern), nach der sich seine Brüder weiter benannten, verließ und nach Limberg übersiedelte.[6] 1293 verkaufte Heinrich von Wildberg mit Zustimmung seiner Frau Agnes und seiner Kinder dem Stift Altenberg die "Gülten" zu Straning, auf die zugunsten des Klosters ausdrücklich Verzicht leistete. Um den Verkauf abzusichern, ersuchte er die Burggrafen Erchenbert und Haidenreich von Gars sowie Heinrich den Zinken um die Siegelung der Urkunde. In dieser Urkunde sind Ulrich von Limberg, sein Sohn Heinrich sowie ein Ulrich Zink von Sachsendorf ("Ulricus cinco de Sahsendorf") und die Zinken Konrad und Friedrich genannt.[7]
  • 1324 war Konrad der Limberger einer der Mitsiegler der Kaufurkunde für seinen Schwager Mert, den Sohn von Pilgrim von Eggenburg, die ausgestellt wurde, nachdem dieser dem Stift Altenburg zwei Fleischbänke in der Stadt Eggenburg verkaufte hatte.[7]
  • Mitte des 13. Jahrhunderts verkauft Wolfgang Zink von Limberg, der Sohn von Heinrich, dem Richter zu Eggenburg "Gülten" in Limberg. Den Kaufvertrag siegelte er mit seinem Cousin Ulrich von Sachsendorf.[7]
  • 1341 verkauft Ulrich Zink von Limberg mit seiner Ehefrau Kathrey einen Weingarten zu Limberg an Cholman den Schneider von Burgschleinitz. Die Urkunde siegelt er als Aussteller gemeinsam mit seinem Bruder Wenzla(sic!).[8]
  • Am 1. März 1332 verkaufte Wenzla das Erbe seiner Ehefrau Diemut an das Stift Zwettl. Bürger für diesen Kauf ist sein Bruder Ulrich Zink von Limberg, Siegler ein Jans von Kuenring.[4]
  • Niklas Zink von Kokendorf verkaufte Mitte des 14. Jahrhunderts "Gülten" zu Kokendorf an das Zisterzienserinnenstift St. Bernhard. Außer ihm als Aussteller wurde die Verkaufsurkunde von seinen Brüdern Otto und Gotfried(sic!) gesiegelt, die sich bei einem Verkauf 1362 nach Reinprechtspölla benannten. Damals verkauften sie gemeinsam mit ihren Ehefrauen "Gülten" zu Gokkendorf dem Priester Paul von St. Stephan in Eggenburg.[4]
  • Konrad der Zink von Polan (Altpölla?) wurde seit 1350 in den Urkunden des "Puchheimer Index" und des "Eggenburger Kopialbuches" (erschienen 1535) auf. 1400-1402 war er Burggraf von Pfleger von Weitra.[4]

Die Zinken von Wien

Im Lehensbuch der Maissauer, das um ca. 1400 angelegt wurde, findet sich eine weitere Familie der Zinken, die ihn Wien ansässig war. Ob sie mit den Zinken aus dem Wein- und Waldviertel verwandt ist, ist zurzeit nicht geklärt. Ein Vergleich der Siegel spricht dagegen.[4]

Literatur

  • Brigitte Rigele: Die Maissauer. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990

Einzelnachweise

  1. vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 82
  2. vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 82f.
  3. 3,0 3,1 3,2 vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 83
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 86
  5. vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 83f.
  6. vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 84
  7. 7,0 7,1 7,2 vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 85
  8. vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 85f.