Niklas Gelwaiz

Aus Regiowiki
Version vom 1. April 2022, 22:51 Uhr von Mfchris84-Bot (Diskussion | Beiträge) (Normdaten basierend auf Wikidata hinzugefügt)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Niklas Gelwaiz (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um / nach 1399)[A 1] war einige Jahre Kammerschreiber am Hof von Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("Albrecht dem Zopfe") († 1395).

Herkunft und Familie

Personen mit dem Namen Gelwaiz sind in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Enns und Wels nachgewiesen. Niklas Gelwaiz stammte vermutlich aus Wels, wo seine beiden Brüder Michael und Konrad als Bürger belegt sind. Er dürfte außerdem ein Verwandter des Ennser Stadtrichters Wolfhart Gelwaiz gewesen sein.[1] Seine Ehefrau Kunigunde war die Schwester von Eberhard Plattner, als dessen Testamentsvollstrecker Niklas Gelwaiz noch im Dezember 1399 urkundlich genannt wird.[2]

Leben

1378 wird Niklas Gelwaiz als Schreiber des herzoglichen Forstmeisters Hans von Dietrichstock († 1405) genannt. Vermutlich hatte er es diesem zu verdanken, dass er nach nach dem Tod des herzoglichen Kammerschreibers und Kammernotars Konrad Schönnauer († um 1380/81) von Herzog Albrecht (III.) von Österreich zu dessen Nachfolger ernannt wurde. Urkundlich ist er in diesem Amt bis 1384 belegt, doch dürfte er das Amt wohl bis ca. 1387/88 ausgeübt haben.[1]

Vermögensverhältnisse

Niklas Gelwaiz war bis 1399 Bürger der Stadt Wien[A 2] und wohnte dort im Viertel vor dem Widmertor, wo viele Hofbedienstete ansässig waren. Dort gehörten ihm drei Häuser. Außerdem besaß er in der Pfarre St. Valentin landesfürstliche Lehensgüter und Lehensgüter der Familie von Wallsee. 1395 stiftete er aus diesen zusammen mit seiner Ehefrau Kunigunde etliche Zinse für einen Jahrtag bei den Minoriten in Enns.[1]

Literatur

  • Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 94
  2. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 94, mit Fußnote 308

Anmerkungen

  1. Daten nach Hinweisen von Christian Lackner. Vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 94, Fußnote 308
  2. Die Stadt Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich und gehörte zu dessen Landständen. Sie war unter der Herrschaft der Babenberger seit Herzog Heinrich (II.) ("Heinrich Jasomirgott") Sitz des Herzogs von Österreich und gehörte zu den wichtigsten Residenzen der Habsburger. Im 15. Jahrhundert behauptete Wien sich als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns", aber erst im 17. Jahrhundert wurde es die Hauptstadt des "Habsburgerreiches". Bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Stadt Wien im Wesentlichen jenen Stadtteil, der heute den ersten Bezirk bildet. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Wiener Bezirke 2-9. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Bezirke 10-23.